Moorlandschaften - Kultivierungarbeiten und Geschichte
#1

Hier aber mal ein anderes Thema, das sich fast vor Hartmut's Haustür abgespielt hat. Leider ist die Bildqualität mangelhaft, aber das sind historische Bilder von hohem Wert!



FG
Holger

406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83

Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
doch zum Glück für die vielen Nicht MBtrac Besitzer:
3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...

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#2

Hallo,
warum macht man sowas?

MFG
Berni
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#3

Moin Berni,

Damit wurden damals die Moorflächen Kultiviert.
Das heißt es wurde das Obermoor mit den darunter liegenden Sandschichten vermischt.
Auch die Ortsteinschicht (hier bei mir nennt man es "Ur") wurde damit aufgebrochen und somit das abfließen des Wassers verbessert.

Durch diese Maßnahmen und das Vorgehen wurden erst Millionen von ha nördlich von mir Urbar und Bewirtschaftbar gemacht.
Beim Stefan Freese (MB-trac Fan OL) werden heute noch Moorflächen Kultiviert.
Allerdings nicht mehr mit Tiefpflügen sondern es wird mit Baggern auf 4-6 meter Tiefe umgegraben, sogenanntes "Kuhlen".


Bei uns im Emsland in Groß-Hesepe steht ein Mammutpflug mit den dazugehörigen Lokomobilen.
Ich schaue mal, ob ich dazu noch etwas im Netz finde.

Gruss Hartmut admin

EDIT: Wikipedia schreibt das -> http://de.wikipedia.org/wiki/Mammutpflug

MBtrac, alles andere ist Behelf!
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#4
LTRAC09 

Hallo Berni!
Warum? Soviel mir bekannt ist, ging es vor allem nach dem Krieg darum Moorlandschaften in landwirtschaftliche Nutzflächen zu verwandeln um die Ernährung der Bevölkerung sicherzustellen.
Gruß, Michael.

Mb-trac - und es geht !
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#5

Hallo Berni,

Michael und Hartmut haben es schon beschrieben.

Man muss sich darüber im Klaren sein, dass nach dem 2. Weltkrieg für Westdeutschland riesige Agrarflächen des ehemaligen Reichsgebietes nicht mehr existierten, aber ein Großteil der ehemals dort lebenden Bevölkerung nach Westdeutschland geflohen war. Um die Ernährung dieser vielen Menschen halbwegs sicherstellen zu können, musste jeder Quadratmeter Boden zur Erzeugung landwirtschaftlicher Güter genutzt bzw. erst einmal nutzbar gemacht werden. Moorkultivierung bedeutete damals also, Menschen vor dem buchstäblichen Verhungern zu bewahren.

Ottomeyer war DER Moorkultivierer! Der Kuhlpflug Mammut war seine Entwicklung. Bis zu 2,15m tief konnte der Pflug den Boden umbrechen und - wie Hartmut schrieb - Sand heraufholen und mit dem Oberboden vermischen, wodurch der Boden für Agrarpflanzen erst urbar wurde.
[Bild: image.php?mode=medium&album_id=13&image_id=14752]
Mit je 2 (also insgesamt 4) Lokomobilen, die vom Konzept her Fowler-Maschinen waren, die aber von Ottomeyer einer recht heftigen Leistungssteigerung unterzogen wurden (kein Chiptuning!!!) wurde dieser Pflug, der auf der Furchenseite ein fast 4m hohes Rad und auf der Moorseite ein Raupenfahrwerk besaß, zwischen den zuerst angelegten Wegen hin- und hergezogen.
Der Pflug besaß keinen Antrieb für das Fahrwerk, der Aufbaumotor bediente die Hebehydraulik der Schare.

Heute folgt die Moorkultivierung strengen Auflagen und Gesetzen, da Moore Lebensräume, Habitate sind und Moore zudem einen nicht unerheblichen Beitrag zur CO2- und damit Klima-Bilanz der Erde beitragen.

FG
Holger

406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83

Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
doch zum Glück für die vielen Nicht MBtrac Besitzer:
3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...

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#6

Hallo nochmal.

Dann dürften die hier in etwa das gleiche vorhaben.

       

MFG
Berni
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#7

Warum wird das Moorpflügen heute mit Baggern gemacht? Wird es dort angewendet, wo Pflüge nicht tief genug runterlangen oder andere Aspekte das Pflügen verhindern?
Ich frage deshalb, weil es ja doch ein deutlicher Leistungsunterschied zwischen Pflügen und Baggern ist, wenn man sich die Videos ansieht.

Und am Agrarbildungszentrum Schönbrunn (bei Landshut/Ndb.) gibts noch das deutschlandweit einzige Dampfpfluggespann.

Gruß Cliff, bei dem in Bayern auch ein Moorpflug am Straßenrand ausgestellt ist...

Trac - warum mehr wollen? Da war doch was mit dem Sinn des Lebens???Big Grin
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#8

Moin ,da wir einer der größten Torfabbaugebiete Deutschlands direkt bei mir vor der Tür haben (hatte ) .Finde ich ,es könnte ein eigenes Thema werden .Für diejenigen die es interessiert ich versuche es mal .
Als ich vor über 20 jahren von einem Lohnunternehmer zu einem anderen wechselte in Festanstellung (wo ich heute noch tätig bin wenn Not am Mann ist ) lernte ich das Moor kennen Wink . Vereinfacht gesagt es sind unglaublich große Flächen die mußten" gegrubbert" werden . Ich habe meistens einen "Torpedo Lizenzbau Deutz" super leicht ca 170 P.S. vorne und hinter Zwillingsbereifung dran gefahren .Arbeitsbeginn 5 uhr -Arbeitsende 22 uhr damals ging das noch 7 tage die Woche in den Sommermonaten .Dies wurde gemacht damit die obersten 5 cm des Moores durch die Sonnenkraft getrocknet wurden und kein Unkraut auf kam . Und wenn man fertig war konnte man wieder von vorn beginnen Wink Als die Torfmeister dann entschieden hatten das bestimmte Felder trocken genug waren, wurden sie mit selbstgebauten sagenanten S-Raupen zusammengeschoben in große Erdwälle nur die ersten 5 cm. diese würden dann später nochmal mit einem Bagger zu richtig Hohe Mieten aufgeschichtet die Mieten waren Kilometerlang . Diese wurden dann Monate später .. in Torfluren verladen zudem muste extra ein Gleiß zu den Mieten und anlang gelegt werden .. Man muß es sich vorstellen wie ein Güterzug in klein Big Grin . Verladen wurde dann mit einem Bagger meist Atlas mit Selbstgebauten verlängerten Laufwerken und angeschweißten Baggerplatten , es gab ja nix zu kaufen . Jahre später hatten wir die Idee die S-raupen durch Pistenbullys zu ersetzen wo und alle belächelt haben .. aber nach zahlreichen vergleichsschieben war es dann vorbei mit dem lächeln Big Grin
Vorteile viel schnellere Schubgeschwindigkeiten und Rückwärts viel schneller ,weil nach jedem vorwärts schieben muß man ja auch wieder eine Feldbreite zurück ca. 300m und viel leichter weniger Bodendruck als ein Mensch . Wenn man sich damit Festgefahren hatte durfte man auf keinen Fall aussteigen Rolleyes . Im Winter wurden die Pistenbullys mit einem Tiefen Grubber versehen um den Frost aufzubrechen damit die Krume kaputt friert und der Torf noch feiner wird . in 24 Stunden schichten . Wurde dann der Frost aufgebrochen das ging aufs Material und Handys gab es nicht bzw. kein Empfang http://www.geschichtsatlas.de/~gb32/kana...oor01.html http://www.youtube.com/watch?v=41K5H1jp1bs&feature=results_main&playnext=1&list=PLF9E8C34FA268A974
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#9

Dieser Torf wurde dann in der Fabrik Klasmann -Deilmann noch verfeinert und mit Mineralien angereichert . Anschließend entweder in bunte Tüten ,lose auf Lkw s oder auf Schiffen die direkt vor der Fabrik halten konnten verladen .Somit diente der Küstenkanal der künstlich zu entwässerung des Moores geschaffen wurde nicht dem entwassern sondern auch dem Transport der Torf . Wink
Nach beendigung der Abtorfgenehmigung wurden damals ein Großteil dieser Flächen wieder der Landwirtschaft zur verfügung die waren heiß bekehrt wegen ihrer Größe .. heute werden sie im Rahmen des Naturschutzes alle wieder vernässt . Da hier Deutschland weit ja auch noch die größte Baumschuldichte herrscht im Ammerland fand der Torf hier auch reißenden Absatz .. heute kaufen viele hier ihren Torf aus Lettland Rußland weil der völlig Unkraut frei ist

http://www.vehnemoor.de/
http://de.wikipedia.org/wiki/Klasmann-Deilmann
http://www.merte.de/BE/berichte/be237.htm
http://www.harries-lu.de/dienst.php
http://www.mera-rabeler.de/index.php/wei...er-89.html
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#10

Moin, hier mal ein paar aktuelle Bilder zum Beitrag.


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#11

hier gehts weiter...


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