27.04.2011, 20:20
27.04.2011, 21:37
Hallo Hurgel,
ein Zwischengetriebe ist ein Vorschaltgetriebe /Nachschaltgetriebe oder auch Splittgetriebe genannt das zusatzlich zum Hauptgetriebe vor oder nachgeschaltet ist. Damit lassen sich die Gänge des Hauptgetriebe nochmals einen "halben Gang" über bzw untersetzten.
Sinn ist die Schaltsprünge des Hauptgetriebe zu verkleinern.
bzw die optimale Übersetzung für die passende Arbeitsgeschwindigkeit in Verbindung mit der passenden Motordrehzahl zu finden.
Mit je einer Vor und Nachschaltgruppe (-Getriebe) kann man aus einem 4 Gang Haupt-Getriebe ein 16 Gang Getriebe bauen (2x4x2) wobei diese 16 Gänge real 8 Gänge sind die dann jeweils "schnell" oder "langsam" gefahren werden.
Ist ein wenig schwer zu erklären
In einem LKW würdest du bei einer solchen Getriebeanordnung wie folgt schalten.
Im 2. oder 3. anfahren - hochschalten bis 4. dann die Gruppe schalten und wieder beim 1. Gang im Haupgetriebe weitermachen der nun dem 5. entspricht. Weiterschalten bis 8
Am Berg wenn dir dann die Luft im 8. ausgeht, im 7 der Motor aber jubelt kannst du dann über die zweite Gruppe einen "halben" Gang runterschalten.
Das ganze geht natürlich auch mit allen anderen Gängen.
D.h rechnerisch hast du 16 Gänge die du aber im normalen fahrbetrieb nicht alle durchschalten musst.
Bei meinem MB800 habe ich ein zwischengetriebe, d.h. ich kann alle Gänge um einen halben Gang untersetzt fahren.
Alles klar ?
Wie gesagt ist schwer das ganze "trocken" per Thread zu erklären. Lass es dir am besten mal bei einem Treffen am "lebenden Objekt" zeigen.
Gruss
Thomas D.
Thomas
ein Zwischengetriebe ist ein Vorschaltgetriebe /Nachschaltgetriebe oder auch Splittgetriebe genannt das zusatzlich zum Hauptgetriebe vor oder nachgeschaltet ist. Damit lassen sich die Gänge des Hauptgetriebe nochmals einen "halben Gang" über bzw untersetzten.
Sinn ist die Schaltsprünge des Hauptgetriebe zu verkleinern.
bzw die optimale Übersetzung für die passende Arbeitsgeschwindigkeit in Verbindung mit der passenden Motordrehzahl zu finden.
Mit je einer Vor und Nachschaltgruppe (-Getriebe) kann man aus einem 4 Gang Haupt-Getriebe ein 16 Gang Getriebe bauen (2x4x2) wobei diese 16 Gänge real 8 Gänge sind die dann jeweils "schnell" oder "langsam" gefahren werden.
Ist ein wenig schwer zu erklären
In einem LKW würdest du bei einer solchen Getriebeanordnung wie folgt schalten.
Im 2. oder 3. anfahren - hochschalten bis 4. dann die Gruppe schalten und wieder beim 1. Gang im Haupgetriebe weitermachen der nun dem 5. entspricht. Weiterschalten bis 8
Am Berg wenn dir dann die Luft im 8. ausgeht, im 7 der Motor aber jubelt kannst du dann über die zweite Gruppe einen "halben" Gang runterschalten.
Das ganze geht natürlich auch mit allen anderen Gängen.
D.h rechnerisch hast du 16 Gänge die du aber im normalen fahrbetrieb nicht alle durchschalten musst.
Bei meinem MB800 habe ich ein zwischengetriebe, d.h. ich kann alle Gänge um einen halben Gang untersetzt fahren.
Alles klar ?
Wie gesagt ist schwer das ganze "trocken" per Thread zu erklären. Lass es dir am besten mal bei einem Treffen am "lebenden Objekt" zeigen.
Gruss
Thomas D.
Thomas
27.04.2011, 22:26
Ich finde deine Erklärung ist sehr ausführlich und schon klar und eigendlich auch verständlich ´habe selber ein Zwischenschaltgetriebe und man braucht es nicht ständig aber es ist schon hilfreich
27.04.2011, 22:31
Hallo hurgel,
der Begriff Zwischengetriebe ist technisch nicht ganz eindeutig festzulegen, bezeichnet aber im allgemeinen - genau, wie Thomas es völlig richtig beschrieben hat - eine Sonderform des Gruppengetriebes, bei der die Gruppenschaltung die Gänge nur um einen relativ kleinen Stufensprung untersetzt und zwar so, dass die dadurch entstehenden zusätzlichen Gänge in ihrer Geschwindigkeit zwischen den Hauptgängen liegen.
Das Getriebe des MBtrac 440 und 441 besitzt zwei Gruppengetriebe, von denen eines als "Zwischengetriebe" ausgeführt ist, nämlich das, welches bei Mercedes Benz "Vorschaltgetriebe" genannt wird. Beim Seitenschalter ist es die Schaltung, welche mit der Muffe pneumatisch geschaltet wird.
Das Vorschaltgetriebe untersetzt nur um etwa 1/4 der Eingangsdrehzahl, während das zweite Gruppengetriebe (Bestandteil des Hauptgetriebes, welches die "Straßen-" und "Ackergruppe" schaltet) die Gänge um mehr, als die Hälfte untersetzt.
Die Schaltreihenfolge der Geschwindigkeitsstufen ist damit bei "Zwischengetrieben" immer 1L, 1H, 2L, 2H, 3L, 3H, 4L, 4H, wohingegen normale Gruppengetriebe die Schaltreihenfolge 1L, 2L, 3L, 4L, 1H, 2H, 3H, 4H besitzen. In manchen Fällen überlappen die großen Gänge der kleinen Gruppe mit den kleinen Gängen der großen Gruppe (um im Hauptarbeitsbereich eine größere Stufendichte zu erzielen). Dann ist die Reihenfolge: 1L, 2L, 3L, 1H, 4L, 2H, 3H, 4H.
L = Gruppengetriebe "low", also kleine Stufe, H = "high", also große Stufe.
Da Verbrennungsmotoren ihre Bestleistung und ihren Bestverbrauch, sowie ihr maximales Drehmoment nur über ein relativ schmales Drehzahlband anbieten können, hilft eine feinstufige Schaltung mit einer sinnvollen Anzahl an Gängen, Kraftstoff zu sparen und die vom Motor angebotene "Arbeit" bestmöglich in Zug- oder Antriebskraft bzw. -leistung umzusetzen.
Manche Hersteller haben das speziell in den 80-er und 90-er Jahren total übertrieben, indem sie mit teilweise bis über 70 Gängen den Fahrer fast zur Verzweiflung brachten.
Davon waren dann oft mehrere Stufen in unterschiedlichen Gruppen identisch oder kaum unterschiedlich zu anderen Gängen, sowie manchmal bis zu 30 Gängen unter 3km/h.
Durchgesetzt hat sich am Ende eine Gangzahl zwischen 12 und 24 Gängen, von denen eine größtmögliche Anzahl im sogenannten Hauptarbeitsbereich liegen sollte, der von Fachleuten zwischen 4 und 12km/h angelegt ist (und sicher in der Zukunft nach oben erweitert wird). Ein sehr gutes Schleppergetriebe sollte hier 8 bis 9 Stufen haben, mit 5 bis 7 kommt man aber auch noch zurecht. Unter 3 wird es kritisch, da entweder Kompromisse in bezug auf Zeitverbrauch oder Flächenkraftstoffverbrauch gemacht werden müssen.
Heute wird ein Schaltgetriebe allerdings von seiten der leistungeverzweigten stufenlosen Getriebe immer mehr an die Wand gedrückt, denen sicher die Zukunft gehört, aber das ist eine andere Baustelle...
FG
Holger
der Begriff Zwischengetriebe ist technisch nicht ganz eindeutig festzulegen, bezeichnet aber im allgemeinen - genau, wie Thomas es völlig richtig beschrieben hat - eine Sonderform des Gruppengetriebes, bei der die Gruppenschaltung die Gänge nur um einen relativ kleinen Stufensprung untersetzt und zwar so, dass die dadurch entstehenden zusätzlichen Gänge in ihrer Geschwindigkeit zwischen den Hauptgängen liegen.
Das Getriebe des MBtrac 440 und 441 besitzt zwei Gruppengetriebe, von denen eines als "Zwischengetriebe" ausgeführt ist, nämlich das, welches bei Mercedes Benz "Vorschaltgetriebe" genannt wird. Beim Seitenschalter ist es die Schaltung, welche mit der Muffe pneumatisch geschaltet wird.
Das Vorschaltgetriebe untersetzt nur um etwa 1/4 der Eingangsdrehzahl, während das zweite Gruppengetriebe (Bestandteil des Hauptgetriebes, welches die "Straßen-" und "Ackergruppe" schaltet) die Gänge um mehr, als die Hälfte untersetzt.
Die Schaltreihenfolge der Geschwindigkeitsstufen ist damit bei "Zwischengetrieben" immer 1L, 1H, 2L, 2H, 3L, 3H, 4L, 4H, wohingegen normale Gruppengetriebe die Schaltreihenfolge 1L, 2L, 3L, 4L, 1H, 2H, 3H, 4H besitzen. In manchen Fällen überlappen die großen Gänge der kleinen Gruppe mit den kleinen Gängen der großen Gruppe (um im Hauptarbeitsbereich eine größere Stufendichte zu erzielen). Dann ist die Reihenfolge: 1L, 2L, 3L, 1H, 4L, 2H, 3H, 4H.
L = Gruppengetriebe "low", also kleine Stufe, H = "high", also große Stufe.
Da Verbrennungsmotoren ihre Bestleistung und ihren Bestverbrauch, sowie ihr maximales Drehmoment nur über ein relativ schmales Drehzahlband anbieten können, hilft eine feinstufige Schaltung mit einer sinnvollen Anzahl an Gängen, Kraftstoff zu sparen und die vom Motor angebotene "Arbeit" bestmöglich in Zug- oder Antriebskraft bzw. -leistung umzusetzen.
Manche Hersteller haben das speziell in den 80-er und 90-er Jahren total übertrieben, indem sie mit teilweise bis über 70 Gängen den Fahrer fast zur Verzweiflung brachten.
Davon waren dann oft mehrere Stufen in unterschiedlichen Gruppen identisch oder kaum unterschiedlich zu anderen Gängen, sowie manchmal bis zu 30 Gängen unter 3km/h.
Durchgesetzt hat sich am Ende eine Gangzahl zwischen 12 und 24 Gängen, von denen eine größtmögliche Anzahl im sogenannten Hauptarbeitsbereich liegen sollte, der von Fachleuten zwischen 4 und 12km/h angelegt ist (und sicher in der Zukunft nach oben erweitert wird). Ein sehr gutes Schleppergetriebe sollte hier 8 bis 9 Stufen haben, mit 5 bis 7 kommt man aber auch noch zurecht. Unter 3 wird es kritisch, da entweder Kompromisse in bezug auf Zeitverbrauch oder Flächenkraftstoffverbrauch gemacht werden müssen.
Heute wird ein Schaltgetriebe allerdings von seiten der leistungeverzweigten stufenlosen Getriebe immer mehr an die Wand gedrückt, denen sicher die Zukunft gehört, aber das ist eine andere Baustelle...
FG
Holger
27.04.2011, 22:52
(27.04.2011, 22:31)holgi63 schrieb: [ -> ]Manche Hersteller haben das speziell in den 80-er und 90-er Jahren total übertrieben, indem sie mit teilweise bis über 70 Gängen den Fahrer fast zur Verzweiflung brachten.
Davon waren dann oft mehrere Stufen in unterschiedlichen Gruppen identisch oder kaum unterschiedlich zu anderen Gängen, sowie manchmal bis zu 30 Gängen unter 3km/h.
Hallo Holger,
grosses Voreil von diesen Getrieben war, das es kein Problem war, wenn sich ab und zu ein Gang verabschiedete. Das war ofters der Fall, weil die Zahnräder so klein gestaltet sind, um Platz zu schaffen, und auch von bedenkliche (Italienische... ) Qualität sind....
Nicht ganz ernst gemeinte Grüsse,
Benno
30.04.2011, 20:53
Hallo,
Danke für die ausführlichen Antworten. Einfach ein tolles Forum hier.
Gruß
hurgel
Danke für die ausführlichen Antworten. Einfach ein tolles Forum hier.
Gruß
hurgel