Hallo Leuts,
dem Fehler sollte man ursächlich auf die Spur kommen, denn nur das löst das Problem dauerhaft. Was es genau ist, ist per Ferndiagnose nicht einfach, da mehrere Ursachen möglich sind.
Das große und immer wiederkehrende "12V-Gleichstrom-bei-widrigen-Umgebungsbedingungen-Thema" Massefehler scheint auch hier wahrscheinlich zu sein, ist aber nicht 100% sicher.
Von daher muss Punkt für Punkt abgearbeitet werden: Zündschalter, Leitungen, Relais', Massekontakte...
Folgender Satz bedarf noch einer Klärung:
1500er trac schreibt:
Zitat:überbrückt man den magnetschalter ganz kurz mit dem schraubenzieher geht der anlasser einwandfrei!!
Bedeutet das, Du lässt den Startermotor frei drehen, ohne, dass das Ritzel eingespurt ist oder startest Du den Motor durch Überbrücken problemlos?
Das wären nämlich zwei unterschiedliche Zustände: Ein Leerdrehen einer Reihenschlussmaschine braucht relativ wenig Strom, das auch durch ein Masseband mit schlechtem Kontakt noch funktionieren kann...
...ich frage deshalb, weil man den Magnetschalter normalerweise nicht tauscht, wenn man durch Überbrücken den Motor starten kann.
Erhard hat es ansonsten treffend formuliert (Danke!):
Die Dimensionierung eines Anlassers wird lediglich von einem einzigen Zylindervolumen und dessen Verdichtung bestimmt. Wie viele Kompressionen pro Umdrehung dann stattfinden ist dem Startermotor erst mal wurscht, er wird dann nur etwas schneller warm, wenn der Motor "mehrzylindriger" ist, was bei der Dauer eines normalen Startvorganges aber vernachlässigbar ist.
Wenn der Motor "gesund" ist, reichen die Serienanlasser für das Einzelzylindervolumen von noch größerer Motoren, als OM314, 352, 364 oder 366.
Und wenn es nicht gerade -20°C kalt ist, springt der MBtrac mit Serienanlasser mit einer 36Ah Batterie aus einem Kleinwagen genauso, wie mit einer größeren. Die größere Serien-Batterie ist nicht nur wegen des einzelnen Startvorganges so groß, das hat etliche weitere Gründe.
Eine zweite Batterie ist dann sinnvoll, wenn über längere Zeiträume Ströme fließen sollen, die die Lichtmaschine nicht zeitgleich liefern kann. Das können schon mehrere (viele) Arbeitsscheinwerfer sein oder andere größere elektrische Verbraucher, wie beim Mähdrescher beispielsweise elektrisch betriebene Seitenmesser am Rapstisch.
Ansonsten hilft das alles wenig, wenn nicht dem eigentlichen Problem auf den Grund gegangen wird.
Auch mehrere Massekabel arbeiten nicht besser als ein einzelnes, das aber einen guten Kontakt haben muss.
Leider bedeutet eine feste Verbindung bei einem Masseband nicht zwingend auch einen guten (kleinen) Übergangswiderstand. Passungsrost infolge unterschiedlicher Elektronegativität der miteinander in Kontakt stehenden Komponenten bewirkt im Lauf der Zeit unsichtbar große elektrische Probleme bei scheinbar festen Verbindungen, also Massebänder lösen, blank machen und mit verzinkten Fächerscheiben wieder gut festziehen, evtl. etwas Polfett dazu.
Viel Erfolg!
Holger
Es gibt auch eine "motorische" Ursache, wenn heiße Motoren - speziell unmittelbar nach dem Abstellen - schlecht starten: Wenn die Zylinderlaufbahnen durch fortgeschrittenen Verschleiß glatt sind, geht die Schmierung der Kolben im Zylinder - speziell bei heißem und damit dünnem Öl - immer mehr Richtung Null. Wird dann der Motor abgestellt, bricht die Schmierung schneller zusammen, als der Motor stehenbleibt und der Kolben klemmt im Zylinder.
Das Klemmen muss nicht heißen, dass der Motor komplett fest ist, aber der Anlasser braucht eine erheblich größere Kraft (mehr Strom), als im Kaltstart.