Hallo Lars,
bei der eigentlichen Winde handelt es sich um eine alte Steckwinde, mit hoher Wahrscheinlichkeit eine von Werner in Trier.
Da, wo jetzt das "Rückeschild" befestigt ist, befand sich normalerweise der Adapterflansch für den jeweiligen Schleppertyp. Diese Winden wurden meist mit vier Konusbolzen und Keilbefestigung am Schlepper befestigt und waren die ersten wechselbaren Festanbauwinden.
Dazu wurde der Schlepper hinten "nackt" gemacht und der Adapterflansch mit den vier Bolzen montiert. Daran konnte man dann entweder die Winde oder eine Adapterplatte zur Aufnahme der normalen Anhängerkupplung anbauen. Die Befestigung war sehr sicher und stabil.
In diesem Bild:
ist die Winde nicht nur hinten und vorn, sondern auch oben und unten vertauscht, das heißt:
Die Winde wird hier angetrieben, wo normalerweise der Abtrieb (verlängerte Zapfwelle) war und sie "steht Kopf", das heißt, die normalerweise im Öl laufende Schnecke läuft hier trocken. (Sicher nicht ganz trocken, weil sie wohl vom Öl benetzt wird, aber das kann so nicht lange gut gehen.
Von der Größe des Kupplungsflansches und der Trommel tippe ich auf eine Zugkraft zwischen 3 und 5 Tonnen.
Bauzeit dieser Winde bis etwa Mitte der 70-er Jahre.
Dieser Windentyp war sehr zuverlässig, der Betrieb ist allerdings aufgrund der fehlenden Totmannschaltung schon seit vielen Jahren verboten. Alle namhaften Hersteller hatten diesen Windentyp im Programm, egal ob Werner, S&R, Glogger, Ritter, u.s.w.
Die Funktion ist einfach erklärt: Der Antrieb erfolgt über die Schneckenwelle, deren Drehbewegung durch eine Sperrvorrichtung daran gehindert wird, sich rückwärts zu drehen. Bei geschlossener Kupplung (Bremse) und Antrieb wird das Seil eingezogen, wird die Zapfwelle abgeschaltet, verhindert die Sperrung das Ablaufen des Seils, wird die Kupplung geöffnet, kann man das Seil wieder ausziehen, fertig.
So, wie hier montiert, funktioniert das Ding am MBtrac nur vorn!
FG
Holger