05.01.2013, 00:33
Hallo Fremder.
Wäre doch schön, wenn Du Deine Beiträge mit Deinem Vornamen "signieren" würdest, so wie es bei uns eigentlich üblich ist.
"Wir" sind kein anonymer Haufen von irgendwelchen Phantomen. Uns gibt es wirklich und auch zum "anfassen" und kennen lernen
back to topic:
Was Vor- und Nachteile angeht wurde ja schon soweit alles genannt. Dass die älteren Traktoren wegen der besseren Reparaturfreundlichkeit und des niedrigeren Kraftstoffverbrauchs auch wirtschaftlicher sind wurde auch angesprochen.
Aber HALT!
Ältere Traktoren mit niedrigerem Kraftstoffverbrauch, als Neue? Kann das denn sein?
Eigentlich sollte der technische Fortschritt ja auch für einen niedrigeren Kraftstoffverbrauch sorgen, was er aber augenscheinlich und rechnerisch, trotz knapper werdender Ressourcen, nicht tut.
Da stellt sich automatisch die Frage, was denn da schief gelaufen ist in den letzten 20 Jahren....
Kurz gesagt: "PS" von heute sind leider nicht mehr die "PS" von gestern.
In Sachen Leistungsangaben bei Traktoren hat sich in den letzten acht bis zehn Jahren einiges getan.
Es wurde zur "besseren" Vergleichbarkeit das gute alte "DIN-PS" quasi abgeschafft und an dessen Stelle traten, mitlerweile MEHRERE, unterschiedliche Normen, nach denen die Motorleistung eines Traktors heute ermittelt wird.
Das gute alte "DIN" PS:
Quelle Wikipedia:
DIN-PS
Die Leistung in DIN-PS wurde gemäß DIN 70020 am Schwungrad gemessen.
Nach DIN 70020 „Kraftfahrzeugbau; Allgemeine Begriffe; Festlegung und Erläuterung“ vom August 1954 wurde die Nutzleistung „an der Kupplung des in allen Teilen einschließlich der Ansaug- und Auspuffanlage reihenmäßigen Motors unter normalen Betriebsbedingungen“ gemessen und in PS angegeben. Als Dauerleistung wurde die größte Nutzleistung angegeben, die der Motor ohne Überschreitung der zulässigen Wärmebeanspruchung dauernd abgeben kann, als Kurzleistung diejenige, die der Motor mindestens 15 Minuten lang abgeben kann; danach muss er bei Dauerleistung einwandfrei weiterarbeiten können. Zu den normalen Betriebsbedingungen gehören reihenmäßige Einstellungen und handelsüblicher Kraftstoff; Lüfter, Wasserpumpe, Kühlluftgebläse, Kraftstoffpumpe, Einspritzpumpe und die unbelastete Lichtmaschine müssen bei der Prüfung vom Motor angetrieben werden. Die gemessene Leistung wird auf 760 Torr (= 1013 mbar) und 20 °C umgerechnet, die Luftfeuchtigkeit wird nicht berücksichtigt. Bei Nachprüfungen ist eine Abweichung von ± 5 % zulässig. Nutzleistungen sind stets in Verbindung mit der zugehörigen Drehzahl in 1/min anzugeben.
Eine neuere heute nur noch teilweise angewendete Norm:
Quelle Wikipedia:
ECE PS
ECE R24 ist eine weitere Norm, die der DIN 70020 sehr nahe kommt. Die Erfordernisse zum Anschluss des Kühlerlüfters während der Messung variiert hier jedoch.
Die heutzutage gebräuchlichste Norm:
Quelle Wikipedia:
Amerikanische SAE-PS
Bis 1972 wurden „SAE gross horsepower“ (brutto SAE PS) bzw. „bhp“ (brake horsepower) nach Standards J245 und J1995 angegeben, die auf dem Motorenprüfstand ohne Nebenaggregate, Luftfilter, Schalldämpfer usw. weniger gemessen als eingestuft („rated at“) wurden. Dazu kamen Anpassung von Gemischaufbereitung, Zündung usw. sowie eine Umrechnung auf Normbedingungen. Aufgrund dieser praxisfernen und kaum nachvollziehbaren Methode mit vielen Freiheitsgraden konnten die Zahlenwerte von den Werbeabteilungen relativ frei interpretiert werden, bei schwachen Motoren für den Massenmarkt wurde übertrieben, bei starken V8-Motoren auch untertrieben. Letzteres geschah, um die steigenden Versicherungsprämien der Muscle-Cars in Grenzen zu halten, oder bei reinen Motorsportzwecken zur Verschleierung gegenüber sachunkundigen Interessenten. Die angegeben Brutto-SAE-PS lagen erheblich über den entsprechenden PS-Werten nach DIN
Soooo... da raucht einem schon der Kopf
Und wenn ich jetzt noch von Hubraum anfange.... lassen wird das
Zu diesem ganzen KÄSE kommen nun noch die Abgasvorschriften, die seit den letzten Jahren umgesetzt werden müssen, was durch unterschiedliche Arten gelöst wird, aber entweder zusätzlichen Kraftstoff kostet oder den Einsatz von Zusatzmitteln, für die AbgasNACHbehandlung erforderlich macht.
Dass obendrein die stufenlosen Getriebe nicht so effizient sind wir die guten alten Schaltgetriebe setzt dem noch einen oben drauf.
FAZIT:
Dass einem ein 160PS Traktor von heute, gegenüber einem 160PS Traktor von damals, wie ein "müder Krieger" vorkommt, wenns drauf ankommt, sagt doch eigentlich der ursprünglich umgangssprachliche Begriff "Trecker"
Denn ursprünglich sollte der Trecker nur ziehen und nicht, wie heute, auf Knopfdruck "Kaffee kochen".
MfG
Andre
Wäre doch schön, wenn Du Deine Beiträge mit Deinem Vornamen "signieren" würdest, so wie es bei uns eigentlich üblich ist.
"Wir" sind kein anonymer Haufen von irgendwelchen Phantomen. Uns gibt es wirklich und auch zum "anfassen" und kennen lernen
back to topic:
Was Vor- und Nachteile angeht wurde ja schon soweit alles genannt. Dass die älteren Traktoren wegen der besseren Reparaturfreundlichkeit und des niedrigeren Kraftstoffverbrauchs auch wirtschaftlicher sind wurde auch angesprochen.
Aber HALT!
Ältere Traktoren mit niedrigerem Kraftstoffverbrauch, als Neue? Kann das denn sein?
Eigentlich sollte der technische Fortschritt ja auch für einen niedrigeren Kraftstoffverbrauch sorgen, was er aber augenscheinlich und rechnerisch, trotz knapper werdender Ressourcen, nicht tut.
Da stellt sich automatisch die Frage, was denn da schief gelaufen ist in den letzten 20 Jahren....
Kurz gesagt: "PS" von heute sind leider nicht mehr die "PS" von gestern.
In Sachen Leistungsangaben bei Traktoren hat sich in den letzten acht bis zehn Jahren einiges getan.
Es wurde zur "besseren" Vergleichbarkeit das gute alte "DIN-PS" quasi abgeschafft und an dessen Stelle traten, mitlerweile MEHRERE, unterschiedliche Normen, nach denen die Motorleistung eines Traktors heute ermittelt wird.
Das gute alte "DIN" PS:
Quelle Wikipedia:
DIN-PS
Die Leistung in DIN-PS wurde gemäß DIN 70020 am Schwungrad gemessen.
Nach DIN 70020 „Kraftfahrzeugbau; Allgemeine Begriffe; Festlegung und Erläuterung“ vom August 1954 wurde die Nutzleistung „an der Kupplung des in allen Teilen einschließlich der Ansaug- und Auspuffanlage reihenmäßigen Motors unter normalen Betriebsbedingungen“ gemessen und in PS angegeben. Als Dauerleistung wurde die größte Nutzleistung angegeben, die der Motor ohne Überschreitung der zulässigen Wärmebeanspruchung dauernd abgeben kann, als Kurzleistung diejenige, die der Motor mindestens 15 Minuten lang abgeben kann; danach muss er bei Dauerleistung einwandfrei weiterarbeiten können. Zu den normalen Betriebsbedingungen gehören reihenmäßige Einstellungen und handelsüblicher Kraftstoff; Lüfter, Wasserpumpe, Kühlluftgebläse, Kraftstoffpumpe, Einspritzpumpe und die unbelastete Lichtmaschine müssen bei der Prüfung vom Motor angetrieben werden. Die gemessene Leistung wird auf 760 Torr (= 1013 mbar) und 20 °C umgerechnet, die Luftfeuchtigkeit wird nicht berücksichtigt. Bei Nachprüfungen ist eine Abweichung von ± 5 % zulässig. Nutzleistungen sind stets in Verbindung mit der zugehörigen Drehzahl in 1/min anzugeben.
Eine neuere heute nur noch teilweise angewendete Norm:
Quelle Wikipedia:
ECE PS
ECE R24 ist eine weitere Norm, die der DIN 70020 sehr nahe kommt. Die Erfordernisse zum Anschluss des Kühlerlüfters während der Messung variiert hier jedoch.
Die heutzutage gebräuchlichste Norm:
Quelle Wikipedia:
Amerikanische SAE-PS
Bis 1972 wurden „SAE gross horsepower“ (brutto SAE PS) bzw. „bhp“ (brake horsepower) nach Standards J245 und J1995 angegeben, die auf dem Motorenprüfstand ohne Nebenaggregate, Luftfilter, Schalldämpfer usw. weniger gemessen als eingestuft („rated at“) wurden. Dazu kamen Anpassung von Gemischaufbereitung, Zündung usw. sowie eine Umrechnung auf Normbedingungen. Aufgrund dieser praxisfernen und kaum nachvollziehbaren Methode mit vielen Freiheitsgraden konnten die Zahlenwerte von den Werbeabteilungen relativ frei interpretiert werden, bei schwachen Motoren für den Massenmarkt wurde übertrieben, bei starken V8-Motoren auch untertrieben. Letzteres geschah, um die steigenden Versicherungsprämien der Muscle-Cars in Grenzen zu halten, oder bei reinen Motorsportzwecken zur Verschleierung gegenüber sachunkundigen Interessenten. Die angegeben Brutto-SAE-PS lagen erheblich über den entsprechenden PS-Werten nach DIN
Soooo... da raucht einem schon der Kopf
Und wenn ich jetzt noch von Hubraum anfange.... lassen wird das
Zu diesem ganzen KÄSE kommen nun noch die Abgasvorschriften, die seit den letzten Jahren umgesetzt werden müssen, was durch unterschiedliche Arten gelöst wird, aber entweder zusätzlichen Kraftstoff kostet oder den Einsatz von Zusatzmitteln, für die AbgasNACHbehandlung erforderlich macht.
Dass obendrein die stufenlosen Getriebe nicht so effizient sind wir die guten alten Schaltgetriebe setzt dem noch einen oben drauf.
FAZIT:
Dass einem ein 160PS Traktor von heute, gegenüber einem 160PS Traktor von damals, wie ein "müder Krieger" vorkommt, wenns drauf ankommt, sagt doch eigentlich der ursprünglich umgangssprachliche Begriff "Trecker"
Denn ursprünglich sollte der Trecker nur ziehen und nicht, wie heute, auf Knopfdruck "Kaffee kochen".
MfG
Andre