MB-trac oder Standard-Schlepper kaufen?
#1

Hallo Leute,

da mein Fiat 110-90 so langsam in die Jahre kommt, mache ich mir so die Gedanken, ihn durch einen anderen Schlepper zu ersetzen. Seine hauptsächliche Arbeit ist die tägliche Arbeit mit dem Futtermischwagen und Pflug- und Drillkombinationsarbeiten. Da fängt es mit den Problemen an. Für die neue 3m Drillkombination ist er ein bisschen schwach. Und da wir ehr wechselnde Böden haben, wäre auch ein Lastschaltgetiebe nicht falsch. Ich überlege deshalb, ob ich mir einen 2. MB-trac anschaffen soll oder einen gebrauchten "Standard"-Schlepper (NewHolland, Case, JohnDeere,...), die sich zur Zeit günstig auf dem Markt bewegen.
Bitte um objektive Antworten Wink .

Gruß
Andreas

MBtrac - ein bissl mehr geht immer!
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#2

Mal ne blöde Frage: Wieviel willst du denn ausgeben? Steck deinen finanziellen Rahmen ab, dann wird die Antwort viel klarer!

mfg

Stephan
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#3

Hallo Andreas,

Lastschaltung ist immer ein Argument - wenn man nicht genug Leistung hat.
Da ich einen Schlepper mit Lastschaltung besitze, zwar nur 2-stufig, aber immerhin, kann ich Dir sagen, das ist schon was tolles, wenn man auf wechselnden Böden mal eben ohne Zugkraftunterbrechung eins runterschalten kann.
Die andere Seite ist, wenn Du genug Leistung hast, dann zieht der Schlepper die schwerzügige Stelle einfach durch.
Letztlich musst Du selber entscheiden, das kann Dir keiner abnehmen. Mein Schwager hat immer auf den MBtrac geschimpft (1300). Hauptsächlich, weil er partout nicht begreifen will, dass sein überlanger und überschwerer Kuhn-Huard Vierschar-Volldreh auch an einem 443 noch etwas Gegengewicht braucht.
Seit 2 Jahren hat er einen 85PS John Deere hinzugekauft mit "dem tollen" Vierfach LS-Wende-Getriebe und damit einen alten MF595A abgelöst.

Jetzt hat er den John Deere, auf den er schimpft...

MBtrac bedeutet zwangsläufig 19 Jahre alt oder älter und in der Regel schon reichlich Stunden auf der Uhr. Beides muss kein Hinderungsgrund sein. Ersatzteilversorgung zunehmend umständlicher (schwierig will ich es noch nicht nennen, aber es wird nicht besser.)
Die andere Seite ist eine Maschine mit viel Großserientechnik, sehr ordentlichem Aufbau und gerade im 443 einem bis heute konkurrenzfähigen Komfort. Halt kein LS-Getriebe...
...andererseits erfordert keine von Dir genannte Anwendung ein solches zwingend. Hättest Du geschrieben "schwerer Straßenzug auf hügeligem Gelände", dann ist ein LS-Getriebe, gerade ein mehrfach durchschaltbares sehr hilfreich, aber vor der Drillkombi, dem Mischwagen, dem Pflug???
Wie gesagt, entscheiden musst Du selber.

FG
Holger

406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83

Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
doch zum Glück für die vielen Nicht MBtrac Besitzer:
3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...

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#4

Hallo Andreas,

ganz klare Sache: Wenn es dir spass macht: MB-Trac!
Wenn es ein Arbeitstier ist: Neuschlepper.

Klar hat der MB-Trac deutliche Vorteile; die Nachteile werden immer grösser. Nicht von Prinzip her, das Trac-konzept kann sich heutzutage immer noch neben der "normale" Trecker sehen lassen, aber aus andere Grunden. Holger sagt es schon. Es fehlt die Lastschaltung (Absolut kein Problem; der Lastschaltung ersetz der leistungsstarke Motor. Beim Holgers Beispiel (ich nehme an, er tippt auf sein Ursus 1224) kommt er auch ohne Lastschaltung klar. Der Grund: Der Kiste zieht alles im höchsten Gang! Big Grin
Ausserdem wird es mit die Ersatzteilbeschaffung immer schwieriger. Billig Treckerfahren heisst kein MB-Trac. Da zählt immer mehr der Spassfaktor mit, oder mann nutzt vollkommen die Vorteile vom Trac (Aufbauraum, oder z.B. die gleichgrosse Räder (Björn Brasche zieht anscheinend der Muldenkipper weiter als moderne Varios)
Meiner 2 MB-Tracs werden auf dem Hof eigentlich nicht gebraucht, aber langsaman sieht mann hier sogar die Vorteile.
Konkret: du entscheidest! Weil du redest über ein 2. Trac kennst du die Vorteile und Nachteile im Vergleich zum Fiat.
Wahrscheinlich entscheidest du dich richtig, und wählst die gleichgrosse Räder... Wink

Groeten,

Benno

Ein fleissige Bauer ist edler als ein fauler Edelmann...
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#5

Hallo Andreas,

eins habe ich vergessen: Die "tolle Lastschaltung" ist unter anderem der Grund, weshalb mein Schwager heute auf den Johnny schimpft und der MBtrac im Verhältnis zusehends an Ansehen gewinnt.
Mit anderen Worten: Die viele neue Technik mit noch mehr Elektronik ist zusehends Grund für Ausfälle an aktuellen Schleppermodellen.
12 Volt, Ammoniak und Pflanzensäuren, Ackerboden und Feuchtigkeit sind vom Prinzip her Feinde. Todfeinde!
Trotz allem wasserdichten Vergießen von Elektronikkomponenten zu Black-Boxes, aber auch, weil die Produktion von immer komplizierter werdenden Hydraulikkomponenten zusehends in Billiglohnländer verlagert wird (Kostendruck), werden Ausfallgründe quasi schon in der Neumaschine verbaut.

Das sind Gründe, die mich befürchten lassen, dass ein moderner Standardschlepper nach 19 Jahren nicht in dem Zustand dasteht, wie heute ein 19 Jahre alter MBtrac...

Kleiner Nebengedanke: Oldtimerspezialisten (PKW) befürchten ob der Elektronik größte Schwierigkeiten, wenn unsere aktuellen PKW's mal Oldtimer sein werden. Man geht davon aus, dass dann die Mehrzahl der Fahrzeuge nur noch Stehzeuge sein werden...

FG
Holger

@Benno: Klar meine ich den URSUS 1224. Ein echter "ZWO" (Zieht_wie_Ochs). In meinem Einsatzprofil ist er "sehr ausreichend" mit Leistung ausgestattet, weshalb ich die Lastschaltung nur brauche - aber auch sehr schätze, wenn man am Feldende durch die Furche etwas langsamer fahren will. Auch das kann man durch nicht zu tiefe Furchen umgehen...
...das Leistungsplus war auch beim Unimog, speziell der schweren Baureihe das zum grottenschlechten Getriebe (hier fehlte nicht nur die Lastschaltung, hier fehlten schlicht mehrere Gänge im Hauptarbeitsbereich) das ausgleichende bzw. kompensierende Element. Inzwischen haben aber Standardschlepper hier mindestens gleichviel zu bieten.
Man darf nicht vergessen: Als der U65 kam, war er der stärkste Schlepper auf der DLG-Ausstellung. Da waren ein paar Gänge im HAB weniger nicht das Problem...
...

406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83

Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
doch zum Glück für die vielen Nicht MBtrac Besitzer:
3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...

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#6

Hallo Leute,

ich kann mich nur der Aussage vom Benno anschließen, weil die Trac´s eben schon viele Jahre auf dem "Buckel" haben. Aber das MB-trac fahren ein teueres Vergnügen im Hinblick auf die Ersatzteil bzw. Werkstattkosten ist dem kann ich nicht zustimmen, es mag sein, dass es einzelne Teile gibt die sehr teuer sind aber im großen und ganzen passt es. Ihr solltet mal einen so ach so guten Fendt fahren, dann wisst ihr was teuer ist. Wir haben einen 716 Vario, ist komfortabel zu fahren, aber brauch mehr Diesel wie der Trac, hat wesentlich weniger Traktion und den Motor, na ja der hat sowieso keine Chance. Vor einem Jahr hatten wir einen Getriebeschaden in dem ach so guten Fendt, mit Einbau 14000 Euro!! Noch ein Beispiel, ein Blinkerschalter von einem GTA 360 Euro!! Ich kann euch nur sagen nie mehr Fendt. Es gibt nur einen Grund warum ich mir keinen Trac mehr kaufen würde und das sind das Alter und somit auch die Stunden, aber vom Konzept und von der Qualität her bei adequatem Umgang gibt es nur Mercedes, da kannst du den anderen Schrott vergessen.

Nur Mercedes ist das Wahre!
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#7

servus,
ich würde mir wieder einen MB-trac kaufen da ergerade bei Feldarbeiten auf der Vorderachse das meiste Gewicht hat. Er steig als nicht so leicht auf. Ich selbst hab diese erfahrung schon gemacht. Die Tracs kosten eben mehr als andere Schlepper doch er rentiert sich bald.


Gruß Wolfgang

MB-trac for ever Big Grin
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#8
YTRAC04 

Hallo Andreas
ich sellber hab vor meinem Trac viel viele Jahre einen Standartschlepper gefahren.Der letzte hatte eine vier fach Lastschaltung und EHR.
Mit dem Getriebe und der EHR hatte ich in den sechs Jahren die ich den Schlepper gefahren habe wenig probleme gehabt.Ich wohne im Hunsrück
und hab mit dem Schlepper wie auch mit meinem Trac im rahmen einer
Güllekette ein 12000 liter Fass gefahren.
Da macht sich dann die Lastschaltung schon bemerkbar,aber auch bei der
Bodenbearbeitung ist das Getriebe halt einfach komfortabeler als das im Trac.
Jedoch im Spritverbrauch konnte der Schlepper dem Trac nicht das Wasser
reichen.Der Trac ist man glaubt es kaum sparsamer als der Standartschlepper obwohl dieser 11 Jahre jünger war als der Trac.
Wo ich jedoch ein Problem sehe ist halt mit Reperaturen.
Bei meinem Schlepper wenn ich ein Problem hatte einfach in der Werkstatt
anrufen und die Jungs konnten dir erklären wie was zu reperieren geht oder
wie ein fehler zu beheben ist oder sie kamen halt einfach vorbei.
Den service hat man beim Trac halt einfach nicht mehr.
Und spezis die sich mit dem MB Trac auch wirklich gut auskennen gibt es in meiner gegend halt nur vier oder fünf.
Ich weiß ja nicht wie das bei Dir ist aber darüber solltest Du auch nachdenken.
Du weißt ja
Wer die Wahl hat hat die Qual.



Mfg.
Andreas
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#9

Hallo Andres,

Du hast für mich zwei entscheidende Vorteile: Erstens kennst Du das Einsatzprofil des Schleppers ziemlich gut und zweitens hast Du schon einen Trac. Damit kennst Du die Vor- und Nachteile dieses Schleppertyps.

Mach doch einfach mal eine Kalkulation hinsichtlich Stunden vor dem Futtermischwagen und Stunden bei der Feldarbeit. Vor dem Mischwagen dürfte der Traktortyp ja nicht die große Geige spielen. Bleibt also die Frage, ob Du auf dem Feld die Vorteile des Tracs wirklich nutzen kannst. Die Unterhaltskosten werden auf jeden Fall für den Trac nicht günstiger.

Nach dieser Kalkulation siehst Du dann auch, was Dir das Hobby Trac wert sein muss.

Gruß Jan
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#10

(05.10.2010, 20:15)jan schrieb:  Die Unterhaltskosten werden auf jeden Fall für den Trac nicht günstiger.

Um welche Kosten macht ihr euch da sorgen?

Im Vergleich (auch zu aktueller Technik), ist das basteln, schrauben und reparieren beim MBtrac doch ein Schnäppchen?

Um Teileknappheit mach ich mir eigentlich garkeine sorgen, solange man selbst die Maschinen gut pflegt...

Gruss Hartmut admin

MBtrac, alles andere ist Behelf!
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#11

Hallo Leute,

vielleicht hab ich mich falsch ausgedrückt. Ein Neuschlepper ist kein Vergleich zum mitllerweile 20 Jahr alte Trecker. Wenn mann der Vergleich zwischen ein MB-Trac, und ein vergleichbare Trecker nimmst (z.B. MF 30/31 Serie, Ford ..10 J-D 50 SG2, Deutz 4. und 6. DX usw.) Ist dieser IMMER billiger als ein Trac. Auch wenn es nur um die Anschaffungskosten geht. Beim Wartung sind die Unterschiede geringer.
Aber, in der Vergleich kann man mit ein MB bequem arbeiten.

Groeten,

Benno

Ein fleissige Bauer ist edler als ein fauler Edelmann...
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#12

hartmut du hast recht! ich bin auch der meinung das es nicht teurer ist als bei anderen schleppern ihr müsst eben bedenken das die meisten teile im mb-trac auh in bussen,lkw,unimog und sogar teils in den autos verbaut wurde !bei anderen schleppern wurde doch mit jeder neuen baureihe wieder vieles geändert!und ich mag lastschaltung überhaupt nicht immer dieses ruckel und,und,und! was ich auch ok finde sind stufenlose schlepper.aber man merkt deutlich das die anfälliger sind und immer wieder irgentwas kaputt geht! und ich barauche auch kein nerviges gepipe oder anderes!
mfg rupert
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#13

Ihr habt recht, wer die Wahl hat, hat díe Qual. Mein Herz sagt kauf dir noch einen Trac, aber mein Verstand sagt, dass ein Standart-Schlepper auch nicht schlecht ist. Und man muss ja auch erstmal einen vernünftígen Trac finden, der in mein Budget passt (ca. 25000€), ohne dass man wieder anfängt zu basteln.

Gruß
Andreas

MBtrac - ein bissl mehr geht immer!
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#14

...was wir auch überhaupt nicht vergessen sollten, ist der Faktor Zeit und Geld!WinkBig Grin

Mit anderen Worten: Ein Neuer, oder neuwertiger Schlepper ist zwar technisch (und meistens auch) optisch ´ne Ecke vorne! Aber es ist die sogen. "Massenware" von der Stange, die vom ersten Tag an auch wieder Geld verliert - zwar nicht so immens wie im PKW-Bereich - aber sie verlieren, egal ob sie stehen oder laufen!
Ein mb-trac (oder auch ein SchlüterBig Grin), steht oder läuft sich ohne irgendwelches dazutun ins Geld - das ist Fakt! Kaufe dir heute bspw. eine "neue" große BR für...sagen wir 30 Mille und er wird dir (unabhängig von den B-Std.) in fünf bis zehn Jahren eine satte Rendite einbringen mit Spassfaktor anbei! Also auch eine Top-Altersvorsorge...! Cool

Der Gesetzgeber hat dies auch erkannt u. ist dabei, hierfür eine entsprechende Gesetzesvorlage in den Bundestag zu bringen, um dem mündigen Bürger mit entsprechend günstigen Krediten über die KfW-Bank den Start in diese Form von zusätzlicher privater Altersvorsorge auch zu ermöglichen, bzw. entsprechend attraktiv zu gestalten....

Finde ich prima!

greetzWink
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#15

(05.10.2010, 22:04)Anditrac schrieb:  Und man muss ja auch erstmal einen vernünftígen Trac finden, der in mein Budget passt (ca. 25000€)

Also dafür gibt es doch genug zuverlässige MBtracs.

Welche größe soll er haben? Ich schätze 90-120 PS?

Gruss Hartmut admin

MBtrac, alles andere ist Behelf!
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