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Normale Version: Wer hat Erfahrungen mit dem Anbau von Erbsen?
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Moin,
hat von euch jemand Erfahrung mit anbau und Ernte von Erbsen?
Ist es z.B. Möglich nach Körnermais Erbsen an zu bauen?
wir haben den Mais letzte Woche gedroschen und würden als Fruchtfolge gern Erbsen anbauen, sind uns nur nicht sicher ob das mit dem Pflanzenschutz vom Mais, der sicher teilweise noch im Boden ist, so hinhaut!
Ich würde mich freuen wenn der eine oder andere Erfahrungen zum Anbau
von Erbsen Teilen würde!
Ernten sollte ja mit unserem Mähdrescher klappen!
MFG
Christian W.
Servus,

also wir hatten jetzt drei Jahre lang erbsen und wollten mit denen den Sojaverbrauch in der Schweinehaltung einschränken. Bei uns in der Gegend werden eher weniger Erbsen angebaut. Das Problem sind die Niederschläge. Im ersten Jahr säten wir zu flach, wodurch ein grosser Teil duch vögel aufgepickt wurde. Im zweiten Jahr klappte es "einigermassen". Jedoch war der Ertrag auch nicht überzeugend. Nachdem wir dann im dritten Jahr ca. 80 doppelzentner von 4 (!!!) ha geerntet haben, beschlossen wir die Erbsen vom Landhändler zu kaufen. Das klappt jetzt super, und man hat den ärfer nicht :-D ;-)

Gruss Michi
Hallo Christian,
wir bauen seit ca. 10 Jahren auf mindestens 7% unserer Ackerfläche Erbsen an, da wir am Fruchtfolgeprogramm teilnehmen.
Dafür gibt es für die gesamte Ackerfläche 65,-€ pro ha.
Sonst würde ich sicherlich keine Erbsen anbauen.
Ertrag liegt bei uns zwischen 40 und 60 dt/ha.
Die Aussaat muss möglichst früh, bei uns ab Ende Februar, unter wirklich trockenen Bedingungen erfolgen.
Wir hatten in diesem Jahr auch Erbsen nach Körnermais, da die Fruchtfolge durch Auswinterung des Getreides 2011/12 durcheinander war. Ich habe keinen Unterschied gemerkt.

Wenn Du nicht musst, würde ich nicht zu Erbsen raten. Falls es bei euch für Winterweizen bereits zu spät ist, würde ich lieber nochmals Mais anbauen.
Falls Du wirklich Erbsen anbauen willst und noch Fragen hast, kannst Du dich gerne melden.

MfG
Ludger
Hallo Christian,

zu Erbsen wurde schon alles gesagt, ganz wichtig tief säen, wir legen auf ca. 5cm ab und das sehr früh, am besten mit dem letzten Frost ( wenn man immer so genau wüsste wann das ist!!!!!!!!!!).
Und auf jedenfall anwalzen. Ernte ist auch mit Standartschneidwerken kein Problem, du mußt nur schnell fahren, das die Schoten bis sie aufplatzen wollen im Schneidwerk sind. Du bekommst mitunter viel Sand/Erde in die Maschine und mußt aufpassen das sich die Karre nicht zusetzt, auch der Korntank.

Soja anbau ist bei euch keine alternative?

Grüße Jochen
Guten morgen,
Schon einmal vielen dank für die Erfahrungsberichte,
Erbsen ist halt das erste gewesen was mir einfiel, das wie selber mit den vorhandenen Maschinen sowohl Pflanzen als auch Ernten könnten!
Da wir bei Körnermais jetzt zwei Jahre in folge schlechte Erfahrungen hatten,
dieses Jahr sogar so das es fast eine +- 0 Rechnung war!
Erst Wildschweine übers ganze Feld verteilt Reihen platt gemacht,(gab vom Jachtpächter dann nen 100er !
Dann 3 Tage vor der Ernte hat der Wind nen Teil Runtergelegt!
Und der Lohner hat die 3 ha in knapp ner stunde für die keilige Ecke , incl. sauber machen, gebraucht!
Leider war es schon Dunkel so das wir die verluste erst am nächsten morgen sehen könnten :-( !
Also die Überlegung was als Fruchtfolge anzubauen was wir in unserem "Hobby" Betrieb wieder komplett selber machen können!
Über Sojabohnen haben wir noch nicht so nachgedacht,
Wie sind da deine Erfahrungen?
MFG
Christian
Hallo Christian,

Erbsen und Ackerbohnen hatten bei mir über viele Jahre eine feste Position in der Fruchtfolge.
Der Anbau der Erbsen auf unseren steinigen Böden war immer eine Plackerei, da Steine absammeln und intensives Anwalzen immer zusätzlich auf dem Programm standen. Die Erbsen sind schon lange draußen und zwar aus denselben Gründen, die hier schon erwähnt wurden, die Ackerbohnen sind rausgeflogen, weil sie als Letztes und nicht immer vollreif gedroschen wurden und den Mähdrescher innen derart versauten, dass vermehrte Korrossion die Folge war, die spätherbstens kaum noch zu verhindern ist.
Inzwischen sind bei Ackerbohnen Züchtungsfortschritte hinsichtlich eines früheren Reifetermins gemacht worden, dass das erheblich besser klappt, aber Grobleguminosen sind in unseren Breiten nicht wirklich eine Alternative - außer als Zwischenfrucht ;-)

Weiterer Nachteil: In den meisten Jagdpachtverträgen sind Grobleguminosen nicht ersatzpflichtig und die kleinen schwarzen Rüsseltiere lieben Erbsen und Bohnen ...

FG
Holger
Hallo Christian,

Ich selbst habe noch kein Soja angebaut, aber dresche ihn seit 3 Jahren und es wird immer besser und immer mehr.
Für 2014 hab ich mal 4ha geplant.
Unsere Kunden für die ich den Soja dresche, haben da alle von anfang an mit der offizial-Beratung zusammen gearbeitet.

Wenn genauere Fragen hast, kann ich mich auch gerne erkundigen.

Grüße Jochen
Hallo Jochen,

wo drischst Du Soja? Schätze mal südlich des 50. Breitengrades.
Christian ist nördlich des 52, das sind mehr als 400 Kilometer und in der Nähe von nebelbildenden Gewässern.
Ob das mit den Sonnenstunden für Soja ausreicht?
In den fruchtbaren Tiefland-Auen westlich des Vogelsberges sehe ich bis heute kein Soja, ich stecke aber andererseits in den aktuellen Züchtungsfortschritten für Soja nicht wirklich drin...

FG
Holger
Schönen guten Abend,
Soja baut hier eigentlich keiner an, zumindest nicht soweit ich weiß!
Von dem Gedanken an Erbsen anbauen bin ich mittlerweile auch schon ziemlich ab!
Soja ist denk ich hier in der Gegend auch Problematisch!
Was gibt es sonst noch für Möglichkeiten als Fruchtfolge?
MFG
Christian
Guden

@Holger ich komm aus 64521, Nebel ist kein Thema, fängst du halt zwei Stunden später an zu dreschen, in der Zeit drückt es ja nicht.
Es wird bei uns auch nicht viel angebaut, ich bin der einzige der bei uns im Umkreis soja drischt, aber wenns jedes Jahr 10ha mehr werden ist mir das recht(wird aber nicht passieren).

@ Christian

Wie sieht denn deine Fruchtfolge aus? Verwendest du organischen Dünger?

Grüße Jochen
Hallo Christian,
für Winterweizen wird es langsam spät und braubares Wetter ist ja auch nicht in Sicht.
Warum rechnet sich der Körnermais bei Dir so schlecht?
Hast Du keine Biogasanlage in der Nähe an die Du Silomais verkaufen kannst? Da in der Regel Substrat zurück kommt, kannst Du die Düngerkosten senken.
Mit Sommergetreide habe ich keine besonders guten Erfahrungen.
Rechnet sich meist deutlich schlechter als Mais.

MfG
Ludger
Hallo Jochen,
wir lassen uns Substrat bringen!
Bodenpunkte haben wir zwischen 20 und 30 aber eher 20 !
Die letzten Jahre haben wir nach Tredicale, Körnermais angebaut!


Ludger
Sommergetreide ist in der Regel immer schlechter wie Winterfestes!
Haben da in der not aber mit Sommertredicale recht gute Erfahrung gemacht!
Ein Problem ist der " Trockene " Boden, aber versuche hier im Dorf bei anderen Bauern zeigt das das Bewässern von einer Ecke die anderen noch schlechter macht! Das nächste ist das es nicht lohnt für unseren alten Drescher eine Maisausrüstung zu kaufen wenn es überhaupt noch eine gibt,
Das bedeutet wir müssen Dreschen lassen!
Das führt dazu das jetzt schon das zweite Jahr in folge das Ergebnis nicht gerade berauschend war, dieses Jahr so schlecht das ich es in 15 min geschafft habe 2 Karren voller Kolben zu sammeln ohne das ganze Feld ab zu suchen, beim Mulchen kamen dann noch mehr zum Vorschein!
ganz zu schweigen von den einzelnen Körnern die noch auf dem Boden lagen!
Dazu wartet man 3 Tage bis wir als "kleiner" Bauer an die reihe kommt!

Ganz zu schweigen von den "normalen" Problemen mit Schweinen, Sturm und Hagel!
Mit dem Silomais hab ich morgen ein Termin mit einem Betreiber einer BGA!
In schlechten Jahren wird man den Mais hier gut los!
Aber was ist in Jahren wo es Mais im Überschuss gibt? Da kannst ihn dann verschenken oder? bei 3-6ha im Jahr ist es auch nicht leicht feste Verträge abzuschließen!
Vielleicht sollte ich mir Rinder zulegen und den Mais selber verfüttern Cool
MFG
Christian
Hallo Christian,

was für eine Bodenart hast Du?
Bei den Bodenpunkten kann, wenn Du Böden hast, auf die man im Frühjahr gut drauf kann, Braugerste eine Alternative sein.
Dabei muss aber klar sein: Erfolgreiche Bestandsführung einer Braugerste beginnt im Kopf!

Andererseits sollte auf Böden an der Weser Weizen- und Roggenaussaat bis Mitte November kein Problem darstellen. Ich komme regelmäßig im Herbst in Ostwestfalen an der Weser vorbei, das sind alles Böden, die das abkönnen.

@Jochen: Mit dem Nebel meinte ich nicht das Problem an den Druschtagen, sondern jede Nebelstunde in der Wachstums- und Reifephase "verdrängt " eine Sonnenstunde...

FG
Holger
Guten Morgen,
Wir haben hier Sandböden!
und können auf unsere Ecken das ganze Jahr über rauf,
na gut, kurz nach einem Regenschauer ist vielleicht nicht so toll aber sonnst geht´s!
Mit Braugerste haben wir uns noch überhaupt nicht befasst!
Kannst du da Erfahrungsberichte drüber geben?
Worauf es ankommt und was man beachten muss?
MFG
Christian
Guten Morgen Christian.

Im Landwirtschaftlichen Bayerischen Wochenblatt war vor einiger Zeit ein Bericht von der LfL Bayern über alternativen Früchte zum Maisanbau abgedruckt. In dem Beitrag wurden verschiedene Fruchtfolgen und Anbaustrategien von Nutzpflanzen für die Biogas vorgestellt unter anderem um eine vernünftige Fruchtfolge gewährleisten zu können.

Der Titel hieß "Nahe dran an den Maiserträgen - Der Mais ist die Biogasressource schlechthin – aber es gibt Alternativen,
um zu enge Fruchtfolgen aufzulockern. Was lassen sie erwarten?"

Bei Intresse melde dich kurz per PN bei mir, habe den Beitrag archiviert.

Gruß Thomas
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