Hi,
sagt mal, taugt Rostumwandler was?
Das soll ja so ein Zeug in Form von verdünnter (50%-85%) Phosphorsäure sein und vorhandenen Restrost in eine grau-weiße Schutzschicht versehen.
Hat einer von euch Erfahrung damit?
Gruß frank
Hallo Frank,
also ich hab mit dem Rostumwandler schon gearbeitet.
Alte Lampengehäuse die schon sehr angefressen waren von innen und dünn wie Papier.
Nachdem ich den Rost mit Schleifwolle so gut es ging entfernt hatte und das Außengehäuse geschliffen war hab ich mit Rostumwandler innen alles behandelt. Nach dem Aushärten habe ich noch Glasfasermatten von innen verklebt um wieder Stabilität in das Gehäuse zu bekommen. Danach in der Lackiererei Grundiert / Lackiert (2K) und bisher sieht es am "kleinen Roten Traktor" D30 Buhk noch echt gut aus.
Soll für unzugängliche stellen auch nicht schlecht sein.
Ich würde es für "kleine Notfälle" wieder so machen.
Gruß Thorsten
Hallo Frank,
es gibt verschiedene Verfahren für unterschiedliche Anwendungen.
Reine Rostumwandler, die wirklich nur den Rost (Eisenoxid) in eine andere chemische Verbindung (meist mithilfe von Phosphorverbindungen) umwandeln, wobei sich dann eine leicht(er) zu entfernende Schicht entsteht, die man vor weiterer Behandlung beseitigen muss.
Die Betonung liegt hier auf MUSS, weil diese Umwandler aggressiv und selbst korrosionsfördernd sind (der zweite Teil der Verbindung ist eine Säure).
Beispiel: Nigrin 74032
Rostumwandler, die den Rost in eine nicht weiterrostende Verbindung umbauen und in eine Quasi-Grundierung "einbetten".
Letztere haben den Vorteil, dass man den Rost bzw. dessen Umwandlungsprodukt nicht mehr entfernen muss und gleich eine recht brauchbare Grundierung vorliegen hat.
Beispiel: Fertan, Rostisol, Herconia, u.v.m. ...
Schau mal auf
www.korrosionsschutzdepot.de .
Die verkaufen nicht nur, sondern haben auch eine Menge an Texten und Infos, wo die Verfahren und Produkte für jedermann sehr gut verständlich erklärt werden.
Für beide Typen gibt es Gründe für deren sinnvollen Einsatz, entscheiden muss jeder selbst, wann er was einsetzen kann.
Eine Entscheidungshilfe ist, ob ich hinterher blanken Stahl brauche oder wieder lackieren möchte. Im ersten Fall muss ich mit einem reinen Umwandler arbeiten.
Mit beiden Verfahren habe ich langjährige Erfahrung.
Wenn Leute pauschal sagen, Rostumwandler taugen nix, dann liegt es meist daran, dass die vom Hersteller des Produktes vorgeschriebene Behandlungsprozedur nicht eingehalten wurde. Es gibt sicher Grenzfälle, aber prinzipiell gibt es heute sehr gute Produkte!
Besonders im Fall der erstgenannten Produktgruppe kommt es infolge von auf der zu versiegelnden Fläche verbliebenen Säureresten häufig zu vermehrter Korrosion, was aber ausschließlich am Anwender liegt und nicht am Produkt.
Da es sich bei all diesen Produkten um Anwendungen handelt, wo im Anwendungsfall chemische Reaktionen ablaufen, müssen zum einen die Voraussetzungen für den erfolgreichen Ablauf dieser Reaktionen herrschen und am Ende müssen zu entfernende Abbauprodukte auch entfernt werden.
Grüße
Holger
Hallo,
ich möchte Holger zu diesem Thema voll zustimmen.
Bei der noch laufenden Restauration habe ich mit 3 verschiedenen
Rostumwandlern gearbeitet. Alle mehr oder weniger gut.
Vorher hatten wir zu Hause immer einen von Hammerite.
Dieser ist auch sehr gut. Von einem Verwanden der Lackierer ist habe
ich dann mal zur Probe einen bekommen, dessen Bezeichnung ich leider ich nicht kenne. Die Verarbeitung war sehr schwer, da die Flüssigkeit nicht wie eigentlich gewohnt, dünnflüssig war, sondern klebrig und dickflüssig.
Allerdings war das Arbeitsergebnis noch besser als bei den anderen.
Denn für kleinere Sachen habe ich ein "Noname-Produkt" von Presto, was
auch gut ist.
Wichtig ist darauf zu achten, das der Pinsel welcher zum streichen benutzt wird, niemals zurück in das Gefäß getaucht werden darf. Ansonsten reagiert die gesamte Flüssigkeit und ist zum verarbeiten wertlos.
Ich bin überzeugt das metallische Flächen die nicht "Porentief" Sandgestrahlt werden können, am besten mit einem Rostumwandler bearbeitet werden sollten. Natürlich vorausgesetzt das es nötig ist.
Viele Grüße, Marcel
Zu dem Thema Rostbeseitigung an Fahrzeugen kann ich nur sagen das es am bessten ist wenn Teile die saniert werden sollen gestrahlt werden. Ich habe auch mit Rostumwandler der genannten Marken gearbeitet und nur einen Teilerfolg erziehlt.
Da ich auf dem Gebiet des Korrosionsschutzes tätig bin werde ich in der nächsten Zeit mal einen Artikel im Forum hierzu einstellen.
Hallo nochmal,
Kurt? das stimmt. Am besten ein Lackaufbau (und eine Beschichtung sowiso) am besten auf metallisch blanken Flächen. Das merkt man schon mit unter auch trastisch. Auf glatten Stahlteilen und Blechen ist die Haftung auch nicht besonders gut. Meine Felgen habe ich strahlen lassen, was die Oberfläche extrem aufgeraut hat, hier ist das Lackergebnis 1a.
Allerdings lassen sich halt auch nicht alle Teile strahlen, hier ist der Rostumwandler auf alle Fälle besser als eine handelsübliche Grundierung.
Gruß Marcel
Seit über 30 Jahren arbeite ich mit der Rostschutzfarbe "Rostegal" von der Lackfabrik Schäfer in Grevenbroich.
http://firmeneintrag.de/lackfabrik-walte...evenbroich
Losen Rost abbürsten oder -schleifen und Rostegal mit dem Pinsel auftragen (kann auch gespritzt werden). Rost wird umgewandelt, die Farbe hat eine sehr gute Kriechfähigkeit, haftet wie verrückt (braucht allerdings mindestens 3 Tage zum Durchtrocknen) und wirkt als Grundierung. Die Farbe ist braun-rot. Ich habe noch nicht erlebt, dass damit behandelte Teile wieder Rost ansetzten.
Ich habe z.B. den Kabinenboden meines Schlüters so behandelt.
Mit Topfbürste entrostet
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mit Rostegal gestrichen
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und Ergebnis
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Schäfer hat keine Homepage, einfach anrufen und Farbe zuschicken lassen.
Gruß
Reinhard
Hallo zusammen,
ja wir glauben auch an die Wirkung von Rostegal, haben damit schon alles mögliche gepinselt, gerollt und gespritzt. Bleibt lange weich, zieht gut ein und hält (fast) ewig. Wir haben z.B. alte Träger im Stall mit dem Hochdruckreiniger abgespritzt und dann 2 mal Rostegal drüber, nach 25 Jahren immer noch einwandfrei, kein Abblättern, kein Aufrosten. Losen Rost entfernen und Rostegal drüber.
Problem dürfte sein mit 2 K Lack überzulackieren. KH kein Problem. Die Stellen an denen Trac 65/70 bei unserem 1000 er schlecht dran kommt werden auch so behandelt.
Unser 65/70 hat die Kotflügel vor 25 Jahren damit grundiert bekommen, dann Ral 3000 drüber und sieht noch immer gut aus, vor allem kein Rost!
Aber wer eine Hochglanzlakierung haben will sollte anders vorbehandeln.
Gruß vom Niederrhein
Robert
Hallo,
kann mich auch dem vorhergesagten zu Rostegal anschließen.
Diese Büchsen könnt ihr auch über euren LAMA-Händler beziehen.
Die Firma Kramp hat diese in verschiedenen Abpackungen im Programm.
Gruß, Michael.
Zum Thema vorbehandlung von Fahrzeug Teilen mit einer Maschine ( Flex mit Bürste ) möchte ich nur soviel sagen das man damit nicht nur die Stahloberfläche poliert, sondern noch dazu die Poren die sich auf den Oberflächen befinden nicht ereicht. Einen richtig guten Schutz kann nur mit Sandstrahlen ereicht werden. Und es gehört dazu das man eine gewisse Oberflächenrauhigkeit erhält. Den weiteren Aufbau mit einem guten Grundierungsmittel ( Inhibitoren Technik ) beginnen und danach etsprechen einen Lack verwenden. Zu dem ganzen Thema Korrosion kann sich auch jeder im Netz informieren
Hallo an alle,
Dieses Thema lautet: "Taugt Rostumwandler was?" und es wäre mir lieb, wenn wir in diesem Thread beim Thema bleiben.
Selbstverständlich ist dort, wo es möglich ist, "das Bessere des Guten Feind", mit anderen Worten: Rostumwandler nur dort, wo man nicht mit anderen, besseren und nachhaltigeren Verfahren bessere Ergebnisse erzielen kann, wie beispielsweise Strahlen.
Kurt, wenn Du Dich in der Thematik des Korrosionsschutzes gut auskennst, würde ich Dich bitten, dazu ein eigenes Thema zu eröffnen, in welchem Du uns - sofern Du möchtest - an Deinen Kenntnissen teilhaben lässt, Du hast sowas ja schon angedeutet.
Es bringt nichts, wenn hier zwei Verfahren quasi als sich ausschließende "Gegner" dargestellt werden, die einander sinnvoll ergänzen können.
Jedes Verfahren hat seine Vorteile, wenn es dort eingesetzt wird, wo es hinpasst. Genauso hat jedes Verfahren Grenzen, die man vernünftigerweise nicht überschreiten sollte.
In diesem Sinne, nix für ungut!
Holger
Hallo und danke erstmal für die rege Diskussion!
(die aber gerne weitergeführt werden darf)
Holger´s erster Tip war für mich eigentlich der Hinweis schlechthin. Habe mich dort ein wenig belesen und bin zu dem Schluß gekommen das Rostumwandler für meinen Fall definitiv nicht ausreicht, da werde ich wohl schwerere Geschütze auffahren müssen. Karosseriebleche stehen kurz vor der Durchrostung.
Weiter möchte auch ich Kurt bitten, uns an seinen Kenntnissen teilhaben zu lassen.
Gruß frank
Hallo,
Habe auch schon mehrere Schlepper und Maschinen entrostet,behandelt,grundiert und lackiert.
Das Beste ist (meine Erfahrung) ablaugen + sandstrahlen.
So habe ich schon viele Blechteile entrostet.
Das nächste wäre Sandstrahlen ohne zuvor abgelaugt zu haben.
Ein Fahrgestell von einem 2-Seiten-Kipper hab ich in der Halle Sandgestrahlt.Ergebnis war Top aber Riesensauerei.
Weniger toll aber an manchen Stellen ohne Alternative ist das Entrosten mit Flex,Bürste Schmirgel etc. ---> sehr aufwändig und nicht immer ungefährlich.
An Rostumwandler und Grundierungen habe ich so ziemlich alles schon ausprobiert.
Meine Favoriten sind mittlerweile:
Pelox RE Rostentferner
Fertan
Brantho-Korrux "nitrofest"
Rostegal
Für "nicht-Karosserieteile" nehm ich auch schon mal den 2in1 Lack ,den es ab und zu bei Aldi gibt--->günstig und gutes Ergebnis!
Für den Decklack nehme ich ausschlieslich 2K-Lack.
Eine gute Adresse ist u.a. :
www.korrosionsschutz-depot.de
Rostegal gibt es auch bei :
www.agroma.de siehe Anhang
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die besten Grüße
Uli
Auch beim
Thema Rostumwandler gibt es neue Produkte und Verbesserungen.
Einfach den losen Rost abschleifen und
zweimal einpinseln im Abstand von 20 Minuten.
Nach 24 Stunden kann man mit der Wunschfarbe lackieren oder einfach Schwarz lassen.
Bei weiteren Fragen einfach melden, siehe Link:
http://www.autopflege-spezial.de/stefes-...umwandler/
Hallo Carlos,
ist immer toll, wenn gleich das erste Posting eine reine Werbung für den eigenen Shop ist...
@alle:
Generell ist zu Rostumwandlern Folgendes sagen:
KEIN Rostumwandler ist in der Lage, Rost wieder in Stahl zu verwandeln.
Es werden lediglich Verbindungen erzeugt, die, richtige Verwendung vorausgesetzt, weitere Korrosion hemmen können.
Hinzu kommt:
KEIN Rostumwandler ist in der Lage, besonders tief in die Rostschichten einzudringen.
Auch wenn die Werbung etwas Anderes verspricht.
Und das ist genau der Knackpunkt. Vorhandener Rost muß zwingend so gut es geht entfernt werden!
Am Besten geht das, wie schon geschrieben wurde, mittels Sandstrahlen. Aber dann braucht man m.E. keinen Rostumwandler mehr, eine gute Grundierung reicht. Persönlich verwende ich gerne Industriegrundierungen, da diese einerseits besser wirken als das KFZ-Zeugs und andererseits preiswerter sind. Achtung: das sind fast alles lösemittelbasierte Grundierungen, die im KFZ-Bereich nicht mehr verwendet werden dürfen...
Wenn es Bleche, und die Stellen gut erreichbar sind, sind CSD-Scheiben (Negerkekse) meistens auch eine gute Wahl. Bei stärkeren Teilen ist auch ein Nadelentroster eine gute Option.
Was erfahrungsgemäß
gar nichts (zum Entrosten!) taugt sind Zopfbürsten für den Winkelschleifer o.Ä.:
Diese tragen zwar einen Teil des Rosts ab, i.d.R. polieren sie ihn aber nur, ohne die tieferen Schichten zu erreichen (was dann auch der Rostumwandler wiederum nicht leisten kann!).
Das kann man selber recht gut prüfen, indem man sich mal ein stark von Schichtrost befallenes Teil* nimmt und abbürstet. Wenn die Oberfläche schön glänzt, nimmt man einen dicken Hammer und schlägt drauf, ggf. auch einem Meißel. In 3/4 der Fälle platzt dann irgendwo ein Stück ab, darunter ist wiederum Rost!
Sicherlich halten mit Rostumwandler behandelte Teile oft erstaunlich gut weiterem Rost stand, es ist und bleibt aber immer nur ein Behelf.
*z.B. am Rahmen an Stellen, wo andere Teile aufgeschraubt waren