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Normale Version: Normal ist das nicht?! Riesen-Biogasanlage?
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Was das Thema angeht, bin ich auch gegen BGA´s die "nur" aus Häckselware ihr Gas produzieren. Ich bin jetz nicht der Insider, drum möcht ich mal wissen obs stimmt, daß bei heutigen neuen BGA´s ein Mindestanteil Gülle dabeisein muß? Wenn ja, finde ich diesen Schritt schon mal richtig und ausbaufähig.
Interessant wäre auch mal eine Energiebilanz: Wieviel Diesel geht drauf in einer Saison und wie lange könnte damit ein Diesel-Stromgenerator gleicher Leistung laufen? Mit einrechnen muß man da auch noch, wieviel Sprit beim Bau der BGA draufgegangen ist (ein normaler Stromgenerator hat in einer Fertiggarage Platz).
Eine ähnlich skurrile Denkweise gibts bei BHKW. Der Denkansatz lautet Stromproduktion solange man die Abwärme nutzen kann. Führt dann zu so Mißgeburten wie Hackschnitzel trocknen (gibts auch bei BGA um "mehr" Förderung zu bekommen), was Mutter Natur zum Nulltarif erledigen kann. Aber dann hat man ja einen Grund, um das BHKW laufen zu lassen.
Grundsätzlich fände ich es richtig z.B. in Häusern statt einem Ölbrenner ein BHKW laufen zu lassen, halt so lange Wärme BENÖTIGT wird. Der Strom ist das erfreuliche Nebenprodukt. Wer jetzt noch was von Thermodynamik versteht kennt sicher die Begriffe Exergie und Anergie und weiß worauf ich abziele.

Gruß vom Cliff, der drüber nachdenkt, welchen Vogel uns hungernde Menschen zeigen...
(24.11.2011, 19:05)Cliffde schrieb: [ -> ]Was das Thema angeht, bin ich auch gegen BGA´s die "nur" aus Häckselware ihr Gas produzieren. Ich bin jetz nicht der Insider, drum möcht ich mal wissen obs stimmt, daß bei heutigen neuen BGA´s ein Mindestanteil Gülle dabeisein muß? Wenn ja, finde ich diesen Schritt schon mal richtig und ausbaufähig.
Interessant wäre auch mal eine Energiebilanz: Wieviel Diesel geht drauf in einer Saison und wie lange könnte damit ein Diesel-Stromgenerator gleicher Leistung laufen? Mit einrechnen muß man da auch noch, wieviel Sprit beim Bau der BGA draufgegangen ist (ein normaler Stromgenerator hat in einer Fertiggarage Platz).
Eine ähnlich skurrile Denkweise gibts bei BHKW. Der Denkansatz lautet Stromproduktion solange man die Abwärme nutzen kann. Führt dann zu so Mißgeburten wie Hackschnitzel trocknen (gibts auch bei BGA um "mehr" Förderung zu bekommen), was Mutter Natur zum Nulltarif erledigen kann. Aber dann hat man ja einen Grund, um das BHKW laufen zu lassen.
Grundsätzlich fände ich es richtig z.B. in Häusern statt einem Ölbrenner ein BHKW laufen zu lassen, halt so lange Wärme BENÖTIGT wird. Der Strom ist das erfreuliche Nebenprodukt. Wer jetzt noch was von Thermodynamik versteht kennt sicher die Begriffe Exergie und Anergie und weiß worauf ich abziele.

Gruß vom Cliff, der drüber nachdenkt, welchen Vogel uns hungernde Menschen zeigen...

Hallo Cliff,

1. Ab 30% Gülle bekommt man einen relativ hohen Bonus.
2. Wie willst du mit Mutter Natur in Deutschland Hackschnitzel trocknen?
3. Was ist wenn das Wohngebiet gar nicht mit Wärme beliefert werden will, sondern lieber den BGA Betreiber trotz Schalldämpfer uä Anzeigt (Ich wohn 20m von der BGA weg und hör wie der Rest der Famile nichts. Die die Anzeigenden wohen weitere 200-300m weg.)

Gruß Felix
Zu 1.: Danke, so in der Art hörte ich das mal, wollte nur sichergehen.
Zu 2.: Als Gipfelware im Wald. Heute wird ein großer Teil sofort gehackt und anschließend getrocknet. Ist das nötig? Vor ein paar Jahren hat das noch (fast) keiner gemacht. Da hat man das Zeug einfach ein Jahr liegenlassen. Außerdem sind wir da schon wieder bei der nächsten Diskussion, wieviel "Raubbau" verträgt der Wald. Das Astwerk und Gibfelholz ist ein wichtiger Nährstoff für den Wald.
Zu 3.:Wer sich aufregen will, findet was. Und wer nicht weiß, was er den ganzen Tag treiben soll, oder vielleicht nur, um auch mal irgendwo vorne dran stehen zu können (weil er sonst bei Mutti nur unter dem Pantoffel wohnt) der zeigt halt mal jemanden an oder schaut wo er sich querstellen kann. Siehe Stuttgart 21 oder Neubau A94 und und und...

Vielleicht solltest du aber mal über deine "Anzeiger" nachdenken und mit deiner Familie zum Hörtest gehen...Tongue(Joke!)

Gruß Cliff
ein netter kritischer song vom Hubert von Goisern der irgendwie zum thema passt ;-)

auch wenns andererseits nicht dazu passt .....

http://www.youtube.com/watch?v=amhm06VbycQ
Hallo Cliff,

zu 2: Du hast schon recht aber der mit den Hackschnitzeln würde warscheinlich, wenn er keine BGA hätte das Zeug mit einem Gebläse trocknen und da ist es ja besser man nutz die Abwärme die eh entsteht. Der BGA Betreiber kann ja nichts dafür, dass der Hackschnitzelmann das Holz nicht liegen lassen will.

zu 3: Bei uns ist es halt nicht nur einer sondern gleich drei, die Langeweile haben und Anzeigen. Ich glaub ich schenk denen mal nen Zauberwürfel damit sie eine Aufgabe haben. Wink
Ich glaube anderswo ist das nicht anderst. Was micht interesiert: Was macht man im Sommer mit der Abwärme? Heizen macht da ja keinen SinnBig Grin

At Nam-Trac 800: Auch wenn ich nicht alles verstanden hab. Das Lied ist gut.

Gruß Felix
Im Sommer tun sie bei uns auch Getreide trocknen (wo ich auch mal Sinn sehe, sofern es naß gedroschen werden MUSS), oder auch Brennholz trocknen (der gleiche Witz!), Heu trocknen, und und und.

Ich hab nichts dagegen, daß die Abwärme genutzt wird. Im Gegenteil: Je mehr genutzt wird, desto weniger muß anderswo extra erzeugt werden. Der große Witz an der Sache ist ja genau der, daß einerseits so viel Abwärme bei Prozessen entsteht, andererseits Wärme extra erzeugt wird und es oft nur am "Miteinander" fehlt... Klar gibst auch Situationen, wo man Verluste in Kauf nehmen muß oder Abwärme z.B. vom Temperaturniveau her nicht reicht, das Gro ist aber einfach mangelndes Miteinander.

Schau doch einfach mal in jede Neubausiedlung. In den seltensten Fällen wird ein Gemeinschaftsheizkraftwerk gebaut, bzw. von den Häuslefritzen angenommen. Doch genau da steckt höherer Wirkungsgrad und Umweltschutz als wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht.

Gruß Cliff
Hier geb ich dir 100% recht.Wink

Gruß Felix
Hallo,
das mit der Abwärme bei den BGA's ist so eine Sache. Erstens hatt man im Sommer am meisten Wärme über, da auch die Fermenter nicht so viel geheitzt werden müssen, und zum anderen sind die Fernwärmeleitungen sehr teuer. Dazu kommt noch dass wie Cliff schon geschieben hat die "Häuslefritzen" meist eigenständig sein wollen und es nicht in größeren Umfang abnehmen damit sich die Investition lohn. Desweiteren wird sich dann, obwohl es biller ist als mit eigener Heitzung zu heizen, über den Preis der Wärme beklagt.

Zum trockenen von Holz:
Hakschnitzel werden eigentlich nur die schönen getrocknet. Die die von Astresten stammen und viel Nadeln dabei sind werden meist ohne getrocknet zu werden in große Heizkraftwerke gefahren.

Gruß
Erhard
Hallo,

die Diskussion geht ja ganz interessante Wege.

"Lohnen" kann sich gesellschaftspolitisch gesehen nur etwas, solange ich alle einen gesellschaftsplotischen Mehrwert erzeuge.

Das Auszahlen von Subventionen an Biogasanlagenbetreiber ist definitiv kein Mehrwert, sondern eine Verschwendung von Steuergeldern, auch den meinigen.
Lebensmittelproduktion hingegen zu subventionieren bzw. den Erhalt der Natur macht hingegen gesellschaftsplotisch betrachtet noch Sinn, wenngleich man auch hier schon genau hinschauen muss.

Insofern wir keine anderen Alternativen zur Energieerzeugung hätten, würde darin auch ein Sinn bestehen, aber es gibt wesentlich effektievere Energierzeugungsmöglickeiten, die hingegen aber stärker reklementiert werden --> ich komme wieder auf Windkraft zurück. Die Genehmigungshürden sind hier weit aus höher, wenngleich die Ökobilanz auf Lebenszeit der Anlagen (20 - 30 Jahre) wesentlich günstiger ausfällt.

Aus Gesichtspunkten des "SMART GRID" (intelligentes Netz) wäre es sinnvoll, die Biogasanlagen nur dann laufen zu lassen, wenn andere ALTERNATIVE Energiequellen wie z.B. Wind und Sonne gearde nicht liefern können.
Die Biogastechnologie ist eine speicherbare Technologie, wenn auch nicht beliebig durch den Vergärungsprozess, aber auch hier gibt es andere technische Lösungsansätze wie z.B. Einspeisung ins Gasnetz, ...

Der augenbliche Zustand ist, dass sehr viele WKA's vom Netz genommen werden müssen obwohl der Wind blässt und eingespeisst werden könnte, jedoch das Übertragungsnetz bereits überlastet ist.

Auch geben wir zeitweise Windstrom an Frankreich ab und bezahlen sogar noch für die Abnahme des Windstroms!

Zum Thema Abwärme im Sommer: Man kann auch den Prozess umkehren und im Sommer kühlen. Abgesehen davon ist natürlich die Nutzung als Prozesswärme eine sehr gute Alternative.

Das Problem in Deutschland ist generell: Es gibt viel zu viele Lobiisten, die alle Ihre Interessen bei der Politik durchsetzen möchten.
Auf der anderen Seite gibt es keinen politischen Sachverstand in der Energiepolitik. Auch die Grünen versagen hier teilweise, es gibt zu viele Lehrer und Rechtsanwälte .... in der Politik.
Das Energieministerium gehört schlicht weg von einem Ingenieur, Physiker etc. geleitet, der auch entsprechender Sachverstand in dieser Hinsicht aufgrund seiner vorherigen Tätigkeit in der Industrie nachweisen kann. Bwerufspolitiker macher hier keinen Sinn, auch die Staatssekretäre etc. die nachgeschaltet sind haben meist keinen einschlägigen Sachverstand.

Alles andere führt immer nur zu Subventionen und anderen Übertriebungen oder Unterlassungen die keinen Sinn machen.

Wie´ihr seht muss man das Thema Energieerzeugung mehrdimensional betrachten, nur dann wird die Menschheit einen entsprechenden Nutzen aus unserem Tun ziehen können.

Im Augenblick denkt jeder nur an seinen Geldbeutel, aber die Rechnung schickt uns die Natur noch und die Folgekosten werden gewaltiger sein als sich hier so manch einer vorstellen kann. Und insbesondere die Landwirte werden einen Großteil durch Missernten etc. zu bezahlen haben!


Bin mal auf die Reaktionen gespannt!

Gruss

Jürgen




Man betrachte die
Hallo Jürgen,

eine BGA nur Nachts(kein Solar) oder in windstillen Zeiten laufen zu lassen macht keinen sinn, weil wenn ein Motor läuft dann läuft er. Macht man ihn aber mal aus gibs meistes Startschwierigkeiten.
Wenn die BGA's nur bestimmt Zeiten laufen dürften, dann bräuchte man ja erst recht Subvensionen.
Noch etwas: BGA ist nicht gleich BGA.

Gruß Felix
Hallo,

dann und nur dann würden Subventionen Sinn machen!!!

Startschwierigkeiten bei Gasmotoren sind technisch gesehen nonsens! Insofern die Gasqualität in Ordnung ist, der Motor gut gewartet und richtig eingestellt ist, die Überwachungselektronik korrekt programmiert wurde, die Sensorik der Überwachung nicht defekt ist, ...

Ein jeder sollte sich darüber im Klaren sein, dass die Natur nicht vergisst:
Ein Meer was leer gefischt ist, ernährt niemenaden mehr. Wasservorräte die verschwendet wurden lassen sich nicht mehr regenerieren,o.K. es gibt Entsalzungsanlagen, aber die verschlingen ungeheure Mengen von Energie und führen zu anderen Problemen. Monkulturen mit Mais und den einhergehenden hohen Herbizitbelastungen belasten den Boden nachhaltig, ....

Diejenigen die dies nicht erkennen und entsprechend handeln, gefährten die Zukunft der Nachkommen und Heranwachsenden.

Die Politik ist schlicht unfähig die Gier der Menaschheit zu steuern, da sie schlicht selbst Bestandteil der Gier ist!

Ich bleibe dabei, das Biogasanlagen in der heutigen Form und den einhergehenden Subventionen energetischer und wirtschaftlicher Unsinn sind.
Neben der Windenergie gibt es natürlich auch andere Formen, wie z.B. die Solartermischen Kraftwerke (z.B. Andersol I +II, oder das Zukunftsprojekt DESERTEC).

Es soll sich jeder selbst sein Urteil bilden, aber er sollte auch über den Tellerrand des vermeintlichen eigenen Euros hinaus blicken (können)!

Je mehr es überhand nimmt mit den BGA's und je besser die Bürger informiert werden (sind), desto größer dürften die Widerstände in der Bevölkerung werden. Schrauben in Maisfeldern, wie hier schon berichtet wurde, könnten schon ein erstes Anzeichen sein?
Insdustrie und Politik streuen den Bürgern einfach zuviel Sand in die Augen.

Bürgerwindparks un andere direkte Beteiligungen etc. sind der Weg den wir beschreiten müssen! Die Anlagen gehören nicht in die Hände von Großinvestoren, sondern in die Hand der breiten Fläche. Wenn die Politik anfängt dies durch Rahmengesetzgebung zu begleiten, steigt auch die vermeintlicjhe Akzeptanz der Bürger.

Die Biogasler treiben die Pachtpreise in astromische Höhen, so dass der zwischenzeitliche Gewinn bald wieder verpufft sein wird. Was bleiben wird ist wieder ein enttäuschtes Gefühl oder die Aufstockung der Subventionen, die Steigerung der Staatsschulden etc.
Der Umverteilungsprozess ist eben auch nicht eindimensional und begünstigt dauerhaft den Biogasler,sondern entwickelt sich permanent fort.

Es ist halt immer wieder die gleiche Frage die die Menschheit antreibt:

WIE KOMMT DEIN GELD IN MEINE TASCHE

Solange das so ist, wird sich die Mensch selbst im Wege stehen und für alles zahlen (auch mit dem Leben) was er anrichtet.

Gruss

Jürgen
GENIAL, JÜRGEN, EINFACH NUR GENIAL!!!!!!!!! Mögen sich einige Menschen was von dieser Denkweise abschneiden!

2 Punkte:
Jürgens Einwand mit den FACHLEUTEN STATT POLITIKERN. Jüngst war der Regierungswechsel in Italien. Ich fand die Aussage in den Medien perfekt, daß sich Monti mit Fachleuten statt mit Politikern umgibt. Daran merkt man, daß Politiker (im Umkehrschluß) keine Ahnung haben und nur Phrasen dreschen. So ganz grob umschrieben, natürlich haben sie auch ein bisschen Ahnung, aber an FACHLEUTE mit dem aufs Fachgebiet zugeschnittenen Hintergrundwissen kommen sie nicht ran. (z.B. daß Taxifahrer Außenpolitik gemacht haben...)

Das 2.: BGA Motore können wieder gestartet werden. Die andere Überlegung ist auch die, daß sie ja nicht dauernd an der Leistungsgrenze gefahren werden müssen. Es ließe sich gerade hier eine gute Proportionalregelung realisieren - Stromproduktion nach Bedarf. Einfach mal Gas wegnehmen.

Gruß Cliff
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