so, jetzt ises passiert. gestern ist mir der kühler gepatzt. ein kleiner, stecknadelkopf- großer strahl spritzt richtung lüferrad.
am frostschutz lags nicht, hab im herbst -35° ausgespindelt. und mein stundenzähler hat gestern 4h gemacht bevor der kühler kaputt ging.
hat von euch einer erfahrung mit löten von kühlern?
gruss alex
Hallo
Ich habe schon ein paar Kühler gelötet.
wichtig ist dabei Sauberkeit(im metallurgischen Sinne) und Geduld beim Reinigen.
Was du brauchst um Erfolg zu haben ist Lötwasser (ist verdünnte Salzsäure mit ein wenig gelöstem Zinn), Verzinnungspaste(ist pulvriges Lötzinn mit Lötwaasser versetzt) und Lötzinn.
Diese drei Zutaten erhält man normalerweise im Baumarkt, beim Heimwerkermarkt oder bei einem Installateur da dieser seine Kupferrrohre auch mit den oben genannten Mitteln velötet.
Für die Wärme würde ich mit einer Lötlampe sorgen oder (aber vorsichtig da die Temperatur etwas höher ist als bei einer Lötlampe)
mit einer Autogenanlage(Autogenschweisserei).
Wenn du ans Werk gehst erst Kühler ausbauen, Kühlwasser vorher ablassen.
Dann die Stelle wo das Loch ist reinigen (Schleifpapier,Drahtbürste,oder ähnliches) soll metallisch blank werden.
Anschließend erwärmen und mit Lötwasser reinigen (damit auch die letzten Oxidreste verschwinden), dann Verzinnungspaste auftragen und erwärmen bis sich die Verzinnungspaste mit dem Grundmaterial verbindet (bis die Stelle verzinnt ist).
Wenn das geschafft ist bist du schon fast fertig dann musst du nur mehr das Loch verlöten(Wenn das Loch zu gross ist was soviel heisst wie grösser als 2 bis 3 Millimeter dann kannst du auch ein kleines Kupferplätchen verzinnen und auf das Loch legen und anschliessend verlöten)
Was auch zu beachten ist dass du beim Erwärmen vorsichtig bist und nicht die nebenliegenden Kühlrippen auslötest da du dann sehr viel Arbeit hast den Kühler wieder dicht zu bekommen.
MfG.: Martin
danke für deine ausführliche erklärung!
am equiptment solls nicht schaden, ist alles da.
bin ja selbst kraftfahrzeugtechniker, nur kühler löten macht ja in ner werkstatt seit 30 jahren schon niemand mehr.
für den fall, dass du weichlot verwendest. warum einen autogenbrenner. der bringt doch denk ich max 3200°? ich hätte jetzt ne butan-lötlampe genommen. sowas hab ich auch in miniaturausführung, die bringt so 1200°.
aber, wie gesagt, habs noch nicht gemacht, deswegen frag ich ja..
gruss alex
Hallo Alex,
das funktioniert selbstverständlich auch mit dem einfachen Butangasbrenner.
FG
Holger
Den Autogenbrenner nehme ich weil er in der Werkstatt als erstes zur Hand ist und es schneller geht. Damit kannst du punktuell schnell auf Temperatur kommen ohne die benachbarten Lötstellen auch aufzuschmelzen aber trotzdem mit Gefühl(und dem kleinsten Brenner den du hast). Geht natürlich auch mit den anderen Brennern die du beschrieben hast. Mit dem Autogenbrenner ist man von der Leistung natürlich etwas überdimensioniert aber da du ja selbst Mechaniker bist du weisst ja wie es in der Praxis läuft(schnell schnell zum Ergebnis weil meistens dann was bricht wenn Saison ist). Die 3200°C hast du ja auch nur an der ca. 3mm langen hellblauen Flamme und nach vorne nimmt die Temperatur ja auch ab.
Das Wichtigste um Erfolg zu haben ist nur die metallurgisch reine Oberfläche da die meisten Kühler unserer Tracs ja nicht mehr die neuesten sind und sich im Laufe der Jahre so allerhand an Oxidschichten bilden die beim Weichlöten ja das grösste Problem sind.
Vielleicht versuchst du es vorher an irgend einem Blech von ungefähr der selben Stärke wie das des Kühlers um einfach das richtige Gefühl zu bekommen du hast ja Zeit um es ordentlich zu machen.(Mein erster Kühler hat auch etwas länger gedauert da ich zuviel geheizt habe und nebenliegende Kühlrippen ausgelötet habe). Was ich mir auch noch vorstellen könnte wäre wenn du ihn zum Teil mit Wasser füllst halt nur soweit dass es nicht an deiner Lötstelle ist damit kannst du die nebenliegenden Lötstellen auch etwas kühlen und du hast die Wärme nur wo du sie brauchst (ist aber nur ein Gedanke)
In diesem Sinne viel Erfolg und gutes Gelingen.
MfG.: Martin
Ganz wichtig, wie Martin schon schrieb: du mußt höllisch aufpassen, daß du keine anderen, "gesunden" Lötstellen aufmachst. Dazu kannst du evtl den Kühler mit Wasser teilweise füllen, so daß halt dein Loch noch trocken bleibt, und dann den Kühler entsprechend hinstellen (auf den Kopf, zur Seite, ...).
Um ein großes Loch zu verkleinern kannst du auch, wenn es die Position des Loches zuläßt (z.B. geplatzter Kanal) diesen an der Stelle etwas zusammendrücken.
Interessant wäre auch, warum er geplatzt ist? Schau dir mal dein Überdruckventil vom Deckel an, ob das evtl festsitzt.
@ Martin: super Erklärung!
Gruß Cliff
@cliff: ich werde, wenn er die woche ausgebaut ist, mal ein bild einstellen. es ist mitten dirn, also nicht irgendwo am rand, wo sie aufgrund von vibration meist reissen. warum eir geplatzt ist hab ich mich auch schon gefragt. kühlwassertemperatur war zu diesem zeitpunkt normal beiknapp 90°. war aber an dem tag auch auf gefrohrenen waldwegen unterwegs. soviel zum thema wackliger kühler. als er geplatzt ist, bin ich allerdings schon wieder 2 km auf der strasse unterwegs gewesen.
gruss alex
Hallo Alex!
Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Ich mache sowas autogen. Am sichersten geht es aber auch mit einem Lötkolben (ca. 500 W). Nach dem Löten füllst du den Kühler mit Wasser und besser ist es noch zusätzlich so 2 bar luftdruck auf den Kühler zu geben, um vor dem Einbau zu prüfen ob auch alles dicht ist.
Gruß, Michael.
so mit 1,8 - 2,0 bar hät ich ihn eh abgedrückt, das gebietet der gesunde mechaniker- verstand.
danke euch allen!
alex
also, es hat funktionieret mit dem löten. der trac war heut im wald im einsatz.
ohne probleme :-)
gruss ALEX