(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.03.2012, 10:56 von Hartmut.)
Guten Morgen,
ich habe eine kurze Frage an euch, die mir nicht ganz ersichtlich ist:
Mir ist es jetzt schon 3x passiert, dass ich bei meinem Trac (900er turbo, 440169) den 1. und 2. Gang nicht einlegen konnte. Dies war im Kaltzustand bzw. nachdem er einen oder mehrere Tage stand. Das Einlegen funktionierte sowohl in der I., II. als auch in der R Gruppe nicht. Beim Durchführen des Schaltvorgangs kam es mir so vor, als wenn die Kupplung nicht richtig trennt (bis zum Ende durchgetreten, die Kupplung zischt auch). Ich habe den Gang nun nicht reingeprügelt, aber beim Drücken stellte man fest, dass sich der Trac leicht vorwärts bzw. rückwärts bewegen wollte.
Den 3. u. 4. Gang konnte ich schalten und nach Anfahren dann auch wieder ganz normal den 1. und 2. Es springen keine Gänge heraus und auch sonst fällt mir beim Schalten eigentlich nichts auf.
Weiß jemand, woran das liegen könnte?
Ergänzend hierzu sagte mir mein Bruder gestern Abend, dass er gar keinen Gang (1-4) schalten konnte (da lief er aber schon ein bißchen vor dem Spaltautomaten). Als ich hingefahren bin, konnte ich allerdings dann wieder jeden Gang normal schalten…
ich schätze das Dein Kupplungsnehmerzylinder oder Geberzylinder nicht mehr einwandfrei arbeiten, schau mal am Nehmerzylinder der auf der Linken seite an der Kupplungglocke sitzt, ob dort Öl austritt...... bzw die Staubmanschette mal abmachen ob dort Öl ist. Dann ist er defekt
Gruß
Axel
Wer sich ärgert, büßt für die Sünden anderer Menschen. (Konrad Adenauer)
Moin Axel, erst einmal danke für den Tipp. Bin aber noch nicht dazu gekommen, mich intensiv damit zu beschäftigen. Was ich nur eben schnell gemacht habe, sind zwei Fotos von de Kupplungspedal.
Da ich hier weiter gestöbert habe, bin ich auf das "Langloch" gestoßen. So wie ich die Beitrage deute, müsste dann an dem Punkt wie auf den Bildern Spiel entstehen, richtig?
Es ist nun so, dass die Gänge nach wie vor nicht geschaltet werden können. Dies tritt nun auch im warmen Zustand auf.
Das Kupplungspedal hat an den von mir markierten Punkten ein paar Millimeter Spiel. Kann es vielleicht daran liegen?
Der Kupplungsgeber- und -nehmerzylinder, was haben die eigentlich genau für eine Funktion (bitte laienhaft erklären, da ich davon keine Ahnung habe)
genau, die paar mm spiel sollst du beseitigen, das bringt wahrscheinlich schon ordentlich was. Hat wahrscheinlich jeden Seitenschalter mit ein bestimmte Stundenzahl.
An die andere Seite vom Kabinenblech in deine Bilder ist der Geberzylinder montiert. Der wird zusammen gefahren wenn der Kupplung (eigentlich das Kupplungspedal ) getreten wird. Der Druckaufbau von der Flussigkeit fahrt der Nehmerzylinder aus, der ein Hebel bewegt, womit der eigentliche Kupplung getrennt wird. Diese Zylinder ist weiter unten, unter der Kabine angebracht. Einfach Haube aufmachen, und der Leitung vom Geberzylinder verfolgen, und du findest der Nehmerzylinder.
Groeten,
Benno
Ein fleissige Bauer ist edler als ein fauler Edelmann...
so wie es scheint, wird es an dem Langloch gelegen haben. Pedal ausgebaut und siehe da, es hatte schon mal jemand eine Buchse gesetzt. Spiel waren nur wenige Millimeter. Die Buchse wurde festgeschweißt und das Pedal wieder eingebaut.
Die Gänge lassen sich nun schalten wie vorher.
Wollen wir mal hoffen, dass es jetzt auch nur daran lag.
mein Trac macht das aber auch, wenn ich im Stand die Kupplung trete, lege ich zuerst den 1.Gang ein (oder welchen auch immer) und dann die Gruppe.
Beim Einlegen der Gruppe tippe ich kurz gegen den Synchronring, dann rollt der Trac minimal an und wenn das passiert ist kann ich die Gruppen einlegen wie ich will.
Bei mir ist aber alles neu rein gekommen, Kupplung, Schwungrad, Lager etc., vielleicht liegt dieses Verhalten auch an der Trägheit des Getriebeöls? Könnte mir auch gut vorstellen, das die Kupplungsscheibe etwas am Schwungrad "klebt" und diese sich durch reines treten der Kupplung nicht immer direkt löst?
einige Bemerkungen zu dein Thema:
-wenn du vorwärts angefahren kommst, und muss z.B. ein Schubkarre zu Seite stellen, wonach ruckwärts in der entstehene Lücke eingefahren werden kann, wird oft der Gruppe rausgenommen. Oder wenn man am Vorgewende der Einstellung vom Pflug ändern will.
-Gruppe sollte bei Stillstand besser auf Stufe II gestellt werden, anscheinend ist der Getriebeschmierung damit besser bedient, weil die Zahnräder die das Öl rumschleudern höhere Geschwindigkeiten haben.
Groeten,
Benno
Ein fleissige Bauer ist edler als ein fauler Edelmann...
Zitat:wenn du vorwärts angefahren kommst, und muss z.B. ein Schubkarre zu Seite stellen, wonach ruckwärts in der entstehene Lücke eingefahren werden kann
, nehme zumindest ich nie die Gruppe raus sondern immer den Gang.
Fahre ich dann wieder an, zuerst Gang rein und dann die Gruppe schalten.
Haben wir in x Tausend Betriebsstunden noch nie anders praktiziert.
Kann evtl. sein, dass man sich als Tracler von der ersten Stunde an und damit mit Mittelschalter angefangen, nur so verhält. Ich empfinde es aber normal, und jeder meiner Kollegen fährt auch genau so.
Wenn ich so an den Aufbau der Synchroneinrichtung im Getriebe denke dann ist
die Vorgehensweise wie Michl sie beschreibt schon sagen wir mal Getriebe schonend,
oder meines Erachtens nach richtig.
Begründung: Bauartbedingt sind die Synchronringe der Gruppe 1 und Rückwärts
vom Materialaufwand die schwächsten S-Ringe im Getriebe. Dies ist so weil es dort
auf der Vorstufewelle recht eng hergeht.
Da wo die meisten Kräfte aufkomme während dem Fahrbetrieb sind die S-Ringe
auch am stärksten ausgelegt. Dies ist beim Gangradpaar 1ter und 2ter Gang.
Da wohl kaum jemand regelmäßig im 3ten Gang anfährt ist wohl am besten fürs
Getriebe wenn der 1te oder 2te Gang zum anfahren gewählt wird. Wenn während
es Fahrbetriebes alles in Bewegung ist kommen in der Regel (auch hier gibt es
ausnahmen z.B. Hirnfreie Fahrer) nicht so große Kräfte auf die Synchronringe
als wenn aus dem Stand die Schaltmuffe in Drehbewegung gesetzt werden muß.
Einzig wenn die Kupplungshydraulik nicht in Ordnung ist kann dies dazuführen
das sich der Gang im Stand nur schwer oder gar nicht einlegen lässt.
Bleibt noch das Schalten des Richtungswechsels, wird oft bei laufender Maschine
praktiziert, ist absolutes Gift für die S-Ringe. Häufigster Schaden sind gebrochene
S-Ringe im bereich der Gruppenschaltung. Hätte man damals von DB aus nicht gesagt
dies geht, wäre es wohl zu wesendlich weniger Schäden an den Getrieben gekommen.
Und vllt würden unsere geliebten Tracs heute noch gebaut. Den Beschluss der
Einstellung wurde schon 1986 getroffen, dies wurde seinerzeit schon bei der
Fa. Werner hinter vorgehaltener Hand gemunkelt. Das war so die Zeit wo es
Garantiefälle ohne Ende bei den Getrieben der Seitenschalter gab. Man änderte
diese Aussage später auch etwas ab und sagte die Maschine solle stehen.
Insofern trifft die Aussage vom Mittelschalter in Michls Beitrag auch wieder zu. Bei diesem konnte die Wendeschaltung nur im Stand betätigt werden.