Hallo Milchbauern,
höre von meiner Frau doch tatsächlich, das in unserer Region dem ersten Markt (tegut) die 1,5%-ige H-Milch knapp wird...
Ob das von Dauer ist, weiß ich nicht, der Boykott scheint aber doch zu greifen...
Das mit den Altenheimen ist eine gute Sache, der BDM sollte sich auch darum kümmern, dass an den Krankenhäusern und anderen caritativen Einrichtungen, speziell Waisenhäusern kein Engpass entsteht! Das würde nicht nur gut punkten, sondern auch in der Öffentlichkeit positiv bewertet werden!!!
Grüße
Holger
Sers,
also bei uns im lkr. rosenheim is die beteiligung nach angaben von unserm kreisteamsprecher bei mind.90% bei allen milchlieferanten!
ich finde es gut das wir uns bauern entlich mal zusammengerauft haben und das jetz bis zum ende durchziehen!!!
jetz oder nie!!!
In den nächsten tagen heist es "DURCHALTEN"
nochdazu muss ich sagen das ausreden wie "ich kann es mir nicht leisten meine Milch wegzuschütten" nur gefassel sind.
wenn man schon so dasteht wird es zeit den schlüssel umzudrehen!!!
Mfg Wastl
Hallo an alle,
diese Solidarität ist nichts anderes, als diejenige, welche seinerzeit zur Gründung der Genossenschaften führten. Leider haben sich diese bis heute von den Gründern dermaßen entfernt, dass sie ein Eigenleben führen.
Nun ist der BDM ein neuer Anfang. Passt daher auf, dass sich dieser nicht wieder verselbständigt und von der Basis entfernt!
Genauso wäre es möglich, müsste allerdings mindestens europaweit stattfinden, weil nur 1 x im Jahr geerntet wird, einen neuen Getreideverband zu gründen...
Schaun mer mal, wie es weitergeht...
Grüße
Holger
Moin,
bin mal gespannt was morgen früh für Neuigkeiten kommen.,...hier aus dem Werra-Meissner-Kreis sind heute gut 20.30 Traktoren auf den Weg nach Erfurt gefahren um die dort ansässige Molkerei Humana zu boykottieren..dH die Strassen, da eben diese ihre Milch aus Polen holt
...mein dad ist auch mit dabei...morgen weiss ich dann mehr und wir schauen mal was er berichten kann..
PS: Die örtliche Presse heute war wieder zum HEULEN bzw wegschauen...wie ich schon sagte..man könnte glatt meinen es soll nicht darüber berichtet werden, bzw nur MIST geschrieben werden...
--> Was versteht ihr unter Handelsüblichen Mengen?????
Wenn ich in das Geschäft gehe und 20 Liter Milch kaufe!!!?? Wäre das schlimm? Wäre das nicht mehr für den eigenbedarf?
(Bin ja von Beruf her KEIN Landwirt..)
Gruss
André
Moin,
gerade einen Anruf von meinem Dad erhalten. Die sind gestern mit einer Horde Schlepper nach Erfurt um die dortige Humana Molkerei zu blockieren!
Jene hatte sich ihre Milch aus Polen geholt
Wie er mir sagte ist heute nacht aber keine Milch zur Molkerei vorgedrungen!!! Die LKW´s wurden allesamt umgeleitet bzw sind gleich wieder zurückgefahren.
Laut Aussagen vor Ort kommt die Produktion nun zum Stillstand!
Gruss
André
Hallo,
da aus dem Saarland wohl kein Milcherzeuger hier vertreten ist, werd ich mal kurz berichten.
Ich war gestern bei einem befreundeten Landwirt, bzw bei seiner Frau. Er selbst war in Saarbrücken zur Blockade der Molkerei. Vorgestern war die Molkerei in Kaiserslautern dran. Dort sollten LKW´s aus Polen mit Milch eintreffen, diese wurde gerüchteweise für 61 Cent pro Liter gekauft. Die LKW wurde allerdings schon unterwegs abgefangen.
Hier ist die Streikquote so hoch, das die Hochwald Molkerei am Samstag keine Milch angenommen hat, da es sich nicht lohnt die LKW´s auf die Reise zu schicken. Das ist natürlich bei den Bauern, die nicht streiken weniger gut angekommen.
Die Produktion in den Molkereien Saarbrücken, Kaiserslautern und Pronsfeld steht still. Es gingen keine Waren raus und keine Milch rein.
Gruß
Michael
http://www.sr-online.de/nachrichten/30/779284.html
http://sol.20-cent.de/aktuell/newsticker/art740,1449245
Achtung - Wichtige Meldung – Sofort lesen - Unbedingt beachten Einige Molkereien fahren wieder aller Betriebe an und versuchen Milch abzupumpen. Zum Teil gelingt dies auch, da Restmengen in den Tanks seien, die zur Verfütterung parat gehalten werden.
Bitte alle Milchkammertüren versperren, die wollen den Eindruck erwecken, die Bauern liefern wieder. Begründet wird das Anfahren der Betriebe, die Verhandlungen sind ja jetzt anberaumt und die Blockaden der Werke aufgehoben worden, nachdem die Geschäftsführungsetagen die Unterstützung der Verhandlungen zugestanden haben.
Ein Schachzug der Molkereien, der an Unverschämtheit nicht zu überbieten ist. Wer jetzt Milch liefert, bricht die Solidarität!!!
Quelle: BDM
Hallo, ich möchte gerne auch mal meinen Senf dazu geben
Habe gerade bei einem Case IH Händler gelesen ,dass er Milchprodukte einkäuft und diese dann seinen Mitarbeitern schenkt
In unserem Ort liefern noch 6 Höfe, von denen zwei (von denen ich es weiss) von Anfang an gestreikt haben. Von vier anderen weiss ich es nicht genau. Einer von ihnen liefert Bio und die anderen fünf liefern an Hochwald. Mein Onkel fährt in unserer Umgebung für Hochwald die Milch und hat festgestellt, dass sich in den letzten drei Tagen die Zahl der ``noch´´ liefernden Betriebe sich stark gesenkt hat
Durch die Blockaden bei der Firma Hochwald war er gestern dazu gezwungen die noch liefernden Betriebe anzurufen und diesen abzusagen. Ab heute sammelt er wieder einzelne Betriebe ein und versucht einen Zug (Lkw+ Anhänger) voll zu bekommen.
Grüße an alle
Hallo,
zunächst möchte ich sagen, daß ich BDM - Mitglied bin, jedoch keiner von der fanatisch überzeugten Sorte. Ich versuche halt immer die Lage sachlich zu sehen und da gehört eben auch Zweifel und Skepsis gegenüber dem BDM dazu.
Ich habe einen Stall, der mit rund 65 Kühen nun zu 2/3 belegt ist und schütte seit Dienstag täglich knapp 1500 Liter weg.
Leider muss ich hier feststellen, daß hier einige nicht gut genug informiert sind. Es geht nicht nur um einen Milchpreis, sondern um einen 4 - Punkte Plan, der vom BDM erarbeitet wurde und die Bereiche Preis, Umrechnungsfaktor, Umlage zum Marktausgleich und eine flexible Quotenregelung umfasst. Hierzu näher einzugehen würde den Rahmen sprengen, aber alle können sich informieren unter
www.bdm-lieferstopp.de.
Die Konzepte kann man nachlesen, den Meldungen über Streikerfolge sind meiner Meinung nach nicht 100% zu glauben, genauso wenig wie den Berichten des Milchindustrieverbands oder der LEHs. In Streikzeiten überzieht und blöfft immer jede Partei , is ja nix neues.
Während unser Bauernverband 30 Jahre geschlafen hat, konnte im Einzelhandel eine Monopolstellung aufgebaut werden, die uns nur schadet. Ich liefere auch zu einer Genossenschaft, deren Führung sich mittlerweile soweit von uns Bauern entfernt hat, daß zum heutigen Tag Milch für 45 cent aus Polen reingekauft worden ist um die Discounter weiter beliefern zu können. Eine Schweinerei!! Da frag ich mich doch, lieber wolli, wer hier naiv ist, derjenige, der auf DBV und Molkereien - ob privat oder genossenschaftlich - vertraut, die uns 30 Jahre nicht geholfen haben und uns jetzt ausspielen oder derjenige, der jetzt Geld setzt, streikt und sich an Protestaktionen beteiligt um sich zu wehren.
Heute wird bei uns seit vormittag ein Sammelwagen festgehalten, die nächsten Tage werden mehrere Molkereien mit Schleppern besetzt um den Stiistand zu erzwingen. Ich selbst werde mich in Ostdeutschland beteiligen. Und zum Lieferstopp: Durchhalten!!!
Das ist jetzt eine historische Sache. Solche Solidarität hats unter Bauern noch nicht gegeben. Also Leute, wenn was geht, dann nicht mit Gesprächen wie bisher, sondern mit Taten
Viele Grüsse Peter
Servus Peter,
wieso soll denn bitte der Bauernverband an der Entwicklung des Einzelhandels (Monopol) schuld sein? In vielen Bereichen der Wirtschaft findet seit Jahrzehnten ein ähnlicher Prozess statt. Es gibt immer weniger Konzerne die den Markt beherrschen. Z.B. Luftfahrt, Mineralöl, Strom, Automobil, Landtechnik, (Unterhaltungs)elektronik. Und am Lebensmitteleinzelhandel ist der Bauernverband schuld. Und das liegt wahrscheinlich an den Milchprodukten. Was verkauft der LEH auch sonst noch?
Ich beobachte mit Sorge, dass der BDM immer auf den Bauernverband schießt und dabei aber selber seit seinem bestehen noch keine nennenswerten Erfolge vorweisen kann. Wieso führt der BDM die Gespräche mit den Molkereien und dem Einzelhandel nicht alleine? Weil er nicht ernst genommen wird! Der Ton macht die Musik, und im Ton hat sich der BDM leider schon zu oft vergriffen. Daher wundert es nicht, dass Schaber Sonnleitner gebeten hat bei den Verhandlungen zu helfen.
Einerseitz wird auf den Bauernverband geschimpft und dann braucht man ihn und will ihn vor seinen Karren spannen damit überhaupt jemand mit dem BDM redet.
Was ich von einzelnen Forderungen des BDM halte, habe ich ja schon mal geschrieben. Nur kostendeckend ist Schwachsinn. Wenn man nichts verdienen will, sollte man lieber gleich seinen Betrieb komplett einstellen. Wie lange soll der Mindestpreis von 43 Cent denn gelten? (Bei uns haben übrigens noch viele die 40 Cent Tafeln rumhängen)
(Kann es sein, dass die Forderungen Seite auf
http://www.bdm-milchlieferstopp.de seit Vorgestern leicht umformuliert wurden?)
Wen wählt ihr denn in der Aufsichtsrat und in den Vorstand eurer Genossenschaftsmolkerei? Bei uns sind das ausnahmslos Milchlieferanten. Wer seinen Hof übergibt oder die Milch aufgibt muss ausscheiden. Daher wird unsere Genossenschaft sicherlich keine Milch aus Polen kaufen. Wenn wir uns schon selbst bestreiken, dann kaufen wir doch nicht die Milch aus Polen. Falls das der Geschäftsführer trotzdem tun würde, wär er sehr schnell weg vom Fenster. Unsere Genossenschaft ist unter der Kontrolle der Bauern. Ich glaub eher, dass ihr ein Satzungproblem bei eurer Genossenschaft habt.
Die Praxis der Molkereiblockaden finde ich doch sehr interessant. Zum einen rechtlich. Bin gespannt ob es da gerichtliche Nachwehen gibt. Zum anderen meine ich mich erinnern zu können, dass auch der BDM gesagt hat, dass man die Entscheidung einzelner Betriebe zu akzeptieren hat, wenn diese sich nicht am Streik beteiligen. Z.B. wenn sich diese den Streik finanziell nicht leisten können. Wie aber soll die jeweilige Molkerei diesen Bauern das Milchgeld ausbezahlen, wenn sie die Milch nicht verarbeiten kann weil der Tankwagen an der Lieferung gehindert wird? Diesen Widerspruch muss mir mal erst einer erklären. Vielleicht liegts auch an meiner Naivität.
Mich wundert nicht, dass versucht wird, die Milch aus Polen zu beschaffen. Die osteuropäischen Staaten (nicht nur Polen) warten doch nur auf die Gelegenheit auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen.
So, genug für heute.
Gruß
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
Du bemühst Dich sehr, mit Deinen Kommentaren zu gerade diesem Thema auch "die andere Seite der Medaille" zu hinterleuchten, was in diesem Thread sehr wichtig ist. Bei aller Euphorie und Verständnis für das, was sich zur Zeit abspielt, scheint mir der Boykott vom Ablauf her einen beinahe "revolutionären" Charakter zu haben. So richtig gut durchdacht, geplant und organisiert scheint da nicht viel zu sein.
Es gibt den Spruch "Revolution frisst ihre eigenen Kinder"...
Die Gefahr solcher Unternehmungen ist immer, dass es da auch in den steuernden Funktionen Leute gibt, die die Allgemeinheit mobilisieren, um eigentlich ihr eigenes Ding zu machen.
Der Liedermacher Reinhard Mey besang das einmal, wie folgt:
Wir war‘n uns alle einig in dem großen Saal,
Wir hatten große Pläne und ein großes Ideal.
Ich war der Frechste und der Lauteste und hatte Schneid,
Ich wußte: unsre Stärke war unsre Geschlossenheit.
Doch mancher, der von großer, gemeinsamer Sache sprach,
Ging dabei doch nur seiner kleinen eig‘nen Sache nach.
Und als sich ein Held nach dem andern auf die Seite schlich,
Stand einer nur im Regen, und der eine, der war ich.
Man muss kein Prophet sein, um zu ahnen, dass der BDM "morgen" das ist, was Raiffeisen heute ist oder die Genossenschaften heute sind.
Jede Vertretung einer Gruppe wird sich eines Tages von der Basis entfernen und sich "in sich selbst" einrichten, wenn man nicht erfolgreich gegensteuert - und das ist nicht einfach...
Nachdenklich
Holger
...
schaut mal hier...interessanter Beitrag..UND @ 3:09..schaut mal was da auftaucht!!
Beitrag ARD
Gruss
André
servus,
ich bin zwar kein milchbauer,aber hut ab und mein großen respekt an alle die mitmachen!
laßt euch nicht unterkriegen...
die milchbauern,die das nicht verstehen mit dem lieferstopp,haben anscheinend zuviel geld(woher auch immer?evtl.nebenerwerbslandwirte??) oder sind realitätsfremd!
so eine aktion war schon lang überfällig....
weiter so,ich sagte schon zu meiner frau"kauf so viel milch wie du tragen kannst"ist zwar ein tropfen auf den heißen stein,aber als landwirt muß mann sich solidarisch zeigen!!
mfg basti
basti schrieb:servus,
...die milchbauern,die das nicht verstehen mit dem lieferstopp,haben anscheinend zuviel geld...oder sind realitätsfremd!
...
mfg basti
Hallo Basti,
ganz so einfach ist das leider nicht.
Manche Bauern haben eher zu wenig Geld, nämlich Schulden und die Bank sitzt ihnen im Genick und liefern deshalb.
Andere sind Mitglied in kleinen Genossenschaften in strukturschwachen Gebieten und liefern, weil sie ihre eigene kleine Genossenschaft, deren Genossen, also Eigentümer sie sind, nicht in den Konkurs treiben können.
Deshalb lehnen solche den Boykott prinzipiell nicht ab, können aber ihre Existenz dafür nicht opfern.
Die Entscheidung zu liefern, muss man jedem selbst überlassen und darf sie deshalb nicht pauschal verurteilen, wenn man die Hintergründe nicht kennt.
Der Lieferstopp tut jedem im Geldbeutel weh, das ist klar, aber einzelne würden daran zugrunde gehen und können deshalb nicht mitmachen.
Das sind deshalb keine "Streikbrecher" oder "Verräter" an der Solidarität!
So viel Toleranz muss sein!
Auch ich hoffe und wünsche, wie so viele, die selbst keine Milchbauern sind, dass die Milchbauern mit ihren Produkten ein ausreichendes Einkommen erwirtschaften können, befürchte aber auch den Bumerang in dieser Maßnahme, denn:
Sobald der Preis auf ein einträgliches Niveau steigt, können auch die Mengen wieder steigen - und der Preis wird wieder... (Angebot und Nachfrage...)
Die Milchbauern fordern zu Recht eine gerechte Behandlung, aber in dieser Welt garantiert Dir niemand, dass Marktwirtschaft gerecht ist...
Wie dieser Boykott dereinst von den Historikern bewertet werden wird, wage ich nicht vorherzusagen.
Nachdenkliche Grüße
Holger
Moin,
dem allen kann auch ich zustimmen. Es ist sicher gefährlich, und niemand weiss wirklich wie dieser Kampf ausgeht, geschweige denn was danach kommt. Sicher ist aber: Einige die sich am Boykott beteiligen haben einfach keine andere Wahl. Ich hörte einige sagen : Ob ich nun gleich oder in ein paar Monaten bankrott gehe, das macht keinen Unterschied.
Auf der anderen Seite ist es aber verwunderlich, dass wie am letzten WE in Erfurt die Milch aus Polen kommt, das verwunderliche???? Das die Molkerei für diese Milch sogar einen Preis JENSEITS der 45 Cent Marke bezahlt !!!!
Angeblich können sie ja den höheren, geforderten Preis nicht zahlen, kaufen aber die Milch aus Polen für einen regelrechten Wucherpreis ein??
Bitte, kommt nicht mit der Aussage das wäre nur um die Produktion am laufen zu halten, das wäre ja wirtschaftlich gesehen totaler Unsinn....
Bin mal gespannt wie das weitergeht...