06.12.2021, 19:10
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.12.2021, 19:17 von 700K-Mauser.)
(25.11.2021, 16:00)MB vario schrieb: ...
Stellen wir uns den Anlasser als eine Wassermühle vor. Es muss genügend Wasser von oben kommen,
...
Hallo zusammen,
ja Erhard schön dargestellt, aber meist ist bei einem defekten Anlasser garnicht der Motor "die Mühle" selbst defekt bzw. schwach, sondern die Zufuhr an Strom "Wasser" lässt zu wünschen übrig. Sicher gibt es auch einen Alterungs- bzw. Verschleißprozess im Anlassermotor selbst, nachgelassene Magnetkräfte, höhere Widerstände in den Wicklungen, auch Kurzschlüsse in den Wicklungen, oder höhere mechanische Widerstände. Aber oft läßt nur eine genügt große Stromzufuhr, also der "Wasserstrahl" zu Wünschen übrig. Hier ist das ausschlaggebende Hemmnis dann oft der Magnetschalter, der, vorallem aufgrund mechanischem Verschleiß, es immer weniger schafft genügt Strom "Wasser" an den Anlassermotor, die "Wassermühle" zu liefern. Der Magentschalter schafft es immer weniger weit und kräftig genug auszurücken, was einerseits das Einspuren des Anlasserzahnrades schwerer macht, und andererseits aber, wegen der geringeren Kraft und zusätzlicher längeren Kontaktschliesszeit, zu Abbrand auf dem Schliesskontakt zum Anlassermotor führt. Was/der dann, infolge, zu noch weniger Wasser auf die Anlassermühle führt (in solchen Fällen habe ich tatsächlich, weil ich faul war, oder es pressierte, schonmal ein kleines Loch in den Magnetschalter gebohrt, um durch dieses dann Kontakt- bzw. Schmiermittel einzuspritzen, sowas ist natürlich keine Dauerlösung, kann aber die Zeit überbrücken sich auf die anstehende Reparatur vorzubereiten, und einen intakten Anlasser bzw. Magnedtschalter zu besorgen).
Na ja, also jetzt weiter zu meinem Problem;
Ich habe festgestellt, daß, wenn ich den warmen Motor dann z.B. auf 90° v. OT zurückdrehe (also dann kein Kolben vor OT) es, wenn er dann einige Zeit gestanden hat, leicher fällt ihn loszureißen, und an der Kurbelwelle zu drehen. Wäre es tatsächlich Wasser könnte man eigentlich ausschließen den Motor dann noch in Richtung OT drehen zu können, weil man wahrscheinlich dieses fast maximal vollgelaufene Volumen, nicht mehr von außen über die Kurbelwelle zu/über OT heraus mit einem 50cm Hebel komprimieren könnte.
Ach übrigens; die AnlasserKraft-Rechnung (oben) mit ca. 80 KG bei ca. 50 cm Hebelweg, könnte so rechnerisch korrekt sein (habs nicht nachgerechnet), aber ich stehe ja auf dem Hebel mit den 80Kg nicht still, sondern hüpfe (wie beschrieben) auf dem Hebel herum, was die ergebende Kraft (den Drehmoment) dann ungleich höher macht, einen "zu schwachen" Anlasser will ich deshalb grundsätzlich ausschliessen.
Weitere Test ergaben, daß, wenn der Motor einige Tage (nach dem Kaltbewegen um 90° vor OT) dann wieder gleichermaßen an der Kurbelwelle bewegt werden wollte, es erst wieder "etwas" Kraftanstrengung zum "losreißen" bedarf, aber alles nicht vergleichbar zur aufzuwendenden Kraft bei warm abgestellten, und nicht zurückgedrehtem Motor.
Festkleben durch teerartige Beschichtungen könnte man ausschliessen, da der Trac etwa dreimal im Jahr mehrere Tage hintereinander (Grünlandsaison) mit Umschlagen, Schwaden und Balleneinholen beschäftigt wird, da sollte er
genügend warm und gespült werden, und dieses Jahr war es während und nach diesen saisonalen Einsätzen nicht besser, also eigentlich immer schlechter, was mich ja jetzt antreibt dem, sich seit Jahren anschleichendem Problem, auf die Pelle zu rücken.
Ich vermute derzeit, daß der Motor, wenn er warm abgestellt wird, immer genau in der gleichen Stellungen zum Stehen kommt, dies habe ich bei anderen Motoren frühedr auch schonmal beobachtet. Das es also bei diesem Motor eine "besonders" schwer zu überwindende Stelle im Kurbeltrieb gibt. Wenn dies so wäre, würde ich einen schweren Motorschaden annehmen (Kurbelwelle verbogen, oder Lager bzw. Kolben gefressen), der nur deshalb nicht zum entgültigen Exitus führt, weil der Motor, in Relation zur tatsächlichen Laufleistung im Jahr, immer sehr frisches/gutes Öl hat (bei uns bekommen Maschinen die immer draußen stehen, einmal frisches Öl im Jahr egal wieviel die laufen, meist vor der Hauptarbeit, also bei diesem Trac dann im Sommer, dann ist das ÖL während der Hauptlast und im folgenden Winter dann optimal).
Also ich werde jetzt mal sehen ob da Motörchen evtl. tatsächlich immer in der gleichen Stellung zum Stehen kommt.
Evtl. kann ja mitlerweile einer von euch etwas mit diesen ganzen Infos was anfangen, wie schon gesagt, ich selbst habe wenig Erfahrung mit diesen "groben" Dieseln, scheinbar stecken die einiges weg bevor es zum entgültigen Stillstand kommt...
Gruß
Roman