Das MB-trac Forum

Normale Version: Frage zu Mercedes Motor OM 366
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Ich habe hier, ja weit weg von Deutschland in der Karibik, ein Notstromaggregat mit einem Mercedes Motor OM 366.
Motor No. 366.900-000-102337
Einspritzpumpe: PESGA50D410RS2710-1
Bosch-No: Z 51 104 G 3
Regler: R5V350-750AUC200G34

Die Zahlen müssen nicht 100% stimmen, da sie sehr schwer lesbar sind.
Das Aggregat stand seit 10 Jahren still und wurde nicht betrieben, Gesamtstundenzahl bis heute nur 284 h. Da uns ein anderes Aggregat abgebrannt ist, haben wir dieses nun installiert.
Heute haben wir den Motor kurz angelassen, und wieder erwarten, er lief sofort. Allerdings und das ist das Problem, gleich mit allerhöchsten Drehzahlen. Ich dachte, die Ventile kommen zum Auspuff raus... Auf den kleinen Handregler an der Pumpe reagierte der Motor überhaupt nicht. Ich vermute, dass in der Pumpe irgend ein Teil verhockt/verklebt ist durch die lange Standzeit.
Wer weiss mir einen Rat? Den Motor möchte ich so nicht noch einmal anlassen, dass nicht doch noch etwas kaputt geht. Ich kann auch gerne ein Foto von der Pumpe machen, falls es da mehrere Typen geben gibt. Für jeden Ratschlag bin ich dankbar.
Gruss Werner
Hallo Werner,

ist es möglich, das der Motor wegen der lange Standzeit, erst auf Öl gelaufen hat, statt auf Diesel?
Das heist, wenn der Motoröl im Brennraum gekommen ist, und jetzt aufgebrannt ist, könnte der jetzt wieder normal laufen.

Groeten,

Benno
Hallo Werner

Um sicher zu gehen das der Motor keinen Schaden nimmt muß Du wohl die
E-Pumpe ausbauen und zum Boschdienst bringen. Wahrscheinlich ist ein
Pumpenelement oder am Regler was festgerostet und klemmt wie Du schon
selbst vermutet hast. Im vergangenen Jahr hatte ich so ein ähnlichen Fall
gehabt wo die Pumpenelemente in Folge von Rapsöl festgeklemmt waren. Den
habe ich nur noch ausbekommen indem ich die Kraftstoffleitung durchge-
schnitten habe.

Gruss Matthias
...bleibt dann nur noch die spannende Frage, wo er in der Karibik einen Bosch-Dienst finden soll!?Big Grin

greetzWink
Hallo Werner,

kann mich Matthias nur anschließen, vermute auch ein Festhängen im Regler, der ja 10 Jahre in Stellung "Startmenge" stand.
Die Empfehlung BOSCH-Dienst ist absolut richtig, sofern Du nicht jemanden mit technischen Kenntnissen zur Hand hast - oder selbst die Pumpe (beim Regler beginnend) öffnen willst.

Habe mal nachgesehen, für Deine Region sollte Panama der nächste Stützpunkt sein: http://www.bosch-service.com/bs/en/start/index.htm

Wenn Du selbst rangehen möchtest, denke ich, sollte hier im Forum Hilfestellung möglich sein (Werkstatthandbücher, Bilder)

LG
Holger
Hallo Werner,

Falls in deiner Nähe ein Yachthafen ist, schau dich dort um. Die Schiffsmechaniker sollten dir helfen können

Viel Glück
Vico
Hallo, ruf mal bei der Firma Steinmetz Dieseleinspritztechnik an 09367-9008814. Da hast Du gleich den Chef (Steinemtz Theo). Richte dem schöne grüße von mir aus (Wild Burkard) Buggy und erkläre ihm dein Problem. Der kann Dir auf jeden Fall helfen. Falls nicht dann melde Dich mal bei mir und ich bringe das auf den Weg. 0160-4275485. Gruß Buggy
Servus in die Karibik,

ich hatte mal einen Fall einer gebrochenen Feder im Regler der EP. Die Feder sorgt dafür, daß die Touren begrenzt werden. Die Feder brach, der Motor drehte hoch und man konnte den Karren nur noch durch einen großen Gang abwürgen. (find ich ehrlich gesagt besser als Dieselleitung durchschneiden, weils schneller geht, was bei der Drehzahl ja eher wichtig ist als der Kupplungsverschleiß. Sofern die Möglichkeit für Abwürgen gegeben ist.)

Viel Erfolg
Cliff
Servus Cliff

Der Bauer saß selbst auf dem Trecker und konnte vor lauter Nervosität
gar nichts mehr tun. Ich stand vorne neben der E-Pumpe um diese zu
überprüfen, da hatte ich überhaupt keine andere möglichkeit mehr als
die Mazutzufuhr (Mazut ist in Luxemburg die bezeichnung für Diesel und
dort war ich tätig) zu unterbrechen.
Wäre ich um das Fahrzeug gelaufen und hätte den Nervösling vom Sitz
entfernt hätte der Motor es wohl hinter sich gehabt.

Mftg Matthias
Servus Matthias,

ja, ok, ich seh schon, wir reden vom gleichen. An sich is ja wurschd wia des wildgewordene Energiepaket abgestellt wird, hauptsach es geht so schnell wia möglich. I bin halt grad draufgsessn und (relativ) ruhig geblieben.
War ja koa Vorwurf...
Gruß Cliff
Erst einmal allen recht herzlichen Dank für die Ratschläge. Ihr habt damit meine Vermutung bestätigt, dass an der Einspritzpumpe etwas klemmt, im wahrsten Sinne des Wortes....
Es gibt zwar nirgends einen offiziellen Boschdienst, aber immerhin in Santiago de los Caballeros eine Firma, die sich ausschliesslich mit Einspitzpumpen beschäftigen, und auch einen Prüfstand haben.
Morgen nehmen wir die Pumpe raus, die Düsen gleich mit, und bringen sie dort hin. Das ist in jedem Fall besser, als wenn wir an der Pumpe herumbasteln und keine Erfahrung haben.

Ja, das Abstellen vom Motor war leichter gesagt als getan, denn mit Gang rein und den Motor abwürgen, geht in einem Stromaggregat nicht. Das hätte ich auch gemacht. Selbst der Absteller an der Pumpe hatte nicht ausgereicht. da half nur noch Spritleitung ab....

Hat jemand eine Ahnung, wo ich vielleicht eine Betriebsanleitung oder noch besser ein Werkstatthandbuch für den OM 366 (ohne Turbo) her bekomme? Darf auch ruhig Geld kosten... Big Grin

Viele Grüsse aus dem Land des Rums und der braunen Mädchen.. achso ja, viele Strände gibt es hier auch noch...

Werner
Hallo Werner,

der Regler ist ein RSV Regler, der auf eine Leerlaufdrehzahl von 350 x 2, also 700/min des Motors und eine Höchstdrehzahl von 750 x 2, also 1.500/min eingestellt ist. 1.500/min ist eine typische Motordrehzahl an 4-poligen Generatoren, es ist also ein von DB bereits für Generatorenbetrieb ausgelegter Motor. Der RSV ist ein Alldrehzahlregler, der unter allen Lastzuständen die 1.500/min halten soll, von daher unterscheidet er sich nur wenig von den Reglern an den MBtrac.

Von daher sollte ein Handbuch des OM366 funktionieren, wie es auch den MBtrac zugeordnet wurde.
Vielleicht gab es aber auch ein Handbuch der Generatorenmotoren.

Lass die Düsen wo sie sind, wenn er auf Schlag ansprang fehlt denen nix.
Den Regler kannst Du auch selber öffnen, wenn Du ein etwas begabter Schrauber bist.
Denke auch, dass jeder halbwegs begabte Motorenschrauber egal wo in der Welt mit den BOSCH-Pumpen zurechtkommt, da neben den Standard- und Perkins-Motoren jede Menge Deutz und OM's in Booten und Aggregaten zum Einsatz kamen und Aggregate brauchen die RSV-Regler.

Hier eine Prinzipskizze des RSV-Reglers:
http://www.motorlexikon.de/img.php4?foto.../E/E64.jpg
(aus: http://www.motorlexikon.de/?I=1543 )
Weitere Links:
http://www.bosch-automotive.com/de/fachl.../u206d.pdf
http://books.google.de/books?id=bvj2UI_T_y8C&pg=PA140&lpg=PA140&dq=rsv+rsf+rqv+rq&source=bl&ots=nwbgxnOaYM&sig=M4ohjuvidxYjS7vgCdGd8iRNBRA&hl=de&ei=fhxKS47_HZSmnQO5tMTyAg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=4&ved=0CBQQ6AEwAw#v=onepage&q=rsv%20rsf%20rqv%20rq&f=false

edit 11.01.10:
unsortiert:
http://www.christiani.de/product_info.ph...ts_id/5907

LG
Holger
Hallo Werner

an der Einspritzpumpe ist an der Vorderseite über dem Spritzversteller eine Hülse aufgeschraubt. Darunter ist das vordere Ende (Anschlagg) der Regelstange. Wenn du den Abstellhebel betätigst muss das Teil zurückgehen, wenn du vor dem Starten Gas gibst geht das Teil auf Startmenge. Vermutlich hängt das Teil intern in der Startmenge fest.
Vermutlich hast du einen feststellbaren Einstellhebel für die Betriebsdrehzahl (Generatorregler) Hast du einen separaten Abstellhebel oder musst du den Einstellhebel in Abstellposition bringen (Daimler-Standart-Version)
Versuche mal, die besagte Regelstange am vorderen Ende (ist eine Sechskantschraube mit Kontermutter) zurückzuschieben, wenn du den Einstellheel oder den Abstellhebel in Abstellposition bringst.
Wenn viel Wasser im Diesel (Kondenswasser) war, können die Einspritzelemente bzw Regelhülsen festgerostet sein. Du kannst den Deckel an der Einspritzpumpe problemlos öffnen, dann kannst du evtl etwas mehr erkennen, hier kannst du mal alles mit dünnflüssigem Öl einpinseln und schauen, ob sich was bewegt. Nähmaschinenöl wäre gut , wird ja wohl kaum vorhanden sein.
Die rot geschrieben Bezeichnungen würden Sinn machen.
PES6A90D410RS2710-1
RSV350-750A0C200G34

Der Regler ist bis auf die Abstimmung fast an jedem Motor gleich, der Boschregler wurde vielfach auch im Ausland bis hin nach Japan in Lizenz oder Raubkopie gebaut. Da müsste sich ein halbwegs versierte Einspritzpumpenwerkstatt mit auskennen.

Edit:
Ach ja, ein Werkstatthandbuch für 366/366A/366LA gibt es im LKW-Classic-Center
Hallo Holger,

besten Dank für Deine Mühe, da werde ich mich morgen mal dranmachen.

Hallo Helmut,

die Drehzahl dürfte über die Rändelmutter eingestellt werden. Ich habe mal 2 Fotos gemacht und versuche, die hier anzuhängen. Allerdings an dem regler zu drehen bringt nix, vermutlich hängt dahinter irgendwo was fest.
Abgestellt wird (sollte) der Motor über ein einstellbares Gestänge, wo die Welle auf der linken Seite (also zwischen Pumpe und Motor) herauskommt. Die Stange geht dann auf ein Elektromagnetventil, was dann die Stange bewegen sollte. Aber selbst man das Gestänge per Hand bewegt, so "läuft" dieses nicht schön. Irgendwo, also im Pumpengehäuse hakelt es.
Die weisse Rändelschraube, auf dem Foto ganz gut zu sehen, sollte wohl die Feineinstellung sein, die Stange links daneben ist der Absteller.

Gruss Werner
Hallo,

Nehm doch erstmal den Deckel des Regelstangenraumes ab (der große rechteckige hinter der Handpumpe) und sieh mal nach, wo die Regelstange steht. Normal kann man sie dann lösen, da sie wohl in Vollaststellung klemmt! Du kannst den Motor auch problemlos kurz ohne Deckel betreiben! (Motorölstand beachten.)

mfg Konstantin
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