18.06.2008, 13:12
Hallo Leute,
in letzter Zeit hatte ich immer wieder Bremsleitungen zu öffnen, weil z.B. Bremssättel oder –zylinder ausgewechselt werden mussten.
Das führt je nach Geschicklichkeit des Schraubers bzw. Zugänglichkeit des Objektes der Begierde zu mehr oder weniger großen Verlusten an Bremsflüssigkeit in den darüber liegenden Leitungen, die, wenn man es nicht irgendwie verhindert, ganz leer laufen.
Danach beginnt das erneute Befüllen und z.T. ein langwieriges Entlüften.
Schon länger habe ich mich mit Lösungsansätzen befasst, wie man den Verlust der Bremsflüssigkeit und den daraus resultierenden Entlüftungsaufwand minimieren kann, kam jedoch nicht wirklich weiter.
Letzten Sonntag jedoch hat mich ein Besuch bei meiner Schwiegertochter zu einer ebenso einfachen wie preiswerten, sowie verblüffend erfolgreichen Lösung inspiriert.
Der Auslöser, welcher meine Phantasie zum Arbeiten anregte, war – jetzt bitte nicht lachen!!! – eine Kaninchentränke im Käfig der beiden Zwergkarnickel meiner Schwiegertochter...
Nun mögt Ihr zu Recht denken, was hat eine Hasenstall mit Bremsleitungen zu tun?
Ganz einfach:
Eine Kaninchentränke ist ein umgedrehter Behälter mit einem Röhrchen am unteren Ende.
Der Unterschied zum Bremsflüssigkeitsbehälter ist also gar nicht so gravierend – mit einer Ausnahme: Die Kaninchentränke ist „oben“ geschlossen, die Flüssigkeit läuft deshalb immer nur bis zum untersten Ende des Röhrchens.
Nach dem Befüllen der Tränke kippt man den Behälter um und es läuft nur so viel aus, bis der äußere Luftdruck mit dem Unterdruck im Behälter (Vakuum) gleichzieht. Dann ist Schluss.
Nichts läuft mehr aus – so lange halt die Kaninchen nicht dran werkeln.
Tun die das, dann läuft Flüssigkeit nach. Aus diesem Grund muss das Röhrchen dieser Tränken einen Mindestquerschnitt haben.
Diesen Querschnitt haben Bremsleitungen (zum Glück) nicht!
Zurück zum Bremsflüssigkeitsbehälter! Wie gesagt, dieser ist trotz des aufgeschraubten Deckels oben NICHT dicht.
Öffnet man unter dem Behälter irgendwo die Leitung, läuft deshalb die Leitung leer, weil Luft über den Behälterdeckel nachströmen kann.
Jetzt zur Lösung: (Ihr ahnt es bestimmt schon!)
Vor dem Öffnen der Leitung den Behälter möglichst randvoll auffüllen. Dann eine Folie oder ein Stück einer Einkaufstüte oder ein Stück eines Luftballons über den Deckel stülpen und mit einem stabilen Gummi (z.B. von Einkochgläsern) hermetisch verschließen.
Gleicher Effekt wie bei der Kaninchentränke:
Nach dem Öffnen der Leitung stellt der atmosphärische Luftdruck ein Gegengewicht zur Bremsflüssigkeit her, ein paar Tropfen (je nach Größe des restlichen Luftpolsters im Behälter, deshalb vorher randvoll auffüllen!) entweichen, fertig!
Da die Bremsleitungen einen sehr kleinen Querschnitt haben, sowie die Bremsflüssigkeit eine relativ hohe Viskosität hat, stoppt der Abfluss am Rohr- oder Leitungsende und Luft dringt nicht ein.
Habe das die Tage ausprobiert, das Ergebnis ist sagenhaft! Praktisch kein Verlust an Bremsflüssigkeit und wenn man die zu ersetzenden Teile, wie Bremssattel oder –zylinder bereits vor der Montage befüllt, reduziert sich das Entlüften auf ganze 2 bis 3 Luftbläschen.
Kosten: Eine saure Oma zu Lasten eines Glases saurer Gurken (weil man ihr den Einkochgummi geklaut hat...
Viel Erfolg beim Ausprobieren!
Grüße
Holger
in letzter Zeit hatte ich immer wieder Bremsleitungen zu öffnen, weil z.B. Bremssättel oder –zylinder ausgewechselt werden mussten.
Das führt je nach Geschicklichkeit des Schraubers bzw. Zugänglichkeit des Objektes der Begierde zu mehr oder weniger großen Verlusten an Bremsflüssigkeit in den darüber liegenden Leitungen, die, wenn man es nicht irgendwie verhindert, ganz leer laufen.
Danach beginnt das erneute Befüllen und z.T. ein langwieriges Entlüften.
Schon länger habe ich mich mit Lösungsansätzen befasst, wie man den Verlust der Bremsflüssigkeit und den daraus resultierenden Entlüftungsaufwand minimieren kann, kam jedoch nicht wirklich weiter.
Letzten Sonntag jedoch hat mich ein Besuch bei meiner Schwiegertochter zu einer ebenso einfachen wie preiswerten, sowie verblüffend erfolgreichen Lösung inspiriert.
Der Auslöser, welcher meine Phantasie zum Arbeiten anregte, war – jetzt bitte nicht lachen!!! – eine Kaninchentränke im Käfig der beiden Zwergkarnickel meiner Schwiegertochter...
Nun mögt Ihr zu Recht denken, was hat eine Hasenstall mit Bremsleitungen zu tun?
Ganz einfach:
Eine Kaninchentränke ist ein umgedrehter Behälter mit einem Röhrchen am unteren Ende.
Der Unterschied zum Bremsflüssigkeitsbehälter ist also gar nicht so gravierend – mit einer Ausnahme: Die Kaninchentränke ist „oben“ geschlossen, die Flüssigkeit läuft deshalb immer nur bis zum untersten Ende des Röhrchens.
Nach dem Befüllen der Tränke kippt man den Behälter um und es läuft nur so viel aus, bis der äußere Luftdruck mit dem Unterdruck im Behälter (Vakuum) gleichzieht. Dann ist Schluss.
Nichts läuft mehr aus – so lange halt die Kaninchen nicht dran werkeln.
Tun die das, dann läuft Flüssigkeit nach. Aus diesem Grund muss das Röhrchen dieser Tränken einen Mindestquerschnitt haben.
Diesen Querschnitt haben Bremsleitungen (zum Glück) nicht!
Zurück zum Bremsflüssigkeitsbehälter! Wie gesagt, dieser ist trotz des aufgeschraubten Deckels oben NICHT dicht.
Öffnet man unter dem Behälter irgendwo die Leitung, läuft deshalb die Leitung leer, weil Luft über den Behälterdeckel nachströmen kann.
Jetzt zur Lösung: (Ihr ahnt es bestimmt schon!)
Vor dem Öffnen der Leitung den Behälter möglichst randvoll auffüllen. Dann eine Folie oder ein Stück einer Einkaufstüte oder ein Stück eines Luftballons über den Deckel stülpen und mit einem stabilen Gummi (z.B. von Einkochgläsern) hermetisch verschließen.
Gleicher Effekt wie bei der Kaninchentränke:
Nach dem Öffnen der Leitung stellt der atmosphärische Luftdruck ein Gegengewicht zur Bremsflüssigkeit her, ein paar Tropfen (je nach Größe des restlichen Luftpolsters im Behälter, deshalb vorher randvoll auffüllen!) entweichen, fertig!
Da die Bremsleitungen einen sehr kleinen Querschnitt haben, sowie die Bremsflüssigkeit eine relativ hohe Viskosität hat, stoppt der Abfluss am Rohr- oder Leitungsende und Luft dringt nicht ein.
Habe das die Tage ausprobiert, das Ergebnis ist sagenhaft! Praktisch kein Verlust an Bremsflüssigkeit und wenn man die zu ersetzenden Teile, wie Bremssattel oder –zylinder bereits vor der Montage befüllt, reduziert sich das Entlüften auf ganze 2 bis 3 Luftbläschen.
Kosten: Eine saure Oma zu Lasten eines Glases saurer Gurken (weil man ihr den Einkochgummi geklaut hat...
Viel Erfolg beim Ausprobieren!
Grüße
Holger