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Normale Version: Welger AP12 K , wer kennt sich aus?
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Spiele mit dem Gedanken mir eine kleine Ballenpresse zuzulegen. Die Pferdeleute finden das ja immer ganz toll mit den kleinen Ballen...
Mir wurde eine AP12K angeboten. Taugen die Dinger was? Wo muß man genauer hinschauen? Sind die Knoter baugleich zu neueren Pressen?
Oder macht das keinen Sinn und ich sollte mir doch eine neuere suchen?
Vielleicht kennt sich ja einer von euch aus.

Gruß frank
Hallo Frank,

Tja es kommt darauf an was du machen willst und wie hoch der Preis der Presse ist?

Hat die Presse Rutsche oder Schleuder?

Also ich fahre seit Jahren eine Claas markant 55 und Presse auch für Pferde Wirte und Kleinbauern aber auch für größere.

Die welcher AP12K gibt es schon ewig, ist glaub ich auch eine der ältesten Welger Hochdruckpressen. Wenn du nur ein paar Ballen machst und die Presse günstig her geht dann machst du nichts falsch. Zum Knüpfer wenn dieser sauber eingestellt ist und auch die halteklammer und das Messer sauber sind sollte das funktionieren sonst kann ein Knüpfer auch richtig ärger machen vor allem wenn du am Feld stehst und er nicht geht Big GrinBig Grin.

Ich hatte vor meiner Claas eine Welger AP 41 mit Rutsche, habe diese nur abgegeben weil die Landwirte wo ich presse viel mit einem Kran abladen und es bei den Welger Ballen die Bänder herunter gezogen hatte, bei der Claas sei das nicht so weil der Knüpfer enger sei. Hab es aber nie nachgemessen.

Von der Leistung her brauchen die kleinen Welger nicht viel meine bin ich damals mit 35 PS an einem Deutz gefahren.

Bei der Claas sieht es heute anderst aus die braucht schon mehr kraft.

Also wie gesagt du musst wissen ob du viel oder nur ein paar Ballen machst, und zum probieren tust auch so eine kleine AP 12 mal aber Rekorde werden wohl keine aufgestelltTongue
Wenn halt mehr Arbeit kommt schwenkt man eh auf neuere evtl mit Wurfband.

Das ist meine Meinung.

Danke
Gruß Alex
Hallo Frank,
vor einigen Jahren hatte ich eine AP12K und auch bei meinen Eltern sind wir die ewig, ca. 20 Jahre, gefahren. Für die damalige Zeit war es eine echte Hochleistungspresse. Wir haben pro Jahr bis zu 20.000 Ballen damit gemacht. Wenn Du entsprechend Leistung davor hast, schaffst Du auch was. Unter 50 PS würde ich sie nicht fahren, sonst schleichst Du nur über den Acker.
Die Knoter haben sich meines Wissens nach nicht verändert. Du findest auch alle Teile für eine AP12K noch.
Nun zur Beurteilung: Es hängt einfach davon ab, wieviel die Presse getan hat. Denn dann kommen die Lager, die Fadenführung oder auch die Leisten des Presskolbens (der lagert auf Hartholz). Da stellt sich auch bei einem sehr günstigen Preis, die Frage, was man noch machen will.
Die moderneren Welger wie AP 41, 42 oder 45 sind dagegen etwas weniger wartungsintensiv, egal ob Kolbenführung, Fadenführung usw. Hier kannst Du, natürlich je nach Jahreszeit, auch schon für zwei- bis dreitausend € etwas gutes bekommen.
Auf jeden Fall solltest Du die Presse vorher ein wenig testen, z.B. mehrere Rundballen ausrollen und aufpressen. Hat der Knoter eine Macke, merkst Du das schnell. Ich persönlich würde dann die Finger davon lassen, da man kaum erkennen kann, ob sie nur eingestellt werden müssen oder verschlissen sind.
Ich wünsche Dir bei der Auswahl der Presse eine glückliche Hand.
Gruß Dirk
Hallo Frank,

wie schon geschrieben, kannst Du bei Welger nur dann was falsch machen, wenn die Maschine an den neuralgischen Punkten - die schon beschrieben sind - verschlissen ist.
Sind die intakt, läuft das Ding richtig gut!
Alle Welger Pressen bei uns in der Gegend, egal ob die alte AP12K oder auch die schon genannten Nachfolger sind mir als zuverlässig und störungsarm bekannt, so lange sie genutzt wurden.

Viel Erfolg!
Gruß
Holger
Danke erstmal für die Antworten.
So wie ich das gesehen habe ist die Kolbenlagerung (Hölzer) schon mal neu gekommen, die sehen noch richtig gut aus.
Das Kanalmaß scheint mir aber deutlich größer wie bei den 41/42 oder 45 zu sein wenn ich mich nicht täusche.
Ich mache mir nur so meine Gedanken zu den Flachriemenantrieben. Bei der Presse wird ja auch die Gutzuführung von einem Flachriemen mit aufgesetzten Rechen übernommen. Ein einziger Raffer wirft das Gut dann in den Kanal. Das habe ich so noch nicht gesehen. Funktioniert das gut? Anfällig wegen Rutschen oder Verschleiß?

Entschuldigt bitte die vielen Fragen aber das Ding ist eben extrem günstig zu kriegen. Trotzdem möchte ich mir natürlich keine konstruktive Katastrophe ans Haus holen.

Gruß frenk
Hallo Frank
die AP 12K gehört zu den "unkaputtbaren" Welger Pressen und kann jahrzehntelang ihren Dienst tun.
Die Kanalmasse betragen h= 36 cm, b= 48 cm und sind identisch mit der AP 45.
Wir haben Sie mehr als 30 Jahre im Einsatz gehabt.
Vorteile:
Robust, einfach gebaut, einfach zu warten, gute Arbeitsleistungen möglich (ca. 300 Ballen je Stunde ab 50 PS)
Nachteile:
keine gekröpften Aufsammelzinken an der Pick up
Nur ein Raffer (Tendenz zu krummen Ballen)

Unsere AP 12K hatte am liebsten gleichmässige dicke Schwaden. Bei ungleichmässigen Schwaden neigte sie zu krummen Ballen.

Gruss aus der Eifel
Matthias
Hallo Leute,
ich geb jetzt auch mal meinen Senf dazu.
Ich besitze selbst seit 2009 eine Welger AP12K. Fahre diese hinter meinem 65/70.
Habe damals in der Zeitung inseriert, das ich eine Welger HD-Presse suche.
Habe dann meine AP12K in wirklich gutem Zustand mit Ballenschleuder für 800€ bekommen.
Zur Presse selbst lässt sich einiges sagen.
Nach meiner Erfahrung ist das wichtigste das die Schwaden gleichmäßig und vor allem nicht zu groß sind. Lieber kleinere schwaden und dafür etwas schneller fahren.
Wenn man zu langsam wird ist es für die Pick-up sehr schwer das Ladegut auf den "Tisch" zu bekommen. Da sie nur 1,30m breit ist geht dann sehr schnell Ware links und rechts am Aufsammler vorbei.
Das mit den "Bananen", wie schon mein Namensvetter geschrieben hat, kommt häufig vor wenn die Presse sich "verschluckt", also bei ungleichmäßigen schwaden. Teilweise hat sie bei mir in so einem Fall das Bindegarn auch abgerissen.

Leistungen sind wie Matthias schon geschrieben hat bis zu 300 pro Stunde möglich, kann ich so bestätigen.

Zu den Riemen muss ich sagen, gerutscht ist bei mir noch nie einer. Wenn die Presse überfordert wird, quittiert sie dies meist mit abreissen des Scherbolzens. Dieser sitzt in der großen Hauptriemenscheibe vorne.
Die Gutzuführung in den Presskanal funktioniert meiner Meinung nach ganz gut. Der Riemen mit den aufgesetzten Rechen hat bei mir noch keinerlei Anlass zur Klage gegeben, auch der Raffer funktioniert ohne Probleme.
Ich habe dieses Jahr ca. 400 Büschel gepresst, sowohl heu als auch Stroh. Es war nur ein einziger mit Bindefehler dabei.

Fazit:
In meinen Augen ist die Presse sehr zuverlässig. Es gibt zwar besseres von Welger aber für meinen Gebrauch reicht sie überall hin. Meine Meinung.

Gruß
Matthias
Moin zusammen,
auch nach meiner Erfahrung haben weder der Flachriemen zur Gutzuführung noch der Flachriemen des Hauptantriebes Probleme gemacht. Beim seitlichen Flachriemen sollte man nach jedem Einsatz sofort den Riemenspanner fixieren, so dass der Flachriemen entlastet wird. Das schont ungemein.
Nach meinen Erfahrungen reißt das Bindegarn in der 12K leichter als bei der 42. Das kann z. T. am höheren Alter liegen. Allerdings ist die Führung des Bindegarns in den Nadeln eine andere und bei der 12K laufen die Nadeln in anderen Führungen. Dieses führt dann zu mehr Bindegarnrissen, wenn diese Führungen ausgeschliffen oder sogar durchgeschliffen sind. Dieses tritt so bei 41, 42 oder 45 nicht auf.
Alle Modelle arbeiten besser, wenn das Schwad gleichmäßig und nicht zu groß ist. Den Tipp lieber ein schmales Schwad und höheres Tempo kann ich bestätigen.
Gruß Dirk
(07.09.2016, 20:44)dsm schrieb: [ -> ]Beim seitlichen Flachriemen sollte man nach jedem Einsatz sofort den Riemenspanner fixieren, so dass der Flachriemen entlastet wird. Das schont ungemein.

Hallo,
damit hat Dirk vollkommen recht !

Gruß
Matthias
Hallo zusammen,

ich möchte auch mal mal meinen Senf dazugeben, ein bisschen Erfahrung habe ich mit der 12K schließlich auch, immerhin habe ich gut 30 Jahre damit gearbeitet, am Anfangs ca 12000 Ballen im Jahr zuletzt aber nur noch ein paar, die Quadranten und Rundballen haben schließlich doch einige Vorteile....
Wichtig ist erst einmal das die Kolbenhölzer und Messer in Ordnung sind und entsprechend eingestellt wurden. Probleme gabs schon mal mit dem Knoter, oft ist das eine Einstellungssache und schließlich Verschleißt dieser mit den Jahren, so das da schon mal Handlungsbedarf bestehen kann.
Zum Thema krumme Ballen: Grundsätzlich läßt sich an der Lochleiste am Raffer einstellen wo der Ballen fester gepresst werden soll, aber keiner stellt jedesmal den Raffer auf die Schwadgröße und Geschwindigkeit ein. Ein Problem war in den letzten Jahren, das die Strohschwaden aus einem 6 m + Drescher einfach nicht zu einer Pickup ausden 60 er Jahren passt, die kann sich schon mal zulaufen und die Geschwindigkeit muß da eh angepasst werden. Bei neueren Pressen ist auch der Presskanal am Bindegarn anders gestaltet, bei der 12 K kann man wenn die Ballen zu lose sind dieses schon mal leichter zur Seite abziehen, und wenn zu viel durch den Kanal geschoben wurde ist das schlimmer. Am besten mit einer Geschwindigkeit fahren das genügend Pressenhübe pro Ballen zusammenkamen, aber auch nicht zu viel, bei Stroh waren 10 bis 14 Hübe optimal, bei 90 Hüben die Minute kommt da einiges zusammen, das ist aber meiner Erfahrung nach das Maximum um vernünftig geformte Ballen zu bekommen. Wir haben die Ladeschure etwas verlängert und hydraulisch schwenkbar gemacht, da konnte man auch Wagen mit Ballengattern gut alleine beladen (packen). Auch kann man sagen das die Basllen mit angebauter Ladeschure besser und gleichmäßiger geformt sind als bei Ablage auf den Boden oder mit einer angebauten Schleuder.
Wir haben unsere 12 K mitlerweile verkauft, haben aber die Betriebsanleitung eingscannt wer Interesse dem kann ich sie ja mailen, hier ist die Datei zu groß, óder ich mache sie noch mal kleiner....
Und wer Fragen hat der frage, ich kenne das Ding in und auswendig, habe sie auch mal komplett überholt.

Gruß vom Niederrhein

Robert
Moin zusammen,
in dem Zusammenhang fällt mir noch etwas zum Ausschwenken in die Arbeitsstellung ein:
Bei der 12K gibt es dazu nur eine Ausschwenkposition. Dagegen gibt es bei neueren Modellen noch eine Zwischenposition, ich nenne es mal dreiviertel ausgeschwenkt. Da ich anfangs mit einem Schmalspurschlepper gepresst habe, habe ich beim Umstieg auf die 42 diese Position als Standard genommen. Somit ist der Winkel der Gelenkwelle geringer und der Antriebsstrang wird geschont. Auch beim Pressen mit dem 800er habe ich das Beibehalten. Es geht gerade so. Ohnehin ist beim Trac die Abwinkelung der Gelenkwelle größer, da der Zapfwellenstummel in Fahrtrichtung nach links versetzt ist und dieser nicht wie bei den meisten Standardtraktoren direkt aus dem Getriebe kommt. Natürlich fahre ich mit einer einseitigen Weitwinkelgelenkwelle. Dieses ist vor allem auf kleinen Flächen mit entsprechend viel Kurvenfahrt sowieso notwendig.
Gruß Dirk
Hallo und noch mal vielen Dank für Eure Antworten.

Ich bin ehrlich gesagt ein wenig hin und her gerissen. Das mit der schmalen Pickup stößt mir schon sauer auf, kann ja bei den heutigen Schwaden schon zum Problem werden.
Bin jetzt auf eine AP52 gestossen, natürlich deutlich teurer aber auch deutlich weniger "Bauernblind" drauf. Sind die auch unproblematisch? Welches Kanalmaß haben diese Pressen und wie Leistungsfähig sind die?
Hier scheinen ja einige "Pressenleute" zu sein um mir bei meiner Entscheidungsfindung zu helfen.

Gruß frank
Hallo,
wenn bei den alten Schätzchen die Garnabrisse auftreten, hilft es oft auf das gute alte Sisal Bindegarn zu wechsel. Der Plastikbindfaden lässt sich um einiges schwere durch den Bindapparatismus ziehen. Wenn dann, wie von Dirk angesprochen, noch Verschleiß dazu kommt, reißt der Bindfaden oder der Knoter hält nicht mehr fest.
Frank, die AP 52 und die gute alte AP 12K zu vergleichen ist wie Formel 1 gegen Straßenauto.
Es geht doch sicher nicht darum, dass die Presse ins Geld läuft. Du willst doch eine Maschine die funktioniert. Ich würde da nichts über das Knie brechen und die Pressen per Feldprobe testen und wenn die Pressen bis nächste Saison weg sind, sucht Dir eine andere aus.

Gruß Udo
Hallo,
wie muß ich das verstehen
Zitat:die AP 52 und die gute alte AP 12K zu vergleichen ist wie Formel 1 gegen Straßenauto
.
Mir geht es um die breitere Pickup. Hat die AP12K einen größeren Kanal wie die AP52? Ich bin verwirrt... Wie sind denn nun die Kanalmaße der Pressen?

Gruß frank
Hallo Frank,

Schau Dir mal den folgenden Link an:
http://www.landtreff.de/welche-welger-ap...92135.html

Ein bisschen runterscrollen und dann findest Du dort eine ziemlich gute Übersicht über die verschiedenen Pressen von Welger...

Grüße
Jens
(Ich hätte auch noch eine AP42 in der Scheune stehen)
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