Hallo, ich habe mal eine Frage an die Forstleute unter euch.
Welche Viskosität hat Bioöl zur Schmierung einer Sägekette bzw welches Handelsübliche Öl kann ich als Ersatz hierfür nehmen? Normales Motorenöl, Hydrauliköl oder doch Getriebeöl, wobei ich da denke, dass es zu zähflüssig ist oder?
wäre dankbar, wenn mir da jemand weiterhelfen könnte.
Viele Grüße
Hallo Stefan!
Also ich würde es dir nicht empfehlen, die Sägekettenschmierung mit irgendeinem anderen Öl zu betreiben. Ich benutze nach Möglichkeit nicht mal Bioöl, sondern konventionelles.
Normales Öl hat mit Sicherheit nicht die Haftwirkung wie Kettenöl. Zudem ist es doch viel zu teuer.
Normales Motoröl würd ich auch nicht nehmen. Ich hab in den letzten Jahren mehrere Varianten probiert: mineralisches Kettenöl, Biokettenöl, Rapsöl aus dem Aldi (85 c/Liter) und eine Mischung aus 1/3 Biokettenöl und 2/3 Rapsöl.
Letzteres ist zur Zeit mein Favorit, da das reine Rapsöl im Sommer etwas dünnflüssig ist und die Schmierwirkung derart hoch ist das die Kette bei gleicher Leerlaufdrehzahl wie beim reinen Kettenöl im Stand trotzdem mitläuft.
Ist ne Glaubenssache. Nur Motoröl würd ich schon der Umwelt zuliebe nicht nehmen.
Zum Thema Rapsöl: gibt ne Studie dazu von einem Forsttechnischen Institut mit dem Ergebnis: keinerlei Nachteile gegenüber Kettenhaftöl, kein höherer Verschleis.
Schau mal im Motorsägenportal, dort gibt es dazu einige Erfahrungsberichte aus dem Profi- und Semiprofi Forstbereich.
Zitat: ... welches Handelsübliche Öl kann ich als Ersatz hierfür nehmen? Normales Motorenöl, Hydrauliköl oder doch Getriebeöl ...
Alleine schon der Gedanke gehört verboten ...
Ein Tropfen Öl verunreinigt 1000 Liter Wasser !
Ausserdem taugt ein solches Öl null für die Säge - würde viel zu schnell verfliegen, so dass keine Schmierwirkung mehr vorhanden wäre.
Folge: Hoher Verschleiss der Schneidgarnitur.
Nimm spezielle Kettenöle oder Salatöl aus dem Supermarkt.
Ich habe meine Sägen jahrelang mit Salatöl betrieben.
Nur jetzt bin ich gewerblich tätig und will nicht wegen Steuerhinterziehung dran kommen, deshalb fahre ich jetzt normales Bio-Kettenöl (wird vom Förster gefordert).
Ansonsten bei Wenig-Gebrauch der Säge kann man auch synthetisches Kettenhaftöl verwenden, z.B. von Stihl oder Divinol. Hat den Vorteil, dass es nicht zum Verharzen neigt.
Hallo.
Also ich würde auch nie mit Altöl oder dergleichen fahren.
Wenn man bedenkt, das wie schon gesagt ein Tropfen ÖL ca. 1000 Liter Wasser verseucht ... und so ne Säge ja auch n bisschen was durchhaut, dann ist das absolute Umweltverschmutzung!!!
Es muss jedoch auch gesagt werden, dass je nach Einsatzzweck das passende Öl gewählt werden muss.
Bei kleineren Sägen mit kleineren Schwertern (zB. Stihl MS200 bis MS360) kann man guten Gewissens Pflanzenöle fahren, solange die Säge nicht unter Dauerbelastung wie beim Holzsägen steht.
Es ist jedoch darauf zu achten, das das Öl nach längeren Standzeiten genauso wie das biologische Kettenhaftöl von Stihl die Ölpumpe, sowie den Öltank verharzt.
Meinen Starkholzsägen würde ich jedoch nur im Notfall Pflanzenöl geben, da bei dem 90er-Schwert (wie auf meiner 088) die Schmierung nicht mehr ausreichend ist. Da fahre ich auch ganz normales Kettenhaftöl.
Im allgemeinen kann man denke ich sagen:
Asten / Durchforsten-> biologisches Öl / Pflanzenöl
Fällschnitte / Brennholzsägen-> normales Kettenhaftöl
Gruß
Frankenwäldler
Ich muß gestehen, bei meiner 088 hab ich noch nie Salatöl probiert, aber bei der 017 und 361 funktioniert das Zeugs auch beim Brennholzsägen. Ist sicher auch von der Länger der Schneidgarnitur abhängig. Und der Mix aus Bioöl und Rapsöl passt sehr gut. Mit dem Verharzen hatte ich bisher keine Probleme, liegt aber sicher auch daran das das Öl nie lange im Tank bleibt ;-)
@ DX85: Bist du zufrieden mit der 017? Wollte mir auch ne kleine Säge kaufen, hab aber dann die MS200 genommen, da für den regelmäßigen Gebrauch denke ich nur ne Profisäge infrage kommt.
Was habt ihr alle noch so für Sägen?
Gruß Frankenwäldler
Hallo,
ich benutze die Kette nur bei uns auf dem Hof, wo wir einen Ölabscheider haben, daher kann man den Umweltaspekt außer betracht lassen. Da ich kein Förster bin bekomme ich leider kein günstiges Biokettenöl, sondern konnte mir bislang nur beim Landhändler das wahnsinnig teure von Stihl kaufen. Hierfür suche ich eine Alternative. Man muß dazu auch noch sagen, dass ich zu 90% nur trockenes Bauholz schneide.
Vielleicht kann mir jemand sagen was für diese Anwendung das beste wäre.
Viele Grüße Stephan
@stephan: Nimm doch einfach mineralisches Kettenöl. Der 20 Liter Kanister ist nicht so teuer. Und wenn Du ne kleine Säge hats kannst Du sicher das Salatöl aus dem Aldi nehmen. Mit 80 cent/Liter super günstig. Und es funktioniert. Was für ne Säge nimmst Du denn? Allerdings kosten 5 Liter Stihl Bioöl auch nur 18 Euro, und damit sollte man bei gelegentlichem Sägen lange auskommen. Ist also relativ.
@Frankenwälder: Mit der 017 bin ich völlig zufrieden. Super leicht und handlich, preis ist OK. Allerdings mit der MS200 nicht zu vergleichen. Das ist ja ne ganz andere Liga. Macht ja auch der Preis schon deutlich: MS170 / 017 für 199,- Euro, MS200 für runde 600,- oder so. Hätte ich auch gerne. Sicher nen klasse Teil.
Gibt sich die 200 auch mit Salatöl zudrieden? Die 017 steht drauf.... ;-)
Hallo,
wenn du nur gelegendlich sägst mach lieber kein Salatöl rein. Das Problem des Verharzens ist weiter oben schon beschrieben.
Ich fahr meine Sägen mit Bio-Kettenöl/Salatöl aus`m Großhandel im Verhältnis 1:1
Wenn ich länger nicht säge, kommt 1x mineralisches rein.
Gruß Christian
Hallo,
ich rate jedem für jedem Einsatz zu Divinol Bio Kettenöl.
Ich kaufe den 20 l Kanister zu 34 Euro und das ist optimal und zudem noch voll biologisch abbaubar.
Grüße Michl
Hallo Michl,
woher bekommst das Öl zu diesem Preis?
Gruß Christian
Servus,
habe ich vom Thurnbauer in Mais. Ist ein größer Forstmaschinenhändler bei uns in der Gegend.
Guckst du hier: Thurnbauer
Regulärer Ladenpreis glaub ich 40 €, aber da geht bei mir als Großverbraucher noch was. Aber auch 40 € sind scheißbillig ehrlich gesagt
Grüße Michl
Das Divinol Bio-Haftöl TS ist mittlerweile so konzipiert, das es eine Verharzung ausschließt.
Hallo,
ich habe die Erfahrung gemacht, das Biokettenöl bei längeren Nichtgebrauch der Säge verharzt. Günstig ist es vor dem Abstellen der Säge noch mal eine Tankfüllung mineralisches Kettenöl oder auch anderes Öl durchzulassen. Ansonsten rate ich von normalen Öl ab da dieses keine Haftzusätze enthält. Die Unterseite des Schwertes und auch die Kette verschleißt somit schneller.
Gruß, Michael.