Das MB-trac Forum

Normale Version: Biodiesel im MBtrac verwenden? Einschränkungen?
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Hallo Tracer!

Wer hat in letzter Zeit Erfahrungen mit Biodiesel gesammelt?
Ist er in den Tracs ohne weiteres einsetzbar?

In den alten Beiträgen wurde viel über Rapsöl geschrieben, was bei meiner Fahrleistung pro Jahr jedoch nicht in frage kommt.

Biodiesel oder FAME Biodiesel (Fettsäuremthylestern, also ein Produckt aus Fettsäure und Methanol.)
Was ist besser?
Klar ist das sich die Ölwechselinterwalle halbieren, so ist es zumindest bei Fendt vorgeschrieben.

Oder ratet ihr ganz davon ab? Bei 1,539€ mach ich mir so meine Gedanken.

Gruß

MB-Chris
Hallo Chris,

Das hier in D erhältliche "Biodiesel" ist (ein) FAME.
FAME ist lediglich die internationale Abkürzung für über Alkohol veresterte Pflanzenöle (fatty acid methyl ester). Hier in D wird es auch oft als RME bezeichnet.

FAME ist nicht einfach das "Produkt aus Fettsäure und Methanol", sondern die Veresterung beider Substanzen.

"Biodiesel" ist eine irrtümliche und - wenn man die gesamte Energiebilanz betrachtet - eigentlich auch falsche Bezeichnung des aus Pflanzenöl hergestellten alternativen Treibstoffes. Es ist nicht einmal CO2-neutral.

Umgeesterte Pflanzenöle sind in Dieselmotoren,was den reinen Verbrennungsablauf angeht, wesentlich unproblematischer, als reine Pflanzenöle (PÖL). Allerdings bleiben einige zu berücksichtigende Faktoren:

1.) Kraftstoffleitungen bzw. alle Dichtungen im Kraftstoffsystem
FAME enthalten Bestandteile, die Kunststoffe quasi wie ein Lösungsmittel angreifen. Deshalb sind Kraftstoffleitungen aus Kunststoff (wie z.B. an MB-trac und Unimog) problematisch. Diese Leitungen sollten gegen FAME-taugliche Leitungen ausgetauscht werden. Es können im Einzelfall sogar Dichtungen im Kraftstoffsystem (ESP) zersetzt bzw. versprödet werden.

2.) Ölverdünnung
Mit zunehmender Baugröße von Motoren steigen (nichtlinear) die Spaltmaße, demzufolge erhöht sich die Passage von unverbranntem Kraftstoff (Kaltlaufphase, Teillastbetrieb) in das Motoröl.
Da FAME eine hohe, vom Motor nicht erreichte Verdampfungstemperatur besitzt, reichert es sich im Öl an.
Verbrauchtes Motorenöl seinerseits enthält Bestandteile, die mit Komponenten des Pflanzenöls chemisch reagieren und langkettige Molekülstrukturen bilden kann. (Polymerisation).
Da diese Reaktion relativ schlagartig einsetzt und das Produkt der Polymerisierung eine Art "Schleim" bis "Pudding" ist, ist ein kapitaler Motorschaden nur selten zu verhindern.
Da die Wahrscheinlichkeit der Polymerisation mit steigender Verschmutzung des Motorenöls steigt, werden die Ölwechselintervalle herabgesetzt.
Eine Reduzierung auf die Hälfte der Laufzeit wird empfohlen, es sollte jedoch eher die Einsatzart des Schleppers berücksichtigt werden.
Ein Schlepper, der nur kurz im Kaltlauf betrieben wird und dann im oberen Drittel seiner Leistung (Pflügen, Grubbern, etc.) gefordert wird kann längere Intervalle bekommen, als ein Schlepper auf Hackfruchtbetrieben, der nur die Spritze fährt.

3.) "Lebendkontaminierung"
Pflanzenöle sind nur begrenzt haltbar und können im Tank zur sog. "Dieselpest" führen, einer Bakterienbesiedelung, die aufwändige Reinigungsarbeiten nach sich siehen kann.

4.) Verharzung
Da FAME ungesättigte Fettsäuren enthält, neigt es bei Zutritt von Sauerstoff, diesen an sich zu binden und feste Substanzen zu bilden, die wie Harz oder "Abziehlack" aussehen.

5.) Schmierung der ESP
Kraftstoffgeschmierte Einspritzpumpen können im FAME-Betrieb einen erhöhten Verschleiß aufweisen. Ältere Reiheneinspritzpumpen sind davon weniger betroffen, als Verteilereinspritzpumpen. Aus diesem Grund bieten Hersteller von RME-freigegebenen Motoren diese oft mit fremdgeschmierten ESP's an.

6.) Besteuerung
Da FAME in wenigen Jahren bereits voll zu versteuern ist, ist der Kostenvorteil bereits bald vorbei.
Siehe Tabelle:
1.8.2006: 7,10 €cent
1.1.2008: 13,40 €cent
1.1.2009: 19,70 €cent
1.1.2010: 26,00 €cent
1.1.2011: 32,30 €cent
1.1.2012: 44,90 €cent

Was Du jetzt in Deinem konkreten Fall daraus machst, bleibt Deine Entscheidung. Es ist nie risikolos, RME zu fahren, es muss aber auch nichts passieren, allein empfehlen kann ich es Dir nicht.

Grüße

Holger
Servus miteinander!
Also ich persönlich kann von dem RME nur abraten. Ich hab jetz zwar keine praktische Erfahrung mit RME im MB trac, durfte oder besser gesagt ''musste'' sie jedoch bei der letztjährigen Rübenabfuhrkampagne mit dem LKW machen. Bei unserer Abfuhrgemeinschaft bei der ich auch fahre wird alles fast alles RME gefahren.
Das Resultat: Mindestens 3 mal pro Woche musste der Kraftstofffilter gewechselt werden.
Egal ob bei Iveco oder Scania. Jeder von uns Fahrern hatte sich schon einen ganzen Vorrat an Filtern in den Werkstätten besorgt. Der Supergau war dann noch, als dann zum Ende der Abfuhr die ersten E-Pumpen den Geist aufgegeben haben. U.a. auch bei meinem LKW und das mitten auf der Autobahn. Da kommt freude auf....Und seitdem hatte ich endgültig einen Hass auf den Mist...
In der Pumpe hatte es, vermutlich durch das RME, (laut Bosch Service, der die Pumpe vor Ort repariert hat) 2 Pumpenkolben der Reiheneinspritzpumpe zerlegt weil ein höherer Verdichtungdruck in der Pumpe herrscht.

Natürlich haben wir bei unserer Abfuhrgemeinschaft ganz andere Mengen verbraucht (Tagesverbrauch ca. 6500 liter). Aber ich glaube, daß selbst bei kleineren Verbrauchsmengen trotzdem die E- Pumpe und vielleicht sogar der Motor irgenwann davon schaden nimmt.
Grüße aus Oberbayern
Hallo MB-Chris,

es ist zum Teil sehr merkwürdig, was hier so alles zum Thema Biodiesel-oder RME-Verwendung im MB-Trac geschrieben wird.
Ich will das nicht weiter kommentieren.

Ich setze in meinem MB Trac 1100 (Bj. 1989) seit 1994 ohne Unterbrechung ganzjährig RME ein.
Ich habe lediglich einen Gummischlauch vor der Förderpumpe gegen einen RME-beständigen ausgetauscht.
Es gab bis dato keinerlei technische Probleme beim RME-Einsatz.
Ich mache einmal pro Jahr Motorölwechsel.
Die Kraftstofffilter haben eine kürzere Standzeit bei RME-Betrieb als bei mineralischen Diesel.
Der Verbrauch ist geringfügig höher bei RME als bei mineralischem Diesel, das habe ich in 1994 zu Beginn des RME-Einsatzes festgestellt.
Bei dem Leistungsverhalten des Motors konnte ich keinen Unterschied zwischen RME und mineralischem Diesel feststellen.
Daimler hatte mir auf meine Anfrage in 1994 mitgeteilt, dass die Bosch Reiheneinspritzpumpe im meinem Trac RME-tauglich ist.

Es gibt sicher Kraftstoffanlagen bei Schleppern, LKW und PKW, die nicht RME-geeignet sind. Dann sollte man auch kein RME einsetzen.
Wenn es dann trotzdem riskiert wird, und es geht dabei was in die Hose, dann wird Rotz und Wasser auf das Zeug geschimpft.

Der Preisunterschied zwischen RME und mineralischem Diesel war in den Jahren von 1994 bis dato immer so groß (momentan ca. 0,20 € pro Liter netto), dass der RME-Einsatz ökonomisch vorteilhafter als der mineralische Diesel-Einsatz war. Trotz des etwas höheren Verbrauchs bin ich überwiegend wirtschaftrlich günstiger mit RME gefahren als mit mineralischem Diesel.

Im Gegensatz zu mineralischem Diesel gibt es bei RME bei der Mineralölsteuerrückerstattung für landwirtschaftlichen Einsatz keinen Selbstbehalt und auch keine Obergrenze von 10.000 Liter.

Gruß, Heinrich Graf
Hallo Heinrich,

ich bitte Dich sehr, diesen Beitrag nicht als Kritik an dem Deinen oder gar an Dir persönlich auffassen, ganz im Gegenteil – endlich mal einer, bei dem es ohne größere Probleme klappt, die Problematik ist aber dennoch etwas komplexer, als es nach Deinem Post scheinen mag!

Zuerst einmal danke vielmals für diesen sehr wertvollen Beitrag!
Da er aus praktischer Erfahrung stammt, ist er als Antwort auf die eingangs gestellte Frage sehr hoch zu bewerten!

(Dennoch würde ich gern schon von Dir wissen, was an meinem Beitrag (Zitat: ) "...sehr merkwürdig..." ist?

Auch meine Beobachtungen stammen aus der Praxis, zwar nicht alle selbst, also persönlich am eigenen Fahrzeug gemacht, aber dennoch zusammen mit Arbeitskollegen, Freunden oder bekannten Unternehmen gemacht. Zudem bin ich in dem Unternehmen, in dem ich arbeite, für die „Versuchsfahrzeuge“ mitverantwortlich.

(Mein Chef ist wie ich ein sehr technikbegeisterter Bastler und so „experimentieren“ wir beide gern mit Firmenautos, was so alles technisch möglich ist.
So läuft z.B. gerade im Moment ein Versuch, bei dem zwei umgerüstete Skoda Octavia „Elsbett“ gegen einen Toyota Prius beweisen müssen, wer billiger fährt. Aufgrund der im Firmeneinsatz hohen Kilometerleistung, sowie des engen Kontaktes zur Fa. Elsbett und zu Unternehmen, die gemeinsam mit technischen Universitäten ähnliche Versuche machen, bzw. gemacht haben, möchte ich mir deshalb eine gewisse, wenn auch bescheidene Kompetenz in Fragen alternativer Kraftstoffe zumessen.)


(Dieselpest z.B. hatte ich zwar selber noch keine, aber blink nur mal im Unimog-Forum nach dieser Seuche...) http://www.unimog-community.de

Doch zum Kern:
Das Risiko der Polymerisation mag bei RME zwar nicht ganz so groß sein, wie bei Einsatz von reinem Rapsöl (PÖL), aber die Aussage: (Zitat: )"...einmal pro Jahr Motorölwechsel..." würde ich dennoch nicht ohne Angabe von Betriebsbedingungen und -stunden propagieren und unterschreiben. Das kann auch – trotz mehrjährigem Erfolg im Einzelfall - nahe an der Grenze zum „Glück gehabt“ liegen...

Ich kann jetzt leider (oder besser zum Glück) nicht von selbst erlebten Polymerisationen berichten, aber:

Zitat aus:
http://www.adac.de/Auto_Motorrad/Tanken/...m_Tank.asp
· Befinden sich Buntmetalle (z. B. Kupfer und Messing) sowie Zink im Kraftstoffsystem, werden diese von RME direkt angegriffen bzw. kann eine katalytische Funktion dazu führen, dass es zur „Schlammbildung“ (Polymerisation) von RME kommt.
· Aus Untersuchungen ist bekannt, dass es bei RME-Betrieb zu einer Verdünnung des Motoröls kommen kann, wenn das Fahrzeug häufig mit geringerer Last, wie z. B. im Stop-and-go-Verkehr gefahren wird. Daher sollten die gesonderten Ölwechselvorschriften bei RME-Betrieb unbedingt beachtet werden.
(Zitat Ende)


Ein mit einer TU durchgeführter Versuch einer Fahrzeugflotte eines mir persönlich bekannten Importeurs einer Traktorenmarke bestehend aus mehreren Standardschleppern, sowie einigen PKW’s hat diese Polymerisationen sehr wohl erlebt! Kapitale Motorschäden an mehreren Fahrzeugen und zwar innerhalb des normalen (nicht des verkürzten) Ölwechselintervalles(!) waren leider die Folge.

Nun braucht man bei einem älteren Fzg., wie dem MB-trac nicht mehr so übervorsichtig zu sein, wie der ADAC empfiehlt, die Weichmacher sind inzwischen auch ohne die Lösemittel des RME aus den Schläuchen und Dichtungen raus, zu „blauäugig“ sollte man aber auch nicht sein...

Um jedoch überhaupt einmal einen Eindruck von der tatsächlichen Qualität des verbrauchten Öls zu erhalten, empfehle ich Dir dringend, dies zumindest einmal untersuchen zu lassen.
Wir lassen das immer und mit einer gewissen Regelmäßigkeit bei der Fa. Wearcheck machen. Dort erhält man absolut brauchbare Ergebnisse und auch Informationen, was genau los ist, also z.B. Metallpartikel im Öl, Anteil an Ruß, u.s.w.
http://www.wearcheck.de/
Das ist auch nicht sehr teuer und lohnt sich auch mal bei Fahrzeugen, die kein RME oder PÖL fahren - man kriegt ein wenig einen Gesamteindruck des Motorzustandes.

Trotzdem ist deine langjährige Erfahrung sehr wertvoll in diesem Thread!

Dein trac Baujahr 1989 scheint also RME-taugliche Kraftstoffleitungen zu besitzen, das könnte mit relativer Sicherheit heißen, ab dann und später dürfte es mit den Kunststoffleitungen keine Probleme mehr geben, was damit nicht automatisch für die früheren Baujahre abgeleitet werden kann.

Ich kenne leider Leitungen, die durch verestertes Pflanzenöl aufgequollen sind, wie ein Hefekuchen - was nicht in wenigen Tagen passierte, sondern z.T. Jahre dauern kann!
Sogar PUR-Leitungen sind davon betroffen! Bisher sind lediglich PTFE-Gemische bekannt, über lange Zeit stabil zu bleiben.

Ein weiteres Problem stellt folgende Aussage dar: (Zitat: ) „...Daimler hatte mir auf meine Anfrage in 1994 mitgeteilt, dass die Bosch Reiheneinspritzpumpe im meinem Trac RME-tauglich ist.“

Das ist schön, aber leider im Fall eines Defekts nutzlos, weil man eine Freigabe des Herstellers der Pumpe (BOSCH) benötigt, die zwischenzeitlich für manche Pumpen zwar vorlag, aber seit langem bereits wieder zurückgenommen wurde.
Es gibt zur Zeit m.W. keine einzige Standard-BOSCH ESP, die RME-freigegeben ist. Ausschließlich Sonderpumpen bekommen diese Freigabe. (korrigiert mich bitte, wenn ich nach aktueller Sachlage falsch liegen sollte!)

Trotzdem sind die alten Reiheneinspritzpumpen von BOSCH (was ich aber bereits im vorigen Beitrag erwähnte) die mit den wenigsten Problemen, da hast Du völlig recht! Letztlich spielt das auch eine untergeordnete Rolle, da eine solche Freigabe lediglich im Garantiefall etwas nützt.

Deinem Satz: (Zitat: ) „...Wenn es dann trotzdem riskiert wird, und es geht dabei was in die Hose, dann wird Rotz und Wasser auf das Zeug geschimpft....“ stimme ich voll und ganz zu. Wohl viele Versuche enden nach bitteren Erfahrungen, die oft hätten vermieden werden können!

Deine Beobachtungen zu den Betriebsumständen, also Filterwechsel, Leistungsverhalten, Verbrauch, etc. decken sich total mit unseren Informationen. Danke für die Bestätigung!

Alles in allem bleibt also schon ein selbst zu verantwortendes Restrisiko! Eine Dichtung oder eine ESP kann auch erst nach vielen Jahren defekt werden und es ist dann schwierig, es ursächlich auf RME zurückzuführen.

Deine Erfahrungen zeigen aber, dass es auch ohne viel darüber zu grübeln, einfach funktionieren kann.

Leider bin ich selbst in der Situation eines permanent angespannten Geldbeutels, so dass ich nicht mehr oft den Mut habe, solche Risiken einzugehen. Das mag sicherlich im Einzelfall falsch - und kann sogar teuer sein, allein, was hilft es, die Differenz zwischen meinem Brutto und meinem Netto ist einfach zu groß!
Vielleicht wird man auch mit zunehmendem Alter ängstlicher - vorsichtiger... ich weiß es nicht...

Grüße an alle und bitte nochmal, nichts für ungut, Heinrich, ist nicht persönlich gemeint!

Holger

Hier zwei Wearcheck-Analysen, damit man sich mal ein Bild machen kann (man achte auf die vielen Feinheiten):

[Bild: wc1.jpg]

[Bild: wc2.jpg]
Hallo,

um alles ein wenig abzukürzen. Den reinen RME Biodiesel gibt es in der Form nicht mehr und wenn zu absolut überteuerten Preisen. Der jetztige Biodiesel ist in den meisten Fällen ein Gemisch aus Pflänzen-, Palmöl un Fettresten. Fettreste sind Fette aus Fritteusen, z. B. MC... oder Burger...!!!! Von diesen Produkten ist sehr abzuraten auch wenn es zur Zeit bei den überteuerten Preisen wieder auf den Markt gelangt...

Wenn man Bio unbedingt fahren möcht dann nur das 2 Tanksystem mit Pflanzenöl und Diesel.

Gruss Johannes
Hallo Johannes,

wie kommst Du auf dieses m.E. recht schmale Brett?

Ralativ Flächendeckende Verfügbarkeit von RME bzw. "Biodiesel"
http://www.ufop.de/biodiesel_aktuell.php
http://www.ufop.de/1299.php
http://www.ufop.de/biodiesel_tankstellen.php

Aktuelle Herstellung von Biodiesel:

http://www.ufop.de/490.php

Wo hast Du die Infos über Zumischung von "Frittenfett" in RM-Ester her?
Wäre interessant, wenn das stimmt, ob es aber tragisch ist (die Pflanzenöle werden umgewandelt), müsste man eruieren...

Grüße

Holger
Hey,

ich komme darauf, weil wir das Zeug verkaufen....

Den reinen Raps Methyl Ester (RME) gibt es fast nicht mehr zu kaufen und wenn sehr sehr teuer. RME wird fast nur noch mit anderen Ölen ( Palmöl, Pflanzenöl, Fetten ) so zu sagen gestreckt und es geht in die Dieselbeimischung, die DIN Norm wird trotzdem erfüllt. Biodieselkontrakte in grösseren Mengen sind sehr schwer zu bekommen. Dann kommt noch hinzu das einer der ganz grossen Biodieselproduzenten Insolvent angemeldet hat und dort die Produktion auch sehr schleppen bis gar nicht läuft.

Des weitern sind die Rohstoffe zur Herstellung so extrem gestiegen, so dass die Produktion sich kaum lohnt. Folge dessen kommt es zu diesen Lieferengpässen.
Hey Hannes,

das ist ja hochinteressant! Danke für die Info, wieder aus kompetenter Quelle! Dieser "Fred" entwickelt sich...

Wie stellt sich die Kontaminierung des gebrauchten Frittenfettes nach der Umesterung im fertigen RME (oder dann doch besser FAME) dar?
Substanzen, wie Salz und Gewürze müssten doch dann, so sie in Lösung gehen - was zumindest beim Salz der Fall sein dürfte - auch in der Fertigware noch drin sein, oder?

Auch andere Substanzen, die z.B. bei zu hoher Erhitzung des Fettes (in der Frittenbude) entstehen, müssten doch dann noch im fertigen Produkt sein...

Hast Du da Analyseergebnisse drüber?

Palmöl hat ja seine eigene Tragödie:
Länder, die Regenwälder abholzen und Palmölplantagen errichten, um ihre Schulden bei den großen Banken der Welt (ganz vorne auch eine mit der "Leistung aus Leidenschaft") zu bezahlen, während die Klimakatastrophe fortschreitet und die eigene Bevölkerung sogar hungert...

Sofern das so wäre, gäbe es dann noch weitere Gründe, die Finger von dem Zeug zu lassen.

Nachdenkliche Grüße

Holger

Laut aktuellem Marktbericht des UFOP ist/bleibt der Preis ca.12ct unter Diesel. Ob sich das überhaupt rechnet, ein kürzeres Öl- und Filterwechselintervall mit eingerechnet???
http://www.ufop.de/downloads/RZ_MI_0608.pdf
Hallo Holger,

wenn ich den Eindruck erweckt haben sollte, eingeschnappt oder beleidigt zu sein, so ist dem nicht so. Warum sollte ich denn, ich fühle mich doch nicht persönlich angegriffen.
Es wundert mich nur, was so alles zum Thema Biodiesel in diesem (aber nicht nur in diesem ) Forum losgelassen wird.

Zu Hannes Aussage, dass Biodiesel nicht mehr aus reinem Rapsöl besteht, so trifft das zu. Rapsöl als Biodieselrohstoff ist schlichtweg sehr teuer geworden. Bei Preisen für mineralischen Diesel von 1,45 bis 1,50 €/Liter wird wieder ein höherer Rapsölanteil eingesetzt.
Allerdings darf in Deutschland nur Biodiesel vertreiben werden, der die entsprechende Kraftstoffnorm erfüllt. Das ist das entscheidene dabei.

Wer sich erkundigen will ob sein Fahrzeug bzw. Trac Biodieseltauglich ist, der kann sich beim Maschinenring Wetterau in Wölfersheim bzw. www.rapsbiodiesel.de oder auch bei der Ufop www.ufop.de schlau machen.

Gruß, Heinrich Graf
Guten Morgen,

wenn der Rohstoff, sprich Altfette kommt, dann werden diese sehr aufwendig gefiltert. In diesem Falle der Biodieselproduktion ist das Mischungsverhältnis 60%Pflanzenöl und 40 % Altfett, dieses wird dann noch mittels anderer Chemischer Substanzen aufgekocht, Glycerinphase wird entzogen und schon hat man Biodiesel. Trotz alle dem für den Lack eine grosse Herausforderung. Das Glycerin wird dann zur Herstellung von Reinigungsmitteln benötigt.

Analysenzertifikate möchte ich nicht so gern aus der Hand geben. Man wundert sich, aber trotzdem erfüllen diese Kraftstoffe die DIN-NORM.

Wie in einem vorherigen Beitrag beschrieben das das Motoröl sich verdünnt kann man so nicht sagen. Es vermischt sich mit dem Motorenöl und fängt an eine breiige Masse zu werden. Dieser Prozess entsteh entweder bei Biodieselgemischen ( Pflanzenöl/Palmöl ) oder bei reinem Pflanzenöl. Deswegen sollte man den Peilstab das ein oder andere mal öfter benutzen.

Gruss Johannes
Hallo an alle, hallo Hannes,

Hannes schrieb:...Analysenzertifikate möchte ich nicht so gern aus der Hand geben.....

Hallo Hannes,
das ist sehr schade, aber verständlich, mich hätte nur mal interessiert, ob die in Lösung gegangenen Substanzen draußen sind bzw. ob überhaupt darauf untersucht wird.
Das hier:
Hannes schrieb:...sehr aufwendig gefiltert...
hat nämlich seine Grenzen: Filtrieren kann man nur Gemische, keine Lösungen!
Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Filtration

Vielleicht überlegst Du es Dir trotzdem noch mal. Man kann ja alle „verräterischen“ Informationen ausblenden. Wäre informativ, muss aber nicht unbedingt sein.

Hannes schrieb:...Wie in einem vorherigen Beitrag beschrieben das das Motoröl sich verdünnt kann man so nicht sagen. Es vermischt sich mit dem Motorenöl und fängt an eine breiige Masse zu werden. Dieser Prozess entsteht entweder bei Biodieselgemischen ( Pflanzenöl/Palmöl ) oder bei reinem Pflanzenöl. Deswegen sollte man den Peilstab das ein oder andere mal öfter benutzen....

Das ist absolut richtig beobachtet, trotzdem heißt der Fachbegriff dafür Ölverdünnung.
Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96lverd%C3%Bcnnung
Das bedeutet nicht zwingend, dass das Öl dünner im Sinne von niedrigviskoser wird, sondern nur, dass der ursprüngliche Ölanteil geringer bzw. weniger wird. Wink

Grüße an alle

Holger