Hallo,
da ich vor der Anschaffung von kompletter Getreidelagertechnik stehe, befasse ich mich auch damit, das Getreide feucht zu schroten und dann in Folienschlauch pressen zu lassen.
Hat jemand damit Erfahrung oder sowas schon mal gesehen?
Gruss Peter
Servus Zaigl!
Das mit dem Getreide vorher schroten und dann pressen lassen kenn ich jetz leider nicht.
Aber ein Bekannter von mir konserviert sein ganzes Futtergetreide in einem Flachlager, daß er mit hilfe einer Förderschnecke befüllt wo dann in der Schnecke über ein Dosiergerät Probionsäure zum Getreide dazugemischt wird. Das teuerste an der Sache ist eigentlich nur der Dosierer mit der Förderschnecke.
Eingelagert wird, was ich noch im Kopf hab, ab ca. 17-19% Kornfeuchte ohne das danach im Lager irgendwas warm wird und dann zum schimmeln anfängt.
Mit Naßmais hat er es auch mal probiert, war aber nicht gerade empfehlenswert...
Aber bei Getreide klappts normalerweise super!
Mfg Max
Hallo Peter,
die Konservierung von Feuchtgetreide läuft so ähnlich ab, wie bei Mais. Lässt sich auch sehr gut in der Milchviehfütterung einsetzen. Es wird bei uns hier im Norden oft benutzt, weil das Wetter häufig unbeständig ist. Die beste Methode ist das Getreide mit 18-19 % feucht zu vermahlen (stationäre Mühle: Gehringhoff, ...) und pro Tonne mit 7 Liter Propionsäure zu konservieren. Kann dann im Fahrsilo oder Flachlager einsiliert werden. Es braucht nicht gewalzt werden, aber mit Silofolie fest verschließen. Bei geringer Entnahme möglichst eine schmale Anschnittfläche. Ein Einsatz eines Futtermischwagens ist ratsam, da die Kühe sich dann nicht von dem schmackhaften Futter überfressen.
Gruß
Andreas
Hallo,
schön und gut, aber Säure in den Pansen..., das will ich doch vermeiden in der Milchviehfütterung. Gibts da keine Probleme?
Hallo,
also es gibt gute und schlechte Säuren. Zu den guten zählen Milchsäure (wie wir sie bei einer guten Gährung im Gras- und Maissilo haben wollen), Propionsäure, Ameisensäure, ... Schlechte Säuren sind Essigsäure, Buttersäure (wenn ein Silo verdorben ist und stinkt). Ich selbst setze zur Zeit Propionsäure bei warmem Wetter im Futtermischwagen bis zu 5 Liter pro Tag auf 3,2 t Futtermischung ein (Für meine 75 Kühe, 10000 l), um eine Erwärmung des vorgelegten Futters zu vermeiden. Wenn du natürlich Futtermittel mit Propionsäureanteil einsetzt, hast du den gleichen Effekt. Propionsäure wandelt sich im Pansen zu Propanol um (Vorstufe von Propilenglycol, Stoffwechselprophylaxe) und ist in keiner Weise schädlich.
Gruß
Andreas
Das mit den Säuren ist mir schon klar, ich will nur nicht unnötig den pH-Wert meines Futters und somit im Pansen absenken, deshalb die kritischen Gedanken.
Bisher setze ich Essigsäure in der Kälberfütterung bei Vollmilch ein mit sehr guten Erfahrungen. Dosierung so stark, daß das Eiweiß in der Milch gerinnt (ca. 10%).
Dann müsste doch die Getreidesilage im Anschnitt auch ziemlich stabil sein, oder? Ich verfüttere so gut 300 kg Gerste pro Tag, das ist nicht viel im Siloanschnitt.
So eine Feuchtmühle hätten wir in der Nähe. Wir lassen immer Feuchtmais schroten, trocknen ihn und pressen ihn zu Pellets.
Das mit der pH-Absenkung im Futter kannst du getrost vergessen. Die Propionsäure verflüchtigt sich auch sehr schnell in die Umgebungsluft, wenn man das Futter mit dem Mischwagen vorgelegt hat. Die Methode mit dem Feuchtmais ist mir neu! Bei uns wird der Mais gedroschen und dann auch feucht vermahlen und in einem Flachsilo eingelagert. Die Flachsilos habe ich so gestaltet, dass sie ungefähr 3m breit und ca. 1m hoch sind, sodass ich ungefähr pro Woche einen Vorschub von 2m habe. Im Winter ist das mit der Nacherwärmung kein Problem, eher im Sommer.
Gruß
Andreas