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Normale Version: Klackern am OM314? 1000 h nach der Überholung?
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Hallo zusammen,
ich habe im Zuge einer Restauration vor höchstens 1000h meinen Motor (OM314) von einem Instandsetzer rundum machen lassen. Bis jetzt war auch alles gut aber in den letzten Tagen höre ich wieder ein metallendes Klackern am Motor. Wenn ich das per Gehör eingrenzen sollte würde ich sagen das Geräusch kommt aus dem Bereich Zylinderkopf oder Steuergehäuse. Haltet Ihr es für möglich das hier nur das Ventilspiel nachgestellt werden muss? Mir ist klar das man da aus der Ferne wenig zu sagen kann aber es wäre nicht das erste mal das ich hier einen möglichen Fehler beschrieben bekomme!
Würd mich freuen,

Gruß aus dem verregneten Sauerland,

Arnd
Hallo Arnd

Zitat: Mir ist klar das man da aus der Ferne wenig zu sagen kann aber es wäre nicht das erste mal das ich hier einen möglichen Fehler beschrieben bekomme!

Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen Wink. Viele meiner Prognosen beziehe ich aus meiner nun über 40jährigen Berufspraxis.
Deshalb mal wieder eine Prognose die zwar in anbetracht der 1000h vllt nicht zutreffen mag, aber für meine Logik die am
wahrscheinlichsten ist. Und die fällt nicht so zuversichtlich aus.
Wenn´s metallend Klackern tut hat dies in der regel nichts mit dem Ventilspiel zu tun. Es sei denn, und nun meine gewagte
Prognose, bei Deinem Motor liegt wieder ein Kurbelwellenschaden vor. Da kommt es nämlich vor das durch das Spiel am
Pleuellager der Kolben gegen die Ventile haut. Natürlich spricht nichts dagegen das Ventilspiel einzustellen. Mit sehr
viel Glück ist die Sache dann behoben, aber ich glaube es nicht. Klackern kommt in der regel dann von der KW selbst, oder
wie gerade geschrieben, wenn der Kolben über OT hinaus "schießen tut". Ich würde mal den Ölfilter abbauen zerschneiden
und auf Späne genauestens untersuchen. Das Öl ablassen und dort ebenfalls genau hinschauen. Wenn das öl nun
draussen ist mal mit dem Finger ein Rundumschlag in der Ölwanne machen. Ich hatte es vor 3 Monaten sogar gehabt das im
Filter nichts war, aber ein KW-schaden doch vorlag. Hier kam das Klackern dann von der KW selbst, sowie eben beschrieben
vom Kolben der gegen´s Ventil haute.
Kurze Frage noch: wurde die Ölpumpe erneuert und hast Du den Öldruck schon mal mit einer mechanischen Uhr gemessenquestion.
Das wäre aufschlussreich wenn man dies wissen würde.
Ich weiß, das ist keine zuversichtliche Aussage, aber mit etwas Glück findest Du ja eine andere Ursache, ich würde es Dir
gönnen Wink.

Gruss aus dem Heckenland, Matthias
Hallo Mathias,
halte das für ne gewagte These?? HaHa!
Nein, mal im Ernst! Werde mal als erstes nach dem Ventilspiel schauen und den Ölfilter mit Ölwanne prüfen! Wenn ich da nix finde muss halt der Zylinderkopf runter, dann müssten sich Spuren auf dem ein oder anderen Kolben finden. Werde den Bock nicht in der Firma zerlegen, dann komme ich nicht unter Zeitdruck! Wird möglicherweise etwas länger dauern bis er wieder raus darf!
Dir schon mal vielen Dank für die schnelle, und wie ich finde, kompetente Antwort!
Grüße aus dem Sauerland,
Arnd
Hallo Arnd

Da ich ja den selben Schaden hatte würde ich bevor ich den Zylinderkopf abmache eher noch die Ölwanne zuerst abbauen!
Bei mir war der Schaden „von oben“ nicht zu erkennen!

Mit freundlichen Grüßen
Geri
Moin

Arnd hast ja wenigstens den Humor nicht verloren Cool.

Zitat:Bei mir war der Schaden „von oben“ nicht zu erkennen!

Geri das stimmt nicht so ganz, die Aussage lass ich mal unter Vorbehalt stehn. Du siehst "in der Regel" schon
wenn der Kolben gegen die Ventile haut und Du kannst auch erkennen wenn der Kolben Spiel hat im vergleich mit
den anderen. Alle 4 sind in der Regel nicht kaputt. Aber die Aussage mit der Ölwanne ist nicht ganz zu verweisen,
hier bist Du wahrscheinlich dann an der Schadensquelle. Aber es hilft dann ebenfalls alles nix, der Kopf muß auch
runter. Deshalb, die Vorgehensweise ist fast 88, also egalWink.

Gruss aus dem Heckenland, Matthias
Hallo Arnd

ich bin der Meinung das ein Lagerschaden doch eher ein richtiges klopfen verursacht. Wie verhält sich das Geräusch beim gasgeben, wird nur die Frequenz schneller oder wird er auch lauter?
Klackern würde ich schon auf den Ventiltrieb tippen, oder Spritzversteller. Hatte auch schon klemmende Stössel.

Gruß Walter
Hallo zusammen,
vielen Dank erstmal für die interesanten Beiträge!
Aber zum Thema:
Zitat:Mathias:
Kurze Frage noch: wurde die Ölpumpe erneuert und hast Du den Öldruck schon mal mit einer mechanischen Uhr gemessen?

Leider hat der Instandsetzer die nicht ausgetauscht und mir ist auch schon mal aufgefallen das der Öldruck im Standgas absinkt. Ich werde aber hier noch Fakten schaffen und mit einem normalen Druckmanometer am Anschluss vom Öldruckgeber messen.
Zitat:Walter:
ich bin der Meinung das ein Lagerschaden doch eher ein richtiges klopfen verursacht. Wie verhält sich das Geräusch beim gasgeben, wird nur die Frequenz schneller oder wird er auch lauter?

Also ein Klopfen wie beim letzten Schaden an der Kurbelwelle (Hauptlager/Pleuellager) ist das diesmal nicht, eher schon fast ein Knacken. Wenn ich die Drehzahl erhöhe ist das Geräusch komplett weg. Ich kann allerdings nicht ausschließen das ich es dann nur nicht mehr höre!
Zitat:Gerri:
Da ich ja den selben Schaden hatte würde ich bevor ich den Zylinderkopf abmache eher noch die Ölwanne zuerst abbauen!
Bei mir war der Schaden „von oben“ nicht zu erkennen!

Also,[/quote]mal sehen was das Öl, der Ölfilter, der magnetische Stopfen und der Rundumschlag mit dem Finger in der Ölwanne so erzählen, je nach Ergebnis wird sich hier der Hobbyschrauber wahrscheinlich eh verabschieden müssen.

Heute Abend (Wenn mich meine Kundenen lassen) werde ich mit Ölprüfung, Druckprüfung und Filter beginnen. Mal sehen wie es dann weitergeht!
Auf jeden Fall werde ich hier berichten!!

Gruß aus dem Sauerland,

Arnd
Hallo Arnd,
eine weitere Möglichkeit zur Schadenseingrenzung/Fehlersuche wäre noch eine Öluntersuchung des Motoröls.
Dabei lässt sich metallischer Abrieb genau bestimmen (Metallart und Teilchengröße, etc.).
So ließe sich der Fehler zumindest innerhalb des Motors eingrenzen. Öluntersuchungen gibt es unter anderem bei Oilcheck.

MfG
Julian
Hallo Julian,
habe ich noch nie von gehört, halte ich aber für einen interessantes Thema. Ich werd das Öl auf jeden Fall mal alleine für sich aufbewahren!

Gruß,

Arnd
Hallo Arnd,

Ist bei uns gängige Praxis im Bereich der Stationärmotoren auf der Biogasanlage.
Wir fahren mittlerweile Ölwechselintervalle von bis zu 4000Bh, alles auf Basis des Ergebnisses der Ölanalyse.
Wir konnten schon einen Motor durch die Analyse retten, als Kupfer und Glykol im Öl gefunden wurde handelte es sich um eine undichte Laufbuchse & beginnender Schaden an einer Lagerschale.

MfG
Julian
Update!!
Hallo zusammen,
gestern habe ich mal angefangen mich um den 314 zu kümmern, also ersteinmal Öl raus, Filter raus und dann Filter mit einem scharfen Messer zerlegen wie es Mathias auch empfohlen hat. Siehe da, im inneren des Filters jede Menge Metall, die Bilder zeigen da so einiges! Werd jetzt ersteinmal den Instandsetzer fragen was der so dazu sagt, obwohl der vor der Motorinstandsetzung schon bemerkte das er keine Garantie auf die Motorüberarbeitung gibt![attachment=47201][attachment=47202]

Nachdenkliche Grüße aus dem Sauerland,

Arnd
Moin moin,



nicht böse gemeint, aber was ist das für eine "Fachfirma", die auf eine Instandsetzung keine Garantie gibt??? Sad

Sofern Du ihm sagtest, er soll die Maschine überholen und Du nicht ihm untersagt hast, irgendetwas notwendiges trotz Verschleiß nicht zu tauschen finde ich das ganz schön über den Tisch gezogen!

Zerleg gleich mal die ganze Maschine, bei dem Abrieb brauchen wir uns über andere Schritte leider nicht mehr unterhalten.


Grüße
Michl
Moin

Oh, Oh, das sieht nicht gut aus. Das ist leider "mal wieder" der "Supergau". So wie der Filter ausschaut brauch man
nicht lange nachdenken, Motor ausbauen und zerlegen. Alles andere hat Michl schon geschrieben, sehe ich auch so.

Gruss aus dem Heckenland, Matthias

PS: Bei solchen Reparaturen tausche ich die Ölpumpe immer mit, die Dinger kosten ja "nur" 160 bis 180€. Wenn
man den Filter sieht brauch man da nicht mehr nachdenken.
Hallo Arnd
leider hatte Matthias doch den richtigen RiecherSad
und wie Michl schon richtig schreibt, der ganze Ölkreislauf ist voll davon.
Schwierig das komplett rauszukriegen.

Gruß Walter
Hallo Arnd

Zitat:Moin moin,



nicht böse gemeint, aber was ist das für eine "Fachfirma", die auf eine Instandsetzung keine Garantie gibt???

Sofern Du ihm sagtest, er soll die Maschine überholen und Du nicht ihm untersagt hast, irgendetwas notwendiges trotz Verschleiß nicht zu tauschen finde ich das ganz schön über den Tisch gezogen!

Zerleg gleich mal die ganze Maschine, bei dem Abrieb brauchen wir uns über andere Schritte leider nicht mehr unterhalten.


Grüße
Michl

Nun wie Michl es schreibt eine Fachfirma sollte für ihre Arbeit auch Garantie geben.
Wie lange ist denn die Überholung denn her?
Klar nach einigen Jahren hat man keine Chance wenn so was passiert.

m.f.G.Harald
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