Ist mein MBtrac 900 turbo einer der letzt gebauten?
#16

Hallo zusammen,

in Zusammenhang mit diesem Thema hat sich (nur ca. einen Monat vor seinem Tod  Sad ) Hans-Jürgen Wischhof zu Wort gemeldet. Die Mail wurde im Schlepperfreund Nr. 139 veröffentlicht.
Folgendes sagt er zu den letzten MB trac: 
"Wir haben auf Wunsch von Fa. Werner noch 70 Bausätze (keine Komplettfahrzeuge) vorgefertigt damit die Firma Werner daraus noch Werner-Forsttrac Fahrzeuge mit eigenem Markennahmen bauen konnte. So meine Erinnerungen an 1990/91."

Interessant finde ich, dass er betont, dass es sich nur um Bausätze handelte und diese von Werner Forst unter eigenem Markennamen gebaut wurden.

Zum einen geht aus der Aussage nicht hervor, dass diese nach dem offiziellen Produktionsstopp hergestellt wurden. (Könnte sein das darf offziell auch keiner wissen Rolleyes .) Zum anderen macht mich das unter "eigenem Markennamen" stutzig.
Handelt es sich hierbei um andere Fahrzeuge, die tatsächlich von Werner verkauft wurden, ohne Mercedes Fgst.-Nr.?

Falls es sich dabei um die besagten Mercedes-Fgst-Nummern handelt:
Ist denn bewießen, dass die Produktion Anfang 92 nochmal lief oder mutmaßt man das anhand der Fgst-Nummern?
Könnte es sein diese wurden doch noch 91 parallel zum offiziell lezten trac gebaut? Sozusagen: Vorn in der Endmontage wurde der letzte offizielle trac gebaut und weiter hinten am Fließband baute man die Bausätze paralell, die dann nie die Endmontage gesehen haben? Das würde die höheren Fahrgestellnummern erklären, ohne das an den trac 1992 gearbeitet wurde...



Hier noch der gesamte Text: (Siehe Anhang. Leider in schlechter Qualität wegen der Größenbeschränkung)
"Am 4. Januar 2025 erreichte uns eine Mail von Hans-Jürgen Wischhof, die wir hier gerne auszugsweise veröffentlichen. In der Ankündigung zu unserer Ausstellung hatten wir ungeprüft folgende Aussage aus einem Wikipedia-Artikel übernommen: ,,Etwa 41.000 MB-tracs wurden von der ehemaligen DaimlerBenz- Gruppe hergestellt, bevor die Produktion Anfang der 1990er Jahre an Werner Forsttechnik verkauft wurde, die aus dem MB-trac den Skidder WF Trac entwickelte." Mit seiner Mail lieferte uns Hans-Jürgen Wischhof nicht nur eine Richtigstellung, sondern auch einen Bericht aus allererster Hand über das Ende der MB-trac-Produktion und die Zusammenarbeit mit Werner Forsttechnik: 

„Diese Aussage [oben] ist komplett falsch, vermutlich aber nur ein Missverständnis von Ihnen. ( ... ) Die Fa. Werner, war seit vielen Jahren in der Forsttechnik mit den Produkten Unimog und MB-trac als Fahrzeug-Basis sehr erfolgreich. Die Umfänge der Zulieferung von Fahrzeugen oder Teilesätzen von der Daimler AG, Unternehmensbereich Unimog, Gaggenau, waren sehr unterschiedlich. Die tatsächliche Situation: Die Serien-Produktion der MB-trac-Baureihen endete mit dem Typ MB-trac 1600 am 17. 12.1991. Das war eine zwingende Reaktion des damaligen Partners KHD, Köln, der am 30.10. 1990 erklärte, dass er keine Möglichkeit sehe, den geplanten MB-trac-Nachfolger wirtschaftlich in den Markt zu bringen. Ich wurde vom Vorstand der MBAG gebeten, den Auslauf des MB-trac federführend zu begleiten. Dieser Prozess dauerte bis 1999 und wurde dann einvernehmlich mit der Landtechnik Schönebeck beendet. Es gab bei all den Gesprächen keine Idee, ob, wie und wer den MB-trac-Nachfolger entwickeln, fertigen und vertreiben könnte. Den Service für die Gaggenauer MB-trac hatte die MBAG mit dessen Unimog-Generalvertretern selbstverständlich zugesichert. Gemeinsam mit der TTVG und den UGVen wurde überlegt, wie wir als MBAG den Auslauf des MB-trac im Markt abfedern könnten. Innerhalb von 3 Monaten wurde der MB-trac 1800 intercooler technisch abgestimmt. In der Entwicklung liefen bereits mehrere Versuchsfahrzeuge mit 180 PS. Wie schnell konnten wir mit dem neuen MB-trac 1800 in den Markt kommen? Die Nordagrar in Hannover war die nächste Messe. Wir entschieden uns beim MB-trac 1800 intercooler für den „Spezialprozess Unimog", denn 50% der Unimog liefen wegen der Erfüllung von Kundenwünschen nicht über den Serienprozess. Es waren 190 Fahrzeuge per Einzelabnahme mit dem Code X54. Wir haben auf Wunsch von Fa. Werner noch 70 Bausätze (keine Komplettfahrzeuge) vorgefertigt damit die Firma Werner daraus noch Werner-Forsttrac-Fahrzeuge mit eigenem Markennahmen bauen konnte. So meine Erinnerungen an 1990/91. Die Firma Werner war die einzige, die vom Unimog und MB-trac Bereich eine Gerätefreigabe für die Herstellung von Unimog und MB-trac Fahrzeuge und deren Komponenten für die Herstellung von Forsttraktoren unter dem Namen Werner Forsttechnik erhielt. Der Verkauf der Produktion des MB-trac zur Fertigung und Vertrieb bei der Fa. Werner hat nie stattgefunden." "


Angehängte Dateien
.pdf Schlepperfreund 139 Mail von Wischhof.pdf Größe: 99,57 KB  Downloads: 13

Wenn man den roten Bereich nicht nutzen dürfte, dann gäb es ihn nicht!
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