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Normale Version: Kann man den Dieseltank der großen Baureihe reparieren?
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ich finde die Variante mit der GFK Haut auch sehr elegant. Kann mir nur nicht so richtig vorstellen, dass das dauerhaft hält... Hat das sonst noch jemand ausprobiert?
Nun will ich auch noch meinen Senf dazugegen. Ich füll den Tank mit Wasser bis zum Einfüllstutzen, stell ihn um die ecke und halte mal kurz den Autogenbrenner in den Stutzen um eventuelle Gase zu verbrennen. Dann stelle ich den Tank so, das er noch ca. 3/4 voll Wasser ist und während des Schweißens die Gase aus dem Stuzen entweichen können. Nun nehme ich den Winkelschleifer und schneide das schadhafte Blech heraus und schweiße autogen ein neues Blech ein. (von der schweißstelle zum Stuzen muß ungehintert die Luft oder das Gas abziehen können) Ich rate dir allerdings es trotzdem von einem Experten machen zu lassen den es sind schon viele Unfälle passiert, besonders bei Benzintanks ! Besser ist immer, einen neuen Tank zu kaufen.
Gruß, Michael.
Hallo ,

mein Tank am 1000er hatte auch ein Leck , oben unter dem hinteren Halteband, deshalb konnte man nie volltanken oder den Trac bergauf abstellen.
Im Oktober 2010 hab im Rahmen einer Reparatur an der Hinterachse den Tank ausgebaut und zu einer Firma gebracht die Kühler repariert (vom kleinen Loch bis neues Netz), die haben die verrosteten Stellen unter den Haltebändern aufgeschweisst. (hartgelötet Messing oder Silberlot wie man will )
Ca. 1,5m aufschweissen,Tank innen säubern und Drucktest haben ca.90€ gekostet.
Ich denke in D. gib es auch solche Firmen ,man muss sich in seiner Gegend mal umschauen.

Gruss Roby
Hallo,

mein alter Beitrag wurde gelöscht, wahrscheinlich, weil ich ein falsches Wort drinhatte... Egal!

Nur soviel: Ich habe schon ca 15-20 Tanks geschweißt und kann nur von so Aussagen wie

... da kann nix passieren...

ABRATEN! Mir hat diese Aussage schon mal meine Augenbrauen und ein bisschen die Haare abgekokelt. Mein Glück, daß ich in dem Moment grad nicht eingeatmet hab.

Was ich empfehle: Tank ausbauen, mit Hochdruckreiniger auswaschen, trocknen lassen und mit Schutzgas schweißen (und evtl noch lackieren).

Warum nicht mit Dieselfüllung oder entleert aber ungewaschen? Siehe Gerhards Beitrag! Perfekt, danke für die genauen Zahlen. Zwar nicht leicht, das exakte Gemisch zu treffen, aber wenn, dann Gute Nacht....

Warum waschen? Schadet sowieso den Tanks nicht, weil die meisten wahrscheinlich 25 Jahre Dreck drin haben. Außerdem bringt man allen Diesel raus, somit wird Dampfbildung verhindert. Aber bitte ein Reinigungs-Elixier mit verwenden.

Warum trocknen und NICHT mit Wasser füllen? Wasser hat den Nachteil, daß es sich beim Verdampfen um das ca. 1700fache ausdehnt. D.h. man erzeugt mehr oder weniger einen "Wind", der das Schutzgas beim Schweißen wegbläst. Dies gilt für Schutzgasschweißen bzw. WIG-Schweißen. Was passiert dann? Porenbildung im Schweißbad -> undicht!
Gute WIG-Schweißer könnens trotzdem, weil sie die Schweißstelle durch die Hitze trocknen können, wenn sie mit geringerer Energie kurz draufhalten. Ähnlich ist es mit dem Autogenschweißen, die Schweißstelle trocknet, bevor sich Poren bilden können.
Von Autogenschweißen rate ich aber ab, da man sehr viel Wärmeverzug hat. Auch beim WIG-Schweißen hat man mehr Wärmeverzug, als beim Schutzgasschweißen.
Über so Sachen wie Wasserstoffeinlagerung und deren Folgen lasse ich mich hier nicht näher aus, das ist was für Schweißprofi´s. Nur soviel: H2-Einlagerung ist nicht gut und entsteht nur, wenn beim Schweißen Wasser in der Nähe ist. Ob als Reinigungs-/Ex-Schutzmittel im Tank oder als Verbrennungsprodukt beim Autogenschweißen ist dabei egal.

Deshalb mein Tipp: Schutzgas, weils das Beste (Wärmeverzug, geringstes fachliches Können gefragt, ...) ist und fast jeder Landwirt ein solches Gerät selber hat.

Ein weiterer Vorteil wenn der Tank leer ist: Man kann ihn immer in die optimale Schweißlage drehen.

GFK: Kann halten, aber nur, wenn die Reparaturstelle ABSOLUT sauber und ÖLFREI ist. Das "ölfrei" geht auch soweit, daß selbst das anhaftende Diesel im Riß entfernt sein sollte und das zu beklebende Blech blank ist. Im Betrieb ist der Tank dann wieder Vibrationen ausgesetzt, die möglichen Folgen kann sich jeder denken.

Die Reparaturstelle:
Bei einem Riß, bei dem die Wandstärke weitgehend erhalten ist, kann man nach entsprechender Säuberung und evtl Nahtvorbereitung (ausschleifen, erst ab ca 3mm interessant, d.h. im Dieseltankbereich nicht notwendig) direkt drüberschweißen.
Bei einer flächig verrosteten Stelle mit Durchrostung ist es meist das Beste, ein Blech drüberzupflastern. Aber dennoch sollte der Rostige Bereich rausgetrennt werden, da sich sonst ein Hohlraum bildet, der wieder zu Dreckentstehung im Tank führt. Jetz liegts im Auge des Betrachters was schöner ist: Entweder das neue Blech in identischer Größe zum Rausgetrennten bündig einsetzen, verschweißen und verschleifen - wenn gut gemacht ist, sieht man´s fast nicht. Kann aber Heidenarbeit beim Schweißen machen. Oder das neue Blech mit 5-10 mm Überlappung auf den rausgetrennten Bereich legen. Man sieht zwar die Aufdoppelung, jedoch ists leichter zu schweißen.

Soviel zu meinen Erfahrungen in dem Bereich. Ist kein Hexenwerk, jedoch rate ich ab von Diesel- oder Wasserfüllungen und rate zum Schutzgasschweißapparat.

Gruß Cliff
Hallo,

vielleicht bin ich ja übervorsichtig. Aber: Diejenigen von Euch, die Tanks mit Diesel drin (egal ob voll, leer, oder halbleer) schweißen, finde ich schon reichlich verrückt. Die 1-2 Stunden mehr Arbeit, die es kostet, den Tank abzubauen, zu entleeren, mit Wasser zu füllen etc. sind eine sehr gut investierte Lebensversicherung. Alles andere ist unnötiges Risiko, um es mal milde zu formulieren. Mein alter Lehrmeister würde sagen: "Du spinnst wohl!" Wenn ihr über die Straße geht, guckt ihr doch sicherlich auch mehr als einmal nach links UND rechts, oder?

Außerdem denke ich, dass Durchrostungen, die ihr von außen sehen könnt, möglichweise nur die Spitze des sprichwörtlichen Eisberges sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass es weitere Problemstellen gibt und das ihr in 30 Jahren gesammelten Staub, Abrieb oder Rost oder von allem etwas im Tank habt, ist groß.

Zur Sache: Ich habe gerade bei meinem alten Schätzchen, ein Unimog 2010 von 1951, den Tank grundsaniert und dabei wohl alle Verfahren einmal ausprobiert. Teile davon dürften auch für Tanks am MB trac gelten.

Es fing damit an, dass ich in früheren Jahren einige Stellen am Falz hartgelötet habe. Die halten auch immer noch sehr schön. Weil sich trotzdem immer mehr Rost im Vorfilter sammelte und regelmäßig die Dieselzufuhr versperrte, habe ich jetzt die Grundsanierung gemacht. Also: Tank abbauen, Diesel raus und gleich filtern, mit 1 Flasche Bref vorreinigen (das ist ein Fettlöser, den ich meiner Frau aus der Küche geklaut habe, wirkt Wunder).

Ich habe dann das Tanksanierungssystem von Tanksiegel gekauft (www.tanksiegel.de "Kreem" und, nein, ich bekomme von denen keine Provision). Das besteht aus einem Reinigungsmittel, dann Entrostung, dann Kunststoffversiegelung der Tank-Innenflächen. Etwas aufwendig, weil Reinigung und Entrostung mit Wasserfüllung bei 60°C stattfinden müssen. Man braucht also einen großen Tauchsieder und viele Wolldecken, um den Wärmeverlust im Rahmen zu halten. Danach blieb an einigen Stellen innen noch Rost übrig, also mit Bohrmaschinenwelle und Schleifbürste im Tank selber geschliffen. Dann aussaugen. Zwei kleine Durchrostungen habe ich mit Kaltmetall (gibts im Autozubehörhandel) geflickt. Das sollte Diesel-beständiger als Kunststoffspachtel sein. Auf Schweißen habe ich verzichtet, weil bei meinem alten Tank das Material schon reichlich dünn war. Bei neuen Tanks kann man sicherlich schweißen.

Alternativ kann man zur Entrostung natürlich auch die Brachialmethoden verwenden (2 kg Spax in den Tank, auf Betonmischer oder an ein Traktorrad spannen, dann drehen für 2 Stunden - wenn es der Trecker ist, bietet sich an, den dafür aufzubocken ;-)

Dann von außen mit Winkelschleifer-Drahtbürste bis aufs nackte Blech vom Lack befreien bzw. bei neueren Tanks vielleicht nur dort, wo Rost oder Rostblasen zu sehen sind. Dann entdeckt ihr vielleicht noch die eine oder andere Roststelle oder Durchrostung, die ihr vorher nicht gesehen habt. Gerade die Bestigungsstellen oder Engstellen zwischen Tank und Rahmen sind anfällig, denke ich.

Nach vielen Arbeitsgängen war es dann so weit, dass ich die Innenversiegelung einfüllen konnte. Habe dabei gelernt, dass die von Tanksiegel angegebenen Mengenbedarfe völlig übertrieben sind. Die Menge, die die für einen 90-Liter-Tank angeben reicht bestimmt auch für einen 200-Liter-Tank. Jedenfalls habe ich weniger als die Hälfte gebraucht.

Und - mein Tank ist glatt wie ein Baby-Popo, sieht innen aus wie neu, und dürfte eine Lebenswartung haben, die meine hoffentlich noch 3-4 Jahrzehnte übersteigt.

Wer das nun alles für übertrieben hält, könnte Recht haben. Aber ich finde, dass es die Mühe wert war, ein Originalteil zu erhalten, mit allen Beulen und Macken, aber absolut funktionsfähig und dauerhaft. Ist das Orginal einmal weg, ist es unwiderbringlich verloren.

Viele Grüße,
Christoph
Servus,

(07.01.2012, 14:17)Cliffde schrieb: [ -> ]mein alter Beitrag wurde gelöscht, wahrscheinlich, weil ich ein falsches Wort drinhatte... Egal!

mir ist das jetzt nicht egal.
Ich habe gerade das Moderationsprotokoll durch gesehen. In diesem Thema wurde noch kein Beitrag gelöscht. Weder von den Moderatoren noch von einzelnen Benutzern selbst. D.h. auch Du hast deinen eigenen fraglichen Beitrag nicht aus versehen gelöscht. Es bleibt nur eine Erklärung übrig: Du hast deine Antwort gar nicht abgesendet.

Gruß
Wolfgang
Doch, abgeschickt hab ich ihn schon. Weil ich ihn sogar anschließend nochmal bearbeitet hab. Ich war jetzt der Meinung, das der Beitrag aufgrund des Wortes "Bullsh...!", das ich verwendet habe, gelöscht worden wäre. Ich will jetzt aber auch dein Protokoll nicht in Frage stellen!
Ich bin ja auch nicht sauer deshalb, ich habe sowieso in diesem Beitrag ein paar mehr Argumente eingebaut als im ersten und ihn besser strukturiert.
Im Endeffekt ist´s ja ganz gut so. Und mein "Wort" gehört eh nicht rein.
Nix für ungut, will keinen damit angreifen...

Gruß Cliff
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