Das MB-trac Forum

Normale Version: Getriebeschaden am MBtrac 65/70
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Hallo,
bei meinem 65/70er, Bj. 74, ist am Freitag das Getriebegehäuse gebrochen. Meine Frage ist, ob ich ein 40Km/h Getriebe einbauen kann und ob ev. bei einem Unimogmodell ein passendes Getriebe eingebaut ist.

schon mal vielen Dank

Bernd
Hallo unbekannter.

Da wäre mal die Fahrgestellnr. Interessant. (Gell Hartmut Wink )

Dann kann man im EPC mal schauen, welche Getriebe-Nr. usw. verbaut wurde.

Ob was vom Unimog passt, können Dir ganz bestimmt die Mittelschalter Experten beantworten.

Ein klein weinig Gelduld...

MfG
Andre
Hallo Andre,
das mit dem Namen war keine Absicht, bin zum ersten mal schreibend in einem Forum, Sorry.
Die Ident.Nr. (gleiche wie Fahrgestellnr.?) ist 440161000489

Gruß Bernd
Servus Bernd.

Na ist doch gleich viel schöner sich beim Vornamen anzusprechen Wink

Das ist zumindest hier bei uns im trac-technik Forum so üblich.

Erstmal herzlich willkommen.

Du wirst sehen, hier wird Dir geholfen Smile

Ein Tip: Nutze auch die Suchfunktion und schau Dir mal unter "Kalender" mal die Termine an, wo sich die trac-technik Leute getroffen haben. Da gibts viele Bilder und auch Videos....

Wir sind schon ein verrückter Haufen hier... (aber "lieb" verrückt) und zwischen vielen ist durch dieses Forum eine echte Freundschaft enstanden, auch wenn man mal die "Kleinigkeit" von 700km und mehr voneinander entfernt wohnt.

So, nun aber viel Spaß bei uns...

MfG
Andre
Hallo Zusammen,
hier noch die Geschichte zum Schaden.
Vor ca. einem Jahr fing ab und zu das rechte Hinterrad an zu blockieren, ganz selten auch das Linke. Auf der Suche nach der Ursache,konnte am Getriebe nichts festgestellt werden. Der Meister unserer Genossenschaftswerkstatt sagte, das er mal gehört hat, das die Gummiteile der Bremsleitungen sich auflösen können und dadurch ein Rückstau entsteht. Bremsschläuche im Frühsommer ausgewechselt, Problem war weg. Vor 3, 4 Wochen fing das Blockieren wieder an, nur Rechts. (im Nachhinein muss ich sagen, das Blockieren diesmal war doch noch Ruckartiger) Dann letzten Freitag wollte ich den Trac wieder unters Dach fahren, Rechtsblockierte, hin und her, bis ich rückwärts fahren konnte, kein sonderbares Geräusch oder sonstwas, die 20m normal rückwärts gefahren. Dann sah ich wie beschrieben die Bescherung.
Die Ident.Nr: 440161000489, vielleicht hat jemand die Möglichkeit im EPC (?) mal nachschauen und ob auch ein 40 km/h Getriebe eingebaut werden kann?

viele Grüsse
Bernd
Hallo Bernd,

was Du schriebst ist sehr sehr bitter. Mit der EPC kann Dir leider keiner helfen, da diese alten Baujahre nicht digitalisiert sind.

Da Du eine kleine FIN hast ( Der Trac ist die Nummer 489 ) und damit vermutlich Anfang 1974 hast Du noch die erste Version des Antriebsstrangs. Dies heißt, dass Du kein 40km/h Getriebe einbauen kannst ohne die Achsübersetzung ändern zu müssen.

Die ersten Tracs hatten relativ langsam laufende Getriebe und damit höhere Drehmomente in der Schaltbox. Die Folge waren Schäden beim Kunden. Also hatte Mercedes relativ schnell die Drehzahlen in der Schaltbox erhöht um die Drehmomente nach unten zu bringen. Das Getriebe komplett zu überarbeiten war wohl von der Kostenseite nicht drin. Damit die Tracs nicht schneller wurden, musste die Achsübersetzung angepasst werden. Das ganze fußt auf folgendem mechanischen Grundgesetz:

Leistung = Drehmoment * Drehzahl* 2Pi

Das geschriebene trifft allerdings nur zu, wenn Du ein UG2/27 - 4/14,53 GA hast. Also nur 4 Hauptgänge plus Vorschaltgetriebe.

Das beste ist wohl ein gerauchtes Getriebe aufzutun und dieses dann zu überholen. Dann weist Du was Du hast.

Gruß Jan
Hallo Jan,
vielen Dank, ist ja nicht gerade ermutigend. Das was du schreibst muss ich aber erst meinen Freund (alter Landmaschinenmechaniker) zeigen, da ich nicht in der Materie stecke. Bin zwar Handwerklich nicht ganz ungeschickt, aber von der Technik keine Ahnung.

Gruß
Bernd
Hallo Bernd,

ich habe noch mal ein wenig über das Getriebeprob. nachgedacht.

Je nach Zustand es Tracs hast Du wahrscheinlich einen wirtschaftlichen Totalschaden im Schuppen. Die 65/70 mit 25km/h Ausführung werden nicht hoch gehandelt. Hast Du in Deine Erwägungen einbezogen, dass Du vielleicht über "Los" gehst?

Wenn das Getriebe raus muss ist das 2 Tage Schrauben für den Wechsel. Dabei fällt einem auch die Kupplung ins Auge. Dann bist Du bei Kosten um die 5000 Euro ( Getriebe und Kupplung).

Was nun für Dich wirtschaftlich sinnvoll und machbar ist liegt an Dir.

Tut mir Leid, dass die Dusche nur kaltes Wasser her gibt. Möchte damit nur alle Lösungswege offen halten.

Gruß Jan
Hallo Bernd,

Nicht aufgeben!

Im 65/70 kann jedes Getriebe eines beliebigen 65/70 verbaut werden, aber auch von allen Mittelschalter 700 und 700s (440.162). Weiters funktionieren auch die Getriebe der 440.163 (800).

Wenn es nur das Gehäuse und ein paar (für den Defekt wahrscheinlich verantwortliche) Innereien sind, dann kannst Du Dir bei jedem Schlachter ein Altgetriebe (Zustand fast egal) holen. Das Gehäuse passt auch vom U40 bis U52 bzw. U600 (421), vom U54 bis U66 bzw. U800 (403), vom U65 bis U84 bzw. U900 (406), sowie von den "langen" 416 und 413.

Das Zerlegen und Zusammenbauen ist allerdings kein 3D-Puzzle von Ravensburger, UG-Getriebe brauchen beim Zusammenbauen einiges an Hirn und Verstand, sowie ein gutes Verständnis der obligatorischen Handbücher - oder einen erfahrenen Schrauber an Deiner Seite.

Die UG Getriebe sind aufwandsseitig nicht mit einem alten ZF Getriebe vergleichbar, wo man schon zwei linke Hände und alles Daumen dran braucht, um es falsch zusammenzuschustern.

Da muss einiges justiert, eingepasst und eingestellt werden, weshalb ein erfahrener Schrauber an Deiner Seite die erste Wahl ist.

Wenn Dein Freund ein alter LaMa-Mechaniker ist, ist sogar die Wahrscheinlichkeit groß, dass er vor 20 Jahren selbst Kontakt mit den Getrieben von Mercedes Benz Nutzfahrzeuge hatte, denn viele LaMa-Händler haben auch MBtrac geschraubt. Dann fehlen Dir die Handbücher und Geduld, Geduld, Geduld! Brichst Du es über's Knie, weil's eilig ist, kostet das ganze das, was Jan schon schrieb, hast Du Geduld zum Suchen, kannst Du Glück haben und unter einem Tausender bleiben.

FG
Holger
Hallo Jan, hallo Holger,
ich bin von den Socken, soviel Information in so kurzer Zeit.
Zeit habe ich mir gegeben bis zur Silagebereitung 2011 (Ende Mai). Mein Freund hat bis vor ca. 6Jahren aktiv gearbeitet, wg.Krankheit ist er im Rentendasein. An sein können kann ich nicht zweifeln, nach der Wende hat er in ein Multicar einen Golf-Dieselmotor, rein aus Verständnis eingebaut. Aus dem Getriebe ist ein Stück ausgeschlagen, er meint, man kann es auch durchaus schweißen und das Getriebe instandsetzen (wie Holger beschrieben natürlich sehr aufwendig) wenn ich keine andere bezahlbare Lösung finde.
Achso, Werkstatthandbücher sind vorhanden.

Grüsse
Bernd
Hallo Bernd,

wenn die WHB's da sind, dann fang(t) an mit dem Zerlegen. Getriebe raus, aufmachen und "Inventur" machen.
Wenn Du mit Deinem Kollegen nicht mehr weiterkommst, gibt es hier im Forum und auch außerhalb noch genügend Fachleute, die Dir helfen können, es braucht allerdings Geduld, da diese nicht den ganzen Tag online sind.

Viel Erfolg und mach das ganze in einer beheizten Halle, es soll schon diese Woche dick zweistellig Minus werden...

FG
Holger
Nabend Bernd

Holger und Jan haben ja schon einiges zu Deinem Problem geschrieben.
Zunächst mit einem Gehäuse für den Mittelschalter kann ich dienen, daran
soll es nicht liegen.
Aber mal was ganz anderes, gehe mal davon aus das das Gehäuse nicht ein-
fach so grundlos gebrochen ist. Irgendwo wird da noch ein "dicker Hund" be-
graben sein. Ich denke mal da sind wohl einige Metallteile durch die Gegend
geflogen und haben sich zwischen den Zahnrädern verkeilt. Das habe ich vor
allem in letzter Zeit schon öfter gehabt. Ich denke das Du das Getriebe einmal
öffnen mußt (muß ja eh ausgebaut werden) und dann wird sich wahrscheinlich
ein Totalschaden des Getriebes herausstellen.
Da kommen wir dann dorthin was Jan mit einem wirtschaftlichen Totalschaden
im Schuppen umschrieb, im Grunde hat er mit dieser Aussage ja nicht einmal so
ganz Unrecht, aber irgendwie wiederstrebt mir diese Aussage bei der FgNr.,
die haben in meinen Augen auch so einen gewissen idellen Wert und sollten
auf jeden Fall erhalten werden. Natürlich muß man hierbei auch die Kosten
im Auge behalten.
Meiner Meinung nach ist es am besten erst den Schaden genau feststellen,
mal den unteren Getriebedeckel abschrauben, Schaltplatte abbauen und
hineinsehen. Dann nach einer Lösung suchen. Hier sind ganz bestimmt Leute
die gerne dabei helfen.
Was ich nicht so ganz begreife, ist die Aussage das dies ohne Geräusche von-
statten gegangen ist. Zumindest beim Gehäusebruch muß doch ein Ruck oder
Krachen bemerkt worden sein.

Gruss Matthias
Hallo noch mal,

Matthias hat meine grauen Zellen noch zum schwingen gebracht. Du schreibst von blockierenden Hinterrädern. Das Linke sei jedoch nur sporadisch betroffen. Kann es sein, dass dein Vorgelege hinten rechts einen Schaden hat ( vermutlich Lagerschaden ) ?

Wenn ihr den Schraubenschlüssel an den Trac anlegt, dann schaut bitte auch mal nach den Ölen in der Hinterachse. Dies sind die beiden Vorgelege und das Differential.

Und halte uns bitte einfach mal auf dem Laufenden hier. Ich finde so was spannend zu durchdenken.

Gruß Jan
(30.11.2010, 22:07)Thesen Matthias schrieb: [ -> ]...
Was ich nicht so ganz begreife, ist die Aussage das dies ohne Geräusche von-
statten gegangen ist. Zumindest beim Gehäusebruch muß doch ein Ruck oder
Krachen bemerkt worden sein.

Gruss Matthias

Hallo Matthias,

das lässt mich hoffen, dass im Hauptgetriebe gar nicht so arg viel an Teilen hops gegangen ist. Bernd muss aber vor Inbetriebnahme des Schleppers mit einem instandgesetzten Getriebe auf jeden Fall einen Blick in die Differenziale und in die Radportale werfen! Wie auch Jan schon vermutet, sehe ich in diesen Bauteilen eine mögliche primäre Ursache sogar für den Tod des Gehäuses.

Jetzt heißt es abwarten, denn nun braucht es Diagnosen am corpus delicti.

Viel Erfolg, Bernd!

FG
Holger
Hallo zusammen,
vielen Dank für die Anregungen und Gedanken. Wir werden jetzt das Getriebe ausbauen und alle Möglichkeiten ins Auge fassen. Das Ganze wird sicher seine Zeit dauern, keine geheizte Halle, nur einen geschlossenen Unterstand.
Auf jeden Fall werde ich den Fortschritt hier beschreiben.
Das Blockieren des linken Hinterrades, wesentlich geringer als recht, war bei dem Problem vor einem Jahr und als wir die Bremsschläuche ausgewechselt hatten auch nicht mehr aufgetreten.

Danke und viele Grüße
Bernd
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