Frage zum Ackerbau -
Lohner - 15.09.2011
Hallo zusammen,
da ich nächstes Jahr verstärkt in die GPS - Produktion einsteigen möchte, ist nun folgende Frage entstanden.
Mein Plan ist es, jetzt im Herbst (Anfang Oktober) nach dem Mais Triticale anzubauen und diese Anfang Juli als GPS zu häckseln.
Nun meine Frage: Wäre es möglich nach der Triticale im Juli noch Sommergerste anzubauen, und diese wiederum im Oktober als GPS zu häckseln. Reichen diese Vegetationstage aus, um noch einen ordentlichen Ertrag mit rel. gutem Kornanteil zu bekommen?
RE: Frage zum Ackerbau -
handeule - 15.09.2011
Hallo, Praxiserfahrungenhierzu habe ich nicht. Ich denke, dass kommt ja auch auf die Region an. Anfang Juli kann deine triticale fast abgereift sein. Wenn du Pech hast kommen dann genau die die "Hundstage" und du hast kein Wasser beim nächsten Aufwuchs.
Bei uns machen viele "Grünroggen" als GPS, ernten diesen im Mai und legen dann Mais. Wenn du den wiederum zu spät erntest, fehlen dir im Herbst die Tage für die Aussaat des Getreides. Surf mal im Netz, es gibt viele Versuchsberichte zum Energiepflanzenanbau.
Die Vegetationstage an sich sind m.E. nicht das Problem. Ich frage mich, ob die kürzerwerdenden Tage die Gerste überhaupt motivieren, zu schossen und Ähren zu schieben oder ob der Bestand dann nicht fett bestockt und 40 cm hoch in den Winter gehen will.
Grüsse Marcus
RE: Frage zum Ackerbau -
holgi63 - 16.09.2011
Hallo Lohner,
wie Marcus schon richtig schreibt, ist das nicht pauschal zu beantworten.
Hier spielen Standort, Bodengüte, Klima und Wetter jeweils so große Rollen, dass ein einzelner nicht "planmäßig" funktionierender Faktor das ganze Projekt kippen kann.
Du solltest aber mal Kontakt zum Amt suchen und wenn Du dort nicht weiterkommst, mit den landwirtschaftlichen Instituten (Hohenheim, Weihenstephan, etc.) korrespondieren.
Evtl. findest Du auch spät ausstellbare Kulturen, die einen erheblich höheren Zuwachs versprechen, als gerade die Sommergerste, die meines Erachtens doch sehr von der Witterung abhängig ist und - zumindest bei unseren Lagen bis zum "Totalverweigerer" werden kann.
Ob das dann evtl. einjährige Weidelgräser oder Gemenge davon mit Perser- oder Alexandrinerklee sind oder ganz andere Ansätze wie beispielsweise Gemenge mit Grobleguminosen oder ähnlich, kann ich aber nicht sagen.
Wir haben früher recht gute Erfolge hinsichtlich Masse (auch Trockenmasse) mit solchen Gemengen gehabt, aber das muss für Deinen Standort nichts heißen. Die Ergebnisse regionaler Versuche mit Blühpflanzen sollte man auch mal ins Auge fassen, das muss nicht alles schlecht sein, was da von der EU angezettelt wird...
Wenn Du es professionell angehen willst, wirst Du aber um ein eigenes Probefeld (1ha) mit drei oder vier Versuchskulturen zum Vergleich über mehrere Jahre nicht umhinkommen...
FG
Holger
RE: Frage zum Ackerbau -
MBtrac22 - 16.09.2011
Hallo
Wir haben schon mal ganz normal Wintergerste angebaut und ganz normal gedroschen alerdings war das in einem jahr wo die Gerste sehr früh reif war , und haben danach sofort gepflügt und nochmals Gerste gesät alderdings Sommergerste und haben dies ebenfalls gedroschen zwar sehr spät aber es hat funktioniert ich glaub das war 2002 haben das später nochmal gemacht da hat es allerdings nicht geklappt haben es dann als Gründüngung stehen lasen hat nicht mehr genug bestockt war dann nur ein sehr dünner bestand
RE: Frage zum Ackerbau -
Mercedes-Benno - 16.09.2011
Hallo,
wesentliche Unterschied ist zu nennen: Getreide als GPS ist nicht so Wetteranfallig als Getreide der gedroschen werden soll.
Ich hab auch schonmal Leute gesehen die GPS am häckseln waren nach der Maisernte. War allerdings in Deutschland, wo man natürlich nicht Jeder für vollständig ansehen kann....
Und ich glaube, das war eher ein Art Grunroggen.
Aber, wenn die Bedingungen stimmen, halte ich das durchaus für möglich.
Groeten,
Benno
RE: Frage zum Ackerbau -
MB 800 - 16.09.2011
Hallo zusammen.
Was ich dazu beisteuern kann ist, dass bei uns nach der Maisernte auch Grünroggen gesät wird. Teils für GPS im Frühsommer, teils als Gründünger, der Anfang April umgemacht wird für eine erneute Maissaat.
Nach früher Gerste (vor dem 10 Juli) säen wir für BGA Sonnenblumen und für einige Milchviehbetriebe ein Hafer Erbsen Gemenge aus.
Infos dazu auch hier:
www.agrarservice-kühnen.de/index_htm_files/LOP_Reportage.pdf (Adresse rauskopieren und im Explorer einfügen, dann Seite 7 und 8.)
MfG
Andre