Das MB-trac Forum

Normale Version: Wer hat Erfahrungen mit einem Eicher 3085 A?
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Hallo Miteinander,
wer von euch hat schon Erfahrung gemacht mit einem Eicher 3085A mit dem Luftgekühlten 4 Zylinder. Soweit sieht das fahrzeug ja solide aus. Hatten mal einen Mammut mit Perkinsmotor.

Gruß Thomas
Merke: Kaufe einen Eicher nur mit Eicher Motor - alles andere ist in diesem Fall nix wert!Wink

greetzCool
Hallo Greetz,
da muß ich dir recht geben, der Perkins hatte so seine Macken das gute war die Regelhydraulik.
Ich denk mal das die Ersatzteilbeschaffung noch relativ OK ist.

Gruß Thomas
TongueTongueTongue...Hallo Greetz...TongueTongueTongue

ja der gute Mann heißt aber Thorsten lieber Thomas,-aber das musste mal kommen.

MFG
Berni
Hallo Berni,

danke für den Hinweis ist immer schön Leute beim Namen anzusprechen.

MFG Thomas
Ach ne...
ich dachte auch immer das Du "greetz" heistBig Grin

Das musste jetzt mal sein...


Gruß frank
(25.12.2012, 21:08)Brüllrohr67 schrieb: [ -> ]Merke: Kaufe einen Eicher nur mit Eicher Motor - alles andere ist in diesem Fall nix wert!Wink

greetzCool

Hallo Leuts,

angesichts des Umstandes, dass Eicher heute genau wie die MBtrac Geschichte sind, ist natürlich ein Eicher mit Eicher-Motor der "echtere" Eicher. Zumal die Eicher-Motoren mit ihren Radialgebläsen eine echte Alleinstellung hatten.

Die MF-Ära war sicherlich unternehmenspolitisch keine glückliche Zeit für das Traditionsunternehmen, deshalb kann man aber die MF-Schlepper in hellblauer Farbe nicht generell als "nix wert" bezeichnen.
MF war zu dieser Zeit der Hersteller mit der weltweit größten Schlepperproduktion und weitere größere Stückzahlen wurden in Lizenz rund um den Globus unter zig anderen Namen hergestellt.
Die Perkins-Motoren dieser Zeit (A3.152, AD4.203, A4.212, A4.236, A4.248, A4.318, A6.354) wurden millionenfach gebaut, waren - anders als heute - sparsam im Verbrauch, sehr drehfreudig und leistungsfähig.
Der Umstand, dass diese Motoren zu Hunderttausenden in Erntemaschinen, Baumaschinen und in Stationäranwendungen, auch Sicherheitsrelevanten Anlagen, wie Notstromaggregaten zum Einsatz kamen, ist Beweis genug für eine gute Zuverlässigkeit.
Den Vergleich mit den Eicher-Motoren brauchen diese Motoren nicht zu scheuen. Wer die Eicher-Motoren kennt und die hellblaue Brille nicht ständig trägt, weiß, dass auch die Radialluftgekühlten nicht ganz problemfrei waren. Speziell zu der Zeit gegen Ende der Eicher-Ära, wo die Leistungen permanent steigen mussten, konnte es sogar richtig Ärger geben mit den bayrischen Luftgekühlten...

Die Regelhydraulik der damaligen MF-Schlepper (auch derer in hellblau) sucht unter den hydromechanischen Steuerungen an Feinfühligkeit bis heute ihresgleichen, aber das ist eine andere Geschichte...

Fakt ist, dass es sich bei den hellblauen Wassergekühlten eigentlich um Eicher-gelabelte MF Schlepper handelt und nicht um wirkliche Eicher.
Die wenigen Teile, welche nicht mit den leistungsgleichen Rotsilbernen übereinstimmten, machen die Schlepper nicht zu "echten" Eichern...

(Übrigens gab es auch MF-gelabelte und rotsilber lackierte Eicher in dieser Zeit und zwar nicht nur Weinbergschlepper - siehe unten!!!
Vom MF 1132 gibt es sogar ein Sammlermodell von Schuco...)

Von daher hat "Greetz" recht, sofern er mit "nix wert" den Sammlerwert im Auge hat. Wer aber mit einem Eicher arbeiten will, kann das genausogut mit einem, der wassergekühlt ist, in bezug auf Ersatzteilversorgung dürfte er sogar die besseren Karten haben...

Wahrscheinlich kann man sagen, dass zu der Zeit, wo in Bayern wassergekühlte Eicher gebaut wurden, diese die besseren MF gewesen sein dürften...

Der 3085 A ist konstruktiv eine "Quersumme" aus Eicher und MF. Je weiter man nach hinten kommt, desto unbayrischer ist der Schlepper.
Hinter einem ZF Zwischengetriebe, von wo auch die Allradachse (ZF) angetrieben wird, befindet sich ein Grundgetriebe von MF, in welchem auch die meisten Bauteile der Hydraulik "verborgen" sind.
So lange an der Hydraulik nichts kaputt geht, ist das alles ok, wenn man allerdings da ran muss, wird's hakelig. Wie weit die Eicher Schlepper vom Aufbau des Fahrerhauses her auf Zugänglichkeit des MF-Getriebes Rücksicht genommen haben, weiß ich nicht, ich weiß nur, wie es war, wenn an einem (etwa leistungsgleichen) MF595 was am Getriebe zu reparieren war - furchtbar.
Das lag aber nicht am Getriebe, sondern am Chassis des MF595.
Die Hydraulik selbst hat die seinerzeit beste Regelgüte, die es gab, lediglich die Hubkraft war suboptimal - mit Zusatzhubzylinder(n) ging das aber besser - und die Hubkraftkurve ist bauartbedingt ungünstig. Die Hubstreben dieser MF-Generationen stehen einfach zu schräg zum Unterlenker...
Die Lebensdauer der MF Hydrauliken wurde wesentlich von der Reinheit des Öls bestimmt. Unsauberer Umgang mit Steckkupplern ist auf Dauer tödlich, was ursächlich damit zu tun hat, wie und wo in diesen Getrieben das Öl gefiltert wurde. Ob das beim Eicher allerdings komplett baugleich war, weiß ich nicht definitiv, es gab auch andere Lizenzbauten von MF, wo der Ölfilterung mehr Aufmerksamkeit geschenkt wurde, sogar die URSUS-MF-Lizenzen waren besser gefiltert, als das Original...

FG
Holger

[Bild: 259501-1100-massey-ferguson.jpg]