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Verantwortlicher Umgang mit Flächenressourcen - Druckversion

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Verantwortlicher Umgang mit Flächenressourcen - trac 1300 - 07.11.2016

ihr pflastert ja alle flächen zu,....schade


RE: Bjoern Brasche - BB-1300 - 07.11.2016

Moin Stefan,

Danke für Deinen Niveauvollen Beitrag.

Ich verstehe es so, das Du meinst wir würden landwirtschaftliche Flächen als Industrie- und Wohnbaugebiete versiegeln.

Das ist teilweise der Fall.

Auf den Bilder sind es allerdings alles Grundstücke die bereits zuvor bebaut waren.

Wo Wall und Raupe zu sehen sind, war zuvor auf ca. 3 ha ein ehemaliges Betonwerk. Hier entsteht nach dem Abbruch und der Wiederverfüllung nun ein Neubaugebiet.

Beim Bild mit der grossen Baugrube handelt es sich um eine Fläche Mitten in der Stadt. Hier stand ein Industriebetrieb mit Containerdienst. Dies wurde ebenfalls abgebrochen und nun werden hier etwa 80 Wohneinheiten gebaut.

Gruss Bjoern.


RE: Bjoern Brasche - ekke - 07.11.2016

(07.11.2016, 17:10)trac 1300 schrieb:  ihr pflastert ja alle flächen zu,....schade
Wo abgerissen, gebaut oder gepflastert wird, ist von anderen Stellen entschieden und genehmigt worden, Björn ist lediglich Auftragnehmer.
Gruß
Reinhard


RE: Bjoern Brasche - Ulli1300 - 07.11.2016

Nabend Männers,

ihr habt vollkommen recht. Das hat nichts mit Björn's Unternehmen zu tun. Er macht einen tollen Job.

Aber das wäre trotzdem mal ein eigenes Thema wert "Verantwortlicher Umgang mit Flächenressourcen" oder so.
Vielleicht kann Hartmut das mal hier rausnehmen und auf eigene Füße stellen.
Würde mich gerne an dieser Diskussion beteiligen.

Gruß
Ulli


RE: Bjoern Brasche - trac 1300 - 08.11.2016

war keinesfalls negativ gegen Björn gemeint, wenn ich damit mein Geld verdiene würde ich es genauso machen, die Idee mit nem eigenen Thema ist vilelleicht gar nicht schlecht, aber wenn man die riesen tellergeraden flächen sieht wo dann mal eben der mutterboden abgeschoben wird könnte ich immer heulen, vor allem wenn dann immer über die Landwirtschaft geschimpft wird, aber zupflastern Gewerbegebiete an legendas ist egal, da regt sich keiner auf von wegen Umweltschutz, wo sind denn da diese grünen und Umweltschützer? in den bau gebieten müssten die doch auf die Barrikaden gehen? da ist keiner zu sehen
......


RE: Verantwortlicher Umgang mit Flächenressourcen - Ulli1300 - 08.11.2016

Fast in jeder Stadt sieht man, dass das Zentrum verödet. Geschäfte stehen leer und Parkplätze werden trotzdem mit Parkgebühren belegt.
Dagegen stampft die Kommune ein Neubaugebiet nach dem anderen aus dem Boden, weil das dazu benötigte Land relativ günstig gekauft wurde und die neuen Eigentümer die Kosten ja tragen.
Lidl, Aldi und Co. erledigen den Rest.
Anstatt dass die Kommune den Eigentümern der sicherlich in die Jahre gekommenen Innenstadtimmobilien hilfreich zur Seite steht, belegt sie diese noch mit teils haarsträubenden Auflagen und machen so die Renovierung vollkommen unwirtschaftlich. Kann man nicht erst mal die Industriebrachen angehen?
Jeden Tag werden in der BRD ca. 70 ha Landfläche zugebaut. Jeden Tag die Größe von mindestens einem Bauernhof! Geht's noch?
Die Neubaugebiete wachsen an die verbleibenden Ackerflächen heran und die neuen Bewohner sind die Gegner der Landwirtschaft von morgen. (natürlich tun manche Landwirte mit unvernünftigem Einsatz von Gülle auch ihres dazu)
Irgendwann werden die modernen Städter kapieren, dass man Facebook, Computer und Plastik nicht essen kann.

Gruß
Ulli


RE: Verantwortlicher Umgang mit Flächenressourcen - 1300 Knicknase - 08.11.2016

Moin,

Industriebrachen zu sanieren, ist in den allermeisten Fällen teurer, als auf dem Grünland etwas neu zu bauen, besonders wenn der Besitzer der Brache Verantwortungslos den Boden verseucht hat. Allein schon eine Wagenwäsche auf unbefestigtem Boden...! Eine Firma, wo es eine Waschhalle inclusive Öl-und Dreckabscheider gibt, ist Fa. Brasche!

Große Parkflächen sind in der Innenstadt kaum zu realisieren, (es sei denn mit aufwendig zu erstellenden Tiefgaragen, bei deren Erstellung mittels Tiefengründung und dazugehöriger Grundwasserabsenkung an den Nachbarhäusern Setzungsrisse entstehen).

Man denke zurück an die offizielle Wiedervereinigung, was da in den neuen Bundesländern abging mit den Baumärkten und Einkaufszentren auf der grünen Wiese. Die Stadtplaner hatten aber keine andere Wahl, es gab ja schlichtweg keine Infrastruktur oder brauchbaren Bestand.
Jeder genießt, auf einer Autobahn zu reisen und ärgert sich über Staus. Ist eine neue Autobahn geplant, gehen alle auf die Barrikaden, eeeeehhh Flächenversiegelung, Bäume müssen gefällt werden usw. Ja, das ist so, dafür werden Ausgleichsflächen angelegt und der Nutzen ist vielleicht der ein oder andere Stau weniger, Ortsdurchfahrten der vorher genutzten Straßen werden entlastet, Wohn- und Lebensqualität kehrt im Idealfall dorthin zurück und vielleicht wird sogar Treibstoff eingespart, nicht viel beim einzelnen aber insgesamt eine kleine Freude für die Umwelt.
Ein bißchen zielt die Themenstellung ja auch auf die Eigenverantwortung der handelnden Personen ab, die allzu häufig nur eigene Interessen im Sinn haben.
Es gibt aber auch genug Landwirte, (damit meine ich ausdrücklich keinen aus diesem Forum!) die ihre Landwirtschaft industriel betreiben und den Gedanken an Nachhaltigkeit außen vor lassen. Stichwort Gewinnmaximierung. Exakt dieselbe Einstellung wie der Ladenbauer auf der grünen Wiese. Mir macht da Sorge, das einige wenige Industrielle wie z. B. Aldi in den neuen Bundesländern und anderswo riesige Ackerflächen kaufen oder langfristig pachten, abwohnende Landwirte über kurz oder lang rausdrängen und so wieder Monopole gründen und über kurz oder lang die Preise zum Nachteil der Verbraucher diktieren.
Wo kommt der erhöhte Nitratwert in unseren Gewässer her? Die vielen Anabolika in den verschiedenen Masttieren? Verantwortungsvoller Umgang mit den Ressourcen?
Letztlich haben viele Menschen die Einstellung: Fortschritt und Entwicklung ja, aber nicht vor der eigenen Haustür und viele Menschen verwirklichen ihren Traum vom Haus im Grünen. Die wollen im neuen Baugebiet bauen und dann ist es gut, wenn Fa. BRasche den Boden transportiert mit seinem Fuhrpark, da seine Trecker doch sparsamer sind als die modernen, meist übermotorisierten Schlepper gleich welcher Coleur.
Wie schön ist es da, in Bjoerns (BB1300) Berichten zu lesen, dass seine Tracs auch schon bei mindestens zwei Flussrenaturierungen den Boden gefahren haben.Cool

Ich habe wenig Hoffnung, dass einer von uns an diesem System etwas ändern wird.

Gruß

Wilfried


RE: Verantwortlicher Umgang mit Flächenressourcen - Ulli1300 - 08.11.2016

Hallo Wilfried,

das hört sich aber schon wie "aufgegeben" an!
Da bin ich noch lange nicht. Deswegen kann man die Innenstädte nicht einfach vergammeln lassen und sich sorglos neue Flächen einverleiben.
Wenn alle denken würden, "ich kann ja doch nichts daran ändern", würden wir heute noch auf den Bäumen sitzen.

Mag sein, dass viele Kommunen bei Firmenstilllegungen in der Vergangenheit nicht genau hingesehen haben, aber heute kann ein Betrieb, der Ölwechsel ohne Auffangbehälter durchgeführt hat, nicht so einfach alles stehen und liegen lassen.

Du hast ja mit deinen Erklärungen, warum die Situation in einigen Gegenden heute so ist, recht, aber dennoch muß man sich kümmern.
Wir tun das zumindest hier im Stadtrat und versuchen die Menschen wieder in den Stadtkern zurückzuholen.

Gruß
Ulli


RE: Verantwortlicher Umgang mit Flächenressourcen - 1300 Knicknase - 09.11.2016

Moin Ulli,

Leider Gottes habe ich keine Landwirtschaft, war aber als Kind und Jugendlicher jede freie Minute auf dem Bauernhof meines Vertrauens, bin also in den Siebziger Jahren mit Unimog 406, 411 und MB trac 1100 Knicknase über die Felder gefahren. Ich finde es grandios, zu säen, Pflanzen und legen, übers Frühjahr das Wachstum zu beobachten, zu Ernten und ein neuer Zyklus startet. Und wenn man das alles noch mit MB trac machen kann, so hat man eigentlich keine Wünsche mehr. Aus diesem Grund weiß ich, wovon du redest.

Ich habe nicht aufgegeben und auch nicht resigniert, ich sag nur, wie es aus meiner Sicht ist.

Dein bzw. euer Engagement im Stadtrat finde ich toll, solange es dabei um die Sache gehen würde. Ich befürchte aber, das auch bei euch zuerst die Interessen des Einzelnen im Vordergrund stehen, gefolgt von der Parteiräson und erst dann die Sache kommt.

So war es jedenfalls bei uns in der Gemeinde, in dessen Bauamt ich tätig war und in dieser Funktion auch bei Ausschusssitzungen teilnehmen musste. Unbeschreiblich, was da an Egoismen zu Tage trat.
Irgendwer sagte mal: wenn die Affen, von denen wir wohl abstammen, gewusst hätten, dass aus ihren Reihen einmal Politiker hervorgehen würden, hätten sie die Bäume nie verlassen. Kann ich, was die Kommunalpolitiker in meiner Gemeinde angeht, so unterschreiben.
In der Stadt, in der ich wohne, herrscht eine starke Fluktuation, gefolgt von immer mehr Leerstand in den Geschäftsräumen. Was bleibt, sind Handyläden, Halbwertzeit etwa zwei bis drei Jahre, und Juwelierläden einer Ladenkette.
Im Innenstadtbereich sind jeweils nur kleine Ladenflächen, in denen nur ein Fachgebiet angeboten wird. Der Kunde sucht jedoch eine zentrale Anlaufstelle, Supermarkt, Baumarkt. Hinfahren, einmal parken, einkaufen und wieder weg. Diese Möglichkeiten bietet nur der Laden auf der grünen Wiese mit dem Riesen Parkplatz.
Um das zu realisieren, kommen die Lobbyisten in die Gemeinden, nutzen die Schlagworte: Investition und Arbeitsplätze und das Denken der Politiker setzt aus.
Kein Gedanke mehr an Nachhaltigkeit, an knappe Resourcen und Umweltschutz.
Da sind dann nur noch zwei Fragen, die gestellt werden:
Wie groß soll die Fläche werden und darfs auch ein kleiner Zuschuss sein! Wir kümmern uns derweil schon mal um die Straßennamen!
Ich bin da manchmal so wütend geworden, musste aber neutral bleiben......
So habe ich kommunale Politik kennengelernt. Hat mich ernüchtert und den letzten Rest an Optimismus für eine brauchbare Welt zu sorgen, in der man leben kann, wurde heute mit der Wahl des Unaussprechlichen als neuen Häuptling der USA, eingestampft.
Ich will dir nicht zu nahe treten und wünsche dir viel Erfolg und eisernen Willen bei der Umsetzung deiner Vorstellungen im Stadtrat.

Gruß

Wilfried