Hallo zusammen,
Ich hab mal ne Frage an die Ackerbau Spezialisten unter euch:
Welche Art von Frontpacker oder etwas ähnliches würdet ihr empfehlen, um gerade im Herbst wenn es trocken ist, harte Schollen (sehr schwerer Lehm/Ton Boden) vom Pflügen schon etwas zu zerkleinern und den Boden etwas einzuebnen?
Möchte sowas in 5m Breite gerne in der Fronthydraulik fahren, als Vorwerkzeug für meine 5m Kreiselegge.
Sollte natürlich keine 2 oder 3 t wiegen, möchte das mit meinem 443er Trac fahren.
Ich hatte die letzten Tage einen Auftrag über 50ha Kreiseleggen, zur Vorbereitung für die Raps Aussaat. Der Kunde pflügt ziemlich tief, das Feld ist sehr uneben, man fährt wie Achterbahn. Kreiselegge muss sehr tief rein um das ganze einzuebnen, und alles klein zu klopfen.
Was haltet Ihr von so Igelwalzen ? Gabs früher mal von Rau... Taugt das was?
Solche Ringpacker wiegen in der Breite ja gleich 2 t oder so ...
Darf halt auch nicht verkleben, wenn man direkt dem Pflug hinterher fährt..
Vielen Dank für eure Tipps.
Gruß Bernd
Moin Bernd,
folgende Geräte kenne ich von den schweren Marschböden aus Dithmarschen. Dort werden die auch in Kombination mit Kreiselegge zur Saatbettbereitung für den Kohl- und Kartoffelanbau eingesetzt.
https://eum-agrotec.de/fotos-SterncrackerLundLH.html
Die Geräte sind sehr ähnlich wie die alten Rau Sterntiller.
Beste Grüße
Heinrich
Hallo Heinrich,
Vielen Dank für deine Antwort. So ein Gerät hab ich gemeint.
Wie muss ich mir Marschboden vorstellen nach dem Pflügen?
Sind das auch grobe harte Schollen, quasi das ganze Streichblech vom Pflug voll umgekippt und so liegt es da und zerfällt nicht?
So sehen bei uns schwere Lehm-Ton Böden aus.
Braucht das Ding einiges an Leistung oder ist das ehr vernachlässigbar?
Gruß Bernd
Moin Bernd,
hier kannst du sehen, was der Stern-Tiller im Frühjahr leisten muss:
Gruß
Heinrich
Servus Bernd,
für die Arbeit nach dem Pflug auf schweren Böden würde ich dir sowas empfehlen:
https://www.technikboerse.com/view/gebra...h_id=66034&item_position=18¤t_page=1
Bei den Keilringpackern gibt es auch verschiedene, die schmalen Keile die tiefer in den Boden wirken(schwere Böden) und die breiteren die mehr für leichtere Böden sind.
Zum herstellen von Bodenschluss bei tiefgepflügtem Boden besser als die Igelwalzen, die nur oberflächlich arbeiten.
Gruß Friedrich
Hallo zusammen,
@Heinrich: Das Bild ist der Wahnsinn :-) Ist der Trac regelmäßig noch im Einsatz?
Was ist das für ne Arbeitsbreite? 4,5 m?
Wenn der Stern Tiller drüber gelaufen ist, muss die Kreiselegge nicht mehr alles einebnen? und es geht etwas leichter? und der Boden wird gleich etwas feiner?
So einen Effekt möchte ich erreichen.
@Friedrich:
Danke für den Tipp, das Gerät hatte ich auch schon gesehen. Bin mir aber nicht sicher, ob das nicht zu viel ist vom Gewicht her für einen MB-Trac in der Fronthydraulik.
Hast du Erfahrungen mit dem Zugkraft (Schubkraft) Bedarf von so einem Packer?
Vielen Dank für eure Tipps
Gruß Bernd
Hallo zusammen,
Jetzt melde ich mich auch mal.
Wir haben uns eine Igelwalze selber gebaut, da uns das, was es zu kaufen gibt nicht gefiel.
Unsere Walzen haben einen Außendurchmesser von ca. 73cm. Die Stacheln haben wir 27cm lang ausgeführt und schraubbar gemacht. Dadurch kann man diese wechseln und muss nicht die ganze Walze erneuern.
Die Zinken sind in einer Spirale, wie bei einer Schnecke angeordnet um den Rundlauf zu garantieren. Leider haben wir beim bauen nicht aufgepasst eine links- und rechtssteigende zu bauen. Dadurch haben wir jetzt das Problem, dass in Schubfahrt die Walze zum Wandern anfängt. Je tiefer man arbeitet desto schlimmer wirds. Wenn ich jetzt noch eine bauen würde, dann würde ich die Walzen auch wieder spiralförmig ausführen, jedoch V-förmig, sodass sich der Seitenzug pro Walze ausgleicht. Zusätzlich würde ich ihn lenkbar bauen.
In Zugfahrt gibt es keine Probleme mit Seitenzug.
Auserdem ist in der Front das hohe Gewicht (1100kg) und der lange Hebel nicht gerade positiv für die Fahreigenschaften.
Zum Arbeitsergebnis kann ich sagen dass es echt top ist. Die ganzen Klumpen und Bollen werden auf ca 6cm zerkleinert. Wenn's zu nass wird, dann bauen sich die Walzen systembedingt auf. Allerdings nur um ca. 5cm. Weil die Zinken ineinander laufen reinigen sie sich außerhalb von selbst wieder.
Wenn der Boden zu festgefahren ist geht die Igelwalze nicht richtig rein. Und in Zugfahrt in gepflügten Boden hat man hat die Fahrspuren vom Schlepper.
Der Leistungsbedarf sollte auch nicht unterschätzt werde. In Zugfahrt bei ca 18cm Tiefe haben 70ps gut zu tun.
Wir haben die Walze jetzt hinter unseren Selbstgebauten zweibalkigen Grubber gehängt.
Der Trac ist ohne Frontgewicht hart an der Grenze.
Das Arbeitsergebnis ist unser Meinung nach top. Wenn der Grubber einen Haufen zusammen zieht, verteilt die Walze ihn komplett. Die großen Klumpen werden ja sowieso zerkleinert.
So sind meine bzw. unsere Erfahrungen.
Gruß Matthias
Hallo
Bei uns laufen auch ein paar von dem EUM-Teilen(gab es wohl mal bei der BayWa zu nem guten Kurs). Ich bin überhaupt nicht begeistert von den Teilen. Zum einen sind die Teile einfach zu leicht, der Walzendurchmesser zu klein sowie die Zinken zu kurz. Bei schweren Böden mit Schollen zu gut wie kein Effekt - rollt einfach drüber hinweg. Bei leichteren Böden mag das Teil OK sein.
Auf dem Bild mit dem Trac seh ich auch keine lehmigen Schollen sieht eher ausgefroren aus.
Besser finde ich da z.B. von Güttler eine Doppelprismenwalze mit zwei Reihen Grossfederzinken vorneweg.
Wie gesagt meine Meinung. Bei der Bodenbearbeitung hat sowieso jeder seinen eigene Philosophie.
Grüsse Hans
Hallo,
Wir fahren auf schweren gepflügten Böden einen 90er Ringpacker in der Front. Das ist meiner Meinung nach das einzige, was vernünftig rückverdichtet auf schweren Böden und auch sehr leichtzügig ist. Allerdings wiegt so ein Packer in 3m schon gute 2to. Das ist dann wohl in 5m leider nicht mehr vertretbar.
Gruß Christian