Hallo zusammen,
habe letztes Wochenende auf der Überführungsfahrt des 65/70 feststellen müssen, dass er Luft aus dem Anhängersteuerventil(vermutlich, bin mir als Neuer da nicht so ganz sicher) im unteren Teil(Einleitungsteil??) verliert.
Als ich den Motor zum Tanken ausgestellt hatte, brach der Vorratdruck innerhalb von 5 Min. total zusammen.
Der Luftpresser/Kompressor schaft nach dem Anlassen, trotz des Lecks, den Bremsdruck für den Fahrbetrieb aufzubauen und vorzuhalten. Da der Luftpresser dann wahrscheinlich dauernd laufen musste hat man das Überdruckventil während der Fahrt recht oft abblasen hören.
Trotz mancher Lesestunde im Forum/ WHB/ Ersatzteilliste kann ich keine Teilenummer für dieses Ventil herausfinden. Ich vermute, dass es noch das Originalventil ist.
Kann mir einer von euch Erfahrenen hier vielleicht weiterhelfen.
Mit der Teilenummer kann ich dann sicherlich herausfinden, ob es hierzu einen Rep.Satz gibt.
Sicherlich läßt sich auf der Wabco Seite durch Umschlüsselung auch in Erfahrung bringen ob es ein entsprechendes Alternativ-Ventil gibt.
Bilder hierzu folgen bald.
Gruss
Reiner
Hallo Reiner,
ganz genau weis ich es auch nicht, aber hier im Forum ist schon öfters über das genennte Teil gesprochen. Einfach die Suchfunktion qualen. Reparaturtechnisch ist nicht viel möglich, oft wird entschieden das Einleiterteil ab zu bauen, und den Luftdurchgang ab zu schliessen.
Das Problem ist wenigstens bekannt, du bist nicht der Einzigste.
Mein Lösung, wenn bei mein 900 das Phänomän zu vorschein kommt: Weiterfahren bis es zischen wieder aufhört. Hat bis jetzt immer noch geklappt, nach eine halbe Stunde ist es wieder dicht....
Groeten,
Benno
Hallo Reiner,
erst müsstest du mal feststellen wo die Luft denn entweicht, da gibt es mehrere Möglichkeiten. Auch bei den 65/70ern ist oft auch schon zusätzlich zur Einkreisanlage, die Zweikreisanlage für Anhänger verbaut, da gibt es dann noch mehr Fehlerquellen. Einige Teile soll es nicht mehr im Original geben, wie das (handbremsseitig mechanisch angesteuerte) Relaisventil, doch selbst das habe ich vor kurzem noch über meinen MB-Händler neu angeboten bekommen. Allerdings sind deren Preise astronomisch, und sollte es sich tatsächlich um ein defektes/n Steuerventil, Relaisventil oder Druckbegrenzer handeln kann dies, mit einem "gewusst woher Rep-Satz" überholt werden, da das Innenleben der Einheiten bis heute (jedenfalls bis mindestens 1998) oft unverändert geblieben ist.
Also WANN (z.B. immer, oder verstärkt wenn die Handbremse angezogen ist, oder mit geschaltetem/r Allrad bzw. Sperre) und WO entweicht die Luft?
Gruß
Roman
Hallo Reiner,
zuerst Gratulation, dass Du einen weiteren MBtrac der ersten Generation vor dem Verfall bewahren willst! Das ist ein Ziel, welches jeden Respekt verdient!
Bevor wir hier alle mutmaßen, was alles instandzusetzen ist und was alles nicht zu reparieren, sondern auszutauschen ist, solltest Du erst einmal ganz genau herausfinden, wo denn die Luft abgeht! Roman und Benno haben hier erste praktische Tips gegeben.
- Sind die Leitungen alle intakt?
- Sind die Kupplungsköpfe der Bremsleitungen dicht?
- Ist das Druckregelventil ok?
Das alles geht nur am Schlepper und leider nicht hier im Forum. Dabei kann es durchaus sinnvoll sein, zwei zusätzliche Ohren (am Besten natürlich mit einem MBtrac-begeisterten Hirnkasten zwischen denselben ;-) zu haben, denn die Lokalisation von Luftleckagen ist eine Herausforderung, speziell, wenn man Fehler sucht, die nur bei laufendem Motor auftreten...
Dann kann man von dieser Untersuchung ergebnisabhängig (nicht alle, aber viele) der komplexeren Teile der Bremse ausbauen und relativ einfach öffnen und zerlegen. Manche funktionieren allein dadurch schon wieder, dass man das Innenleben reinigt und bewegte Teile mit etwas Schmierung (ich verwende hier gern Ballistol, weil es Manschetten nicht angreift) wieder zusammenbaut.
(Hier kann es sinnvoll sein, sich durch ein Digitalbild oder zwei Zeilen Notizen zu merken, wie ein anspruchsvolleres Teil zusammengehört).
Wenn danach Probleme übrigbleiben oder sich bei der Untersuchung der einzelnen Bauteile Defekte ergeben, dann sollten wir hier weiter diskutieren und Lösungswege suchen.
Wünsche viel Erfolg und allzeit gute Fahrt mit dem 440.161!
FG
Holger
Hallo t-racs,
ich habe bei meinem 65/70 das defekte Anhängerbremsventil zusammen mit dem Hauptbremszylinder ausgebaut, aufgemacht und gereinigt. Über meinen Landmaschinenhändler habe mir einen neuen Dichtungssatz besorgt und die große konische Spiralfeder ( die es nicht mehr als Ersatzteil gibt), hier im Forum erhalten. Jetzt geht alles wieder einwandfrei.
Man kann Lecksuchspray verwenden um festzustellen, wo das System undicht ist.
Gruß
Sünteltaler
Hallo zusammen,
@ Benno, Roman, Holger und Sünteltaler. Bei Euch möchte ich mich schonmal für die prompten Antworten bedanken!!!
So die Bilder sind nun da.
Vorläufig denke ich, werde ich mal das Teil ausbauen, reinigen und dann schaun mer mal.
Aus den Forenbeiträgen habe allerdings entnommen, dass ich darin wohl keine allzu großen Hoffnungen setzen sollte.
Deshalb:
Vielleicht habe ich mich nicht genau genug ausgedrückt. Die Luft tritt nur an diesen Schrauben aus(s. u.). Weil ich mir auf der Überführungsfahrt total unsicher war, ob ich nach dem Tanken noch weiterfahren kann(die rote Warnlampe im Kombiinstrument war an), habe ich eine Deutzwerkstatt im selben Ort (Eslohe Sauerland)aufgesucht. Der Werkstattmeister meinte und zeigte dabei auf das markierte Ventil, das Anhängerbremsventil sei defekt und müsse repariert/ausgetauscht werden. Ich könne aber auf jeden Fall weiter fahren. -Auf diesem Weg nochmals vielen Dank an die Deutzwerkstatt.-
Meine Fragen nun:
Was für ein Ventil ist es nun?
Welche Teilenummer hat es?
Hier erstmal ein Überblick wo das Ventil verbaut ist.
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Mal aus einem anderen Blickwinkel aufgenommen.
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Aus diesen Schrauben tritt die Druckluft aus.
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Vielleicht kann mir einer von Euch anhand der Farben mal erklären, was was ist. Das wäre sehr, sehr, sehr nett. Damit wäre mir auf alle Fälle enorm geholfen.
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Gruss
Reiner
Hallo Reiner,
bin mir nicht sicher, habe eine solche Konfiguration noch nicht gesehen, aber die gezeigten Bauteile müssten sein:
Übeltäter:
Druckbegrenzungsventil
grün:
Anhängerbremsventil später ähnlich auch "Relaisventil" für Zweikreisanlage
(hier scheinbar eine Kombination aus Handbremsventil ohne Belüftung, und Steuerventil)
blau:
Überströmventil
gelb:
Anhängerbremsventil für Einkreisanlage
Wenn die Luft an diesen Schrauben Austritt gibt es, so weit ich weiß, zwei Möglichkeiten:
1. Deckel lose, festschrauben, einige schrauben das Ding auch gleich auf um die Memran/Dichtung zu reinigen/fetten, könnte aber sein, dass du beim Aufschrauben eine poröse Membran/Dichtung erst zerstörst (soll auch öfter bei den Überströmventilen passieren)
2. Membran/Dichtung hinter dem Deckel defekt...
Teile/Dichtungssätze sind alle, wenn nicht original zum jeweiligen Teil noch verfügbar, von anderen (in den betroffenen Bereichen baugleichen Teilen) verfügbar, oder auch Standardteile (O-Ringe/Dichtringe).
Gruß
Roman
Hi Roman,
was soll ich sagen?
Super. Vielen Dank für deine ausführliche Erklärungen.
Vielleicht hat ja ein weiterer erfahrener Leser eine solche Konfiguration schon mal gesehen.
Evtl. kennt ja auch noch jemand die Teilenummer vom Druckbegrenzer, wie ich ja jetzt gelernt habe!
Vernünftigerweise sollte ich mir erst einen neuen Dichtsatz/Rep.Satz besorgen(Apothekerpreis??), bevor ich anfange in ein, wenn auch nur bedingt funktionierendes "Running System" einzugreifen.
Oder was denkst Du.
Ich kann mir vorstellen einen solchen Rep.Satz bekommt man auch nicht von jetzt auf gleich.
Neue Dichtungen schaden ja sicherlich nicht
.
Es stellt sich mir allerdings die Frage, ob es dem Kompressor nicht vielleicht schadet, wenn er bis zur Reparatur des Ventils unverhältnismäßig viel arbeiten muss.
Was meinst Du?
Gruss
Reiner
Hallo Reiner,
das ich eine solche Konfiguration noch nicht gesehen habe, hat nicht zu heißen dass die speziell wäre, denn ich kenne mich nicht modellübergreifend aus, da ich mich bisher nur mit der Technik unseres 82er-700K beschäftige.
Deine Unterdruckkonfiguration sieht schon aus wie Serienausstattung und zusätzliche SA "Zweikreisanhängerdruckluft" aus dieser Zeit. Die Zusammenarbeit der einzelnen Komponenten kann ich mir schon erklären, wie allerdings die Belüftung der Anhängerbremse funktionieren kann ist mir ein Rätzel ...
Du sieht schon Halbwissen, ich würde erstmal versuchen den Deckel nach zu ziehen, und wenn das nicht hilft die Nr. des Bauteils festzustellen, und dann hier im Forum nachfragen ob jemand Erfahrung mit der Überholung des Teils hat, bzw. weiß wie man sich einen Dichtsatz zusammenstellen kann wenn dieser nicht mehr verfügbar ist.
Apothekerpreis... wird wahrscheinlich in diesem Fall eh nix mit Originalteil von dem Freundlichen.
Aber man soll die Hoffnung nicht aufgeben, und kann sich freuen (wenn der Trac in Arbeit ist und Stehzeiten letztendlich teurer sind) wenns doch Überraschend noch was original gibt.
Komplette Neuteile aus diesem Bereich über den Freundlichen, sind allerdings, wenn noch verfügbar tatsächlich eher unbezahlbar (bspw. Nachfolger zu deinem Relaisventil ist noch verfügbar und kostet 870+MwSt).
Aber ist ja alles relativ, wenn der MB-Trac ausgleichendes Hobby eines Bankenmanagers oder auch kleinem Investmentberaters ist, Peanuts..
Wenn der Luftpresser in Ordnung ist, sollte es da keine Probleme geben.
Aus dem Typ des Tracs, deiner Trac-Abbildung (ich kann die Felgen aber nicht zweifelsfrei erkennen) und des abgebildeten Relaisventils schliesse ich auf jeden Fall auf Trommelbremsen. Bei diesen "nur gering luftdruckunterstützten" hydraulischen Bremsen sehe ich keine Gefahr (sollte natürlich nicht nur im öffentlichen Straßenverkehr schon funktionsfähig sein, also (versicherungs-)rechtlich oder berufsgenossenschaftlich dann ein Problem). Die Funktion der Feststellbremse wäre in diesem Fall auch nicht berührt.
Probleme kann man aber bei den restlichen Druckluftkomponenten bei wenig Speicherdruck erwarten. Beispw. ins Alter gekommene Differentialsperrventile mögen das garnicht, werden dann (wegen zu wenig Druck der auf die Dichtringe lastet) undicht und drücken dir evtl. das Öl aus dem Differential bzw. aus den Portalen ...
Also festschrauben, und wenns nicht hilft wird dir sicher dann bald echte Kompetenz hierzu aus dem Forum beiseite stehen.
Gruß
R. Lambertz
Hallo R.Lamberts,
hätte ich mal dein "HALBWISSEN" wäre mir sehr geholfen. Danke für deine Hinweise.
Mit Trommelbremse liegst Du genau richtig.
Werde mich mal unter den Trac begeben und versuchen die Bauteilnummer heraus zu bekommen um sie dann hier zu posten.
Das der Luftpresser wahrscheinlich übergangsweise keinen Schaden nehmen wird, beruhigt mich schon mal.
Zitat:Probleme kann man aber bei den restlichen Druckluftkomponenten bei wenig Speicherdruck erwarten. Beispw. ins Alter gekommene Differentialsperrventile mögen das garnicht, werden dann (wegen zu wenig Druck der auf die Dichtringe lastet) undicht und drücken dir evtl. das Öl aus dem Differential bzw. aus den Portalen ...
Soweit ich es beurteilen kann baut der Kompressor den üblicherweise notwendigen Druck, trotz Leck, bei laufendem Motor nach ca. 2-3 min. auf(Doppelanzeige im Kombiinstrument) und hält ihn dann auch. Meinst du, dass dann trozdem die beschriebenen Ventile/Dichtringe Schaden nehmen?
Gruss
Reiner
Hallo Reiner,
wenn du darauf wartest/achtest dass der Druck auch genügend aufgebaut ist (über etwa 5 BAR) bis du ein Ventil schaltest, nicht.
Gruß
R. LambertZ
Hallo R.Lambertz,
ich halte es so wie Du beschrieben hast. Erst ausreichd Druck aufbauen lassen und erst dann kanns losgehen.
Habe es noch nicht geschaft unter den Trac zu kriechen um die Bauteilnummer heraus zu finden, habe aber schon wieder ein Frage.
In der Ersatzteilliste ist eine Teilenummer für einen Druckregler mit Reifenfüllanschluß aufgeführt. Ist dass das Druchbegrenzungsventil welches du meinst?
Habe auf jeden Fall mal die dort angegebene Teilenummer bei Wabco zum Umschlüsseln eingegeben. Nun habe ich eine Liste mit mehreren unterschiedlichen Produktnummern zu meiner Vergleichsnummer(001 431 00 06) erhalten.
In der Spalte "Firma" ist dort immer Mercedes aufgeführt.
Ist es egal welches Wabco-Ventil ich davon auswähle um damit evtl. mein altes Ventil zu ersetzen?
Jedenfalls bestehen die dort angegebeben Preise aus Zahlen, mit denen man gut leben kann.
Gruß
Reiner
PS.
Wofür steht eigentlich das R. vor Lambertz?
Servus Reiner,
also, für mich schaut das bei Dir defekte Ventil ganz einfach nach einem Druckregelventil aus.
Zumindest der untere Teil, wo Dir die Luft abhaut.
Ich muß mich aber meinen Vorrednern anschließen, dass ich diese Ausführung noch nie vorher gesehen habe.
Soweit ich das auf den Bildern erkennen kann, handelt es sich aber meines Erachtens nach mit großer Wahrscheinlichkeit nur um eine Einleiteranlage.
Insofern würde auch hier das undichte, vorgeschaltete vermutlich Druckregelventil Sinn machen, da die Einleiter nur mit reduziertem Druck gefahren wird.
Einfache Lösung: Vorsichtig die 4 Schrauben lösen, stehen mit Sicherheit unter Federvorspannung. Dazu am besten das ganze Ventil ausbauen und ggf. vor dem Zerlegen nochmals von allen Seiten fotografieren, dann kann ich es auch sicher bestimmen, was es genau für ein Teil ist.
Auf alle Fälle ist da ne Membrane drin und die wird vermutlich hinüber sein.
Aber aus der Ferne betrachtet mit großer Wahrscheinlichkeit ein einfach zu lösendes Problem.
Also mal ran an die Werkzeuge, alles vorher schön sauber machen, Ventil ausbauen und dann mal hier bebildert einstellen und wir sehen weiter.
Grüße
Michl
Hallo Michl,
klingt zuversichtlich was Du geschrieben hast. So in diese Richtung gehen meine Planungen bez. der Reparatur auch. Abbauen und auseinandernehmen werde ich es aber erst am Wochenende können. Brauche den Trac am Freitag und Samstag noch.
Dann werde ich auch die Bilder einstellen.
Ich hoffe bei Schwierigkeiten dann auf eure Hilfe.
Aber vielleicht kannst Du mir sagen wie ich, "Worst case" mal angenommen(
Druckregelventil = Originalteil, kein Ersatzteil in vertretbarer Zeit auftreibbar bzw.nur zu horrendem Preis erhältlich), vorgehen soll wenn ich aus Kostengründen auf ein Ersatzventil zurückgreifen muss.
Hierbei nehme ich Bezug auf meine Erfahrung beim Umschlüsseln auf der Wabco-Website.
Zitat:
# Vergleichsnummer.. Firma..... Produktnummer... Bemerkung
1. A0014310006.... Evobus........ 975 300 110 0
2. 0014310006...... Mercedes..... 975 303 447 0
3. 0014310006...... Mercedes..... 975 303 473 0
4. 0014310006...... Mercedes..... 975 303 464 0
5. 0014310006...... Mercedes..... 975 300 110 0... Brasilien
6. 001431000680... Mercedes..... 975 300 110 7
7. A0014310006.... Mercedes..... 975 300 110 0
7 gefunden. Angezeigt wird 1 - 7. Alle Angaben dienen nur der Information.
Welches der Ventil(2, 3, 4 oder 5) würdest Du/würdet Ihr denn nehmen?
Grüße
Reiner
Hallo Reiner.
Wenn ich so auf der Wabco Seite weiter stöbere, dann gibt es zu Deinem Ventil auch einen Reparatursatz
Bruttopreis 2012 Druckschriften Verwendung Gerät
Reparatursatz 975 303 001 2 Bruttopreis 2012
1. EUR 86,00
Dieser sollte im KFZ / NFZ Handel eigentlich binnen zwei Tagen aufzutreiben sein. Ich z.B. habe schon öfters über die Fa. Trost Rep- Sätze bezogen.
MfG
Andre