Hallo,
Hartmut hat den Thread abgekoppelt, ich denke, eine ganz gute Idee, denn viele kennen diese alte Technik ja noch gar nicht. Also, helft uns bitte, ein paar alte, aber bitte wirklich historische Bilder und Videos zusammenzustellen
Hier geht's los:
1938 verstand man unter "Pferdestärken" offensichtlich noch nicht immer das, was wir heute darunter verstehen.
Das waren tatsächlich die ersten Mähdrescher. Mein Großvater hat die in US-Gefangenschaft noch kennengelernt, wenn auch zu dieser Zeit schon überholt. Mit bis zu vierzig Pferden (bzw. meist Maultieren) wurden diese Drescher über das Feld gezogen und ein Aufbaumotor besorgte "den Rest".
Die "steamer" oder steam-engines waren zu der Zeit bereits größtenteils Geschichte:
Schönes Video Holger...
Die hatten ja damals schon Hangausgleich.. :-)
Richtige "Määäh-Drescher" sind aber damals von mehr als 100 Schafen gezogen worden...
Hallo Holger!
Schöne Videos hast du da eingestellt. Sowas begeistert mich immer als Oldifan. Soweit mir bekannt ist wird von den Amischen (deutschsprachige Einwanderer) in den USA, heute noch solche Arbeiten nur mit Pferden gemacht. Was mich aber mal interessieren würde, gibt es den ersten Mercedes Traktor Typ OE irgendwo noch live zu erleben oder hat jemand vom Forum sogar so ein Teil zu Hause?
Gruß, Michael.
der "horsedrawn" Mähdrescher hatte tatsächlich Hangausgleich, da es sich ja um eine weiterentwickelte Dreschmaschine handelte und Dreschmaschinen schon sehr genau waagerecht aufgestellt wurden. Die Menschen damals wussten sehr genau, unter welchen Bedingungen diese Maschinen Höchstleistungen bringen konnten und man sieht ja auch, dass die Maschine ganz schön "zur Sache geht". Allerdings darf man nicht vergessen, dass die Prärieböden (bis heute) keine Hochertragslagen sind.
Da die Amish-People die motorisierte Fortbewegung ablehnen, nicht jedoch den motorischen Antrieb, gibt es dort bis heute seltsam anmutende Kombinationen. Dazu gehört beispielsweise auch eine pferde- oder maultiergezogene Rundballenpresse.
Die Firma Claas liefert ebenfalls in diese Glaubensgemeinschaften. Siehe Seite 22.
Diese Menschen mögen uns aufgrund ihrer Glaubensansichten fremd sein, aber so lange jemand keinem anderen etwas zuleide tut, kann er leben, wie er es für richtig hält.
Zum OE kann ich leider nicht viel beitragen, echte alte Bilder dieses seltenen Schleppers im Einsatz habe ich keine und neue sollten nicht in diesem Thread erscheinen.
Hier aber mal ein anderes Thema, das sich fast vor Hartmut's Haustür abgespielt hat. Leider ist die Bildqualität mangelhaft, aber das sind historische Bilder von hohem Wert!
Damit wurden damals die Moorflächen Kultiviert.
Das heißt es wurde das Obermoor mit den darunter liegenden Sandschichten vermischt.
Auch die Ortsteinschicht (hier bei mir nennt man es "Ur") wurde damit aufgebrochen und somit das abfließen des Wassers verbessert.
Durch diese Maßnahmen und das Vorgehen wurden erst Millionen von ha nördlich von mir Urbar und Bewirtschaftbar gemacht.
Beim Stefan Freese (MB-trac Fan OL) werden heute noch Moorflächen Kultiviert.
Allerdings nicht mehr mit Tiefpflügen sondern es wird mit Baggern auf 4-6 meter Tiefe umgegraben, sogenanntes "Kuhlen".
Bei uns im Emsland in Groß-Hesepe steht ein Mammutpflug mit den dazugehörigen Lokomobilen.
Ich schaue mal, ob ich dazu noch etwas im Netz finde.
Hallo Berni!
Warum? Soviel mir bekannt ist, ging es vor allem nach dem Krieg darum Moorlandschaften in landwirtschaftliche Nutzflächen zu verwandeln um die Ernährung der Bevölkerung sicherzustellen.
Gruß, Michael.
Man muss sich darüber im Klaren sein, dass nach dem 2. Weltkrieg für Westdeutschland riesige Agrarflächen des ehemaligen Reichsgebietes nicht mehr existierten, aber ein Großteil der ehemals dort lebenden Bevölkerung nach Westdeutschland geflohen war. Um die Ernährung dieser vielen Menschen halbwegs sicherstellen zu können, musste jeder Quadratmeter Boden zur Erzeugung landwirtschaftlicher Güter genutzt bzw. erst einmal nutzbar gemacht werden. Moorkultivierung bedeutete damals also, Menschen vor dem buchstäblichen Verhungern zu bewahren.
Ottomeyer war DER Moorkultivierer! Der Kuhlpflug Mammut war seine Entwicklung. Bis zu 2,15m tief konnte der Pflug den Boden umbrechen und - wie Hartmut schrieb - Sand heraufholen und mit dem Oberboden vermischen, wodurch der Boden für Agrarpflanzen erst urbar wurde.
Mit je 2 (also insgesamt 4) Lokomobilen, die vom Konzept her Fowler-Maschinen waren, die aber von Ottomeyer einer recht heftigen Leistungssteigerung unterzogen wurden (kein Chiptuning!!!) wurde dieser Pflug, der auf der Furchenseite ein fast 4m hohes Rad und auf der Moorseite ein Raupenfahrwerk besaß, zwischen den zuerst angelegten Wegen hin- und hergezogen.
Der Pflug besaß keinen Antrieb für das Fahrwerk, der Aufbaumotor bediente die Hebehydraulik der Schare.
Heute folgt die Moorkultivierung strengen Auflagen und Gesetzen, da Moore Lebensräume, Habitate sind und Moore zudem einen nicht unerheblichen Beitrag zur CO2- und damit Klima-Bilanz der Erde beitragen.
Warum wird das Moorpflügen heute mit Baggern gemacht? Wird es dort angewendet, wo Pflüge nicht tief genug runterlangen oder andere Aspekte das Pflügen verhindern?
Ich frage deshalb, weil es ja doch ein deutlicher Leistungsunterschied zwischen Pflügen und Baggern ist, wenn man sich die Videos ansieht.
Und am Agrarbildungszentrum Schönbrunn (bei Landshut/Ndb.) gibts noch das deutschlandweit einzige Dampfpfluggespann.
Gruß Cliff, bei dem in Bayern auch ein Moorpflug am Straßenrand ausgestellt ist...
Jungs, lasst uns bitte in diesem Thema bei alten Videos/Fotos bleiben mit damaliger neuer Technik, und nicht bei neuen Videos mit heute alter Technik...
Hartmut hat recht, lasst uns diesen Thread bitte mit historischen Bildern über historische Technik füllen und nur in solchen Fällen, wo es keine alten Bilder gibt, die Technik aber doch interessant ist, auf neues Bildmaterial zurückgreifen.
PS: Betriebsfähige Dampfpflugsätze im Zweimaschinensystem gibt es in Deutschland mindestens 3!
1 x Heucke, Schönbrunn, 1 x Heucke, Hohenheim, 1 x Fowler, Kirchheim/Teck.