Hallo Tracgemeinde,
als ich meinen Trac letztes Jahr an der Motorbremse hatte, habe ich festgestellt, dass die Zapfwellengeschwindigkeit bei Volllast und 1000er Zapfwelle lediglich ca 650 Umdrehungen macht. Bei 540er Schaltstellung waren es nur etwas mehr als 300...
Jetzt zu den Details:
Es handelt sich bei mir um einen 700k Mittelschalter, Bj. 1975. Laut Datenkarte ist er mit Wandlerschaltkupplung ausgeliefert worden und von der Zwei-Weg-GmbH zum Zweiwegfahrzeug umgebaut. Ich habe das Fahrzeug bei Lubbers gekauft, mit 4200h. Es lief scheinbar in Gent in einem Öldepot zum Wagons rangieren. Ein Zapfwellengetriebe war nicht verbaut.
Ich habe dann ein Zapfwellengetriebe von einem 65/70 eingebaut. Soweit so gut. Eine unabhängig schaltbare Zapfwelle habe ich zwar nicht, aber bei Grünlandarbeiten komme ich klar.
Aber es gibt noch weitere Probleme ausser der zu geringen Geschwindigkeit. Der Zapfwellenschalthebel geht nur in der Stellung "Vorne ein" und "Beide ein" zu schalten. "Aus" und "Hinten ein" lässt sich nicht schalten, der Schalthebel "stösst" dabei am Getriebegehäuse an...
Und dabei dachte ich, alle Zapfwellengetriebe vom 65/70 bis zum 900er sind gleich! Werden ja auch gebraucht so angeboten..
MfG Alex
Hallo Alex,
wo stösst der Hebel an das Getriebegehäuse? Der Schalthebel müsste mitte links vor dem Fahrersitz durch den Boden nach oben geführt sein. Ist es evtl. so, dass er sich nur wenn der Motor läuft nicht weiter schalten lässt, und wenn der Motor bzw. das Getriebe steht, evtl. mit etwas Tasten, zu schalten geht?
Zur Drehzahländerung durch Getriebe mit Wandlerkupplung kann ich nichts sagen, da ich diese spezielle nicht kenne.
Es ist aber durchaus denkbar, dass dadurch eine andere Drehzahl am Zapfwellengetriebe anliegt, und dieses dann speziell nur für diesen Einsatzbereich eine andere Übersetzung benötigt.
Gruß
Roman
Hallo,
er steht definitiv am Gehäuse an. Ich mache mal ein Bild morgen.
Alex
Hallo Alex,
Ich gehe davon aus das dein Trac keine Zwischengänge hat.
Eine 1000 Zapfwelle hast du nur wenn ein Vorschaltgetriebe verbaut ist bzw zumindest ein Vorschaltgetriebegehäuse mit entsprechender Vorstufenwelle.
Nur ein schaltbaren Zapfwellengetriebe bringt an einem 2x4 Getriebe keine 1000u/min sondern nur die von dir angegeben Werte . Diese Erfahrung mussten auch schon viele Unimog Besitzer machen .
Beste Grüße
Ralph
(02.06.2013, 13:33)R.W. schrieb: [ -> ]Ich gehe davon aus das dein Trac keine Zwischengänge hat.
Genau richtig,
das geht ja nicht wegen der Grösse des Wandlers. Ok, dann muss ich mich wohl damit abfinden. Ich mach nachher noch ein Bild vom Schalthebel, vielleicht können wir ja noch klären warum der Schalthebel am Getriebe anstößt. Im Moment kann ich ja nur mit "vorne ein" fahren...
mfg alex
Hallo Ralph,
klasse Klärung, klar Vorschaltgetriebe fehlt ja wegen des Wandlers, super!
Gruß
Roman
Als Anhang das Bild vom Schalthebel...
Mfg Alex
Servus Alex,
leider kein Bild zu sehen....
Grüße
Michl
ich vermute die Ursache in der Wandlerschaltkupplung (WSK).
Du hast ja quasi eine Getriebezapfwelle (keine Motorzapfwelle mit Doppelkupplung), die über die WSK mit angetrieben wird.
Die WSK hat die Egenschaft bei steigender Momenten-Belastung mit "Schlupf" zu reagieren, (ähnl. Turbokupplung bzw. Hydrodynamische Kupplung= Zwei Turbinenräder, die Kraft wird durch Fluid vom einen zum anderen übertragen).
Das ergibt beim Fahren mit hohen Zugkräften ein angenehm elastisches und ruckfreies Fahrverhalten (fühlt sich an wie mit dem Gummiband aufgezogen).
Für Zapfwellenarbeiten, bei denen eine konstante Drehzahl erwünscht ist, ist WSK Antrieb nicht geeignet, weil sich die Drehzahl durch den Wandler variabel an die Belastung anpasst.
Soweit mir bekannt ist wurden neben den Insutrie- und 2-Wege Zugmaschinen einige MB-trac mit Wandler als Rückeschlepper eingesetzt. das schont den Antriebsstrang.
Das kannst Du einfach ausprobieren.
Motor starten
1. Zapfwelle einlegen
2. Bremse treten.
3. Gang einlegen und Kupplung kommen lassen und das Fahrzeug mit der Bremse fasthalten. (wie ein Automatik Pkw an der Ampel, oder ähnl. Fendt Turbomatik)
Jetzt sollte sich die Zapfwelle auch nicht drehen.
Wenn Du von der Bremse gehst rollt das Fahrzeug langsam los und die Zapwelle fäng an zu drehen (und die Drehzahl steigt proportional zur Fahrgeschwindigkeit).
Das wäre das typsiche Verhalten vom Wandler mit Zapfwelle
beste Grüße
Hier das bild...
In dieser Stellung läft das Getriebe mit "vorne ein". es lässt sich nur einmal nach vorn schalten, auf "beide ein".
Hallo Alex,
wenn ich das richtig gesehen habe, brauchst du doch nur das Flacheisen abschrauben.
Zur WSK: Wenn ich es richtig weiß, schaltet die WSK bei etwa 1200 1/min, d.h. unterhalb in Funktion, oberhalb aus.
Mit freundlichen Grüßen
Erhard
Hallo Erhard,
diese WSK beim Benz hat keine Überbrückungskupplung ähnlich wie die MAN der Bundeswehr. Der Wandler ist hier permanent "frei".
Hmm. mal sehen was sich unter dem Flacheisen verbirgt???
mfg alex
Hallo Alex,
du kannst ja Gedanken lesen. An die MAN s von der BW hatte ich gedacht. Aber dann ist es doch nur ein einfacher Wandler, ähnlich wie im Radlader?
Gruß Erhard
(04.06.2013, 13:07)MB vario schrieb: [ -> ]Aber dann ist es doch nur ein einfacher Wandler, ähnlich wie im Radlader?
ja genau. und eine einscheibenkupplung, die nur zum gang einlegen betätigt wird. das anfahren läuft wie bei den man. bei denen merkt mann bei 1000 bis 1200 umdrehungen deutlich wie die überbückungskupplung geschalten wird. bei mir nicht.
das mit der zapfwellengeschwindigkeit liegt wohl wie oben beschrieben am fehlenden vorschaltgetriebe...
mfg alex
Hallo Alex,
Falls es noch von Interesse ist, für den 406-U900/U1100L mit 717er Getriebe gabe es eine SA Nebenantrieb für beide Geschwindigkeiten ohne Vorschaltgetriebe (davor 403-U800 nur mit 540), und bei den Seitenschaltern der K+MBR gibt es auch eine Option Nebenantrieb ohne Vorschaltgetriebe für die 719er Getriebe für einfache und für die Doppelkupplung. Ausserdem gab es eine SA für 406-U900 ohne Vorschaltgetriebe die nur vorn schaltbar war...
Die zu geringe Drehzahl der Zapfwelle könnte also entweder von einem (wegen fehlenden Vorschaltgetriebe) falschen Nebenabtrieb (Motorzapfwelle) oder bei korrektem Nebenabtrieb (Getriebezapfwelle) vom Wandlerschlupf herrühren.
Evtl. ist der Nebenabtrieb vom Seitentenschalter nur durch den geänderten Hebelweg anders, müsstest du mal Matthias fragen, damit du weist ob es Sinn macht danach zu suchen.
Gruß
Roman