Zeitgemäße Filterung des Kraftstoffes am MBtrac

Vielen Dank Roby !
Es gibt Wasserabscheider mit und ohne Filter und so einen werde ich vermutlich vor das vorhandene Filtersystem setzen, wenn ich dafür einen Platz finden kann .
Gruß
Daniel
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Hallo, das mit dem Spiritus mache ich schon 50 Jahre, weil es das Wasser im Tank bindet und dann verbrennt wird. Schaden hat es bis jetzt nicht angerichtet. Habe es in allen LKW,s und Schleppern in die Frostschutzpumpe gefüllt. In meinem Ranger TDCI fülle ich es im Winter vor dem Tanken bei, einen Eßlöffel reicht auf 50 Ltr.. Schönen Sonntag noch, MBSiggi.
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Hallo Liebe Kollegen,

den Filterkopf für die WDK 725 gibt es jetzt bei Granit Classic Parts als Umbausatz
Best-Nr.: 154131609

Viele Grüße
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Hallo zusammen,

da dieses Thema in letzter Zeit immer wieder verlinkt wurde, habe ich mich aus eigenem Interesse auch mal ein wenig damit beschäftigt.
Wer sich dafür interessiert, darf sich den nachfolgenden ausführlichen Text gerne durchlesen.
Wer daran kein Interesse hat, kann diesen Beitrag entsprechend einfach ignorieren.

Fehlerbereinigung:
Zunächst mal eine Korrektur zu einigen Beiträgen ab Nr. #116 (Seite 8) dieses Themas, an denen ich vor Jahren auch beteiligt war: 

Die von mir damals verbauten Filtereinsätze MAHLE/KNECHT KX 68D ECO entsprechen den hier in diesem Thema "nicht empfohlenen Vorfiltern" MANN+HUMMEL BFU700x.
Der MAHLE/ KNECHT KX 35 dagegen dem hier "eher empfohlenen Haupt-/Feinfilter" MANN+HUMMEL P707.
Im Beitrag Nr. #120 wurden dagegen die Typen der Vor- und Haupt-/Feinfilter vertauscht. Genauso in Beitrag Nr. #123.

Passiert, aber könnte zukünftige Leser unnötig verwirren. Ich werde meine alten Beiträge/ Fragen deswegen entsprechend bearbeiten/ korrigieren.
Vielleicht kann Roby das Gleiche tun, sofern er mir in meinen Ausführungen zustimmt.

Davon abgesehen mal ein kurzer Abstecher auf "Ahnenforschung" und in die "Sternenapotheke":
In der Betriebsanleitung vom Mittelschalter finde ich eindeutig Filter aus Filzmaterial.
Die sogar ausgewaschen werden sollen/dürfen, heute wohl undenkbar!

Bei den hier "nicht empfohlenen (Vor-)Filtern" BFU700x bzw. KX 68D ECO handelt es sich um solche Filzfilter. Und diese Filzfilter waren wohl original auch in beiden Filtertöpfen verbaut, nicht nur als Vorfilter!
Die hier in diesem Thema "eher empfohlenen Haupt-/Feinfilter" P707/ KX 35 sind beides Papierfilter, also ganz anders aufgebaut.

Auch bei Mercedes gibt es im System nur einen Filtertyp (eine alte, eine neue Teilenummer) für meinen Motor OM 314.956 und die Originalfilter sind auf Bildern u.a. im Mercedes-Online-Ersatzteileshop auch eindeutig Filzfilter, wie es eben auch BFU700x bzw. KX 68D ECO sind.
Diese werden also auch von Mercedes gezielt zumindest für meinen Motorentyp so vertrieben und sind entsprechend auch im MANN+HUMMEL- und MAHLE-System korrekt hinterlegt!
Es wäre mal interessant, ob das durchgehend auch bei den neueren Motorenbaumustern so hinterlegt ist oder ob es da seitens Mercedes noch andere Teilenummern bzw. andere Filter gibt?

Aktuelle Infos zu MAHLE-Filtertypen:
Ich habe aus verlässlichen Quellen aktuelle Daten zu den für uns relevanten MAHLE-Filtertypen erhalten, kann aber leider keine konkreten Daten veröffentlichen.
Daher nachfolgend nur meine daraus festgestellten Feststellungen/Größenordnungen ohne genaue Zahlenwerte.
Aktuelle Daten zu den MANN+HUMMEL-Filtern habe ich leider gar nicht zum Vergleich.

Wichtige Erkenntnis als Erstes:
Die Eigenschaften von Filtern mit der gleichen Typenbezeichnung können sich aus diversen Gründen mit der Zeit ändern.
Der Filter mit Typenbezeichnung XYZ vom gleichen Hersteller muss heute nicht die gleichen Eigenschaften haben, wie ein unter der gleichen Bezeichnung vor 5 Jahren verkaufter Filter!

Zu den Filtereinsätzen für die originalen Filtergehäuse:
Beide Filtertypen KX 68D ECO als auch KX 35 unterscheiden sich inzwischen auf dem Papier in der Filtergüte* nur noch absolut minimal!
Rein von der Filtergüte* her gibt es bei den MAHLE-Filtern aus meiner Sicht keinen Grund mehr, den überall offiziell für unsere Motoren angebotenen "Vorfilter" KX 68D ECO im Vergleich zum alternativ verfügbaren und hier eher empfohlenen "Fein-/Hauptfilter" KX 35 als schlecht einzuschätzen.
Der Unterschied in der eigentlichen Filterfläche (KX 35 deutlich mehr als KX 68D ECO) ist weiterhin unverändert. Ich weiß nicht, ob das hinsichtlich der Funktion in der Praxis einen Unterschied macht. Ansonsten sind die restlichen Daten der Filter sehr ähnlich.
Nur die Standzeit nach ISO 4020 ist beim "Vorfilter" KX 68D ECO deutlich höher als beim KX 35, sodass letzterer eventuell wirklich nur als Haupt-/Feinfilter mit vorgeschaltetem Vorfilter eingesetzt werden sollte?
Wie es aktuell bei den entsprechenden MANN+HUMMEL-Filtern aussieht, leider keine Ahnung...

Weitere für die Filtereinsätze relevante Fakten:
+ beide Filtertypen unbegrenzt für Biodiesel zugelassen
+ explizit für Saugseite vorgesehen
- Wasserabscheidegrad wird de facto nicht existieren, da kein Wasser abgelassen werden kann
- Schmutzkapazität gering

Zu den Filterkartuschen zum Verbau an nachgerüsteten Filterhaltern (meist Parallelschaltung):
Der hier empfohlene MANN+HUMMEL-Filter WDK725 entspricht wie bereits hier im Thema erwähnt dem MAHLE KC 102.
Die Filtergüte* vom KC 102 hat sich wohl leider im Vergleich zum zuletzt hier veröffentlichten Datenblatt ein ganzes Stück verringert, ist aber immer noch deutlich besser als bei den Filtereinsätzen.
Auch hier kann ich leider nichts zu den aktuellen Daten des MANN+HUMMEL-Filters im Vergleich sagen.

Weitere für die (MAHLE-)Filterkartuschen relevante Fakten:
+ recht hoher Wasserabscheidegrad (inzwischen aber auch etwas geringer, als ursprünglich angegeben)
+ hohe Schmutzkapazität
-  scheinbar nur noch bis zu einem Biodiesel-Anteil von 7% (B7) freigegeben, wenn ich das richtig deute
-  laut Datenblatt (schon immer) eigentlich für die Druckseite vorgesehen! Hat aber ähnliche Druck-Grenzwerte wie die Filtereinsätze und scheint ja inzwischen bei einigen Nutzern problemlos zu funktionieren.

Vergleich Filtergüten Gesamtsystem Filtereinsätze zu Filterkartuschen:
Die originalen Filtereinsätze sind in Reihe geschaltet.
Wenn man bei der Filtergüte davon ausgeht, dass diese den Restanteil von bestimmten Schmutzpartikeln im Kraftstoff nach dem Filter im Vergleich zu den 100% vor dem Filter angibt, ergibt sich eine rein beispielhafte theoretische Rechnung:
Vor den Filtern: 100% Schmutz
Nach dem ersten Filter (bei angenommenen 30% Filtergüte): 70% Schmutz
Nach dem zweiten Filter (bei angenommenen 30% Filtergüte): 49% Schmutz (= 70% des Werts nach dem ersten Filter)
Gesamt-Filtergüte: 51%
Somit wäre verständlicherweise die resultierende Filtergüte des Filtersystems höher als die der einzelnen Filter.
Ob diese Rechenweise die ultimativ richtige ist, kann ich nicht sagen, ich empfinde sie aber als logisch.

Bei den Filterkartuschen in Parallelschaltung (aufgrund der nur bedingt verfügbaren Filterhalter für Reihenschaltung) hat das gesamte Filtersystem nur die gleiche Filtergüte wie der einzelne Filter selbst.

Bei Vergleich der Filtergüten der unterschiedlichen MAHLE-Filtern ergibt sich bei meiner Rechenweise mit den mir vorliegenden Daten die folgende Situation:
+ Die originalen Filtereinsätze (egal welcher der beiden Typen) in Reihenschaltung ergeben für das Gesamtsystem eine Filtergüte* von über 60%.
+ Die Filterkartuschen KC 102 (egal ob nur ein einzelner Filter oder in Parallelschaltung) sind hinsichtlich der Filtergüte* nochmals deutlich besser, ergeben aber immer noch keine "sehr gute" Filtergüte* über 90%.
+ Eine Filtergüte* von über 90%, wie sie bei modernen Kraftstoff-Einspritzsystemen sehr erstrebenswert ist und für unsere alten Systeme sicherlich auch nicht schaden würde, wäre durch Reihenschaltung von zwei Filterkartuschen KC 102 möglich, für die es aber ja etwas an passenden Filterhaltern mangelt.
Alternativ wäre eine Reihenschaltung eines anderen vorgeschalteten (Vor-)Filter(system)s und einer einzelnen Filterkartusche KC 102 möglich.

Mein Fazit:
+ Die originalen Filtereinsätze scheinen zumindest von MAHLE aus meiner Sicht nicht ganz so schlecht - wie bisher hier dargestellt - zu sein.
(Bei denen von Mann+Hummel sind zwar geringe Werte nach der anderen Norm angegeben, aber als Mindestwert. >10, >20...
Wenn ich sage, dass eine Person > 1m ist, ist sie nicht zwangsläufig ein Zwerg, sondern kann auch Profi-Basketballer sein Wink )
Dabei ist keiner von den beiden verfügbaren (MAHLE-)Typen total ungeeignet.
Außerdem natürlich wie immer der Bonus der originalen Optik und des fehlenden Umbauaufwands.
+ Die empfohlenen Filterkartuschen sind aber bereits einzeln oder in Parallelschaltung von der Filtergüte* nochmals deutlich besser.
+ Für eine nahezu ideale und wirklich zeitgemäße Filtergüte wären die Filterkartuschen in Reihenschaltung oder eine Filterkartusche mit zusätzlichem Vorfilter(system) noch besser.
+ Die Filterkartuschen ermöglichen das Entwässern des Kraftstoffs.
+ Für den Biodiesel-Einsatz jenseits 7% Anteil sind wohl zumindest die MAHLE-Filterkartuschen nicht zu empfehlen, aber die originalen Filtereinsätze geeignet.

Dieser Beitrag soll keine bisher hier im Thema geäußerten Aussagen als falsch darstellen oder kritisieren, sondern das Thema mit aktuelleren Daten und eventuell auch anderen Sichtweisen ergänzen.
Für Korrekturen bei eventuellen (Denk-)Fehlern und anderweitige Ergänzungen bin ich offen.

* Filtergüte bei MAHLE: Anfangspartikelabscheidegrad ISO 19438 bei 4 my.
Wie schon zuvor in diesem Thema beschrieben, liegt dieser Wert im Allgemeinen etwas höher als der von MANN+HUMMEL verwendete und angegebene Wert nach anderer Norm/ Testmethode.


Viele Grüße
Tobias
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NTRAC11 

Moin,

seit zwei Jahren besitze ich einen 800er Seitenschalter von 1975 und bin fleißiger Leser dieses Forums. Nun hatte ich die Dieselpest und bin dabei, die komplette Kraftstoffanlage zu reinigen und teilweise zu erneuern. Ich überlege, das System auf die hier empfohlenen WK725-Filter umzustellen um die Filterung zu verbessern und da bei meinem originalen Filterkopf das Gewinde einer Entlüftungsschraube hinüber ist. Bei der Frage, wie ich die Umrüstung konkret umsetzen kann, bin ich - wie vor mir auch schon andere - darauf gestoßen, dass der neue Filterkopf keinen Anschluss für den Rücklauf hat.

Nach ausführlicher Recherche in verschiedenen Artikeln des Forums habe ich zwei Lösungen identifizieren können:

1. Rücklaufleitung vom Filterkopf weglassen

2. Rücklaufleitung so ändern, dass sie von der Pumpe direkt zum Tank geht

Die erste Lösung scheint mir die elegantere. Zu beiden habe ich aber noch Fragen, deren Beantwortung vielleicht auch für andere Umbauwillige interessant sein könnte:

Zu 1.: Im Beitrag #108 steht, dass für die große Baureihe, die Rücklaufleitung vom Filterkopf auch weggelassen werden kann und in Beitrag #102 von Axel Bode wird ein Umbau bei der kleinen Baureihe u. a. in Fotos dokumentiert, auf denen kein Rücklauf vom Filterkopf und auch nicht von der Pumpe zu erkennen ist. Ist das beim OM314 möglich? Eigentlich müsste das Überdruckventil an der Einspritzpumpe, den Rücklauf am Filterkopf doch überflüssig machen oder gibt es ohne ihn dann Probleme in der Einspritzpumpe. Hat das jemand so umgesetzt und schlechte Erfahrungen gemacht?

Zu 2.: Im Beitrag #91 steht, dass die Rücklaufleitung so geändert wurde, dass sie von der Pumpe direkt zum Tank geht. Im Beitrag #104 schreibt Heinz, dass er das bei seinem 1300er nachträglich so gelöst hat. Gibt es jemanden, der das nachträglich umgesetzt hat und dies schriftlich beschreiben oder Fotos hochladen kann? Ich kann mir die technische Umsetzung nicht richtig vorstellen. In der Anschlussschraube im Filtergehäuse ist ja so eine sehr dünne Bohrung drin, damit der Diesel nicht massenhaft in den Tank zurück gefördert wird. Wo und wie wäre der Rücklauf denn konkret hinter der Dieselpumpe anzuschließen? Mit einem einfachen T-Stück wohl kaum, dann geht der Druck ja zu einem guten Teil Richtung Tank verloren, oder doch?

Ich hoffe, in so einem alten Artikel antwortet mir noch jemand. Falls nichts kommt, schreibe ich die Ersteller der damaligen Beiträge noch einmal persönlich an und fasse die Antworten hier zusammen.

Grüße aus dem Wendland von Claas.
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(05.10.2024, 00:32)Wende schrieb:   ein Umbau bei der kleinen Baureihe u. a. in Fotos dokumentiert, auf denen kein Rücklauf vom Filterkopf und auch nicht von der Pumpe zu erkennen ist. Ist das beim OM314 möglich? Eigentlich müsste das Überdruckventil an der Einspritzpumpe, den Rücklauf am Filterkopf doch überflüssig machen 

Hallo Claas,

Willkommen hier im Forum.

Zuerst sollten wir die Leitungen richtig benennen um Missverständnisse zu vermeiden.
Die kleine Leitung oben am alten Filterkopf ist eine Entlüftungsleitung, beim Umbau auf einen neuen Filterkopf ,kannst du die weglassen weil manuell  entlüftet wird.

Die Rücklaufleitung beginnt an der Einspritzpumpe am Überströmventil.
Die Leckleitung der Einspritzdüsen geht bei deinem Trac wohl noch in die Rücklaufleitung der Einspritzpumpe.
Falls du alles erneuerst kannst du die Leckleitung der ESD mit einem T-stück in den Vorlauf zur Förderpumpe einbinden ,so wie es bei den neuern Tracs ist.

Gruß
Roby

MB Trac 1000 Turbo Intercooler >> Fahrspass pur Smile Smile
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Vielen Dank für die schnelle und hilfreiche Antwort, Roby!

Ich werde das dann wohl so umsetzen, wie du das beschrieben hast.

Grüße aus dem Wendland, Claas.
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