(10.02.2011, 22:59)MichiKopka schrieb: [ -> ]...Dieselkraftstoff mit besonders niedrigem Schwefelgehalt in John-Deere-Dieselmotoren.
...Problem or Situation :
...Keine
...Solution :
John Deere erlaubt die Verwendung von Dieselkraftstoff mit besonders niedrigem Schwefelgehalt...sofern der verwendete Dieselkraftstoff die neueste Dieselkraftstoff-Schmierfähigkeitsspezifikation ASTM D-975 erfüllt.
Der Schwefelgehalt an sich hat wenig mit der Kraftstoff-Schmierfähigkeit zu tun. ...
Die Verringerung des Schwefelgehalts von Dieselkraftstoff von 500 ppm auf 15 ppm (S15) hat keinen erheblichen Einfluß auf die Kraftstoffwirtschaftlichkeit des Motors, die Kraftstoffdichte, den Kraftstoffheizwert oder die Kraftstoff-Schmierfähigkeit.
Hallo Michi,
John Deere (bzw. DPS) ist ein Motorenhersteller und was will ein Motorenhersteller auch anderes schreiben?
Er muss aus dem, was er zur Verfügung hat, das beste machen und anderen Kraftstoff als den, der derzeit aufgrund geltender Grenzwerte verfügbar ist, hat er nicht. Jammern über vergangene Zeiten ist nicht opportun und Schwefel ist eben auch ein Umweltproblem, was würde es für einen Eindruck machen, würde der Motorenhersteller mit dem Anspruch, ein modernes Unternehmen zu sein, die Wiedereinführung eines Umweltgiftes fordern - oder ihm nur nachtrauern...
Aber John Deere ist eben "nur" ein Motorenhersteller, kein Hersteller von Einspritzsystemen und -technologie. Doch was bedeutet das für uns?
Wie viel oder wie wenig das Schwefel vor der Reduzierung auf das heute übliche Maß zur Schmierung beigetragen hat, ist nicht Sache von uns Laien, das zu bewerten, dazu fehlen uns die Möglichkeiten und das Geld - und mir die Lust und die Zeit.
An anderer Stelle hast Du aber zu recht geschrieben:
(10.02.2011, 22:19)MichiKopka schrieb: [ -> ]dieselqualität und -stabilität wird sicher in zukunft noch erheblich wichtiger werden. und da macht auch motomix aus plörre keinen premium diesel.
und an genau dieser Stelle - quasi an der "plörre" - müssen wir ansetzen!
Es ist nicht unsere Sache, letztinstanzlich zu klären, welchen Anteil welche Maßnahme, den Kraftstoff zu verändern, am Ergebnis hat, dass Lebensdauern von kraftstoffführenden Bauteilen kürzer werden.
Ob der fehlende Schwefel daran zu 5% oder zu 50% schuld ist, bzw. welchen Schuldanteil das Pflanzenöl hat, ist nachrangig.
Fakt ist aber: Der Dieselkraftstoff hat sich in den letzten Jahren verändert und keine Veränderung bleibt ohne Folgen!
Und deshalb ist es schön, wenn wir uns in diesem Thread Gedanken machen, wie man dem vielleicht entgegegensteuern kann.
Meine persönliche Beobachtung ist, dass mit der Einführung der Beimischungspflicht für Pflanzenöl die Probleme signifikant zunahmen. Zeitlich fiel das nun mal mit der Entschwefelung zusammen, aber es ist letztlich egal, was "schuld" ist.
Seit dieser Zeit beobachte ich bei jedem Tanken meines PKW mit Erschrecken, wie an einer B-Markentankstelle zum Teil ein gelber "Rotz" aus der Zapfpistole fließt, der nach Frittenbude stinkt. Früher stank Diesel nach Diesel...
...und an einer andere Tanke (A-Marke) kommt derzeit fast weißklarer Diesel aus der normalen Zapfpistole - zum gleichen Preis...
Wir brauchen hier doch gar nicht gegeneinander zu arbeiten, lasst uns dieses Forum und auch dieses Thema als Möglichkeit sehen, einander auszutauschen und einander Entscheidungshilfen zu geben. Entscheiden muss weiterhin jeder selbst.
Ob immer und überall an jeder Zapfsäule mehr oder weniger "plörre" angeboten wird, ist ebenfalls nicht das Thema, aber es gibt unzweifelhaft und speziell im NKW Bereich die empirische Beobachtung nicht nur von Einzelpersonen über sinkende Lebensdauern von Einspritzbauteilen.
André hat zu recht geschrieben, dass auch die Elektronik hier noch einen Anteil dran haben kann. Auch das spielt im Gesamtgeschehen sicher eine Rolle und kann, wo vorhanden, auch mit Zweitaktöl nicht bekämpft werden.
An anderer Stelle in diesem Forum haben wir zusammen festgestellt, in welch schlechter Qualität inzwischen Einspritzdüsen neu ausgeliefert werden.
Vielleicht hängt ein Großteil der beobachteten reduzierten Lebensdauer von Einspritzdüsen ja nur an diesem Faden? Die Probleme kommen im großen Teil im NKW-Bereich und die schlechte Düsenqualität betrifft vorwiegend NKW-Düsen...
Fakt: es gibt "plörre", sei es regional- oder markenspezifisch und was man dagegen unter anderem tun kann, soll Thema dieser Beiträge sein...
FG
Holger
Persönliches PS:
Wir dürfen über noch einen Aspekt zumindest einmal nachdenken - auch wenn ich jetzt die reine Faktenlage verlasse und in den Bereich der Spekulation "abgleite", was mir durchaus klar ist, ich schreib es aber trotzdem mal:
Der Spritmarkt ist ein Markt, in dem es um viel Geld geht! Richtig viel Geld! Und es ist eine banale Wahrheit - der Dioxinskandal ist der beste Beweis - dass in solchen Geschäften auch überlegt wird,
wie kann man wo noch illegal einsparen, ohne erwischt zu werden. Im Dioxinskandal wurde technisches Fett für die Futtermitelproduktion eingesetzt, das letztlich in der Humanernährung landete - skrupelloser geht es nicht.
Wer wollte da 100% sicher sein, dass das dem Diesel beigemischte Pflanzenöl vielleicht nicht doch mal 5% oder 10% gröber filtriert wurde, als es die Norm fordert?
(Wer sich schon mal mit Filtration befasst hat, weiß, was diese scheinbar kleinen Zahlen an Durchsatzleistungseffizienz bedeuten, wir filtern Kühlschmierstoff in unserer Firma mit eigenkonstruierten Filteranlagen, ich weiß es!).
Noch einmal: Das, was aus dem Rapsöl rausgefiltert werden soll, ist höchst abrasiv und wie ihr es (auf Eure Kosten) ausprobieren könnt, schrieb ich auch...
Das
reine Rapsöl scheint nicht das Problem zu sein und dann kann sich ein Dieselhersteller sogar rechtmäßig hinstellen und den dicken Max machen und sagen, dass es am PÖL gar nicht liegt, solange er halt nur verschweigt, dass es an den Substanzen liegt, die zusammen mit dem PÖL den Weg in des Kraftstoff gefunden haben und eigentlich und offiziell gar nicht drin sein dürften...
...und das dem Erdöl entzogene Rohöl 5% gröber zu filtrieren spart auch Geld, es muss also gar nicht mal nur vom PÖL kommen...
Auch wollis Beitrag ist nicht von der Hand zu weisen:
(10.02.2011, 22:36)wolli schrieb: [ -> ]Servus Holger,
(10.02.2011, 22:08)holgi63 schrieb: [ -> ]das PKW-Diesel an der Zapfsäule ist ja auch höher additiviert, als das LKW-Diesel.
Bei wie vielen Tankstellen ist das so? Die Trennung zwischen zwei* Dieselsorten nur wegen ein paar Additiven ist doch im Endeffekt (Logistik) teurer als den LKWs einfach die gleiche Suppe zu gönnen.
(*) Ultimate oder V-Power Diesel mal außer acht gelassen.
Gruß
Wolfgang
Drehen wir das doch einfach mal um (um Geld zu sparen): Wer kann sicherstellen, dass der PKW-Dieseltank der Tankstelle nicht mal, um Kosten zu sparen, mit LKW-Diesel befüllt wurde?
Wie gesagt, das sind so meine Beobachtungen, meine Erfahrungen, zum Teil eben auch nur Vermutungen und Befürchtungen, die aber mit meiner bisher gemachten Erfahrung mit Menschen zusammenhängen, die eben nicht alle immer nur den Vorteil des anderen suchen. daraus ein Dogma zu machen, würde und wollte ich nicht wagen!