29.10.2013, 22:28
Korrosion, Korrosionsschutz
Zunächst einmal einige grundsätzliche Dinge zum Thema Korrosion, es handelt sich hier um ein weit gestreutes, umfassendes, komplexes Thema. Um auf alle nur erdenklichen Arten der Korrosion hier einzugehen, müßte bzw. könnte man einen Roman schreiben.
Deshalb möchte ich im Forum nur die wichtigen, relevanten Dinge ansprechen.
Was ist das überhaupt, wenn wir von Korrosion sprechen, Korrosion ( von lat. Corrodere, „ zersetzen, zerfressen, zermagen“) ist aus technischer Sicht gesehen die Reaktion eines Werkstoffes mit seiner Umgebung.
Die wohl bekannteste Art von Korrosion ist das Rosten bzw. die Oxidation von Eisen.
Diese Oxidation von metallenen Oberflächen hängt allerdings von einigen Umgebungseinflüssen ab, wie Sauerstoff, Wasser oder anderen aggressiven Substanzen.
Eisen und einfacher Stahl rostet zum Beispiel an feuchter Luft, ohne dass weitere Reaktionpartner vorliegen müssen. In den meisten Fällen ist die Reaktion elektrochemischer Natur, in einigen Fällen chemischer oder metallpysikalischer Natur.
An Fahrzeugen älteren Baujahres wurde bei der Fertigung oft übersehen, bei Spaltfächen oder Schweißbereichen für einen wirkungsvollen Schutz zu sorgen. Diese Tatsache macht allen älteren Fahrzeugen heute zuschaffen.
In der Technik werden neben werkstoffbasierter Korrosion weitere Arten der Korrosion anhand des Ortes ihres Auftretens unterschieden, hier die für uns wichtigsten:
- Kontaktkorrosion
- Lochfraßkorrosion
- Flächenkorrosion
- Spannungsrisskorrosion
- Spaltkorrosion
- Unterwanderungskorrosion
Wichtig ist daher ein guter wirkungsvoller Korrosionsschutz.
Es gibt hierzu zwei Arten wie man Bauteile, Oberflächen etz. Schützen kann, zum einen
Aktiver Schutz
Opferanode, Fremdstrom, Feuerverzinken, Inhibitoren tech, Verringerung des Sauerstoffgehaltes, Förderung der Passivschichtbildung, Homogenisierung des Gefüges, Optimierung der Oberfläche
Passiver Schutz
- Feuerverzinken
- Schutzanstrich bzw. Schutzbeschichtung mit entsprechender Vorbehandlung oder
Verwendung von Haftvermittlern
- sonstiger organischer Transportschutz wie Fette, Öle, Wachse, fluoriertes
Polyuretan FPU), zweikomponenten Epoxy Harze oder Alkydharze (Farbe,
Unterbodenschutz)
- anorganischer nichtmetallischer Schutz: Passivierung, Oxide
- anorganischer metallischer Schutz: Hämatit ( Eisenglimmer ) Zink,
Aluminium
- konstruktive Maßnahmen durchgehendesschweißen etc.
Soviel zum theoretischen Thema Korrosion. Für einige sicherlich schon zuviel, aber das sollte man wissen, wenn man sich mit der Materie auseinander setzt.
Kommen wir nun zur Behandlung, Vorbereitung von Stahloberflächen bzw. Karroserieteilen.
Dazu gibt es heute eine ganze Menge von maschinellen Hilfen wie Flex oder andere Maschinen mit einem Drahtaufsatz, Schleifscheiben mit denen man Oberflächen entrosten kann. Die Ergebnisse sind oft sehr unterschiedlich und man sollte darauf achten, dass die zu behandelte Fläche nicht glatt, poliert wird, sondern eine gewisse Oberflächenrauhigkeit hergestellt wird. Des weiteren muß dazu gesagt werden, dass mit dem Einsatz dieser oftmals sehr hochtourigen Maschinen und der Drahtbürsten nur die Spitzen der Stahloberfläche ereicht werden und nicht die Poren!! (Stahloberflächen sind mit Bergen u. Tälern vergleichbar). Das kann im weiteren Verlauf, auf Zeit gesehen wiederum zu einer Korrosion führen. Der Markt stellt aber schon besondere Maschinen zur Verfügung, wir verwenden in unserem Unternehmen schon seit einiger Zeit ein Drehzahl gesteuertes Modell der Firma „Monti Power“ mit entsprechendem Bürstenaufsatz und das mit großem Erfolg. Mit dieser Art Maschine ist es durchaus machbar eine Oberflächenbehandlung nach SA 2 zu bekommen (SA 2 bzw. SA 2 ½ besagt den Reinheitsgrad u. die Oberflächenrauhigkeit). Es handel sich hierbei um eine schwedische Norm, die mittlerweile internationalen Standart hat.
Ich möchte an dieser Stelle sagen, dass ich keine Werbung für diese Firma mache, aber der Erfolg ist sichbar.
Bei Karroserieteilen, die betroffen sind, nützt es auch wenig, wenn durchrostete Stellen nur von außen zugekleistert werden, es muß auch an eine entsprechende Hohlraumversiegelung gedacht werden, bzw. Bauteile, Bleche ausgewechselt werden. Der Korrosionsschutz repariert keine vorhandenen Schäden!
Ein sehr propates Mittel der Oberflächenbehandlung ist das Sandstrahlen. Hierzu sollte man aber auf keinen Fall Quarzsand verwenden sondern Hochofenschlacke als Strahlmittel, was auf jedenfall gesundheitlich besser anzusehen ist. Wer etwas besonderes machen möchte, der kann zum Strahlen auch Trockeneis verwenden, man hat im nachhinein nicht soviel Strahlgut, das entsorgt werden muß. Ein weiterer Punkt ist der, dass man alle zu behandelnden Flächen fettfrei machen sollte und, dass alle losen Partike,l die sich auf den Oberflächen befinden, entfernt werden. Das lässt sich mit einem nahezu reinen Alkohol (Ethanol) realisieren. Bitte keinen normalen Spiritus oder Waschbenzin verwenden, da in diesen Mitteln Parafine mit beigemischt sind, die sich auf die Haftung der Beschichtungen sehr negativ auswirken können.
Sind alle Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen, können wir an den neuen Aufbau der Lackierung und der Beschichtung gehen. Hierzu brauche ich glaube ich wenig zusagen, nur soviel, dass alle Teile vor dem Lackieren temperiert nd getrocknet werden sollen. Das unterstützt auf jeden Fall die Lebensdauer der neuen Lackierung.
Auf dem Markt sind momentan eine Vielzahl von speziellen Fluids (Flüssigbeschichtungen) Materialien zu bekommen, die sehr gute Ergebnisse bringen. Hier muß von Fall zu Fall entschieden werden, welches Material zum Einsatz kommt.
Ich möchte auch hier nochmal kurz auf die Thematik Rostumwandler zu sprechen kommen. Viele im Forum schwören ja auf dieses Material. Es hat sicherlich seine Anwendungen, wenn es um Korrosion geht, man sollte aber peinlichst genau auf die Vorgaben der Hersteller achten, in Bezug auf die Anwendung (kann auch sehr agressiv wirken).
Einige Arten von Beschichtungen neigen dazu, sehr hart auszureagieren (Epoxyharze, Polyesterharze sowie PU Material), was wiederum zur Folge hat, dass es im Betrieb zu einer Haarrissbildung in der Versiegelung kommen kann. Das kann man z. B. bei Fahrzeugrahmen des öfteren feststellen. Das heißt, alle Fahrzeugteile, die einer Biegebelasstung o.ä. unterliegen sind dadurch betroffen. Auch Unterbodenschutzmaterial, vorallem auf Bitumenbasis, zeigen nach einigen Jahren dieses Phänomen.
Für diejenigen die sich intensiv mit dem Thema Korrrosionschutz an Fahrzeugen, Karroserien, beschäftigen möchte, kann ich auf eine Abhandlung von
Georg W. Eschenbach hinweisen:
„ Korrosionsschutz richtig gemacht“
Der perfekte Langzeit-Fahrzeug-Rostschutz
Zunächst einmal einige grundsätzliche Dinge zum Thema Korrosion, es handelt sich hier um ein weit gestreutes, umfassendes, komplexes Thema. Um auf alle nur erdenklichen Arten der Korrosion hier einzugehen, müßte bzw. könnte man einen Roman schreiben.
Deshalb möchte ich im Forum nur die wichtigen, relevanten Dinge ansprechen.
Was ist das überhaupt, wenn wir von Korrosion sprechen, Korrosion ( von lat. Corrodere, „ zersetzen, zerfressen, zermagen“) ist aus technischer Sicht gesehen die Reaktion eines Werkstoffes mit seiner Umgebung.
Die wohl bekannteste Art von Korrosion ist das Rosten bzw. die Oxidation von Eisen.
Diese Oxidation von metallenen Oberflächen hängt allerdings von einigen Umgebungseinflüssen ab, wie Sauerstoff, Wasser oder anderen aggressiven Substanzen.
Eisen und einfacher Stahl rostet zum Beispiel an feuchter Luft, ohne dass weitere Reaktionpartner vorliegen müssen. In den meisten Fällen ist die Reaktion elektrochemischer Natur, in einigen Fällen chemischer oder metallpysikalischer Natur.
An Fahrzeugen älteren Baujahres wurde bei der Fertigung oft übersehen, bei Spaltfächen oder Schweißbereichen für einen wirkungsvollen Schutz zu sorgen. Diese Tatsache macht allen älteren Fahrzeugen heute zuschaffen.
In der Technik werden neben werkstoffbasierter Korrosion weitere Arten der Korrosion anhand des Ortes ihres Auftretens unterschieden, hier die für uns wichtigsten:
- Kontaktkorrosion
- Lochfraßkorrosion
- Flächenkorrosion
- Spannungsrisskorrosion
- Spaltkorrosion
- Unterwanderungskorrosion
Wichtig ist daher ein guter wirkungsvoller Korrosionsschutz.
Es gibt hierzu zwei Arten wie man Bauteile, Oberflächen etz. Schützen kann, zum einen
Aktiver Schutz
Opferanode, Fremdstrom, Feuerverzinken, Inhibitoren tech, Verringerung des Sauerstoffgehaltes, Förderung der Passivschichtbildung, Homogenisierung des Gefüges, Optimierung der Oberfläche
Passiver Schutz
- Feuerverzinken
- Schutzanstrich bzw. Schutzbeschichtung mit entsprechender Vorbehandlung oder
Verwendung von Haftvermittlern
- sonstiger organischer Transportschutz wie Fette, Öle, Wachse, fluoriertes
Polyuretan FPU), zweikomponenten Epoxy Harze oder Alkydharze (Farbe,
Unterbodenschutz)
- anorganischer nichtmetallischer Schutz: Passivierung, Oxide
- anorganischer metallischer Schutz: Hämatit ( Eisenglimmer ) Zink,
Aluminium
- konstruktive Maßnahmen durchgehendesschweißen etc.
Soviel zum theoretischen Thema Korrosion. Für einige sicherlich schon zuviel, aber das sollte man wissen, wenn man sich mit der Materie auseinander setzt.
Kommen wir nun zur Behandlung, Vorbereitung von Stahloberflächen bzw. Karroserieteilen.
Dazu gibt es heute eine ganze Menge von maschinellen Hilfen wie Flex oder andere Maschinen mit einem Drahtaufsatz, Schleifscheiben mit denen man Oberflächen entrosten kann. Die Ergebnisse sind oft sehr unterschiedlich und man sollte darauf achten, dass die zu behandelte Fläche nicht glatt, poliert wird, sondern eine gewisse Oberflächenrauhigkeit hergestellt wird. Des weiteren muß dazu gesagt werden, dass mit dem Einsatz dieser oftmals sehr hochtourigen Maschinen und der Drahtbürsten nur die Spitzen der Stahloberfläche ereicht werden und nicht die Poren!! (Stahloberflächen sind mit Bergen u. Tälern vergleichbar). Das kann im weiteren Verlauf, auf Zeit gesehen wiederum zu einer Korrosion führen. Der Markt stellt aber schon besondere Maschinen zur Verfügung, wir verwenden in unserem Unternehmen schon seit einiger Zeit ein Drehzahl gesteuertes Modell der Firma „Monti Power“ mit entsprechendem Bürstenaufsatz und das mit großem Erfolg. Mit dieser Art Maschine ist es durchaus machbar eine Oberflächenbehandlung nach SA 2 zu bekommen (SA 2 bzw. SA 2 ½ besagt den Reinheitsgrad u. die Oberflächenrauhigkeit). Es handel sich hierbei um eine schwedische Norm, die mittlerweile internationalen Standart hat.
Ich möchte an dieser Stelle sagen, dass ich keine Werbung für diese Firma mache, aber der Erfolg ist sichbar.
Bei Karroserieteilen, die betroffen sind, nützt es auch wenig, wenn durchrostete Stellen nur von außen zugekleistert werden, es muß auch an eine entsprechende Hohlraumversiegelung gedacht werden, bzw. Bauteile, Bleche ausgewechselt werden. Der Korrosionsschutz repariert keine vorhandenen Schäden!
Ein sehr propates Mittel der Oberflächenbehandlung ist das Sandstrahlen. Hierzu sollte man aber auf keinen Fall Quarzsand verwenden sondern Hochofenschlacke als Strahlmittel, was auf jedenfall gesundheitlich besser anzusehen ist. Wer etwas besonderes machen möchte, der kann zum Strahlen auch Trockeneis verwenden, man hat im nachhinein nicht soviel Strahlgut, das entsorgt werden muß. Ein weiterer Punkt ist der, dass man alle zu behandelnden Flächen fettfrei machen sollte und, dass alle losen Partike,l die sich auf den Oberflächen befinden, entfernt werden. Das lässt sich mit einem nahezu reinen Alkohol (Ethanol) realisieren. Bitte keinen normalen Spiritus oder Waschbenzin verwenden, da in diesen Mitteln Parafine mit beigemischt sind, die sich auf die Haftung der Beschichtungen sehr negativ auswirken können.
Sind alle Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen, können wir an den neuen Aufbau der Lackierung und der Beschichtung gehen. Hierzu brauche ich glaube ich wenig zusagen, nur soviel, dass alle Teile vor dem Lackieren temperiert nd getrocknet werden sollen. Das unterstützt auf jeden Fall die Lebensdauer der neuen Lackierung.
Auf dem Markt sind momentan eine Vielzahl von speziellen Fluids (Flüssigbeschichtungen) Materialien zu bekommen, die sehr gute Ergebnisse bringen. Hier muß von Fall zu Fall entschieden werden, welches Material zum Einsatz kommt.
Ich möchte auch hier nochmal kurz auf die Thematik Rostumwandler zu sprechen kommen. Viele im Forum schwören ja auf dieses Material. Es hat sicherlich seine Anwendungen, wenn es um Korrosion geht, man sollte aber peinlichst genau auf die Vorgaben der Hersteller achten, in Bezug auf die Anwendung (kann auch sehr agressiv wirken).
Einige Arten von Beschichtungen neigen dazu, sehr hart auszureagieren (Epoxyharze, Polyesterharze sowie PU Material), was wiederum zur Folge hat, dass es im Betrieb zu einer Haarrissbildung in der Versiegelung kommen kann. Das kann man z. B. bei Fahrzeugrahmen des öfteren feststellen. Das heißt, alle Fahrzeugteile, die einer Biegebelasstung o.ä. unterliegen sind dadurch betroffen. Auch Unterbodenschutzmaterial, vorallem auf Bitumenbasis, zeigen nach einigen Jahren dieses Phänomen.
Für diejenigen die sich intensiv mit dem Thema Korrrosionschutz an Fahrzeugen, Karroserien, beschäftigen möchte, kann ich auf eine Abhandlung von
Georg W. Eschenbach hinweisen:
„ Korrosionsschutz richtig gemacht“
Der perfekte Langzeit-Fahrzeug-Rostschutz