Hallo Trac-Gemeinde,
der Heckkraftheber an meinem 65/70er senkt sich nach dem Anheben selbsttätig wieder ab.
Da der Frontlader funktioniert und der Heckkraftheber sich auch anhebt(auch unter Belastung), gehe ich davon aus, dass die Hydraulikpumpe in Ordnung ist.
Hat jemand von Euch vielleicht eine Idee wo der Fehler liegen kann.
Schon mal vielen Dank im voraus
Gruß Reiner
Moin Reiner,
Da es sich um einen 65/70 handelt, hat er ja keine Regelhydraulik?
Das heißt, entweder sind die Zylinder doppeltwirkend angeschlossen, oder eben einfachwirkend mit der anderen Funktion "Freigang".
Also entweder werden deine Hubzylinder eine innerliche Undichtigkeit haben, oder dein Steuergerät lässt innerlich durch.
Bei der Regelhydraulik könnte man das Regelsteuergerät noch überholen und neu abdichten.
Bei der Freiganghydraulik (normales EW oder DW Steuergerät) geht das nicht!
Gruss Hartmut
Hallo Hartmut,
erstmal vielen Dank für die prompte Antwort.
Als Neuling auf dem Gebiet der Hydraulik, sagt mir der Begriff Regelhydraulik erstmal nicht so viel.
Wenn doppelwirkend bedeutet, dass auch mit Kraftwirkung gesenkt werden kann, dann sind sie genau so angeschlossen.
Gibt es einen Dichtungssatz/Reparatursatz für die Hubzylinder?
Werden evtl. beide Zylinder betroffen sein?
Gruß Reiner
Hallo Reiner
Ergänzende Antwort zu Hartmuts Beitrag
Schau mal nach ob bei Deinem Trac ein Absperrhahn in der Hydraulikleitung verbaut
ist. Dieser befindet sich unter dem Einlegeboden der Pritsche. Meist war dort
so ein Teil verbaut. Habe letztens auch einen HKH so überprüft. Sollte der Hahn
festgerostet sein, dann mit etwas Rostlöser das ganze gangbar machen.
Wenn ja kannst Du den Kraftheber anheben, den Hahn schliessen und dann
wird sich zeigen ob die Zylinder undicht sind oder das Steuergerät. Sinkt der
HKH weiterhin ab liegt es am Zylinder, bleibt er oben liegt es am Steuergerät.
Gruss Matthias
Hallo Matthias,
vielen Dank für deinen Hinweis.
Ich muss nachsehen ob dieser Absperrhahn noch vorhanden ist, da der Vorbesitzer die original Hydrauliksteuerung ersetzt hat.
Dort wo laut Betriebsanleitung dieser Absperrhahn sein sollte, habe ich keinen gefunden. Dieser sollte ja nach dem Hydraulikschema des Werkstatthandbuches an einem Stromregelventil angeschlossen sein. Ist diesen Ventil das Steuergerät welches Du meinst? Oder ist es das Steuerventil in der Fahrerkabine? Wäre schön wenn Du mir darauf antworten könntest.
Gleichzeitig habe ich noch eine weitere Frage. Ist es wahrscheinlich das beide Zylinder gleichzeitig undicht werden oder kann der HKH sich auch absenken bei nur einem defekten Zylinder?
Gruß Reiner
Moin Reiner
Ich meine den Absperrhahn hinten unter der Hilfsladefläche. Der hat nichts mit
dem Steuergerät zu tun. Aber wenn der Vorbesitzer diesen ausgebaut hat bis
Du im Besitz der berühmten A-Karte
. Kann auch sein das ein Dreiwegehahn dort in der
BA dort als Stromregelventil bezeichnet wird. Da gibt es dann nur eine Möglichkeit das
ganze zu prüfen: HKH hochheben Bock unter die Unterlenker und einen Blindstopfen
in die Leitung anbringen. Dann den Unterstellbock wieder entfernen. Das Prüfergebnis
ist das gleiche, nur halt viel aufwendiger.
Was für ein Zylinder undicht ist kann man so nichtsagen, selbst wenn nur ein Zylinder
undicht ist kann der HKH sich absenken. Ob beide undicht sind
, kann sein, muß
aber nicht sein. Nur bei dem Alter des Schleppers würde ich dann auch beide
abdichten. Wenn Du nur einen Abdichtest kommt der nächste aber irgendwann
demnächst. Ich habe mich jetzt nzr auf die Zylinder bezogen, aber was nun
Undicht ist, Zylinder oder Steuergerät muß Du nun feststellen.
Wenn ich dies vom PC aus könnte gings mir heute richtig gut
. Aber solche
Systeme gibt es ja heute schon längst am Markt, das gab es damals halt noch
nicht. Und die Welt war auch in Ordnung
.
Gruss Matthias
Hallo Reiner,
Ein paar Zusatzfragen:
Ist diese Undichtigkeit IMMER da und senkt sich das Gerät immer gleich schnell ab und zwar ziemlich zügig, also innerhalb von wenigen Sekunden?
Oder ist das Steuergerät MANCHMAL scheinbar DICHT?
Dann könnte es eine spezielle innere Leckage sein, die bei den originalen Steuergeräten zum HKH ab und zu vorkam:
Bei den Steuergeräten des 65/70 gab es zwei Typen. Das Steuergerät für den Heckkraftheber hat eine andere Reihenfolge der Funktionen, als die Zusatzsteuergeräte. Das Originale am Heckkraftheber hat die Funktionsreihenfolge (von hinten nach vorn in Fahrtrichtung gesehen):
Heben, 0-block, Schwimm, Senken (mit Druck)
Ist das bei Deinem 65/70 noch so?
Wenn ja, dann könnte es ein Kleben eines Ventils im Steuergerät sein, also eine innere Leckage. Das kommt eher bei leichten Geräten im Heck vor, als bei schweren. Grund: Beim Umschalten von Heben auf 0-block schließt ein Ventil nicht sofort und lässt Öl durchgehen. Schwere Anbaugeräte erzeugen aber auf dieses Ventil zusätzlichen Druck, dass es sich bewegt und schließt.
Abhilfe: nicht ganz einfach: zerlegen, reinigen, hier und da ein wenig feinstes Schmirgel, besser Läpp-Paste und dann wieder zusammenbauen...
...und jeden Schritt mit der Digitalkamera festhalten...
Wird aber wahrscheinlich irgendwann wiederkommen...
Falls das bei Dir so ist: Häng mal ein schweres Gerät dran (2.5m Kreiselegge, Dreischar-Volldrehpflug, 2.5m Fräse, etc...).
Wenn es dann (meistens) dicht ist, dann ist es das hier erwähnte Phänomen...
FG
Holger
Hallo zusammen,
@ Matthias: Gerade eben habe ich mochmal unter der Heckpritsche nachgesehen. Soweit ich die Hydraulikzuleitungen nachverfolgen konnte sind die beiden Ausgänge des Steuergerätes über jeweils ein T-Stück an den Zylindern angeschlossen.
Ein Stromregelventil fehlt. Sieht so aus als hätte ich die [
attachment=19835] gezogen. Im Lauf der Woche werde ich wohl deinen Vorschlag mit dem Blindstopfen aufgreifen um zu sehen wo der Fehler liegt(Wenn der Steuergerätewechsel machbar ist, s. u., werde ich natürlich erstmal dies in Angriff nehmen). Bei der Gelegenheit könnte ich ja ein Stromregelventil einbauen.
Geht das so ohne weiteres? Und wenn ja, auf welche Werte/Daten muss ich bei dem Kauf eines solchen Ventil achten.
@ Holger: Der HKH senkt sich innerhalb von 2-3 Sekunden unter Last ab. Ich hatte am Wochenende eine 3,5 t Forstwinde angehängt. Zusätzlich belastet durch drei angehängte, ca. 6 m lange Buchenstämme mit 30 - 40 cm Durchmesser.
Auch nur mit Winde senkt sich der HKH ab. Hingegen bleibt er ohne Last in der angehobenen Höhe stehen. Bei der heutigen Kontolle wegen dem Absperrhahn(s. o.) habe ich mich( ca.100 kg) auf die Unterlenker gestellt. Habe auch dabei keine weiter Absenkung feststellen können.
Bezüglich des Steuergerätes bin ich mir recht sicher, dass dieses nur drei Stellungen hat. Meiner Meinung nach( in Fahrtrichtung) heben, 0-block oder schwimmen, senken.
Von diesen Steuergeräten sind noch drei weitere vorhanden, für eine Zusatzhydraulik am Frontlader und am Heck sowie für einen nicht vorhandenen FKH.
Wenn der Fehler im HKH-Steuergerät liegen sollte, könnte ich doch das vom FKH nehmen oder?
Hallo allerseits,
habe gerade mit Interesse diese Fragen gelesen... Wenn sicher ist, dass ein 65/70 keine Regelhydraulik hat, dann vergesst meine Anmerkungen ansonsten klingt das alles direkt danach.
Ich habe meine MB 800 im Sommer gekauft und das gleiche Problem gehabt. Ich habe dann festgestellt, dass der Hebel zum Umschalten der Hydraulik von Regel- auf Schwimmstellung nicht mehr vorhanden war und der Bowdenzug für diese Umstellung komplett verrottet war. Neuer Bowdenzug, neuer Hebel und damit umgeschaltet auf Schwimmstellung und das Thema mit dem Absenken hatte sich erledigt.
In Regelhydraulik senkt der Trac automatisch nach und nach ab, bis er einen festgelegten Widerstand bekommt. Dann regelt die Hydraulik nach. Wichtig für Flügen etc.
Wie gesagt, gilt nur für Tracs, die auch eine Regelhydraulik haben.
Gruss Ralf
Hallo,
@ Ralf; Inzwischen habe ich mich ein wenig über die von dir beschriebene Regelhydraulik schlauer gemacht. Auch dank einer der Forenbeiträge von Hartmut(
https://www.trac-technik.de/Forum/showth...p?tid=8346 ).
Diese ist bei mir leider nicht mehr verbaut. Der Vorbesitzer hat die Dreipunkt-Hydraulik anscheinend komplett erneuert und dabei verschlimmbessert(zumindest für meine Einsatzzwecke). Wie bereits oben erwähnt habe ich nur drei Stellungen.
Also keine Vorwahlhebel für Lage und Zug. Ergo beine Regelhydraulik.
Kann mir jemand von Euch vielleicht die Frage beantworten, ob es zur Fehlersuche(evtl. auch bis nach dem Brennholz machen) möglich ist, das Steuergerät/Steuerventil vom nicht vorhandenen Frontkraftheber ersatzweise für den HKH zu verwenden.
Kann ich wieder eine Regelhydraulik einbauen und auf was muss ich dabei achten?
Im voraus schon mal vielen Dank.
Gruß Reiner
Hallo Reiner,
zu deiner Frage: du kannst dein nicht verwendetes Steuergerät versetzen, also deinen Block demontieren und das FKH Ventil an die Heckhydraulik anschliessen.
Das bedeutet schon Arbeit und du weißt immer noch nicht, ob die Undichtheit von den Zylindern oder vom Ventil kommt.
ich beschreibe dir jetzt eine Methode, wie du klar erkennen kannst, ob die Undichtheit im Ventil oder an den Zylindern liegt.
1. Abschrauben des kolbenseitigen Anschlußes des angehobenen Heckkrafthebers, angehoben damit wenig Restöl im Kolbenraum verbleibt.
2. Abstopfen der Leitung in Richtung Ventil z. B. mit einem Verbinder, der mit einer Überwurfmutter und einer Kugel verschlossen wird, es gibt auch Verschlußeinsätze.
3.beaufschlagen der nicht abgestopften Seite mit Druck bzw. anheben des Heckkrafthebers, es sollte am offenen Anschluß in Richtung Zylinder das Öl aufgefangen werden. Nach dem ersten Betätigen solltest du das Öl abtropfen lassen. Nach dem Abtropfen von einer 2. Person das Ventil betätigen lassen und beobachten, ob weiter Öl austritt. Sollte weiter Öl austreten ist definitiv einer oder beide Zylinder undicht.
Wenn die Undichtheit an den Zylindern zu suchen ist, bringt der Ventilumbau wenig oder nichts. Dann sind die Zylinder abzudichten.
Wenn du das versuchen willst, kann ich dir wenn du ein Ergebnis hast einen weiteren konkreten Schritt vorschlagen. Diese Maßnahme wird ein Absenken der Hydraulik, auch bei undichten Ventilen, wirksam und zuverlässig verhindern.
Gruß
Gerhard
Hallo Gerhard,
vielen Dank für deine ausführliche Beschreibung zur Fehlersuche.
Drei, vier mal habe ich sie mir bisher durchgelesen und denke, dass ich verstanden habe was Du meinst( bin halt unerfahren mit der Hydraulik). Klingt soweit einleuchtend und deshalb werde ich es ausprobieren.
Sollte ich dennoch etwas falsch verstanden haben, würde ich mich gern um Rat und Tat bei dir melden.
Mit ein paar Fotos werde ich mich dann wieder im Forum melden. Kann allerdings noch etwas dauern. Ist mir aktuell einfach zu kalt in meinem zugigen Unterstand.
Gruß Reiner
Hallo Rainer,
ich habe auch das Problem bei meinem 800er das da nur die letzten 3 cm zum heben und senken des HKH funktionieren. Der Hebel für die Schwimmsteuerung ist zwar da, aber ich denke ohne Funktion.
Nachdem was ich bis jetzt hier gelesen habe, werde ich versuchen diesen wieder gangbar zu machen und hoffe dass es dann in Ordnung ist.
Wenn ich mehr Erfahrung damit habe kann ich es ja gerne Mitteilen.
Aber wie Du schon geschrieben hattest – es ist einfach zu kalt draußen.
Hallo Zusammen,
habe mich jetzt mal an die Regelhydraulik gegeben.
Also, der Bowdenzug von der Kabine zu dem Gestänge hinten war hinten auseinander. Das Gestänge selber war ziemlich fest.
Diese Gestänge hat ja eine Verbindung zum Steuerventil in der Kabine.
Jetzt dachte ich mir, ich muss diesen Hebel wieder nur nach vorne drücken und mein Problem ist verschwunden!
War aber nicht so.
Jetzt habe ich immer noch den kleinen Weg zum heben und senken jedoch nicht mehr in der Höchststellung des Hebels sondern in der Mittelstellung.
Eben so ist mir aufgefallen, dass wenn die Heckhydraulik ganz oben ist und ich den Hebel nicht ein wenig zurück schiebe die Pumpe immer weiter drückt und Hydrauliköl austritt.
Als nächstes möchte ich jetzt den Block ausbauen, säubern und neu abdichten (mit Hilfe meines Landm. Mech.)
Hat Jemand so etwas schon erlebt und auch behoben?
Kann es sein dass ich evtl. nur die Einstellung der Regelhydraulik nicht richtig habe?
Vielen Dank schon mal für eure Hilfe
Hallo Jörg,
mit dem Hebel in der Kabine gibt man nur einen Sollwert vor, den die Unterlenker der Heckhydraulik einnehmen sollen. Über das Gestänge, welches zum Steuergerät unterhalb der Kabine führt, gibt die Heckhydraulik sozusagen die Bestätigung, daß sie die Position erreicht hat. Deshalb muß dieses Gesränge absolut leichtgängig sein. Mit dem Bowdenzug wird zwischen Lageregelung und Zugwiderstandsregelung umgeschaltet. Lageregelung bedeutet, daß die Hydraulik eine bestimmte Position (Lage) einnehmen (wie oben beschrieben),Zugwiderstandsregerlung bedeutet, daß ein bestimmter Widerstand eingestellt wird, wenn dieser überschritten wird, hebt die Hydraulik solange an, bis dier Widerstand erreicht wird. Wird der Widerstand unterschritten, senkt die Hydraulik ab, bis dieser Widerstand ereicht wird. Das alles ziemlich schnell und ständig. Man nutzt diese Einstellung zum Pfügen. Die Lageregelung bekommt ihre Impulse von dem Excenter, der auf der Hubwelle montiert ist, die Widerstandsregelung von den Unterlenkern.
Ich hoffe dir hiermit ein wenig geholfen zu haben.
MfG Erhard