Das MB-trac Forum

Normale Version: Überholung der Einspritzpumpe bringt etwas!
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Servus Tracler,
wollte nur mal eine kleine Geschicht aus naher vergangenheit erzählen.
Hatte vor 4 Wochen meinen 1400 bei einem kompl.Service bei der Fa. W.Maier in Neu-Ulm, soweit war alles in Ordnung,als wir dann den Trac aber an der Motorbremse testeten(hatte schon lange das Gefühl, es fehlen ein paar PS) konnten wir nicht glauben, was uns Angezeigt wurde, ganze 75kw/102Ps wurden an der Welle erreicht, auch nach dem Versuch die Fördermenge hochzudrehen, konnten nur 80Kw109Ps an der Welle erziehl werden.Nach anraten des Meister habe ich nun meine Einspritzpumpe überholen und nach Baumuster 1600er einstellen lassen(Bosch Service Lipp in Aalen----top Service).
Danach wollte ichs gleich wissen, ab an die Bremse und siehe da nun hat der gute 106kw144Ps ander Welle (ergibt Motorleistung von166Ps) Winkund das ganz ohne ein Anzeichen von Rauch.

Lg Charly
Ps. dem Trac fehlten 300 U/min und die Pumpe ist jetzt auf Mittelstellung der Fördermenge.
Servus Charly, wieviel Stunden hat dein Trac drauf?
Die Einspritzdüsen haste hoffentlich auch mit gemacht, das ist ein verschleißteil und sollte alle 5-6000 Std neu gemacht werden!
Wenn er beim Service war sollten auch Dieselfilter und Luftfilter in ordnung sein oder ?

Gruß Anton
Hallo

Hatte den Winter die ESP von unserm MB 1000 auch beim Überholen da uns auch gefühlsmäßig paar PS gefehlt hatten...am Ende 1500 Teuronen da die Pumpe komplett überholt werden musste da nur noch 4 Kolben Richtig gearbeitet hatten! In diesem Zug haben wir gleich noch mehr Menge geben lassen. Der Trac Raucht zwar ein wenig, zieht aber jetzt wie Sau!!! Im Winter läft er jetzt auch viel besser an und raucht im Stand nicht mehr so. Ach der Trac hat gerade mal 5000 std.!

Mfg, Timo
He Anton,
auf deine Frage, der Trac hat jetzt 7500Std. und hat bei ca 6000Std. neue Düsen (laut Vorbesitzer, hab ihn seit 6100Std.)bekommen, aber wie gesagt, es ist nicht mal unter Vollast ein Rauchbild zu erkennen.Die Rep der Pumpe lag übrigens bei gut angelegten 770 Euro.
Charly
Ps. Alle Filte und Öle wurden gewechselt.
Hallo Charly,

Deine Schilderung passt ins Bild und deckt sich mit meinen Erfahrungen bzw. den Informationen meines LaMa Händlers und meines Schwagers, der in einem Baumaschinen-Betrieb arbeitet.

7.500h war früher nicht der Wert, wo eine ESP bereits derartige Probleme hatte, heute treten diese jedoch immer früher auf.

ESD werden bei Schleppern mit vielen Stunden / Jahr bereits jährlich getauscht und auch die Lebensdauer der ESP ist dramatisch kleiner geworden. Werte von 1.500h bis 2.000h werden inzwischen als Wechselintervall für Düsen genannt.

Mein Schwager hatte schon Fälle, wo (typischerweise beim Düsenwechsel erstmals aufgefallen) die ESP nicht mal mehr den Solldruck der neuen ESD stemmen konnte.
Das heißt: Düse tauschen, abdrücken, einbauen, Versuch den Schlepper oder die Baumaschine zu starten...

...und nix passiert.

Als Ursache wird 1.) der Wegfall des Schwefels (Hochdruckschmierstoff) und 2.) die Beimischung von FAME, also "Bio-Kraftstoffe" vermutet.
Letzteres wird noch mal in die Ursachen Pflanzenöl per se und Beimischungen (Verunreinigungen) unterteilt.
Partikel von Schalen etc. sind hochgradig abrasiv, was man allein darin beobachten kann, dass die ständig mit dem Erntegut in Berührung kommenden Teile des MD spiegelblank gerieben werden.

Der Preis, den Du nennst, ist bei dem geschilderten Erfolg wirklich angemessen und fair!

Freut mich für Dich!

LG
Holger
Hallo Gemeinde,

Danke für die interessanten Beiträge.

"Diesel war noch nie der ideale Schmierstoff." Dies ist ein Zitat von meinen Motorenbau-Prof. als ich noch Student war. Die Schmierung der Einspritzsysteme war daher schon immer im technischen Grenzbereich angesiedelt. Wenn sich dann der Kraftstoff geringfügig ändert kommt es zu den beschriebenen Erscheinungen.

Meine persönliche Abhilfe. Beim Trac fahre ich Diesel mit ca. 1:100 Zweitaktöl. Dies muss dann die Schmierung der ESP übernehmen. Den "Dreck" bekomme ich leider auch nicht aus dem Diesel. Und da der Trac keine neumodischen "Filter" im Abgasstrang hat, habe ich auch keine Sorgen dass die Schaden an dem Öl nehmen könnten. Tongue

Alles in allem eine günstige Lösung.

Gruß Jan
Moin Uli,

1:100 sagst du? Mischt du es direkt im Tank?

Oder könnte man auch direkt in der Hoftankstelle anmischen?

Das Gemisch wäre dann ca. ein halbes jahr alt, wenn der Tank leer wird...

Gruss Hartmut admin
@ Hartmut:
Wenn, dann würd ichs im Fahrzeugtank beim Betanken zumischen. Zweitaktöl entmischt sich zumindest in Benzin nach längerer Zeit, bei Diesel hab ich leider keine Erfahrungswerte....
Des Weiteren musst Du natürlich auch bedenken, dass Diesel PKW, die evtl. an der Hoftankstelle mitbetankt werden, sich nicht unbedingt über ne Portion 2-Takt Öl freuen!


Gruß Christian
Hallo Hartmut,

die Schmierölzumischung zum Kraftstoff bei Dieselmotoren wird spätestens seit dem Wegfall von Schwefel und der Zumischung des PÖL's wieder hochaktuell.

Die mit dem hiesigen LaMa-Händler zusammenarbeitenden Lohnunternehmen haben sich inzwischen größere Gebinde Zweitaktöl neben die Hoftankstelle gestellt. Ab einer gewissen Menge ist mineralisches Zweitaktöl nicht mehr teurer als normales Motorenöl.

Der Vater eines Schulkollegen hat mir diesen Tip schon vor fast dreißig Jahren gegeben. Er fuhr zeitlebens 1:100, allerdings normales Motorenöl. Ich habe es auch eine Zeitlang konsequent gemacht, in den letzten Jahren allerdings nur noch sporadisch - oder genauer, wenn ich dran denke.

Das Anmischen würde ich beim Tanken machen. Ob die Mischung am Ende 1:83,7 oder 1:117,765321 wird, spielt nicht die übergeordnete Rolle.

Vor dem Diesel einfüllen die etwa zu erwartende Menge Öl in den Tank geben und Diesel draufzapfen, dann mischt sich das von selbst.

Mit normalem Motorenöl geht auch, sofern Du den Tankinhalt regelmäßig umschlägst, und der Schlepper regelmäßig bewegt wird. Da die Suppe im Tank permanent umherschwappt, mischt sich das immer wieder neu, da passiert nix, habe das selbst jahrelang gemacht. Nur ein halbes Jahr stehenlassen und dann im Stand warmlaufen lassen könnte bei normalem Motorenöl dazu führen, dass er eine Weile sehr blau macht...

Den fehlenden Hochdruckschmierstoff kann das Motorenöl zwar nicht völlig ersetzen, aber es bringt schon was.

Wichtig wäre aber auch eine erheblich bessere Filtration, da die Ölkonzerne ihre Suppe, die sie verkaufen nur geringfügig besser filtrieren, als die Filterfeinheit der Kraftstofffilter in den Fahrzeugen.
Man muss wissen, dass der Aufwand für die Filtrierung mit zunehmender Filtrationsgüte exponentiell steigt, das hat mit Prozesszeiten und Kosten zu tun.
Es gibt bereits am Markt Feinstfilter für Kraftstoff und die werden längst nicht nur für den Einsatz in Drittländern empfohlen - es sei denn, wir wären inzwischen auch ein solches... Sad

1:100 ist ein gutes Mischungsverhältnis, bei dem unsere OM's noch nichts "merken" - und wir auch nicht.

Bei 1:50 bzw. noch "fetteren" Gemischen laufen sie schon merklich "sanfter", der Verbrennungsablauf verändert sich bei dieser Menge Öl schon spürbar.

LG
Holger