18.12.2011, 16:50
18.12.2011, 18:17
(17.12.2011, 21:32)Niklausi schrieb: [ -> ]Interessanter finde ich nebenbei, daß meine Frau als US-Amerikanerin Worte benutzt, die meinem Dialekt mehr ähneln als dem Hochdeutschen... z.B. sagen wir im Hochdeutschen "Kohl" zu dem hellen Gemüse; sie aber sagt "Cabbage" und im Platt sagen wir bei uns "Kabbes"
Funny...
Nicht nur bei Kohl, sondern auch bei Zwiebeln:
Niederländisch: ui
Platt: siepel
Deutsch: Zwiebel
Italienisch Cipoli
Groeten,
Benno, der sich bei der Wagenradnagel, so wie Holger es geschrieben hat wenigstens was vorstellen kann, auch wieder durch das Platt. n'en rad hebt wie bie oons ok, net as 'n nèègel, wo die Holländer anstatt Rad "wiel" sagen, und statt Nagel "spijker" (spieker ist da wieder der Plattversion. Was der folgende Dialektwitz wieder oben bringt:
Nen boer kömp bie de smid en zegt:
"Ik wol wa geern een poond spiekers hebben"
"Dat kan" zeg den smid "hoo lang wil ie ze hebben? "
"Dat ligt d'r an, hoo lang of dat ie ze missen könt!"
Da bin ich mal gespannt wer das übersetzt.....
18.12.2011, 18:30
(18.12.2011, 18:17)Mercedes-Benno schrieb: [ -> ]Da bin ich mal gespannt wer das übersetzt.....
Das is einfacher als deine Bilder im Traktorenquiz
Aber ich halt mich mal noch etwas zurück....
Gruss Hartmut
18.12.2011, 19:17
18.12.2011, 21:47
Hallo Benno,
ist wirklich nicht schwer, weil eine ganze Menge von Begriffen auch im Plattdeutschen vorkommt, übrigens auch eine ganze Reihe an Begriffen, deren gemeinsame Wurzel mit Begriffen aus dem heutigen Englischen identisch sind.
"segt" "said" "sagte" (mittelhochdeutsch "sejt" oder "sejd" (um 12. Jahrhundert))
"hebb" "have" "habe"
"smid" "smith" "Schmied"
"hoo" "how" (keine hochdeutsche Entsprechung mehr)
"Reste" vom "spieker" gibt es auch noch im Hochdeutschen, allerdings nicht mehr das Substantiv selbst, aber dessen "Auswirkungen", nämlich, wenn etwas "mit Nägeln gespickt ist", ansonsten ist das Wort ebenfalls mittelhochdeutschen Ursprungs bzw. aus dem lateinischen entlehnt:
spicher, mhd., nhd. Späher, Nagel ahd. speihha, as. spÄ“ca f., ags. spÄca m. `Speiche, Strahl'; md. spÄ«cher, nhd. Speichernagel, mnd. nnd. spÄ«ker `eiserner Nagel', engl. spike, ags. spÄ«cing ds., aisl. spÄ«kr m. `Nagel', spÄ«k f. `Holzsplitter', norw. spÄ«k `Speiche', ags. spÄ«c `spitzes Landstück', bair. spickel `Keil';
ahd = althochdeutsch
mhd = mittelhochdeutsch
nhd = neuhochdeutsch (also aktuell)
mnd = mittelniederdeutsch (und damit auch niederländisch, also westgermanisch)
etc.
Habt Ihr eine Idee, was ein "Krebbegoaker" ist?
FG
Holger
ist wirklich nicht schwer, weil eine ganze Menge von Begriffen auch im Plattdeutschen vorkommt, übrigens auch eine ganze Reihe an Begriffen, deren gemeinsame Wurzel mit Begriffen aus dem heutigen Englischen identisch sind.
"segt" "said" "sagte" (mittelhochdeutsch "sejt" oder "sejd" (um 12. Jahrhundert))
"hebb" "have" "habe"
"smid" "smith" "Schmied"
"hoo" "how" (keine hochdeutsche Entsprechung mehr)
"Reste" vom "spieker" gibt es auch noch im Hochdeutschen, allerdings nicht mehr das Substantiv selbst, aber dessen "Auswirkungen", nämlich, wenn etwas "mit Nägeln gespickt ist", ansonsten ist das Wort ebenfalls mittelhochdeutschen Ursprungs bzw. aus dem lateinischen entlehnt:
spicher, mhd., nhd. Späher, Nagel ahd. speihha, as. spÄ“ca f., ags. spÄca m. `Speiche, Strahl'; md. spÄ«cher, nhd. Speichernagel, mnd. nnd. spÄ«ker `eiserner Nagel', engl. spike, ags. spÄ«cing ds., aisl. spÄ«kr m. `Nagel', spÄ«k f. `Holzsplitter', norw. spÄ«k `Speiche', ags. spÄ«c `spitzes Landstück', bair. spickel `Keil';
ahd = althochdeutsch
mhd = mittelhochdeutsch
nhd = neuhochdeutsch (also aktuell)
mnd = mittelniederdeutsch (und damit auch niederländisch, also westgermanisch)
etc.
Habt Ihr eine Idee, was ein "Krebbegoaker" ist?
FG
Holger
19.12.2011, 22:49
Guten Abend,
Holger kund des sei das des a Krabbenfischer is?
Grüße
Holger kund des sei das des a Krabbenfischer is?
Grüße
20.12.2011, 10:16
Hallo Andreas,
leider nein. Aus Deiner Berchtesgadener Sicht sind wir zwar jenseits des Weißwurschtäquators, aber Oberhessen ist "Binnenland".
Krabben kommen zum Pulen zwar angeblich bis nach Nordafrika, aber bis zu uns haben sie es noch nicht geschafft.
Kleiner Tipp: Der Begriff diente früher der eher abfälligen, also negativen Bewertung des Fressverhaltens von Rindviechern. Heute würde man sagen das Tier erreicht nicht die geforderten Tageszunahmen.
Selbstverständlich fand dieser Begriff dann auch Eingang in die einschlägige Liste von Schimpfwörtern, bei denen Tiere immer schon eine große Rolle spielten.
In der Schreibweise habe ich mich mehr an die Lautschrift gehalten, man könnte auch in Annäherung an das Hochdeutsche "Kreppegoaker" schreiben...
FG
Holger
das ganze in Oberhessisch klänge etwa so:
Nee, Andreas, doas ies alles Kabbes. Mier sei doch kee Feschkebb. Der Krebbegoaker kimmt aus m agraarische eann hot woas med Riandviecher se dou, wann däi Gewirrereaser nid freasse winn...
leider nein. Aus Deiner Berchtesgadener Sicht sind wir zwar jenseits des Weißwurschtäquators, aber Oberhessen ist "Binnenland".
Krabben kommen zum Pulen zwar angeblich bis nach Nordafrika, aber bis zu uns haben sie es noch nicht geschafft.
Kleiner Tipp: Der Begriff diente früher der eher abfälligen, also negativen Bewertung des Fressverhaltens von Rindviechern. Heute würde man sagen das Tier erreicht nicht die geforderten Tageszunahmen.
Selbstverständlich fand dieser Begriff dann auch Eingang in die einschlägige Liste von Schimpfwörtern, bei denen Tiere immer schon eine große Rolle spielten.
In der Schreibweise habe ich mich mehr an die Lautschrift gehalten, man könnte auch in Annäherung an das Hochdeutsche "Kreppegoaker" schreiben...
FG
Holger
das ganze in Oberhessisch klänge etwa so:
Nee, Andreas, doas ies alles Kabbes. Mier sei doch kee Feschkebb. Der Krebbegoaker kimmt aus m agraarische eann hot woas med Riandviecher se dou, wann däi Gewirrereaser nid freasse winn...
20.12.2011, 20:38
Hallo Holgi,
vielen Dank für die wissenschaftliche Ausführung, itz wäß aisch zeminst, warim mei Fra maisch bessr verstieht, wenn aisch blatt schwätze
Krebbegoaker ös an Kouw, die nur i de Krebbe "Krippe=Freßgang" guggt als wie ze fresse, worra?
Gruß Maik
vielen Dank für die wissenschaftliche Ausführung, itz wäß aisch zeminst, warim mei Fra maisch bessr verstieht, wenn aisch blatt schwätze
Krebbegoaker ös an Kouw, die nur i de Krebbe "Krippe=Freßgang" guggt als wie ze fresse, worra?
Gruß Maik
20.12.2011, 22:44
Servusla.
Horch amol, ich hob do a nu was frängisches ausbuddeld
Hop, obachd gehds
MfG
Andre
Horch amol, ich hob do a nu was frängisches ausbuddeld
Hop, obachd gehds
MfG
Andre
21.12.2011, 02:02
(18.12.2011, 21:47)holgi63 schrieb: [ -> ]Habt Ihr eine Idee, was ein "Krebbegoaker" ist?
FG
Holger
So, nach deine Tipp:
Genau der Krebbe soll der Futternapf sein, wie Niederländisch "kribbe".
Der Goaker ist einer der geht, "goan" auf Platt.
Danach formen sich 3 Möglichkeiten:
-Ein Kuh, der der ganze Tag an der Futtertisch geht, um zu schauen ob es was zu naschen gibt.
-Dasgleiche bezogen auf Personen als Schimpfwort: ein Gewichtiges Person der ständig am Essen ist, oder einer der gar kein Gewich zunimmt
-Ein Kuh, der nicht wachst, obwohl er viel frisst. Der landet in der Futternapf vom Bauer, weil er sonst zu teuer ist...
Das Unterschied erkennt man als Fremdsprachiche erst, wenn das Begriff in ein Satz gebraucht wird, oder auch nicht, weil das Wort, in welcher Übersetzung den auch, völlig unbekannt ist, wie z.B. Graed....
Groeten,
Benno
21.12.2011, 10:13
Hallo Ihr Lieben,
Ihr seid alle nah dran, aber doch noch nicht ganz, deshalb löse ich mal auf:
Die "Krebbe" ist, wie Ihr richtig erkannt habt, die Krippe (Futterkrippe).
"Goake" ist die lautmalerische Beschreibung eines Vorganges, den man auf Hochdeutsch als "lautstarkes Würgen" bezeichnen müsste oder eben das Geräusch bevor sich jemand übergibt (auf deutsch: kotzt, aber eben ohne, dass was kommt). (Das Wort "quaken" kommt dem nahe, denn es ist auch eine lautmalerische Beschreibung eines Vorganges).
Gleichzeitig beschreibt "goake" leeres Gerede, bei dem eben auch nichts kommt, es könnte allerdings auch sein, dass hier das Geräusch von gackernden Hühnern mit hineinspielt, das ja auch "goak, goak" klingen kann.
Das "oa" in goake ist ein Klang, der wie beim englischen "I was" (Ich war) esprochen wird, also der "Mittelton" zwischen o und a.
Ein Krebbegoaker oder Kreppegoaker ist also ein Rind, das an der vollen Krippe steht und nur blökt, anstatt zu fressen.
Im übertragenen Sinn wurde es dann auf Menschen angewandt, die sich ständig ohne wirklichen Grund über ihr Leben beklagen, die eigentlich einen vollen Anteil am Leben haben könnten, aber eben anstatt es anzugehen nur "goake", obwohl die sinnbildliche Krippe gar nicht leer ist...
FG
Holger
Ihr seid alle nah dran, aber doch noch nicht ganz, deshalb löse ich mal auf:
Die "Krebbe" ist, wie Ihr richtig erkannt habt, die Krippe (Futterkrippe).
"Goake" ist die lautmalerische Beschreibung eines Vorganges, den man auf Hochdeutsch als "lautstarkes Würgen" bezeichnen müsste oder eben das Geräusch bevor sich jemand übergibt (auf deutsch: kotzt, aber eben ohne, dass was kommt). (Das Wort "quaken" kommt dem nahe, denn es ist auch eine lautmalerische Beschreibung eines Vorganges).
Gleichzeitig beschreibt "goake" leeres Gerede, bei dem eben auch nichts kommt, es könnte allerdings auch sein, dass hier das Geräusch von gackernden Hühnern mit hineinspielt, das ja auch "goak, goak" klingen kann.
Das "oa" in goake ist ein Klang, der wie beim englischen "I was" (Ich war) esprochen wird, also der "Mittelton" zwischen o und a.
Ein Krebbegoaker oder Kreppegoaker ist also ein Rind, das an der vollen Krippe steht und nur blökt, anstatt zu fressen.
Im übertragenen Sinn wurde es dann auf Menschen angewandt, die sich ständig ohne wirklichen Grund über ihr Leben beklagen, die eigentlich einen vollen Anteil am Leben haben könnten, aber eben anstatt es anzugehen nur "goake", obwohl die sinnbildliche Krippe gar nicht leer ist...
FG
Holger
21.12.2011, 12:31
Servus mitanand!
Ja do sieht ma mol mea wia viel Ausland es in Deitschland iberhaupt gibt
Scho irgandwia da Hammer wia bunt dia ganza Dialektlandschaft bei ons oigentlich isch und wia weit oiner kommt, wenn er Schuldeutsch learnat ond nau bei ons aufschlagt, wenn ma scho undranad se schwearduat, da andara zom verschtau...
Drom allz zua seiner Zeit, im Forum sollte man sich wirklich auf Hochdeutsch unterhalten, damit es auch wirklich jeder verstehen kann, was ja auch Sinn sein soll, und dahoim sollt ma halt sein Dialekt schwätza, weil des oifach schea isch ond des sollt au ed ausschterba. Oft werd ja gmoint, jeder der Dialekt schwätzt wär underbelichtat und bled...weit gfehlt sag i do blos
Wensch ui no an scheana Dag!
Paul
Ja do sieht ma mol mea wia viel Ausland es in Deitschland iberhaupt gibt
Scho irgandwia da Hammer wia bunt dia ganza Dialektlandschaft bei ons oigentlich isch und wia weit oiner kommt, wenn er Schuldeutsch learnat ond nau bei ons aufschlagt, wenn ma scho undranad se schwearduat, da andara zom verschtau...
Drom allz zua seiner Zeit, im Forum sollte man sich wirklich auf Hochdeutsch unterhalten, damit es auch wirklich jeder verstehen kann, was ja auch Sinn sein soll, und dahoim sollt ma halt sein Dialekt schwätza, weil des oifach schea isch ond des sollt au ed ausschterba. Oft werd ja gmoint, jeder der Dialekt schwätzt wär underbelichtat und bled...weit gfehlt sag i do blos
Wensch ui no an scheana Dag!
Paul
21.12.2011, 18:32
@ Andre: subber!!!! unser bembers kert do einfach a derzu!!!! obber der genausu:
MFG Michi
(auch aus Franken)
MFG Michi
(auch aus Franken)
25.12.2011, 13:43
So, jetzt ist es endich so weit, dass ich dieser Link einstellen kann:
Ein spezieller Weichnachtgruss,
Benno
Ein spezieller Weichnachtgruss,
Benno
25.12.2011, 16:18
Also Benno,
da geb ich auf,-ich versteh vielleicht nur 1/5 von dem ganzen.Ist das jetzt Holländisch oder Plattdeutsch.
MFG
Berni
da geb ich auf,-ich versteh vielleicht nur 1/5 von dem ganzen.Ist das jetzt Holländisch oder Plattdeutsch.
MFG
Berni