Hallo Trac-Gemeinde,
da ich sehr steile Bergwiesen zu mähen habe und auch meine Wälder zum Teil am Steilhang sind, würde mich interessieren ab wieviel Grad Neigungswinkel ein 800er Trac anfängt zu kippen. Bin bisher davon ausgegangen, wenn ich ohne den Allrad eingeschaltet, am Berg entlang fahren kann, dann ist zumindest noch ein geringes Gewicht auf den Oberen Rädern.
Gibt es Daten oder Tabellen?
Was haltet Ihr davon?
Mit freundlichem Gruß aus dem Schwarzwald. thomas
Servus
ich hab da was von ca. 38 Grad im Kopf. Aber ohne Gewähr. Der Besuch in Gaggenau bei dem das gesagt wurde ist schon 20 Jahre her.
Außerdem hängt der Kippwinkel auch davon ab welche Reifen du auf welchen Felgen fährst.
Ein 700er mit 20 Zoll Bereifung fällt nicht so schnell (niedrigerer Schwerpunkt) um als ein anderer kleiner Trac mit 24 Zoll Bereifung unter der Voraussetzung, dass die Breite gemessen an den Außenkanten der Reifen gleich ist. Mit einer breiteren Spur hat man vielleicht ein, zwei Grad mehr Reserven. Unser 1000er hat bloß 24 Zoll Bereifung aber eine Spur von 1,90. Macht eine Außenbreite von 2,44m. Der fällt nicht so schnell wie ein Standard 1000er mit 16,9 R 26 oder 28.
Zur Erhöhung des Kippwinkels gibts also ein paar Möglichkeiten:
- Schwerpunkt reduzieren über Reifen mit kleinerem Durchmesser oder Wasserfüllung der Reifen oder Zusatzgewichte an den Felgen oder Forstunterbodenschutz
- Verbreiterung des Tracs mit größerer Spurweite (Verstellfelgen) oder Zwillingsbereifung oder breiteren Reifen
- Trac mit Seil bergseitig an einen Baum festbinden
Gruß
Wolfgang
Die beste Möglichkeit ist die Montage von 26-Zöllern auf der bergabgewandten Seite und 20 Zöllern auf der Bergseite.
Aber VORSICHT!
Vor dem wenden Räder umwechseln!
Servus Spätzle,
also wenn du ohne Allrad auf Wiesen oder im Wald noch voran kommst, dann bist du im Allgemeinen noch weit vom kritischen Punkt entfernt.
Wir oder die Unimogler hatten das Thema schon öfters, und ich bin weiterhin der Meinung, daß jeder Normale, sei er noch so hartgesotten (Ich bin da auch nicht grad von Pappe) lange vor der Kippgrenze aufhört. Das ich mitsamt Allrad bei einigermaßen griffigem Waldboden aufgrund Seitenneigung hängen blieben bin, gabs schon öfters...Aber wozu ham den die Tracs a Sperre???
Gefährlich wirds nur, wenn er dir seitlich s Rutschen anfängt und sich dann im Rutschen irgendwo verfängt. Dann liegt er.
Ansonsten langsam und überlegt fahren, dann geht fast alles.
Grüße Michl
Servus, Spätzle!
Ich bin bisher dreimal mit tracs gelegen. Einmal mit 800er Vorführtrac vom Henne mit Frontlader. Bin langsam am Hang auf einen bergseitigen Stock gefahren, um den Kippwinkel zu ertasten. Mit eingeschalteter Sperre habe ich gemerkt, nun ist es besser wieder zurückzufahren,- bin aber vom Kupplungspedal abgerutscht, trac macht einen Satz nach vorne,-- und ist gelegen. Seither haben die tracs am Kupplungspedal den angeschweißten Winkel gegen das seitliche Abrutschen des Fußes. (ca. seit 1982)
Beim zweiten Mal, mit eigenem 800er rückwerts zwischen Windwurfstöcken in ebenem Gelände zu einem zu rückenden Baumstamm gefahren. Mit halb gehobenen Frontlader mit dem vorderen Rad ein Loch übersehen.... und gelegen isser.
Ein Tip: Umbedingt während des Umkippens den Motor abstellen, wenn er liegt kann es passieren das der Motor nicht mehr abgestellt werden kann und sich frisst. Der Trac kippt relativ langsam, er geht zuerst hinten hoch, dann fängt er sich auf der talseitigen vorderen Feder, bevor er sich entscheidet- entweder weiterzukippen (ab da gehts allerdings schnell) -- oder mit bergseitig angehobenen Hinterteil doch noch stehen zu bleiben.
Das dritte Mal, mit meinem 1000er trac, noch ohne Kranerfahrung. Hinten auf der Bergstütze zwei Bäume in der Winde, Kran nach vorne übers Dach gelegt. Bei viel Schnee musste ich schräg durch eine Mulde fahren. Habe gemerkt, das wird eng werden, aber müsste gehen. Da der Kran kein Endlosschwenker ist, hätte ich talseitig zurückschwenken müssen, um dann nach hinten und weiter bergseitig als Ausgleichsgewicht den Kran zu nutzen. Also, kapitaler Fahrfehler, hätte mich nachher selbst in den A--- beißen können. Selbst wenn ich den Kran erst talwärts geschwenkt hätte, wäre ich nie umgefallen, der Trac hätte sich am Kran abgestützt. War aber zu blöd und bin weitergefahren. Nun ja, trac geht hinten trotz den zwei angehängten Langholzstämmen (dünnörtig angehängt) mit dem bergseitigen Rad in die Luft, talseitige Feder wird eingedrückt, aber durch den über die Kabine gelegten Kran ist der Schwerpunkt so hoch oben gewesen, auch bergseitiges Vorderrad kommt nach oben, und gelegen isser...
Also, es war viel Schnee in der Mulde, trac hat sich an den Gegenhang gelegt, nicht mal der eingeklappte Spiegel war kaputt, ...
Also, beim Umfallen nützt einem das Wissen des theoretischen Kippwinkels fast nichts. Man hat verschiedene Maschinen dran, verschiedene Geschwindigkeiten, trockenen oder nassen Untergrund usw.
Also, beim Mähen kannst eigentlich nur umfallen wenn Du vorne Frontmähwerk und hinten ein zum Transport nach oben aufklappbares Mähwerk benutzt. Und natürlich beim Wenden am Hang den Fehler machst, und das Heckmähwerk in Talrichtung zeigt. Benutzt Du ein Heckmähwerk, das zum Transport nach hinten geklappt wird, kippst Du im Falle des Falles nur bis zur maximalen Geländeaufklappungsmöglichkeit des Mähwerkes, dann stützt sich der Trac mit bergseitig erhobenen Hinterrad am Mähwerk ab.
Am besten, erst gar nicht mit ausgehobenen Heckmähwerk wenden, oder bloß Linkskurve.
Beim Wenden kannst Du es nicht schaffen umzukippen, weil sich der trac am ausgeklappten Kreiselheuer abstützt.
Beim Ladewagen am besten einen druckluftgebremsten nehmen, weil der in der Kurve bergab zuerst bremst, dann erst der Trac. Bei einem auflaufgebremsten Hänger passiert eines, der Hänger schiebt das leichte Hinterteil des Tracs einfach talwärts bis sich die Deichsel am Reifen verkeilt. Du kannst zwar nicht umfallen, aber der bergseitige Hinterreifen ist in der Luft, und die Deichsel eventuell verbogen.
Gilt natürlich auch für die angehängte Rundballenpresse.
Jauchefahren quer zum Hang kann gefährlich werden wenn Du von unten beginnst. Nach ein paar Fuhren ist der untere, bereits gejauchte Bereich immer noch nass, beim Wenden nach unten greifen dann keine Profile mehr und ab geht die Post...
Das gleiche gilt beim Miststreuen mit feuchtem Mist...
Ich habe da schon einiges mitgemacht, mein Hang ist ganz oben eine kleine ebene Fläche, dann folgt ein Hang der maschinenbefahrbar ist mit einer Querlänge von 300m und einer Falllänge von 70m. Das obere Drittel ist so steil, das ein Mähen quer zum Hang wegen der Abtrift nicht möglich ist. Auch beim Mähen bergauf geht es nur mit eingelegter Sperre und an den steilsten Passagen mit kurzzeitigem manuellen Ausheben des Frontmähwerks.
Unterhalb des maschinenbefahrbaren Hanges gehts dann in den Buckelwiesenbereich mit teilweise mehr als 100% Steigung.(100% ist nicht senkrecht, sondern die schräge Verbindung einer gleichlangen senkrechten und waagrechten Linie)
Es ist nicht ratsam, im maschinenbefahrbaren Bereich aus irgendeinem Grunde nicht mehr vor dem Buckelwiesenbereich bremsen zu können.
Ich möchte nicht ausprobieren, ob sich da der gute Trac begnügen würde, sich "nur" auf die Seite zu legen. Über eine ganze Rolle seitwärts habe ich keine Erfahrung. Vielleicht kann dieses "Erlebnis" von den übrigen Forumsmitgliedern berichtet werden.
Ach ja, es ist zwar klar, aber im Querhang fährt man beruhigter ohne Frontlader...
Das Umfallen im steilen Waldgelände ist wesentlich gefährlicher als auf einer steilen Wiese.
Wennste mit der Kabine auf einen hochumgeschnittenen Stumpf fällst, oder auf einen Felsbrocken, dann ist die Verletzungsgefahr sehr groß.
Andererseits gibt es im Wald keine sinnvolle Notwendigkeit, sich im Steilhang mit dem Trac quer zum Hang zu bewegen. Alleine schon wegen der Rückeschäden im stehenden Bestand nicht.....
Entweder ist der Wald so steil, das die Forststraße gar nicht verlassen werden kann, dann ist es beim Bergaufseilen sicher sinnvoll, mit dem bergseitigem Seil den Traktor an einen Baum anzuhängen. Und nur das Richtung Tal-seitige Seil nach unten mitzunehmen...
Puuh, der Beitrag ist etwas lang geworden, ich entschuldige mich bei den Forumsteilnehmern die tatsächlich bis hierher mitgegangen sind.
Moin...
ich denke das gibt es nix zu entschuldigen, ist doch ein guter Beitrag, sinnvoller und sachlicher Inhalt
Wie weit man den Winkel "antasten" kann bis der Trac kippt, kann ich genau auch nicht sagen, nur das ich das ein oder andere mal schon in schwitzen geriet beim Grassilagefahren :eek:
Wenn der Punkt erreicht ist wo man einfach nur noch nach vorne schaut beim aufladen und ja nicht mehr nach hinten was der Wagen macht, dann ist bei mir der Punkt wo die Grenze erreicht ist
Aber eigentlich steht er schon wie eine eins und ist schwer umzuhaun! Ohne Druckluftbremsanlage am Ladewagen / Kipper würde ich solche Spässe aber nicht machen...
Fazit: Vorsicht ist die Mutter der Natur, immer schön gesonnen fahren und das Glück nicht herausfordern!
Was nützt es wenn DC sagt, der schafft locker 38° und du hast ein Feld mit 35° und ner Bodenwelle? Wenn er dann umliegt gibt dir keiner nen Groschen dafür,oder?
Gruss
André
Moin Jakob,
wenn du bergauf seilst, dann stell ich mich entweder schon etwas schräg hin (geht auf na Forststraße von der Breite her normal) oder ich zieh wenn dann mit dem bergauf gewandtem Seil. Da hast dann nämlich logischerweise den gesamten Trac als Gegengewicht und nicht nur ein Drittel. Zudem ist die als Abstützung wirksame Länge der Bergstütze auch um das Doppelte größer.
Und dann wirfst du zumindest meine Tracs mit originaler Tragbergstütze fast gar nicht um.
Schrägen im Bestand befahren, bei denen es kräftig hängt, erübrigt sich sowieso fast: Zum Rücken, wie du schon sagst, uninteressant, weil du fast jeden talwärts gelegenen Baum anreißt (außer man schlägt eine Rückegasse und lässt die unteren Stöcke bewusst etwas hoch.
Zum Fahren auch schlecht, weil du eine Rückegasse mit mindestens 4 m Breite brauchst, da der Trac wegen der Seitenneigung ziemlich "breit" zu fahren wird.
Grüße Michl
Vielen Dank für die guten Beiträge. Am besten
hat mir der von Jochen gefallen.
gruß thomas
@Jacob
Mein respekt, ein offener super Beitrag! Man hat ja schon so seine eigenen Erfahrungen machen müssen, die meisten haben aber nicht den Mut so offen darüber zu sprechen. Zum Glück habe ich es noch nicht geschafft, mein Trac umzuwerfen. Aber mit meinem alten Fendt mit Frontlader war es schon ziemlich oft davor
, wie bestimmt viele andere auch. Bei uns ist das Problem, das der Hof auf zwei Ebenen ist. So hat man des öfteren mal dieses schöne kribbeln im Bauch