Hallo zusammen,
ich bin aktuell auf Spurensuche in meiner Hydraulikanlage. Es geht um einen 1500er Trac und Arbeitsgeräte wie Amazone Catros 5m, Horsch Terrano 4m und Lemken VariOpal 8 5-pfurchig.
Folgendes hat sich zugetragen: Da meine Regelhydraulik nicht ordnungsgemäß gearbeitet hat, wurde sie samt Steuergeräte zu einem Boschservice in der Nähe gebracht und überholt und auf einem Prüfstand neu eingestellt. Zuvor war es nicht möglich den Horsch zu heben. Anschließend versuchte ich es mit dem Pflug, auch hier reichte die Hubhöhe nicht zum arbeiten aus. Wir haben am Steuergerät hinten den Druck und Durchfluss gemessen. Bei Halbgas erreicht er gute 180 Bar, bei Vollgas knapp 190 bar. Literleistung soweit in Ordnung, Pumpe also (vermutlich) noch brauchbar.
Jetzt lese ich im WHB verschiedene Drücke. Die Entrastung der Steuergeräte soll bei 185 bar stattfinden und ich lese zudem von einem Betriebsdruck von 200 bar sowie von einer Druckbegrenzung bei 220 bar.
Verstehe ich das richtig, dass die Druckbegrenzung von 220 bar in der Anschlussplatte eingestellt werden und somit für die gesamte hydraulische Anlage gelten, und für das Regelventil nochmals ein DBV vorhanden ist welches auf 200 bar eingestellt werden sollte?
Wer kann mir bei dieser Thematik mit den richtigen Einstellwerten weiterhelfen? Ich habe Bedenken, dass der Druck zu weit reduziert wurde und der Trac deshalb die Geräte nicht heben will. Mir ist bewusst, dass die Geräte an der Schmerzgrenze des Möglichen liegen. Oder sind die Geräte wohl doch einfach zu viel für den Trac?
Ich danke vielmals für eure Rückmeldungen. Sollte es schon Tipps oder Themen in dieser Richtung geben, so wäre ich auch für Verlinkungen dankbar. Die Suchfunktion hat mir bisher leider nicht weiter geholfen.
Schönen Abend euch allen.
Gruß Niklas
Moin nochmal,
die Ackersaison neigt sich zwar langsam dem Ende zu. Trotzdem würde ich mich freuen, wenn mir jemand seine Erfahrungen bezüglich Hubkräfte und möglicher Optimierungen mitteilen könnte. Vielleicht stimmen auch tatsächlich die eingestellten Drücke nicht und die Pumpe wird zu sehr ausgebremst
Bin für jede Hilfe dankbar.
Viele Grüße Niklas
Servus,
kenne den Lemken VariOpal 8 5-furchig,
hätte den mal bei einem LaMa Händler umsetzten sollen,
hat mein 1300er nicht gehoben.
In meiner Nachbarschaft laufen 3 Lemken VariOpal 8 5-furchig,
aber alle an neueren Schleppern ab 180 PS.
Und so ein 4 m Terrano ist auch elendig schwer durch die stabile Bauweise und den Steinsicherungen, und weil die Walzen immer
schwerer werden und bei einem mehrbalkigen Grubber
das Gewicht extrem weit hinten ist.
Habe mir genau aus diesem Grund einen aufgesattelten Grubber gekauft,
das schont die Hydraulik und Hinterachse ungemein, und wenn man das Arbeiten
damit mal gewohnt ist, möchtest nix anderes mehr.
Gruß
Hans
Moin Hans,
ich gebe dir völlig recht, aufgesattelte Geräte sind in der Größe die bessere Wahl. Aber da wir eine Maschinengemeinschaft haben lag die Entscheidung leider nicht bei mir.
Dennoch dachte ich, dass der Trac die Geräte stemmt (wenn auch mit dicken Backen). Es sollte für mich auch keine Dauerbelastung werden, sondern vielmehr eine Ausweichmöglichkeit. Und ich kam überhaupt darauf, weil bei YouTube ein Video zu sehen ist, in dem ein 1600er mit einem 5-pfurchigen Juwel 8 von Lemken zu sehen ist. Und es sieht absolut nicht so aus, als müsste er sich beim ausheben besonders quälen...
Nun denn, ich danke dir vielmals für deine Stellungnahme und deine Erfahrungen
Gruß Niklas
Hallo Niklas,
Evtl meldet sich Maik der Besitzer des 1600 mit Juwel 8 auch mal
Zu Wort und schildert seine Erfahrungen...
Wenn nicht, er heißt hier Maik 2 evtl schreibst ihm mal ne PN und fragst ihn
gezielt.
Grüße Wolfi
Hallo Niklas,
Ich kann Dir jetzt nur von meinen Erfahrungen berichten.
Mein 1600er von 1991 hat bisher noch nichts stehen lassen, was so in die 180-200 PS Klasse passt.
Ich fahre an dem eine extrem schwere 5m Kreiselegge von Rabe mit ca. 3,3 t Gewicht, und eine Schmetterlingskombi von Kuhn, wo das Heck auch gut 3t wiegt.
Der Schmetterling steht auch weit hinten raus, weil er eine Seitenverschiebung hat.
Ein 5 Schar Kuhn Pflug , VariMaster153 mit 1m Körperabstand hat er auch problemlos gehoben und gezogen. Frontgewicht waren 800 kg.
Hab mal bei nem Bekannten eine Lemken Juwel 12 Scheibenegge in 3m Arbeitsbreite probiert, ging auch gut zu heben. Das Gerät ist auch extrem schwer, gibts normalerweise auch mit Aufsattel Fahrwerk.
Eine 5m Scheibenegge wie die Catros halte ich für zu groß und schwer für die 180-200 PS Klasse. Solche Geräte gehören an die 250-300 PS Klasse. 4m Grubber könnte noch gehen.
Was habt Ihr für Bodenverhältnisse daß der 1500er einen 4m Grubber und eine 5m Scheibenegge ziehen soll? Beide Maschinen benötigen ja mehr als 12 km/h damit es eine vernünftige Arbeit wird ?
Gruß Bernd.
Moin Bernd
unsere Bodenverhältnisse sind recht vielfältig. Von schierem Sand bis hin zu mehr Lehmanteil ist vieles vorhanden, unterm Strich würde ich aber sagen es sind eher leichtere Böden mit meistens geringem Steinanteil.
Aber wie ich schon sagte, sollte der Trac eher eine Ausweichmöglichkeit zu den anderen Schleppern darstellen und diese nicht vollständig ersetzen. Ein flacher Stoppelsturz sollte mit der Scheibenegge durchaus machbar sein. Beim Catros sind die Scheiben auch weitaus weniger stark angestellt als beispielsweise bei einer Lemken, kein Vergleich zu diesem Untergriff der Rubin. Hierfür ist auch der Fendt 718 viel zu klein, mit der Catros kommt er bei gleicher Arbeitsbreite hingegen meistens ganz gut klar.
Dass ich mit diesen Geräten sehr dicht an der absoluten Belastungsgrenze für einen MB-Trac bin, das dachte ich mir schon vorher. Dennoch lese ich so ein bisschen aus euren Erfahrungen heraus, dass es nicht unmöglich ist solch ein Gerät wenigstens ausheben zu können. Ich werde mal noch ein wenig tüfteln und probieren, was sich vielleicht noch herauskitzeln lässt.
Nochmal zum Thema Arbeitsdrücke in der Hydraulik: weiß hierzu jemand näher Bescheid oder hat Erfahrungen, welche Drücke normalerweise am Druckbegrenzer eingestellt sind und wie ich der Sache vielleicht näher kommen kann? Bin euch für eure Hilfe schon jetzt dankbar
Viele Grüße Niklas
Hallo Niklas!
Wenn Du in den Technischen Daten - hier im Forum zu sehen- nachsiehst oder im WH. dann kannst Du sehen das die Pumpe 200 bar und 60 ltr. bringen sollte.
Hubkraft ca. 6500 KG! Somit solltest Du aber keine Probleme haben.
Schöne Grüße aus Brilon
Stefan
Moin Stefan,
den Blick in die technischen Daten (bzw. ins WHB) habe ich auch schon gewagt. Im WHB ist für das Regelsteuergerät ein Arbeitsdruck von 200 bar angegeben, wie Du auch sagst. Außerdem habe ich, wenn ich das richtig deute, eine Druckbegrenzung für die Eingangsplatte des Steuerblocks gefunden. Dieser Wert beträgt 220 bar, ich schätze mal das ist eine Art Systemabsicherung?
Am Steuergerät hinten habe ich mal den Druck und den Durchfluss messen lassen. Bei Halbgas werden etwa 180 bar erreicht, bei Vollgas knapp 190 bar. Die Literleistung passt auch, sodass die Pumpe noch brauchbar zu sein scheint.
Ich habe den ganzen Hydraulikblock zur Überholung zum Boschservice gegeben, weil das Regelsteuergerät eine Überholung brauchte und der Rest dazu neu abgedichtet wurde. Ich bin leider noch nicht dazu gekommen, ein Manometer direkt am Hubstempel anzuschließen und beim Heben draufzuschauen. Kann bzw. muss ich jetzt davon ausgehen, wenn eigentlich 200 bar Systemdruck vorhanden sein sollten, hinten am Steuergerät aber "nur" 180 bar ankommen, dass der gesamte Systemdruck dann zu stark begrenzt wurde? Findet diese Begrenzung dann auch im Regelsteuergerät statt oder in der Eingangsplatte davor?
Vielen Dank für Eure Mithilfe und viele Grüße
Niklas
Hallo Niklas,
Ich würde Dir die Fa. Mauch Hydraulik in Dunningen empfehlen, der Herr Mauch ist da der richtige Fachmann dafür.
Er kann dir erklären wo an deinem Steuergerät und an der Eingangsplatte du was einstellen kannst und darfst.
Gruß Bernd
Danke für diesen Tipp, Bernd! Dann werde ich den mal kontaktieren in der Hoffnung, dass ich dadurch ein wenig schlauer werde.
Vielen Dank für Eure hilfreichen Tipps und Erfahrungen
Gruß Niklas
Servus,
Ich fahre anmeinem mb trac 1500 auch einen lemken variopal8.
Servus,
speziell beim Pflug ist es nie schlecht, wenn man da noch ein bißchen
Reseve bei der Hubkraft hat: bei meinen Böden und 25 cm oder mehr Arbeitstiefe muß man den Pflug am Feldende auch noch aus dem Boden bringen.
Gruß
Hans