Hallo Leute,
wie Ihr ja wisst steige ich langsam aber Sicher auch in den Ackerbau ein...
Bei uns säht natürlich keiner ohne Kreiselegge, aber wenn ich mir anschaue was solche Kombinationen kosten dann frag ich mich schon ob ich wirklich eine brauche...
Hab dieses Jahr das Feld nach dem Ackern rein mit einer Federzinkenegge bearbeitet, war für den Mais auch "gut genug".
Nächstes Jahr will ich auf dem Stück Schwarzhafer anbauen. Die Sämaschine muss ich mir vorerst noch ausleihen...
Meine Frage jetzt, ich hab im Internet Rütteleggen gefunden, diese sind preislich einiges günstiger als Kreiseleggen. Bei mir wird es so sein das alles mit dem Pflug gemacht wird. Dieser steht auf der Wunschliste ganz oben. Was meint Ihr, wäre in meinem Fall sowas eine Alternative ?
Wir haben hier teilweise schwere Böden. Fläche sage ich mal werden je nach Gelegenheit maximal 3ha werden...
Was meint Ihr ?
Gruß
Matthias
Wenn du Klumpen klein machst,die aber leicht zerfallen bringt eine Rüttelegge schon etwas! Wenn du Nun aber sehr schweren Boden hast eventuell mit hohem Tonanteil dann kommst du wenn es 100% sein soll um die Kreiselegge nicht drum rum! Sie wirkt einfach viel stärker!
Moin Matthias,
vielleicht wäre der Rotortiller von Rau etwas für dich ???---wird schon lange nicht mehr gebaut, macht aber ordentliche Arbeit und sind günstig zu bekommen. Problem werden die Ersatzteile sein...
Karsten
Moin Matthias,
es immer wieder schön von Dir zu lesen, mit welchen Projekten Du Dich so befasst.
Auf schwerem Boden wirst Du mit der Rüttelegge nicht viel Freude haben. Da die Rüttelegge nur durch seitliche Verschiebung der Eggenbalken arbeitet, kann sie die Kluten in einem schweren Boden nicht zerstören, vielmehr besteht sogar die Gefahr, dass der Boden laufend aufgeschoben wird.
Du könntest auch vor dem Einsatz Deiner Federnzinkenegge mit einer Spatenrollege vorarbeiten, ggf. mit ordentlich Gewicht drauf. Das habe ich bei einer kompletten Wiesenneuansaat auf einem tonigen Standort gemacht und hatte, jedenfalls für die Bodenverhältnisse, ein ordentliches Saatbeet. Direkt nach der Saat habe ich dann noch angewalzt.
Ich drücke Dir für eine gute Entscheidung die Daumen.
Gruß Dirk
Hallo Matthias,
die Wirkung der Rüttelegge ist, wie Dirk schon richtig schreibt, nicht so effektiv wie die einer Kreiselegge. Da Du aber eine Fronthydraulik am Trac hast kannst Du eine Walze kombinieren und hast sicher ein gutes Ergebnis.
Wenn Du im Bereich der 2,5 m Geräte nachsiehst, dürften diese, da sie seltener nachgefragt werden, um einiges günstiger sein als die 3 m Ausführungen.
Generell sollte es auch möglich sein, deine 3 ha mit "normaler" Technik zu bearbeiten und ein ausreichend feines und abgesetztes Saatbeet herzustellen, da Du ja keine echte Arbeitsspitze hast.
Viel Spaß weiterhin!
Gruß Udo
Hallo Leute,
danke für eure Tips.
Wenn ich das jetzt so lese ist es vielleicht doch besser wenn ich länger spare und mir dann eine Kombination aus Kreiselegge und Sämaschine kaufe.
Oder ich lasse das Thema Kreiselegge, und fahre nach dem Pflügen weiterhin mit meiner Federzinkenegge und Drille solo... Ist zwar ein Arbeitsgang mehr, aber bei meiner kleinen Fläche kommen keine Arbeitsspitzen auf wie Udo schon richtig schreibt.
Hab ja noch zwei Jahre Zeit bis es richtig losgeht...
Gruß
Matthias
Hallo Matthias,
die Rüttelegge ist, wenn ich richtig informiert bin, bei Amazone nicht mehr im Programm. Das ist schade, denn diese Technik kann nicht nur, wie hier schon geschrieben, "weniger, als die Kreiselegge", sie kann auch mehr, als die Kreiselegge - aber nur, wenn man etwas genauer hinsieht:
Aufgrund der Vibrationsbewegung der Eggenzinken findet eine Aggregatgrößenverteilung im Boden statt, die dafür sorgt, dass die gröberen Aggregate "aufschwimmen" und Feinerde nach unten Richtung Saatablagehorizont gebracht wird, sofern die Arbeitstiefe richtig gewählt ist.
Das bedeutet: Wenn man nach der Bodenbearbeitung mit einer Rüttelegge auf der Oberfläche eine gröbere Aggregateverteilung findet, als bei der Kreiselegge, dann muss das nicht heißen. dass das im Saatablagehorizont genauso aussieht.
Wenn hier alles richtig gemacht wurde, hinterlässt die Rüttelegge für den folgenden Vorgang des Auflaufens der gedrillten Kultur und die ersten Niederschläge in dieser Zeit den erheblich besseren Bodenzustand, als es eine Kreiselegge je kann. Nicht nur bei Trockenheit nützt die feinere Bodenverteilung im Saathorizont. (Auch gegen Schnecken im Raps!)
Auch heftigere Niederschläge kann die oberflächlich gröbere Aggregatestruktur besser verkraften!
Leider sieht das optisch auf den ersten Eindruck ganz anders aus, weshalb die Rüttelegge letztlich verloren hat.
Ein Schicksal, das ihr aber definitiv zu Unrecht beschieden wurde.
Für die Taumelegge gilt das Gleiche.
Es ist richtig, dass die Rüttelegge etwas weniger aktiv im Boden arbeitet, als eine Kreiselegge, aber sie schafft bei feuchteren, bindigen Böden auch keinen Schmierhorizont an der Kreiselspitze, was in nassen Herbsten auf lehmigen und tonigen Böden ein weiterer Vorteil ist.
Auch der Umstand, dass bei der RE Fahrspuren manchmal (bei feuchteren Bedingungen) nicht ganz eingeebnet werden, ist in Wirklichkeit kein Nachteil, denn die horizontale Erdverschiebung ist ein optisch "schöner" tatsächlich aber eigentlich schlechter Vorgang. Dazu hat auch Michael Horsch schon desöfteren seine Meinung kundgetan, letztlich aber den Kunden doch nachgegeben...
Letztlich bedeutet die geringere Arbeitsintensität bei empfindlichen Böden auch eine Bodenschonung.
Mein Schwager drillt seit über 30 Jahren mit Rüttelegge (ausschließlich) und ich fast genauso lang mit Kreiselegge. Ich habe noch nie einen Nachteil zu Lasten der Rüttelegge beobachten können, auch - oder gerade dann nicht, wenn die Bodenoberfläche bei ihm anscheinend schlechter (gröber) aussah. Weder im Frühjahr, noch im Herbst.
In puncto Energieverbrauch ist die Rüttelegge noch einmal im Vorteil. Sie ist zudem leichter. Eine 2.5m. breite RE hat mein Schwager mit Drille viele Jahre am D6206A gefahren, sogar mein alter Rundhauber Favorit 3A hob und zog die Kombi (mit Nordsten Drille) mit 52PS problemlos...
Nachteile hat die RE natürlich auch: Besonders bei Pflanzenmasse im Bearbeitungshorizont kann sie zu schieben anfangen und bei sehr groben Böden zerkleinert sie nicht so gut. Mit beidem kann man aber in der Regel zurechtkommen. Eine ausreichend große Packerwalze (oder Alternativen wie Güttler, etc.) ist wesentlich mitentscheidend über das Gesamtergebnis der RE.
Gruß
Holger
Hallo Leute,
vielen Dank für eure Ausführungen. Ihr hat mir definitiv ein Stück weiter geholfen.
Momentan werde ich mich mal auf einen Pflug und Sämaschine Solo konzentrieren.
Gruß
Matthias