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Normale Version: Kuriose Lösung der Felge vom Radflansch bei Seitenmäherbetrieb
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Hallo an die Gemeinde,

die Tage habe ich etwas Seltsames erlebt, das ich Euch nicht vorenthalten möchte: Beim Betrieb mit einem 3.2m breiten Heckscheibenmähwerk (knappe 0.7t Eigengewicht) haben sich nach etwa 12 Hektar Arbeit (teilweise extreme Schräglagen) am linken Hinterrad die Radmuttern gelöst und die Felge gelockert! Zeitgleich (oder infolge dessen, wahrscheinlich aber eher zeitgleich) hat es den Simmerring des Vorgeleges gekostet. Der war zwar nach nunmehr 29 Jahren nicht mehr ganz dicht, minimal hat er bereits vorher geschwitzt, nun ist er aber hinüber.

Diese Felge war so lange fest am Flansch, wie die Reifen drauf sind, also viele Jahre! Weder der Einsatz von Kreiselegge/Drillmaschine noch Pflug, noch andere schwere Geräte haben in den letzten Monaten oder Jahren zu einem ähnlichen Effekt geführt! Das Rad saß bis zum Einsatz am Mäher über Jahre unverändert und vorschriftsmäßig fest.
Das Kuriosum (bzw. wenn man ein wenig darüber nachdenkt, sogar erklärbar) ist, dass nicht das schwer belastete Rad, sondern das entlastete Rad das Problem hatte.

Einige Gespräche mit Berufskollegen führte zu der Erkenntnis, dass dieses Phänomen nicht gänzlich unbekannt ist!

Bin gespannt auf Eure Überlegungen.

FG
Holger
Meine Überlegung:

Vibrationen, die bei belasteter Felge (also minimal verspannt), kein Problem darstellen.
Durch die Schräglage sind die Schrauben anders belastet, so dass ein losrütteln möglich wurde.

Wie lange mäht man denn für 12ha?
Hallo Christoph,

danke für Deine Überlegungen, in der Tat kommen beim 700 mit diesem Mähwerk linksseitig auf der Hinterachse sogar komplette Lastwechsel vor. Wenn das Mähwerk in Schichtfahrt gefahren wird und der Mäher unten ist, habe ich auf dem linken Hinterrad ab etwa 15% Seitenneigung kein Gewicht mehr. Von daher ist allein das schon ein Umstand, der bei gleichmäßiger Belastung grundsätzlich nie vorkommt. Vibrationen könnten ein weiterer Faktor sein, der zu dem Ergebnis beigetragen hat.

FG
Holger

Zu Deiner Frage: Der 700 schafft das Mähwerk bei vollem Wuchs und nicht mehr ganz scharfen Klingen im ersten Schnitt mit 6-8km/h auf den Grundwiesen und lockere 10km/h auf meinen Hängen.
Üppiger (bereits verholzter) Rotklee, der zum Dreschen auf Schwad gelegt wird, besser 1 Gang langsamer...
Also ungefähr 4-5h? Da kann ich mir des schon vorstellen, dass da die Zeit reicht zum losrütteln.
Moin Holger,

wieviel von dem austretenden Öl ist den bis zu den Radschrauben vorgedrungen? Die Temperaturunterschiede der letze Woche in Verbindung mit etwas betriebwarmen Öl und den bereits von Christoph erwähnten Vibrationen kann dies schnell bewirken.
Jetzt sagt bitte nicht, daß das Vorgelegeöl niemals dorhin gelangen kann - es kann! Da das Rad sich beim Arbeiten langsam dreht, sind die Fliehkräfte eher untergeordnet. Den Rest mach der Staub auf der Radnabe. Das am WD-Ring austretende Öl "saugt" sich über eine noch so dünne Staubschicht überall hin - auch bis zu den Radmuttern, zumal es von der Innenseite der Felge durch die Bohrungen quasi von hinten/innen an die Radmuttern gelangt. Ich bin mir sicher, daß an Holgers trac die Radmuttern mit ein wenig Fett montiert wurden. So konnte sich keine "Rost-Schmutz-Legierung" als Sperrschicht für das eintretende Öl am Gewinde des Radbolzen bilden. Dann kommen eben Temperaturschwankungen, Lastwechsel und Vibrationen ins Spiel und schon ist ein Rad "auf Abwegen"...
So sehe ich dies. Am Traktor habe ich das zwar selten, aber an Produktionsanlagen (...ja, die haben ja gar kein lineks Hinterrad!) beobachtet man relativ häufig ähnliches. Dafür betreiben wir auch einen erheblichen Aufwand zur Schraubensicherung.


Beste Grüße

Alex