Motor lässt sich kalt nicht von Hand drehen OM314
#31
NTRAC11 

Hallo Roman,
ich würde dir empfehlen den Motor auszubauen und Bestandsaufname machen.
Auch wenn es nicht wenig Arbeit ist am Ende bist du froh es gemacht zu haben.

Habs gerade hinter mir.


Der MB-Trac bleibt da hängen wo andere garnicht erst hinkommenBig Grin
MB-Trac 800 MS Turbo Intercooler
Gruß

Sepp
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#32

(20.10.2021, 22:31)gokarthermann schrieb:  Servus Roman
Mach mal folgendes:
Stell den Motor auf OT, dann drehe ihn 90° an der KW zurück, ....
Gruß Hermann

Hallo Hermann,

was könnte ich mit der beschrieben Vorgehensweise feststellen? Ich habe den Motor gestern aus dem Warmzustand entsprechen abgestellt.

Zuvor anspringen konnte er nur, weil ich auf einem 60cm Hebel herumgehüpft bin (Trac hatte ca. zwei Wochen gestanden), um ihn loszureißen. Danach konnte ich ihn mit dem Schlüssel von Hand hin und her drehen, und ohne Vorwärmung (bei ca. 5°C) sofort normal starten. Lief dann etwa 3 Sekunden auf 3 Pötten, kein weißer Rauch, und nicht mehr blau als sonst auch, keine auffälligen Geräusche.

Ich weiß oben reinschauen wäre angesagt, kann ich mir derzeit aber nicht leisten. Bin allein damit, keine Halle, habe für die Aufgaben des Tracs sofort keinen Ersatz (müsste erst einen anderen Frontlader instandsetzen und auf einen anderen Trac bauen, der aber dann im Winter durch seine Gewichtsverteilung im Schnee schlecht händelbar ist, wir haben nur Hanglagen), und sowieso viel zu viele andere Baustellen... Hoffe den Trac mit vorheizen und zuvor mit der Hand losreißen über den Winter zu bringen.

Gibt bei uns in der Nähe keinerlei Hilfe mehr, für diese alte Technik (tatsächlich zu dreckig und zuviel Arbeit/Zeit). Werde wahrscheinlich dann im Frühjahr den Motor öffnen bzw. ausbauen und austauschen oder überholen lassen. Ausserdem müsste ich auch das Getriebe mal weggeben (oben abdichten und Synchronisierung 3er Gang), da hoffe ich ja noch auf Kompetenz hier aus dem Forum. Aber die meisten haben auch keine Zeit (mehr), für mich schon verständlich, geht mir ja genauso.
Auf jedenfall ist das Instandsetzen dieser alten Technik ohne Enthusiasmus, auf Schrauberseite, und Vitamin "B", nur noch mit sehr sehr dicker Geldbörse zu machen. Aber Geld hilft im Zweifelsfall dann auch nicht, um auch gute Arbeit zu bekommen. Da bleibt dann doch wieder nur: selbst machen, oder tatsächlich kompetente Leute zu haben ...
Gruß
Roman
seit weit über zwanzig Jahren:
82er MS 700S/K/Mauser komplett Kommunal
80er MS 800 mit Kommunal
84er Unimog (424) 1250L (arbeitet seit längerer Zeit nicht mehr, steht bei UniVoit zum Überholen)

seit über 15 Jahren alle nur noch selbst gewartet/repariert (damals hatten die "alten Hasen" bei Beuthelhauser/Kulmbach aufgehört...)
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#33

Moin Roman
Ich habe letztens an dich und deinen trac gedacht.

Bei meinem 1500er war die Batterie alt und mußte zwischendurch immerwieder aufgeladen werden . Ab und zu mußte der Radlader mit seiner neuen Batterie und Überbrückungskabel Schützenhilfe leisten . Ich hab nun mittlerweile eine neue eingebaut. Da der MB jeden Tag vorm Mischwagen läuft, auch keine Kosten gescheut und sowas gekauft
https://www.ebay.de/itm/Varta-I6-LKW-Bat...4?mkcid=16&mkevt=1&_trksid=p2349624.m46890.l49286&mkrid=707-127634-2357-0

Die Enttäuschung ließ nicht auf sich warten, der Anlasser war von der Batterie nicht beeindruckt. Zur Sicherheit zusätzlich noch die Überbrückungskabel von der Batterie zum Anlasser angeklemmt, aber gleiches Ergebnis.
Weil ich füttern wollte und auch meine Zeit knapp ist, hab ich wieder den Radlader geholt und mit zweiter Batterie ging's dann problemlos.

Nächsten Tag hab ich dann mein Multimeter an den Anlasser geklemmt. 12,5 Volt. Dann den Anlasser betätigt und Zack , nur noch 7,5 Volt. Anlasser losgelassen und relativ schnell waren es wieder 12,5 Volt. An der Batterie gemessen, das gleiche Spiel.
Wie kann das sein? Achtung, jetzt gibt's wieder was von der Sendung mit der Maus :-)))

Stellen wir uns den Anlasser als eine Wassermühle vor. Es muss genügend Wasser von oben kommen, es muss aber auch genügend Wasser ablaufen können. Das war bei mir der Fall: neue Batterie und totaler Spannungszusammenbruch.
Allerdings muss auch das Mühlenrad i. O. sein. Wenn die Schaufeln große Löcher haben, läuft das Wasser einfach durch ohne die Schaufeln mit Wasser zu füllen. Durch die 2. Batterie habe ich die Wassermenge verdoppelt und so konnten sich die Schaufeln füllen und das Wasserrad bzw. der Anlasser drehte sich.

Ich habe dann diesen Anlasser bestellt
https://www.ebay.de/itm/ANLASSER-BOSCH-A...9?mkcid=16&mkevt=1&_trksid=p2349624.m46890.l49286&mkrid=707-127634-2357-0

und es ist, als hätte ich einen neuen Motor, der springt auf'm Schlag an.

Nun noch zu deinem klemmenden Motor: Ein Anlasser hat 3 kW, also 4 PS. Ein PS entspricht 75 kg in einer Sekunde einen Meter hoch heben. Bei einem 50 cm langen Hebel also eine halbe Kurbelwellenumdrehung. Nun hat der Anlasser aber 4 PS, also braucht er dafür nur eine Viertel Sekunde oder aber er könnte in einer sek 300 kg heben oder oder. Und ja, das ist vielleicht nicht ganz korrekt, aber es veranschaulicht ein bisschen die Kraft eines Anlassers.

Ich vermute ja, das dein Motor sich kaputt steht, der müsste auch Mal richtig warm werden, nicht nur das Wasser, sondern auch das Öl. Wenn dem so ist und da nun zwischen den Kolbenringen so ne Art Teer sitzt, das im warmen Zustand verklebt, dann müsste folgendes funktionieren:
Du reisst mit deinem langen Hebel die Kurbelwelle los, so dass der Motor sich leichter drehen lässt, halt so, wie schon vorher von dir gemacht. Dann startest du den Motor aber nicht, sondern wartest einen Tag und schaust, ob der Motor wieder klemmt oder noch zu drehen ist. Der von mir geglaubte Teer wäre ja nicht warm geworden und dürfte damit nicht kleben.

Und du kannst ja auch Mal mit einem Multimeter die Spannung am Anlasser messen.

LG Erhard
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#34

Hallo Erhard

Du gehörst eindeutig in die Ausbildung als Ausbilder. Das ist einfach und gut erklärt. So was kann nicht jeder.

Danke und Gruß

Jan
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#35

(25.11.2021, 16:00)MB vario schrieb:  ...
Stellen wir uns den Anlasser als eine Wassermühle vor. Es muss genügend Wasser von oben kommen,
...

Hallo zusammen,
ja Erhard schön dargestellt, aber meist ist bei einem defekten Anlasser garnicht der Motor "die Mühle" selbst defekt bzw. schwach, sondern die Zufuhr an Strom "Wasser" lässt zu wünschen übrig. Sicher gibt es auch einen Alterungs- bzw. Verschleißprozess im Anlassermotor selbst, nachgelassene Magnetkräfte, höhere Widerstände in den Wicklungen, auch Kurzschlüsse in den Wicklungen, oder höhere mechanische Widerstände. Aber oft läßt nur eine genügt große Stromzufuhr, also der "Wasserstrahl" zu Wünschen übrig. Hier ist das ausschlaggebende Hemmnis dann oft der Magnetschalter, der, vorallem aufgrund mechanischem Verschleiß, es immer weniger schafft genügt Strom "Wasser" an den Anlassermotor, die "Wassermühle" zu liefern. Der Magentschalter schafft es immer weniger weit und kräftig genug auszurücken, was einerseits das Einspuren des Anlasserzahnrades schwerer macht, und andererseits aber, wegen der geringeren Kraft und zusätzlicher längeren Kontaktschliesszeit, zu Abbrand auf dem Schliesskontakt zum Anlassermotor führt. Was/der dann, infolge, zu noch weniger Wasser auf die Anlassermühle führt (in solchen Fällen habe ich tatsächlich, weil ich faul war, oder es pressierte, schonmal ein kleines Loch in den Magnetschalter gebohrt, um durch dieses dann Kontakt- bzw. Schmiermittel einzuspritzen, sowas ist natürlich keine Dauerlösung, kann aber die Zeit überbrücken sich auf die anstehende Reparatur vorzubereiten, und einen intakten Anlasser bzw. Magnedtschalter zu besorgen).

Na ja, also jetzt weiter zu meinem Problem;
Ich habe festgestellt, daß, wenn ich den warmen Motor dann z.B. auf 90° v. OT zurückdrehe (also dann kein Kolben vor OT) es, wenn er dann einige Zeit gestanden hat, leicher fällt ihn loszureißen, und an der Kurbelwelle zu drehen. Wäre es tatsächlich Wasser könnte man eigentlich ausschließen den Motor dann noch in Richtung OT drehen zu können, weil man wahrscheinlich dieses fast maximal vollgelaufene Volumen, nicht mehr von außen über die Kurbelwelle zu/über OT heraus mit einem 50cm Hebel komprimieren könnte.

Ach übrigens; die AnlasserKraft-Rechnung (oben) mit ca. 80 KG bei ca. 50 cm Hebelweg, könnte so rechnerisch korrekt sein (habs nicht nachgerechnet), aber ich stehe ja auf dem Hebel mit den 80Kg nicht still, sondern hüpfe (wie beschrieben) auf dem Hebel herum, was die ergebende Kraft (den Drehmoment) dann ungleich höher macht, einen "zu schwachen" Anlasser will ich deshalb grundsätzlich ausschliessen.

Weitere Test ergaben, daß, wenn der Motor einige Tage (nach dem Kaltbewegen um 90° vor OT) dann wieder gleichermaßen an der Kurbelwelle bewegt werden wollte, es erst wieder "etwas" Kraftanstrengung zum "losreißen" bedarf, aber alles nicht vergleichbar zur aufzuwendenden Kraft bei warm abgestellten, und nicht zurückgedrehtem Motor.

Festkleben durch teerartige Beschichtungen könnte man ausschliessen, da der Trac etwa dreimal im Jahr mehrere Tage hintereinander (Grünlandsaison) mit Umschlagen, Schwaden und Balleneinholen beschäftigt wird, da sollte er
genügend warm und gespült werden, und dieses Jahr war es während und nach diesen saisonalen Einsätzen nicht besser, also eigentlich immer schlechter, was mich ja jetzt antreibt dem, sich seit Jahren anschleichendem Problem, auf die Pelle zu rücken.

Ich vermute derzeit, daß der Motor, wenn er warm abgestellt wird, immer genau in der gleichen Stellungen zum Stehen kommt, dies habe ich bei anderen Motoren frühedr auch schonmal beobachtet. Das es also bei diesem Motor eine "besonders" schwer zu überwindende Stelle im Kurbeltrieb gibt. Wenn dies so wäre, würde ich einen schweren Motorschaden annehmen (Kurbelwelle verbogen, oder Lager bzw. Kolben gefressen), der nur deshalb nicht zum entgültigen Exitus führt, weil der Motor, in Relation zur tatsächlichen Laufleistung im Jahr, immer sehr frisches/gutes Öl hat (bei uns bekommen Maschinen die immer draußen stehen, einmal frisches Öl im Jahr egal wieviel die laufen, meist vor der Hauptarbeit, also bei diesem Trac dann im Sommer, dann ist das ÖL während der Hauptlast und im folgenden Winter dann optimal).

Also ich werde jetzt mal sehen ob da Motörchen evtl. tatsächlich immer in der gleichen Stellung zum Stehen kommt.
Evtl. kann ja mitlerweile einer von euch etwas mit diesen ganzen Infos was anfangen, wie schon gesagt, ich selbst habe wenig Erfahrung mit diesen "groben" Dieseln, scheinbar stecken die einiges weg bevor es zum entgültigen Stillstand kommt...
Gruß
Roman
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#36

Hallo,

ich hab den Thread ja aufmerksam verfolgt, weil sich mein 900er beim Start vor allem wenn er länger stand und es jetzt kälter wird auch etwas schwer tut und sobald er mal gelaufen ist geht es fast von alleine.

Hab jetzt einen neuen Anlasser gekauft und werde berichten...

Gruß,
Hans
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#37

(06.12.2021, 19:17)fasti schrieb:  Hallo,

ich hab den Thread ja aufmerksam verfolgt, weil sich mein 900er beim Start vor allem wenn er länger stand ....

Hallo Hans,
nach deiner Beschreibung würde ich so vorgehen:

1. Batterie checken (Sofortstromkapazität/Ladezustand nach einiger Zeit kalt), man kann schon auch mit einem einfachen Voltmeter, vor dem Kaltstart, bei einer Batteriespannung (insgesamt / alle Zellen) von unter 12,4 Volt von einem ungenügenden Ladezustand bzw. Kapazitätsverlust der Batterie ausgehen. Dann Batterie mal definiert (von extern) laden und danach beobachten (einige Stunden nach dem Laden sollte Spannung nicht weniger als 12,6V betragen, und dann über die nächsten 3-4 Tage nicht unter 12,4 Volt fallen, wäre das der Fall gibt es entweder einen hohen Ruhestromverbrauch, beim MB-Trac original sehr unwahrscheinlich, oder die Batterie ist altersschwach/defekt). Diese Motoren brauchen schon einiges an (Kalt-) Anlaßstrom, das wirst du schon beobachten, wenn du mal ein einfaches Starthilfekabel (für Benzin- oder kleine Diesel- PKW nutzt, das wird nicht reichen /genügend Strom zur Verfügung stellen können).
ACHTUNG: aus Kostengründen "strecken" viele Starterkabel-Billighersteller ihr Kabel mit Alu-Anteilen, da ist der Leistungsvergleich allein über den Kabelquerschnitt wenig aussagekräftig!

Ach so, ja, diese großen "Naß-"Batterien mögen es garnicht, wenn zu wenig Flüssigkeit in den Zellen ist, dies führt gerade bei niedrigen Temperaturen zu einem hohen Kapazitätsverlust.
Und übrigens, macht es keinen Sinn, dem Trac mit AGM-Batterien oder gar Gel-Batterien etwas gutes tun zu wollen, dies Batterien benötigen eine ganz andere Ladekurve, bspw. benötigen die meisten hochgelobten AGM-Batterien eine Ladeschlußspannung oberhalb der, die der Regler der MB-Trac Lichtmaschine überhaupt liefert, d.h. diese Batterien werden hier nie voll geladen....

2. Masseverbindung (Sichtprüfung und Rahmenanschraubstellen prüfen/optimieren: Batterie -> Rahmen UND Rahmen -> Motor, bei Unsicherheit evtl. mal mit Starthilfekabel brücken. Leitungsstrecke mit Starthilfekabel brücken könnte man, wenn Battrie geprüft, auch mal zur Prüfung mit PLUS machen)

3. Anlasser bzw. Magentschalter (wird Schalter evtl. am Kontaktende sehr heiß? / spurt der Anlasser bei guter/m Batterie und Kabelweg zügig ein?) erneuern.
Den Anlassermotor selbst könnte man auch noch überholen/optimieren (Lauf/Kontaktflächen reinigen / Lager + evtl. Ausgleichsscheiben / Schleifkohlen, Einspurzahnrad/Ritzel), bevor man den kpl. erneuert.

Gruß
Roman
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#38

Servus Roman
Da du ja bei 90° auch eine Schwergängigkeit hast, vermute ich zwischen Kolben und Kolbenringen Schmutzansammlung/ Ölkohle

Gruß Hermann

No Allrad, No Fun Big Grin
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#39

Moin Roman,
da hast du einen Gedankenfehler. Ein Anlasser braucht etwa 300 Ampere Strom, um 3 kW zu leisten ( 300 Ampere mal 0,85 Wirkungsgrad ergibt ca 250 Ampere mal 12 Volt ergibt dann 3 kW). Früher hatte eine 88 Ah Batterie etwa 395 Ampere Kaltstartstrom, heutige liefern über 800 Ampere. Das reicht also immer, damit der Anlasser seine volle Leistung bringen kann.

Wenn nun die Spannung, wie bei mir, auf 7,5 Volt absinkt, bedeutet das, dass die Batterie ihre volle Leistung ( bei meiner 900 Ampere) abgibt und die durch den Anlasser rauscht. Der Magnetschalter ist nicht der Übeltäter, denn das dünne Kabel zum Magnetschalter würde bei der Stromstärke in kürzester Zeit verglühen. Die Kontakte sind es auch nicht, weil sonst nicht ein so hoher Strom fließen täte. Ich tippe da auf Lager oder Wicklungsschaden oder auch beides und daher ein absolut schlechter Wirkungsgrad.

Wasser im Motor hatte ich schon zweimal, das ist es auch nicht, denn das befindet sich nur in einem Zylinder und den kann man dann zumindestens leicht im Richtung UT drehen.

Mechanisches Problem ist es auch nicht, weil, nach einer Aufwärmung des Kühlwassers, der Motor nicht mehr klemmt. Möglicherweise ist ein Ölabstreifring gebrochen und so will ich dich nicht davon abhalten, den Motor zu zerlegen. Das Klemmen ist jedenfalls nicht normal. Trotzdem ist dein Anlasser defekt, wenn du zwei volgeadene Batterien brauchst, damit er sich vernünftig dreht.

Gruß Erhard
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#40

Servus,

eigentlich wollte ich nix mehr schreiben zu dem Thema,
aber seit 2 Monaten wird da jetzt spekuliert was da kaputt sein könnte,
und gerechnet was das Zeug hält !
Nicht falsch verstehen, interessiert mich auch, lese das gerne !
Ich hatte auch schon mal einen Motor ( Benzin )
den konntest mit der Hand fast nicht durchdrehen, aber der Anlasser hat gespielt damit.
Warum um Gottes Willen probierst du nicht mal einen neuen Anlasser aus ?
Batterie und Kabelage sind ja soweit neu bzw. okay ?

PS: Passt jetzt nicht ganz zum Thema, aber ich habe vor kurzem eine Defa Motorvorwärmung in meinem 1300er eingebaut:
Fantastisch, wie der anspringt Smile Smile Smile

Schöne Grüße
Hans
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#41

(07.12.2021, 12:26)MB vario schrieb:  Moin Roman,
da hast du einen Gedankenfehler. Ein Anlasser braucht etwa 300 Ampere Strom, um 3 kW zu leisten ( 300 Ampere mal 0,85 Wirkungsgrad ergibt ca 250 Ampere mal 12 Volt ergibt dann 3 kW). Früher hatte eine 88 Ah Batterie etwa 395 Ampere Kaltstartstrom, heutige liefern über 800 Ampere.

Hallo Erhard,

weis jetzt nicht worauf du dich beziehst "da hast du einen Gedankenfehler"... Kleiner Schwank jetzt hier nachfolgend:

Der auf den heutigen Batterien angegebene Kalt- bzw. Sofortstrom ist oft nur Makulatur.
Ich habe in den letzten Jahren schon einige Dutzend Batterien, der heute gängigen Typen, also ausser LiIo, LiFe etc. (mit spez. Meßgerät) getestet. Sicher spielt auch die Meßungenauigkeit eine Rolle, meiner Erfahrung nach wird der angegebene Sofortstromwert in den meisten Fällen, bei neuen Batterien bestenfalls nach zwei bis drei kompletten Ladezylen mit max. 80% erreicht. Ausreißer sind oft höherwertigere Typen von wirklich etablierten Markenherstellern (die die angegebenen Werte tatsächlich erreichen, manchmal sogar geringfügig übertreffen), und NoName-Batterien bzw. gerade auch eigentliche NoName-Hersteller die auf dem Markt durch große Stückzahlen den Anschein erweckt haben ein Markenhersteller zu sein (die unterschreiten die Herstellerangabe oft massiv). Natürlich gibt es immer wieder mal einen Ausreißer (habe selbst eine 9 Jahre alte Superbillig-NoName-Batterie, glaube von "Kaufland-Marke", mind. schon dreimal tiefentladen, wirklich nicht gut behandelt, die hat heute noch mehr Kapazität als damals drauf angegeben).
Meiner Erfahrung nach kann man von den meisten Naß-Batterien heute, mit einem Alter von 1 Jahr bei kalter Umgebung (5-0 °C), nach einer Wartezeit von ca. 6-12 Stunden nach vollständiger Aufladung, nicht viel mehr als 70% des angebenen Wertes erwarten. Mit fortschreitendem Alter, und vorallem tieferen Temperaturen sinkt der Wert oft drastisch, ich schätze viele "noch gute" Batterien haben bei -15°C vieleicht noch 40-50%.
Besonders zickig verhalten sich, meiner Erfahrung nach übrigens AGM, wenn die irgendwann mal nahezu tiefentladen waren, oder bei tiefen Temperaturen.

Die besten Erfahrungen habe ich persönlich gemacht mit (Reihenfolge):
Banner, Bosch, Varta jeweils ab mittlerem (Typen-)Preissegment und in früherer Zeit Sonnenschein und Moll.
Ausserdem sollte man sich auch darüber klar sein, daß es garnicht soviele verschieden Batterie-Produktionsstätten gibt, ich glaube mind. in bestimmten Preissegnenten kommen die eh aus der gleichen bzw. auch selben Fabrikation.

Also was ich sagen will; die heute vom Hersteller angegebenen Angaben sind oft allenfalls Laborwerte, so groß ist der Unterschied zu früher angegeben Werten bei Blei-Säure garnicht, und solange kein Start/Stop-System vorhanden, und (auf Grund der heute in der Boardelektronik konfigurierbaren Ladekurven) eine Blei-Säure verwendbar ist, kann man diese einfachen Batterien gut verwenden, die kann man dann auch noch per externem und programmierbaren Ladegerät "pflegen" oder auch wiederbeleben.
Alle diese/meine Beobachtungen/Erfahrungen beziehen sich auf "PKW" Batterien bis ca. 140 Ah, grössere Batterien, bzw. die alten LKW-Typen (Pole auf einer Seite) kommen bei mir i. d. Regel nicht zum Einsatz.

Und ja, tatsächlich, das kurze Stück Verbindungskabel vom Schalter zum Motor kann beim einem kurzen Anlassversuch fast glühen, wenn genügend Leistung angelegt wird (eigener Versuch: beim 3PS-Bosch etwa 1500Ah Sofortstrom über insgesamt drei Batterien a. ca. tatsächlichen 500Ah, mit jeweils eigenen Kabeln, wenns dann glüht ists eh vorbei, erstens fließt dann immer weniger Strom, was aber dann zu vernachlässigen wäre, weils gerade auch brennt).
Solange der Anlasser noch OK ist, reißt der dann echt was los. Allerdings darf man das nur sehr sehr kurz versuchen, denn bei soviel Strom brennen auf einmal Sachen von denen man es vorher nicht für möglich gehalten hat (ohne solche Experimente wäre es doch langweilig, und lernen tut man dabei auch was)

Und noch ein Schwank:
Superlativen kennen heute auch bei der Ladeelektronik und den Starterbatterien keine Grenzen mehr, zumindest auf dem Papier.
Sehr deutlich wird das z.B., wenn man versucht einem EURO6 (D bzw. TEMP) -Fahrzeug nachträglich eine zweite (Board-)Batterie nebst entsprechender Laderegelung zu verpassen (soll ja bei entsprechender Ausstattung oder auch Transportern und Wohnmobilen mal vorkommen). Dann muß man feststellen, daß das Fahrzeug fast immer offiziell die Schadstoffklasse verliert, und dadurch heute keine Betrieberlaubnis mehr hätte, bzw. erreichen kann.

Gruß
Roman
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#42

(07.12.2021, 21:46)Kowalski schrieb:  Warum um Gottes Willen probierst du nicht mal einen neuen Anlasser aus ?
...

Hallo Hans,
das Problem ist schon alt, älter als der Anlasser. Den hatte ich schonmal (ich gebe zu vor etwa 10 Jahren) erneuert. Danach hatte sich nichts verändert.
Kabel, Batterien ... schon einigemale optimiert bzw. erneuert.
Ich gebe zu nicht gerade wild auf einen Anlassertausch zu sein, da wegen der verbauten Quicke Frontladerkonsole, die Sache sehr beschwerlich ist.
Ich weis ja mittlerweile wie sich solch ein Motor kalt drehen lassen muß, hab ja schliesslich nebendran den gleichen Motor im 700er. Das ist auf keinen Fall normal.
Und hier habe ich das Thema jetzt erst angebracht, weil sich die Situation in diesem Jahr dermaßen verschärft hatte, daß ich nun immer regelmäßig eine besonders gute bzw. zwei weitere Batterien zum Starten gebraucht hatte.
Jetzt ist es ja so (nachdem ich festgestellt habe daß es irgendwo klemmt), daß ich den Motor, wie beschrieben, losreiße, und dann ganz normal mit der boardeigenen Batterie starte.

Ist es denkbar, daß ein eingekuppeltes Getriebe im Leerlauf über die Kurbelwelle nicht drehbar ist? Ich denke an eine klebende Kupplungsscheibe.

Gruß
Roman
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#43

Servus Roman

Auch ich wollte hier eigentlich nichts mehr schreiben, aber sei mir nicht böse, du hast das Problem seit 10 Jahren, hier wird jetzt seit gefühlt 2 Monaten wild gerätselt und gerechnet und egal was man dir rät, wegen deiner Frontladerkonsole willst du nichts am Motor machen. Dann lass es halt so. Ohne in den Motor reinzuschauen wirst du den Fehler nicht finden. Allein in der Zeit in der du all die Beiträge hier verfasst hast, wäre der Kopf schon ab.
Aber du kannst natürlich noch warten bis sich hier doch jemand findet der von zuhause aus vorm Rechner per Röntgenblick in deinen Motor hinein schaut und dir den Fehler genau nennt und im besten Fall noch aus der ferne repariert.

Sei nicht böse es ist gut nicht vorschnell alles auseinander zu reißen aber irgendwann muss man dann mal zur Tat schreiten, durch schreiben hat sich noch nie etwas von selbst repariert.

Lg Peter
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#44

Hallo Roman,

jetzt war der Peter schneller,-also Thema schließen und dann fährst nochmal 10 Jahre...wenns nicht besser wird kannst dich ja nochmal melden....RolleyesBig Grin

MFG
Berni
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#45

Servus Roman,

seit 10 Jahren quälst du deinen Anlasser ? !!!!!!
Ich bin schon ein bißchen älter,
kein Anlasser hält ewig !
Habe schon einige Anlasser zerlegt und auch überholt,
sahen oft übel aus:
von ausgeleierten Lagern ( da schleift dann der Rotor am Stator, Leistung gleich null ! )
über zusammengefahrene Bürsten, Kollektoren und was weiß ich noch ?
Alleine wenn die innerlich verölt und verdreckt sind, kannst schon vergessen.
Früher war so ein Anlasser im Verhältnis rel. teuer, vor allem als orig. Ersatzteil.
Heute bestell ich den in der Bucht, da gibt es auch welche mit 9 V Anker,
habe ich in meinem Cormik eingebaut: Super !
Es gibt nix schlimmeres, als einen Motor der nicht startet, das macht Nerv,
und der Traktor ist für`n Arsch ( Entschuldigung )

Grüße,
Hans
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