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Normale Version: Hubzylinder vom Heckkraftheber im MBtrac 442/443 überholt und abgedichtet
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Diese Reparaturlösung gilt nur für MBtrac 442/443
(vielleicht auch für MBtrac 441, nicht aber für MBtrac 440!!!)
Für die Baureihe 440 bitte unbedingt Beitrag #5 von Holger beachten!


Moin,

Aktuell bin ich dabei die Zylinder vom Heckkraftheber in meinem MBtrac 1500 aufzuarbeiten, da sie stark undicht waren.

Da man in den Kolbenstangen ein paar Macken sehen konnte musste auch hier etwas passieren.
Nach dem zerlegen war ich sehr erschrocken.
Kein Wunder warum das nicht mehr dicht war!

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Da die Kolbenstange mit Gabel ab Werk ein Stück war, ist das wechseln der Kolbenstange etwas aufwändiger.

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Bei einem Bekannten (Dreher mit Hofwerkstatt) habe ich die Gabel bohren (20mm) und dann abstechen lassen.

[attachment=22075] [attachment=22076]

Dieser hat mir dann auch die neuen Kolbenstangen aus 40ér Rohmaterial Hartverchromt hergestellt (gibts als Millimeterware bei Kramp), Kostenpunkt ca. 120 € für das Kolbenstangenmaterial.
Hinten das Gewinde passend für den Kolbenboden drauf gedreht, und vorne einen 20mm Zapfen, der in die gebohrten Gabeln passt.

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Nun muss man nur noch die Kolbenstangen in die Gabeln schieben, und von oben verschweißen.

[attachment=22079]

Einen Dichtsatz für die Zylinder bekommt man direkt über Weber (rund 52 € pro Zylinder)
Leider waren meine beiden benötigten Dichtsätze erst ende Mai lieferbar, worauf ich jetzt nicht warten kann.
Ich habe meine Dichtungen aus einer gut ausgestatteten Baumaschinenwerkstatt mit Hydraulikdienst, die alles vorrätig hatte, Kostenpunkt ca. 110 €!

Morgen bauen wir das ganze wieder zusammen. Dann berichte ich die Tage hoffentlich bebildert weiter... Smile

Gruss Hartmut admin
Moin zusammen,

Kolbenstangen aufarbeiten kostet hier bei nem Hartchrom-Betrieb etwa 40 € pro Stange. Das teuerste war ein Zentrierdorn der in die Gabeln passt.
Danach ist die Chromschicht dicker und löst sich nicht meher ab, wie bei Dir.

Grüße

Jörg
...was kostet eine Kolbenstange mit Gabel aktuell beim Stern? Oder nicht mehr lieferbar?Rolleyes

greetzWink
...soviel ich weiß war noch eine Lieferbar, aber das für 652,25 €!

A 000 553 10 90

Über das neu verchromen der Kolbenstangen hatte ich auch mit der Baumaschinenfirma gesprochen.
Geschätzte Wartezeit ca. 4 Wochen und Preislich mit abdichten usw. auch um 300 € pro Zylinder.

Aber für die Zukunft ist es ja gut zu wissen, das du da Kontakte hättest, Jörg!
Danke.

Gruss Hartmut admin
Hallo Hartmut, hallo die Anderen,

egal ob aufchromen oder neu aus Stangenware, dieses Thema ist super aufbereitet! Das ist ein Top-Beitrag für ein Technik-Forum!

Für den Fall, dass das Gleiche mit einem Zylinder der Baureihe 440 gemacht wird, empfehle ich, die neue Kolbenstange in die Gabel mit einem Feingewinde einzuschrauben und zu verstiften, da die Baureihe 440 den Zylinder hauptsächlich ziehend einsetzt! Da das gleiche Verfahren auch auf der Gegenseite mit dem Kolben genutzt wird, empfiehlt sich das gleiche Gewinde, das dann auch kein technisches oder Sicherheitsrisiko darstellt.

FG
Holger

...der heute auch gerade den rechten Hubzylinder seines 406 neu gedichtet hat.
Hallo,
so wie Holger das schon geschrieben hat, ist das am sinnvollsten mit dem Feingewinde. Die Gabel lässt sich dann sehr leicht abschrauben. Kolbenstangen sind am einfachsten als Meterware zu bekommen.

Hartmut, welche Dichtungen sind am Kolben verbaut?
110€ ist schon ziemlich teuer?!

Gruß Marcel
Hallo Leute,

jetzt muss ich schon mal fragen was Ihr immer mit dem Gewinde habt?
Diese Lösung hat sicher seine Vorteile!
z.B. kein Festgerostetes Gewinde nach 30 Jahren.Außerdem werden die Zylinder/Kolben nicht jährlich getauscht.

MFG
Berni
Hallo Berni,

Passungsrost kann man heute vorbeugend recht gut verhindern, auch "outdoor"...

...es ist aber ein erheblicher Unterschied, ob die hier angesprochene Bauteileverbindung permanent auf Druck oder auf Zug beansprucht wird.

FG
Holger
Guten Morgen und Hallo,
ein Gewinde ist doch allemal besser als eine angeschweißte Hubgabel.
Die Kolbenstange brauch nur eine kleine Beschädigung zu bekommen, weil etwas runter fällt etc. und schon dichten sie nicht mehr. Dann ist ein Tausch mit Gewinde viel einfacher.
Übrigens arbeite ich in einer Hydraulikbaufirma.

Die Aussage und weiter oben die soll nicht heißen, das man unnötig die Zylinder ausbauen soll und ein Gewinde anfertigt.
Sollte der Zylinder aber schon ausgebaut sein, bietet es sich sehr an.

Gruß Marcel
Meine Herren,

ich bin ja nicht gegen das Gewinde.
Die Festigkeit und Gebrauchsdauer sind beim Gewinde sicher nicht eingeschränkt.

!!!Aber!!!,-irgendwo ist meiner Meinung doch mal der Punkt angekommen,wo man diese Arbeit auch anerkennt und gut ist es.

Dass hier andere ein Gewinde machen würden ist ja kein Problem,-dies sollte aber nicht noch dreisig andere hier schreiben und den vorhandenen Reparaturbericht unnötig in die Länge ziehen.

Wenn einer das mit Gewinde macht kann es das mit Fotos kommentieren.

MFG
Berni
Hallo Leuts,

zuerst einmal: Hartmut hat hier alles richtig gemacht und mein Vorschlag sollte Hartmuts Arbeit weder kritisieren, noch diskreditieren! Die Art der Reparatur des Zylinders für die große Baureihe ist eine super Idee und handwerklich äußerst professionell gemacht. Da gibt es überhaupt keinen Anlass zur Kritik! Im Gegenteil!
Hartmut besitzt meine VOLLE ANERKENNUNG FÜR DIESE INSTANDSETZUNG und ich kann mich nur bei ihm bedanken, dass er sich nebenbei die Mühe gemacht hat, das für uns zu dokumentieren!

Als ich daraufhin den Vorschlag gemacht habe, bei der kleinen Baureihe, wo der Zylinder auf Zug beansprucht wird, die Zugkräfte von der Kolbenstange zur Gabel über ein Gewinde zu übertragen, war das auch keinerlei Kritik an Hartmut oder seiner Arbeit, sondern nur ein konstruktiver Vorschlag, der diese Form der Reparatur auf die kleine Baureihe vernünftig erweitert.

Dieser Thread befindet sich in der Wühlkiste, also dort, wo technische Lösungen angeboten werden, also hört bitte auf, hier Äpfel mit Birnen zu vergleichen oder anderen schlechte Motive zu unterstellen, das ist albern und gehört nicht hierher!

Auch in der kleinen Baureihe kann die geschweißte Lösung durchaus funktionieren, ich kenne aber auch aus langjähriger Erfahrung den Fall, dass eine solche Lösung auf Zug eher abreißen kann, als auf Druck, deshalb mein Vorschlag, hier auf "Nummer sicher" zu gehen.
Und ich habe solche Abrisse selbst erlebt und zwar immer dann, wenn man es am wenigsten brauchen kann. Zudem habe ich hier die möglichen Folgeschäden am Fahrzeug im Auge gehabt, als ich den Vorschlag gemacht habe.

Was am Ende jeder macht, ist jedermanns eigene Angelegenheit und wie einer darüber denkt, genauso. Sucht aber bitte nicht in Anderen die schlechten Beweggründe, die gar nicht existieren!

FG
Holger
(16.05.2013, 21:20)65/70er Trac schrieb: [ -> ]Hartmut, welche Dichtungen sind am Kolben verbaut?
110€ ist schon ziemlich teuer?!

Ich habe hier folgende Dichtungen aufgeführt, für meine 2 Zylinder!
(Stützringe mussten die alten wiederverwendet werden!)
Keine Gewähr für andere Zylinder! Bitte vor dem bestellen kontrollieren lassen!

2x ASOB 40x 48x 5/7
2x O-Ring 95x3,0
6x O-Ring 8x2
2x KODI 100x84,9x6,3 OMEGAT
2x O-Ring 90x5,0
2x NI300 40x50x10

Zusammen 105,05 € inkl. Steuer!

Gruss Hartmut admin
Hallo,
vielen Dank Hartmut für die Auflistung.
Ich wusste ja nicht, was für Dichtungselemente verbaut sind.
Angesichts dessen denke ich ist der Preis doch schon gerechtfertigt.

Ich habe nur die Aussage höflich von Holger unterstrichen.
Was letztendlich jeder an seinem Trac macht, ist ihm überlassen.
Doch dann dagegen zu plädieren und im übernächsten Text zuschreiben, dass man ein Thema nicht in die Länge ziehen sollte finde ich sehr komisch.
Ein Forum lebt nun mal von Texten verschiedener Mitglieder!

Gruß Marcel
(19.05.2013, 18:54)Hartmut schrieb: [ -> ]...
(Stützringe mussten die alten wiederverwendet werden!)
..

Hallo Hartmut,

nochmal von mir aus vielen Dank für diese erstklassige Überholungsanleitung für die Hubzylinder und die geniale Idee mit der Wiederverwendung der Gabel! Das ist weit besser, als WHB!

Deine Beobachtung betreffs der Stützringe werden wir wohl in Zukunft noch öfter machen (müssen). Mir ging es bei der Instandsetzung meines Zylinders vom 406 ganz genauso und das nicht zum ersten Mal. Es scheint, als ob ältere (und einst gängige) Abmessungen Stützringe regelrecht vom Markt verschwinden. Von mir in den letzten Jahren beim Handel nachgefragte Stützringe waren in den meisten Fällen nicht mehr erhältlich. Das Problem könnte sich auch auf weitere benötigte Bauteile erweitern, wie ich die Tage selbst erlebt habe:

Für die Stangen- und Kolbendichtungen, sowie bedingt auch Abstreifer sollten wir im Forum ein paar alte "Simrit-Bibeln" aufbewahren! Das sind die im etwa A5 Format vorliegenden jeweils 2 Bücher, die zu einem zusammengebunden sind. Ein Buch erklärt Technik, Aufbau und Technologie, das andere ist ein unschlagbar gut aufgebauter Produktkatalog. (Für den Fall der Fälle habe ich noch eine in der Firma).
Der Grund: In der Webseite von Simrit werden etliche Dichtungstypen nicht mehr aufgeführt. Das betrifft speziell solche, die in älteren Zylindern verbaut waren. Diese älteren Typen sind aber noch lieferbar und das auch wohl noch auf längere Zeit! Die neueren Typen passen oft nicht von den Abmessungen! Auch ältere Kataloge anderer Hersteller bitte aufbewahren!
So lange in den LaMa Werkstätten noch Reparierer arbeiten und nicht mehr nur noch Teiletauscher, ist das weniger ein Problem, die wissen noch, in welches Fach sie greifen müssen und bei denen existiert solch ein Fach auch oft noch. Zunehmend müssen wir das aber wohl selber lösen. Dann muss man wissen, wo man suchen muss.

Evtl. muss man sich auch im einen oder anderen Fall mit dem Gedanken anfreunden, eine Dichtung, einen Stützring oder einen Abstreifer in Einzelanfertigung machen zu lassen. Das kostet schon deutlich mehr, als von der Stange", aber wenn Alternativen fehlen und das zu reparierende Teil anders nicht mehr zu beschaffen ist, hält man damit seine Fahrzeuge am Leben.
Ein solcher Einzelanfertiger als stellvertretendes Beispiel:
http://www.flexiturn-dichtungsmanufaktur...ber-uns-1/

Wenn man, bevor man solch einen Einzelfertigungsauftrag vergibt, vorher mal hier im Forum nachfragt, ob evtl. von Anderen ebenfalls Interesse an dieser Abmessung besteht, könnte die Stückzahl steigen und der Stückpreis sinkt. Das wäre ein weiterer Fall für echte Zusammenarbeit, die ich an diesem Forum so sehr schätze!

Grüße
Holger
Hallo,

Ich habe momentan das selbe Problem. Da ich die Zylinder schon zerlegt habe wollte mein Maschinenbauer wissen, wie groß der Abstand zwischen Gabel und Zylinderrohr im eingefahrenen Zustand ist.
Wäre dankbar wenn mir das jemand nachmessen könnte!

Gruss Martin
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