Ungewöhnliche Getriebegeräusche an meinem MBtrac 1300?
#1

Hallo zusammen,
brauche dringend Eure Hilfe! Habe meinen MB trac 1300 Bj. 77 nun fertig restauriert und bei der ersten Fahrt sind mit sehr ungesunde Geräusche aus dem Hauptgetriebe aufgefallen.
Konkret hört man metallisches Klackern mit der Drehzahl des Motors, wenn man den Vorwärts- oder Rückwärtsgang einlegt und die Kupplung geschlossen wird. Man braucht keinen Gang einzulegen, um das Geräusch zu provozieren. Beim Fahren ist mir unter starken Knirschen einmal der Vorwärtsgang rausgeflogen, einmal im Stand mit eingelegtem Gang reingerutscht. Ansonsten funktioniert das Getriebe, wie auch vor der Restauration. Da ich während den ganzen Arbeiten keinerlei Veränderungen/Schraubereien am Getriebe und den Schalthebeln vorgenommen habe, kann ich mir den Fehler noch viel weniger erklären.
Hat irgendeiner eine schlaue Idee, wie ich das Problem weiter einkreisen kann, denn ich möchte nur ungern das ganze Getriebe ausbauen müssen! Die Weizenernte steht bevor und mir läuft die Zeit weg!

Vielen Dank jetzt schon für Eure Hilfe! Wenn erwünscht, schicke ich auch gerne einen Soundfile vom Geräusch!

Grüße
Marco
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#2

Sers Marco

Schon mal nach dem Öl geschaut, kann es sein das es nicht am Öl liegt
weil keins drine ist question
Nee spaß beiseite, ich nehme mal an das die Lager der Getriebeeingangswelle kaputt
sind infolge von Ölmangel. Entferne mal den oberen Deckel hinten am Getriebe,
dann siehst Du schon mal direkt auf das hintere Lager der Welle. Ansonsten mal
vorne an der Welle wackeln und schauen ob diese noch fest ist.
Fakt ist das Getriebe muß auf jeden Fall raus. Wenn die Gänge rausgehen und
starke Geräusche vorhanden sind ist es mit Hand auflegen und auf wundersame
Heilung warten nicht getan Big Grin. Da ist schon eher Hand anlegen angesagt Wink.
Du kannst auch mal den Schaltdeckel abbauen und von der Seite her ins Getriebe
schauen. Ausbauen mußt Du aber nur das Schaltgetriebe, nicht das kompette
Getriebe. Kannst ja mal weiter schreiben.

Gruss Matthias
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#3

Hi Matthias,

danke für die prompte Antwort. Die hinteren Lagerdeckel von allen 3 Wellen habe ich geöffnet, konnte aber nichts ungewöhnliches feststellen. (Axialspiel oder defekte Lager). Was mir auffiel war aber die ins Getriebegeäuse einlaufende Schaltstange, die die Schaltgabel betätigt, Die Schatstange hatte doch merkliches Axialspiel, ist das normal?´
Wenn Deine Theorie mit den defekten Lagern zutrifft, warum ist das Geräusch dann fast weg, wenn der Hebel in neutral steht?

Ok, ich habs fast befürchtet, dass ich das Getriebe ausbauen muss, im Werkstatthandbuch ist aber nur der gesamte Getriebeausbau beschrieben, auf was muss ich achten, wenn ich nur das Schaltgetriebe ausbaue? Bleibt dann der Rest des Getriebes fest verankert im Fahrgestell?

Fragen über Fragen, hoffentlich könnt ihr mir weiterhelfen!!!

Liebe Grüße
Marco
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#4

Hallo Marco,

wenn du die hinteren Deckel vom Getriebe ab hattest, hast du dann auch wieder die richtigen Ausgleichsscheiben montiert?
Diese fliegen schnell mal raus oder sind verwechselt da die Lager meineswissens dort gleichgroß sind Wink

Berichte mal weiter.... Smile

Grüße Patrick

Die Zukunft liegt in der Vergangenheit. MB -Trac

>> www.gueldner-a20.de
>> www.schlepperfreunde-prevorst.de
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#5

Moin Marco

Es hilft alles nichts, das Schaltgetriebe muß wohl raus. Habe gestern auch noch
ein Schaltgetriebe dem Verteilergetriebe entlockt. Hier sind die Zähne von der
Vorstufenwelle abgebrochen. Das klackert auch beim fahren. Das ist z.B. auch
ein weiterer möglicher Schaden. Also mußt Du wenigstens den Schaltdeckel
an der linken Seite abbauen und mal ins Getriebe reinschauen. Den Schaltdeckel
abbauen ist sowieso ein Schritt auf dem Weg des Getriebeausbau. Mal grob der
Weg des Ausbau: Schaltgestänge ab, Deckel ab, geht nur in der Stellung 7ter
Gang also letzte Gasse und ein bißchen gefummel raus. Antriebswelle abschrauben
und zur Seite legen. Das Getriebe mit einem Wagenheber an der Nachschaltgruppe
vorne unterbauen und auf der rechten Seite die Getriebehalterung komplett
ausgebaut.
Nun mußt Du nur noch die 12er Muttern vorne am Getriebe abschrauben, die
Schrauen vorne welche die Nachschaltgruppe halten bleiben fest. Hier handelt
es sich um Schrauben und nicht um Muttern. Eine Schraube unten rechts
welche vom Verteilergetriebe ins Schaltgetriebe reicht und auf der linken Ge-
triebeseite hinten die eiden Schrauben welche in Verteilergetriebe gehen raus-
drehen. Nun Kannst Du das Getriebe an einen Ratschenzug befestigen und nach
hinten rausziehen. Dann nach unten ablassen und zur rechten Seite rausziehen.
Eigentlich ganz einfach, keine Hexerei, wenn man weiß wie es geht.
Seltsam das dies nicht im WHB beschrieben ist, weil es die einfachste Variante
ist an das Schaltgetriebe zu gelangen.

Gruss Matthias
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#6

Hi Matthias,

die Beschreibung macht mir Mut, den Ausbau anzugehen. Werde mich wahrscheinlich am Wochenende an die Sache wagen, zumindest mal den Deckel und das Schaltgestänge abbauen und einen "fachmännischen" Blick wagen!

Gruss
Marco
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#7

Hallo zusammen,

das Getriebe ist ausgebaut und dank der klasse Anleitung von Matthais auch ohne Komplikationen verlaufen. Wenns genausogut wieder reingeht....

Beim ersten Blick durch die Schaltdeckelöffnung kann ich aber keine Fehler finden, wenn ich jedoch an der Eingangswelle bei geschaltetem Vorwärts- oder Rückwärtsgang hin- und herdrehe, lässt sich das Geklackere wunderbar anregen. Die Zahnräder scheinen alle in Ordnung, aber der Synchronring hat ein Verdrehspiel innerhalb der beiden Nuten. Ist das normal?

Da ich etwas ratlos bin, würde ich Eure Hilfe sehr zu schätzen wissen. Tendiere dazu, das Gehäuse des Schaltgetriebes abzunehmen und mir die Eingangswelle nochmal genauer anzusehen. Habt Ihr noch andere Tips?

Liebe Grüße
Marco
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#8

Hi,

einen Tag später aber auch schlauer? Habe heute ich das Gehäuse des Schaltgetriebes abgenommen und die einzelenen Wellen / Zahnräder genaustens untersucht. Außer einer kleinen abgebrochen Zahnecke am 4.Gangrad der Zwischenwelle konnte ich nichts finden. Alle Lager laufen super und die Zahnräder/Synchronisierungen sehen gut aus. Es sieht auch nicht nach Ölmangel aus! Und jetzt????

Eine (vielleicht wilde) Theorie ist mir so beim Schrauben in den Sínn gekommen: Beim Motorausbau habe ich das Zapfwellengetriebe gleich mit ausgebaut und auch die Antriebsgelenkwelle. Diese habe ich aber nicht losgeschraubt, sondern am Längenausgleich auseinander gezogen, ohne dabei eine Markierung zu setzen :-(. Will heißen: Mit ziemlicher Sicherheit ist die Welle nun in einer anderen Verdrehung zueinander drin. Außerdem hat das vordere Kreuzgelenk doch merkliches Spiel. Kann sich so etwas in das Getriebe übertragen werden und die Synchronringe bei geschaltetem Vor- oder Rückwartsgang zum Anschlagen und damit Klackern bringen?? Ich weiß, vielleicht etwas weit hergeholt, aber wenn man eher ratlos ist, kommt man auf solche Ideen!
Habt Ihr Meinungen oder vielleicht DEN RATSCHLAG?

Liebe Grüße
Marco
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#9

Sers Marco

Keine wilde Theorie sondern reale Wirklichkeit. Wenn Du gleich geschrieben hättest
das der Motor draußen war hätte ich da auch hintippen können. Ich
bin nicht davon ausgegangen das die Welle auseinander gezogen wurde. Eine
falsch montierte Welle kann da viel Geräusche verursachen. Ich glaube
dies kam aber auch schon öfter hier in Themen vor. Schau Dir mal die Welle genauer
an, dort sind Pfeile angebracht welche in der Richtung aufeinander passen müssen.
Ist auch schon mal bei mir vorgekommen wo ein Kunde sein Getriebe nach der
Reperatur abgeholt hat und selbst eingebaut hat. Nach dem ersten Probelauf
klingelte sofort sein Handy und er bemängelte lautstark Geräusche die vorher
nicht vorhanden waren. Nach meiner Aufforderung einmal tief Luft ziehen Big Grin
und ich ihn auf die Markierung hin wies kam die Frage, "Welche Markierung".
Nachdem er die Welle dann richtig montiert hatte war Ruhe Wink.
Einzig was ich an Deiner Stelle noch etwas geauer unter die Lupe nehmen würde
ist die Wendeschaltung, Du schreibst ja der Vorwärtsgang ist rausgesprungen.
Oder war der Gang nicht richtig eingelegt. Auf jeden Fall kannst Du jetzt das
ganze noch begutachten. Stell auch vllt mal ein Bild von dem gebrochenen
Zahn rein. Auch sowas kann Geräusche verursachen, deshalb wäre mal interssant
zusehen wie der Zahn aussieht. Obwohl da die Welle wohl der Hauptübeltäter
ist.

Gruss Matthias
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#10

Hi,

hatten mal einen U1000, der auch Getriebe???Geräusche von sich gab!
Da der Unimog noch recht jung war, und noch Garantie drauf war,
fuhren wir natürlich in die Werkstatt !
Die schickte uns dann zum Auto Henne nach Heimstetten, der Meister persönlich machte mehrmals eine Probefahrt, um die Geräusche zu lokalisieren. Ich glaube, wir waren sogar mehrmals dort. Da wurde eine neue Gelenkwelle Kupplung - Getriebe eingebaut, und mal wurden welche Lager erneuert, aber das Geräusch beim Fahren blieb ! Die Werkstatt: Fahren bis was kaputt ist !
Dann beim Ölwechsel vom Hinterachsdifferential kamen Metallbrocken
ans Tageslicht ! Zahnausfall am Kegel-Tellerrad !
Was ich damit sagen will;
Manchmal ist es verdammt schwierig, selbst für Fachleute, Geräusche
richtig zuzuordnen und analysieren.
Nachdem aber dein Getriebe schon im Stand klackert,
wird es auch wohl da herkommen !
Also, so viel ich weiß, ist es bei Gelenkwellen ganz entscheidend,
wie die Kreuzgelenke zueinander stehen !
Weil, sobald eine Gelenkwelle abgewinkelt wird, diese immer
pro Umdrehung in sich zwei mal beschleunigt und abbremst,
und vorrausgesetzt Ausganswelle und Eingangswelle verlaufen parallel, die Drehung am anderen Ende der Welle wieder gleichförmig ist !
Stehen die Kreuzgelenke zueinander nicht richtig, dann entsteht durch die ungleichförmige Drehbewegung der Welle im Getriebe beim ersten Zahnradpaar oder Klauenkupplung o.ä. durch das Flankenspiel
ein Geräusch ! Das ist meine Theorie !
Oder lieg ich da falsch, kann natürlich auch sein:

Grüße, Hans
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#11

Hi zusammen,
habe die Pfeile gefunden aber leider am vergangenen Wochenende zu wenig Zeit gehabt! Nächsten Sa werde ich das Ganze wieder zusammenbauen, bin sehr gespannt!
Gruß
MArco
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#12
XTRAC14 

Hi zusammen,

ges´tern ahbe ich das Getriebe wieder zusammengesetzt, eingebaut und auch die Antriebswelle gemäß den Pfeilen eingebaut. Die Spannung stieg bis zum ersten Start. NAch ganz kurzen Klackern kam die Ölpumpe auf Trab und das Getriebe läuft wieder einwandfrei! Glück gehabt und Dank den Ratschlagen von Matthias auch echt gut verlaufen. Danke Matthias, dickes Lob an Dich!
Jetzt nur noch anmelden, schicke Bilder machen und dann auf in die Weizenernte!

Gruß aus der Wetterau
Marco
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