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Normale Version: Bremse zieht von selbst an beim MBtrac 800 - Abhilfe?
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Servus zusammen,


gestern hatte ich mal wieder das Vergnügen, was ganz spannendes am Trac zu erleben:

Am 800er Mittelschalter haben mir von einer Sekunde auf die andere alle Bremsen (vorne fast mehr als hinten) von selbst angezogen. Und zwar schon etwas, da sogar im Forstbetrieb alle Scheiben richtig warm wurden.

Vor kurzem habe ich einen neuen Hauptbremszylinder eingebaut, kanns damit was zu tun haben????

Ich vermute ja mal schwer den Bremskraftverstärker, aber bevor ich den neu hole (ca. 1400,- E) oder mir den Spaß mit einem Rep.-Satz bereite (230,- E) Sad

würde ich mal gerne Eure Meinung/Tips zur Abhilfe hören!

Komischerweise löst sich die komplette Betriebsbremse auch wieder von einer Sekunde auf die andere so misteriös wie es plötzlich kommt.

Einen direkten Zusammenhang zwischen Bremspedalbetätigung und lösen/anziehen konnte ich nicht feststellen.

Bremswirkung ist voll da, Pedal fällt keinen MM durch



Besten Dank schon im Voraus




Grüße

Michl
Werter Michl, das nächste Mal löst Du Deinen Haupbremszyl.vom Verstärker, die Bremsleitung bleibt dran!
Bleibt der Karren eingebremst kann es der Verstärker schon einmal nicht sein. Dann würde ich den Haupbremszyl., gerade weil er neu ist ins Visier nehmen. Löse einfach eine beliebeige Entlüftungsschraube, wenn Druck drauf war ist´s der Haupbremszyl. Dieser müsste unbetätigt den Druck abbauen und quasi eine Verbindung zwischen Behälter und Bremssattel öffnen. Außer Dein neuer Hauptbremszyl hat ein Bodenventil. Genau dann würde Dein Problem auch auftreten.

lg.
Klaus
Servus Klaus,


vielen Dank schon mal für deine nützlichen Tipps.

Ich fasse mal so zusammen, wie ich das verstehe: Ich soll also, wenn mir die Bremse mal wieder zumacht, den Bremskraftverstärker vom Hauptbremszylinder "abklemmen", oder?


Wie sehe ich, ob der Hauptbremszylinder von mir so ein "Bodenventil" hat? Kann gut sein, daß mir meine speziellen Freunde in der Sternapotheke da wieder was falsches bestellt haben. Ich hab nämlich ehrlich gesagt nicht 1000% aufgepasst, ob das Ding genauso war wie der alte Hauptbremszylinder....


Vielen Dank nochmal, ich hoffe, du meldest dich bald wieder, weil auf die Straße brauch ich so nicht fahren.



Grüße


Michl

1300Vollmer

Ein unwissender meldet sich zu Wort ;-)

Wird die Betriebs- oder Handbremse in irgend einer Weise auch per Bowdenzug betätigt bzw. der Luftstrom ausgelöst?

Bei meinem Deutz hatte ich das gleiche Problem, hier hat die Handbremse ständig selbstständig angezogen - Grund war hier, dass die Kabinenfederung sich anders eingestellt hat und somit die Bowdenzüge kürzer/länger wurden
Servus Andre,


danke für die Anregung, wäre u. U. auch eine Möglichkeit gewesen.

Habe ich aber schon überprüft und scheidet sowieso aus, da mir alle 4 Bremsen anziehen.

Und vorne sogar fast noch krasser als hinten.

Handbremszüge sind frei, Lüftspiel passt, Bremsen sind sauber und gangbar, Sättel alle überholt.

Es kann nur irgendwie an Hauptbremszylinder oder Verstärker liegen.

DLB bremst auch richtig und zieht auch nicht an.


Grüße


Michl
Hallo Michl,

Ich tippe wie Klaus auf das Bodenventil,das bei Scheibenbremsen gar nicht dahin gehört.Die Bremsleitung sollte direkt am Hauptbremszylinder angeschraubt sein,ohne "Zwischenring".Das Bodenventil dient bei Trommelbremsen dazu
das man nicht bei jeder Bremsvorgang die Radbremszylinder aufpumpen muß.Es läst eine Restdruck im Bremsssystem bestehen. Dieser Restdruck läßt die Bremsklotzen anlaufen,die werden so warm das der Bremsöl ausdehnt und die bremsen blokkieren läßt.Das eventuelle Bodenventil entfernen und die Bremsleitung direkt am Zylinder befestigen.

Viel Erfolg !


Gruß Frank
Du mußt den Hauptbremszyl. nicht ganz vom Verstärker trennen, nur die 3 Stück 8er Schrauben lockern. Unbetätigt muß der Haupbremszyl. spannungsfrei am Verstärker anliegen, sprich die Betätigungsstange des Bremsverstärkers darf den Kolben den Hauptbremszyl. nicht drücken, nicht einmal einen mm! Denn, der Hauptbremszyl. hat, sofern er einkreisig ist 2 Manschetten. Beim Betätigen verschließt mit den ersten paar mm Weg die hintere Manschette des Kolbens die Öffnung in den Behälter, erst dann kann die vordere Druck aufbauen. Beim lösen passiert das Ganze in der umgekehrten Reihenfolge: Der kolben fährt zurück und die vordere Manschette baut der Druck wieder ab bis die hintere die Bohrung in den Behälter freigibt. Der Behälter hat dann die Funktion eines Ausdehnungsgefäßes.
Ein allenfalls montiertes Bodenventil hingegen hält einen definierten Restdruck womit zangslaufig der Behälter nicht mehr als Ausdehnungsgefäß wirksam ist.

So, und das Bodenventil ist meistens von vorne in den Bremszyl. geschraubt, wie Frank schon geschrieben hat. Meistens, aber halt nicht immer. Denn es kann auch im Zyl. innen vorne am Kolben sein.
So eine kleine lustige, doppelbödige Scheibe mit ein paar Löcher drin.

Wenn es der Verstärker nicht ist bleibt fast nur der Hauptbremszyl.
Außer Du hast ein Differenzdruckventil oder ein hydr. angesteuertes Anhängerbremsventil. Diese Beiden können, wenn auch unwahrscheinlich, das gleiche Problem machen. Diese zu beschreiben ginge jetzt zu weit, schau mal wie geraten.
Wenn´s dann immer noch nicht funzt geh´n mer gerne weiter.
Interessiert mich eh selber auch immer, die Fehlersuche.
Weswegen ich mich auch immer ein wenig ärgere, wenn keine Rückmeldungen kommen. Schließlich will ich ja hier auch was lernen.

lg.
klaus

lg.
klaus
Servus Klaus und Co.,


soweit weiß ich jetzt Bescheid. Infolge des totalen Pisswetters Cool hier und heute bei uns werd ich heute mal einen Werkstattnachmittag verbringen und mir die Sache anschauen.

Ich mache auf jeden Fall Fotos und werd wohl auch wieder Eure Hilfe brauchen.

Bei mir schauts jetzt von der Einbaulage her folgendermaßen aus:

Der Bremskraftverstärker sitzt bei mir hinten rechts im Rahmen hinter der Kabine, meiner hat noch Einkreis-Bremshydraulik plus 1- und 2-Leiter DLB mit mechanischem Anhängersteuerventil und ohne Federspeicherbremse.


Wie gesagt, heute nachmittag weiß ich dann schon mal mehr.



Grüße


Michl
Hallo Michl,

das von Dir beschriebene Problem kenne ich seit letztem Jahr auch.

Bei meinem 800er (Bj. 79) war es der Bremskraftverstärker.
Dieser wird hydraulisch angesteuert, verstärkt die Bremskraft pneumatisch und gibt sie hydraulisch an die einzelnen Räder weiter. Im Bereich der pneumatik waren die Dichtungen am Druckkolben verschlissen, so das er in Bremsstellung stehen geblieben ist und die Rückstellfeder war vermutlich ermüdet.
Wabco Rep. Satz war nicht erhältlich so wurde für ca. 1300 + Mwst. € ein neuer beschaft.

Gruß Alex
Servus Alex,


ich hoffe, dass es bei mir nicht der Bremskraftverstärker ist. Mal schauen, ob nicht die Überprüfung des angebl. "passenden Hauptbremszylinders" was bringt.

Ich trau ja inzwischen meiner Stern-Apotheke keinen CM mehr über den Weg Sad

Ich hab mich schon mal schlau gemacht, der Rep.-Satz ist zu beschaffen und kostet erträgliche 235,- Euro.

Sollte es bei mir der Verstärker wirklich sein (glaub ich jetzt mal noch nicht so schnell), dann probiere ich auf alle Fälle den Rep.-Satz.

Denn die ca. 1400 Euros brutto kotzen mich ehrlich gesagt anTongue



Beste Grüße


Michl
Servus Michl,

was für eine Teilenummer hat denn dein Hauptbremszylinder?

Für den 440163 mit Einkreis müsste das der A003 430 58 01 sein. (passender Reparatursatz wäre A001 586 97 43

Es gibt auch einen A003 430 14 01 (fürn 65/70 und 700er), sowie einen A003 403 95 01 (komischerweise anscheinend nirgens eingebaut). All diese Hauptbremszylinder haben den selben Reparatursatz. Die Innereien sollten also gleich sein, und deshalb glaub ich auch nicht, dass die dir da was flasches verkauft haben.

Es gab natürlich auch noch einen ganzen Sack voll Sonderausstattungen bei denen mir die EPC aber nie die Teilenummer des Hauptbremszylinders verraten will auch wenn es ein anderer wäre.

Gruß
Wolfgang

P.S.: schmeiß mal wieder dein ICQ an.
Hallo Michl,

es ist zwar schon etwas länger her, aber was war denn hier die Ursache? Ich beobachte ein ähnliches Phänomen bei meinem 800er Mittelschalter.

Grüße

Ingo
Servus Ingo,


grundlegende Ursache sind gequollene Manschetten, etwas Laufspuren im Zylinder des Bremskraftverstärkers und einiges an Druckluftmatsch (Wasser/Öl Kondensat) im Bremskraftverstärker.

Den Einbau des Rep-Satzes hab ich jetzt noch bis die Tage rauszögern können, indem ich den BKV ausgebaut, komplett zerlegt gesäubert und die Zylinderbohrung etwas nachgehohnt habe.

Dafür gibt es extra Geräte.

Die hoffentlich etwas "ruhigeren" Tage jetzt dann vor Weihnachten wird diese Aktion in Angriff genommen.



Viele Grüße

Michl
Hallo Michl,

na super. Danke für die Info. Das wird ja eine lustige Aktion werden. Ich werde irgendwie versuchen die Aktion ins Frühjahr zu verschieben. Wenn einem die Finger nicht mehr an der Kiste festfrieren arbeitet es sich deutlich leichter...

Gruß

Ingo