Das MB-trac Forum

Normale Version: Welches Lackierverfahren könnt ihr empfehlen?
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Hallo,

ich will meine Kotflügel an unserem Trac neu herrichten. Da ich diese neu lackieren möchte, würde ich von euch gerne wissen, was für ein Lack/ Beschichtung ich am besten verwenden sollte.

2K- Lack, Kunststoffbeschichten, ….

Da unser MB-trac öfters im Winter unterwegs ist wäre ein guter und strapazierfähiger Lack wichtig.


Schreibt einfach eure Erfahrung nieder.

Danke schon im Voraus.

Gruß Andreas
Hallo,

für den Winter hilft dir der "gute, strapazierfähige" Lack nur bedingt. Der hilft dir gegen abblättern oder dgl. Aber leider nicht, wenn der Rost den Lack unterwandert.

Das Problem im Winter ist chemischer Natur: Das Salz in Verbindung mit Wasser (z.B. auch gezogene Luftfeuchte) ist das optimale Elektrolyt um Rost zu bilden. Dem kannst du nur dadurch entgegenwirken, daß du "etwas" hinzufügst, das kaputtgeht, bevor der Stahl dran ist. --> Zink.

Dafür empfehle ich eine zinkhaltige Grundierung (gibts mit variablem Zinkgehalt) und anschließend Unterbodenschutz. Zum Schluß die Farbe.

Ohne Zink schauts so aus, daß der kleinste Kratzer reicht, um den Rostprozeß auszulösen, der dann auch unterwandern kann. Mit Zinkgrund wird dieser Prozeß erheblich verlangsamt. Den UBS deshalb, da das Zink seine Wirkung ja nur dann entfalten muß, wenn ein Kratzer drin ist. Und dagegen ist der UBS gut (auch für Steinschläge). Mit UBS und Zink hast du zweifachen Schutz und kannst ganz gut selber machen.

Der goldene Weg wäre natürlich ein verzinkter Kotflügel oder einer aus Edelstahl.

Ob es bei den Pulverbeschichtungen Zinkmischungen gibt weis ich leider nicht, kann ich mir aber gut vorstellen. Ist dann mit Sicherheit auch eine gute Lösung (aber auch teurer).
Hast du einen Lackierfachbetrieb bei dir ums Eck? Da gibts normal die besten Infos...

Gruß Cliff
Hallo Andreas,

Ich habe vorigen Herbst meinem trac auch teilweise einen neuen Lack verpasst, ich bin vor dem gleichen Problem gestanden wie Du, Nasslack oder Pulverbeschichten!

Zu Beginn wäre mir Pulverbeschichen lieber gewesen, da ich damit weniger Arbeit (Sauerei) gehabt hätte und wir in der Firma wo ich arbeite, eine eigene Pulverbeschichtung haben.
Ich wollte folgende Vorgehensweise wählen: zuerst die Kotflügel entrosten der Originallack muss nicht ganz herunter, da der verbleibende 2K- Lack (wichtig) im Ofen bei knapp unter 200 Grad noch keine Veränderungen macht, er sollte ohne Probleme die kurze Zeit bzw. die hohe Temperatur aushalten.
Von der Reihenfolge der Oberfläche:
zuerst Corroprimer zur Grundierung und danach die DB Deckschicht. Gescheitert bin ich bei der Deckschicht da diese DB Pulver in meiner Menge nicht lieferbar waren, weder IG-Pulver, Tiger, noch Dupont konnten sie in meiner geringen Menge zur Verfügung stellen. Mindestabnahmemenge 200 Kg, da könnten wir einige Tracs beschichten.

Zu guter letzt habe ich die 2K- Nasslacktechnik gewählt und auch selbst gemacht. Arbeitsschritte: alles zerlegen, entrosten, 2K-Filler, 2-K Grundierung, 2K- Deckschicht. Dazwischen immer wieder Oberfläche schleifen und mit Nitro abwischen bzw. entstauben. (die Lackierprofis entschuldigen die einfachen Ausdrücke) Die DB Decklacke habe ich mir bei ebay in Deutschland gekauft, abmischen lassen und war sehr zufrieden. Die richtigen Lacknummern habe ich im Forum gefunden. Es war alles eine riesen Sauerei, der Sprühnebel und Staub in meiner Garage und auch noch der Gestank. Aber mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden.

Ein AHA Erlebnis hatte ich auch, denn die meisten wieder aufbereiteten tracs haben hochglänzenden Lack, ich dachte schon der Lacklieferant hat mich übers Ohr gehauen, nach einigen Stunden Recherche im Forum und mit Lackprofis habe ich festgestellt, dass die DB Originallacke seidenmatt sind, also nicht hochglänzend! Bei Mercedes war ich auch, aber in Österreich sind die Händler nicht so mit MB Trac Technik bewandert Big Grin

Da ich 2K-Filler, 2K- Grundierung und 2K- Deckschicht in mehreren Schichten aufgetragen habe, habe ich von einem zusätzlichen Zinkgrund abgesehen, die ist aber in Deinem Fall sicher zu empfehlen!
Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, Feuerverzinken und anschließend 2K- Nasslackierung!

Verwendete Lacke:
2K-Filler von Fa. Adler Lacke
2K-Grundierung von Fa. Adler Lacke
2K-Deckschicht in Spraydosenform von Spraymax (Produkt von Fa. Peter Kwasny)

Jetzt werdet Ihr euch wundern Spraydosen?? Ich muß sagen, hat echt super funktioniert, hätte ich selbst nicht gedacht. Ich war echt begeistert, obwohl es sicher keine günstige Lösung war, aber sehr einfach in der Handhabung! Der Lack trocknet sehr schnell und ich habe keine Lacktränen produziert war echt verwundert!

Am besten du googelst oder gehst zum Farbenfachhandel ich habe es auch so gemacht.

Schöne Grüße Reinhard
Dank für die bisherigen Antworten.

Ich spiele gerade mit dem Gedanken die Kötflügel verzichen zu lassen. Aber danach ist die Oberfläche vermutlich extrem rauh und uneben. Muss dann bestimmt öfters mit Füller darüber und dann Lackieren. Dies ist ja auch nicht das Gelbe vom Ei.

Oder?
Hallo, Feuerverzinken sollte kein Problem sein, es muss die Oberfläche vor dem verzinken abgebeizt oder sandgestrahlt werden, damit keine Lackrückstände mehr drauf sind. Nach dem verzinken kann die Oberfläche angeschliffen werden, bei der Grundierung oder Füller vorab beim Lackfachmann Rücksprache bezüglich der Oberflächenhaftung auf feuerverzinkter Oberfläche halten, das ist sehr wichtig!!.

Die Qualität der Oberfläche ist von Trägermaterial und von der Qualität des Zinkbades abhängig. Eine 100%ige Oberflächengarantie ist aufgrund des Tauchverfahrens nicht möglich und wirst Du auch vom Verzinker nicht bekommen!

Mehr oder weniger schleifen wird Dir also nicht erspart bleiben, aber es ist sicher der beste Korrosionschutz!
Gruß Reinhard
Hallo zusammen,

wie Reinhard schon anmerkte, ist es bei verzinkten Teilen wichtig, die richtige Grundierung zu verwenden, da nicht jede Farbe auf dem Zink hält (und die verzinkten Teile erst ein Jahr nach draußen zu stellen dürfte auch keine Option sein, denke ich).

Eine Alternative zum Feuerverzinken wäre vielleicht noch das Sprizverzinken. Hierbei werden die Teile nicht in flüssiges Zink getaucht, sondern der Zink wird durch Erhitzen verflüssigt und aufgespritzt, ähnlich wie Lack.
Vorteil: kaum Hitzeeinbringung in das Bauteil, dadurch keine Verzuggefahr.
Nachteil: Je nach Geometrie des Bauteils kommt man nicht überall hin.
hallo,
ich persönlich würd sagen man neigt bei sowas zum übertreiben....
will heißen:
normalerweise reicht ne entrostung, grundierung,decklack.
wie der lack nur aufgetragen wird hängt davon ab wie perfekt es optisch werden soll - find ich.
mir persönlich hat ein streichen gereicht für die kotflügel, andere wollen da einwandfreies finish.
wenns also sehr gut werden soll würd ich persönlich:
sandstrahlen, ktl-beschichten, danach kunststoffbeschichten oder wahlweise mit 2 k lack lackieren.
egal wie man es macht, meistens macht man es fast zu gut.Tongue
viele grüsse
thomas[/align]