Kupplungsverstärker als Bremskraftverstärker verwenden?
#1

Hallo zusammen,


jetzt zwischen den Jahren habe auch ich endlich mal Zeit, mich etwas in der Werkstatt zu amüsieren oder besser gesagt zu ärgern:

In meinem alten 800er Turbo (440 163) mit Bremskraftverstärker unten hinter der Kabine habe ich das Problem, das mir eben dieser Bremskraftverstärker total verreckt ist... Sad

Schlecht, da zum einen das Tauschteil unerschwinglich ist und zum anderen der evtl. angedachte Umbau auf die neue Lösung wie in den Seitenschaltern (Hauptbremszylinder und Verstärker in einem an der Spritzwand) mit gebrauchten Teilen schon teuer ist und neu noch teuerer als das Tauschteil für die alte Lösung.

Gebraucht will ich eigentlich vom Prinzip her schon mal nicht, da auch hier wieder viel gebastelt werden muß (wäre nicht das Problem), aber ich vor allem in wenigen Jahren auch wieder Probleme haben kann.


Darum mein "Blödmann"-Gedanke:


Warum nicht einen normalen handelsüblichen Kupplungskraftverstärker, wie z. B. Heini HIER eingebaut hat, als Bremskraftverstärker verwenden?

Die Zweileiterbremse würde ich dann über ein hydraulisch angesteuertes Anhängersteuerventil laufen lassen und hätte das dann damit auch gleich neu.

Die beiden Teile kämen miteinander auf ca. 1.000,- € brutto, dafür habe ich aber dann alles neu, Leitungskram preislich mal nicht eingerechnet.


Grundsätzlich müsste die Sache mit dem Kupplungsverstärker doch ihne Weiteres funktionieren, oder?

In meinen Augen liegt im Bremssystem zumindest kein gravierender Unterschied zum Kupplungssystem, außer das wir es hier im Bremssystem mit mehreren Nehmerzylinder, nämlich den Bremskolben in den Satteln zu tun haben.

Baulich habe ich mir das so vorgestellt:

Der Trac hat einen ganz normalen separaten Hauptbremszylinder an der Spritzwand. Von dem aus geht die Leitung zu dem bisherigen Bremskraftverstärker mit Ansteuerung der Zweileiter.
Also den bisherigen Bremskraftverstärker verschrotten, nach dem Hauptbremszylinder den Kupplungskraftverstärker rein, dann Abzweigung zum neuen hydraulisch angesteuerten Anhängersteuerventil (mit mech. Handbremsansteuerung), und dann ganz normal weiter zum bisherigen Bremssystem nämlich zu den einzelnen Rädern.


Bin ich hier zu tollkühn oder habe ich grobe Denkfehler?


Wabco und Haldex habe ich bereits zu allen möglichen Lösung konsultiert: Gibt kein passendes, neues Gerät zur Ersetzung des alten BKV, zu meiner Idee will sich keiner so richtig auslassen....


Meine letzte Rettung seit jetzt Ihr hier!


Grüße

Michl

Mb trac - was besseres gibts nicht
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#2

Hallo Michl,

ich glaube im Prinzip müsste das gehen. Aber was ist mit der ABE ?

Wenn der TÜV-Onkel das sieht kriegt der Augen wie ein Truthahn Big Grin

Wäre mir ehrlich gesagt zu heiß.


Grüße Oskar

Ein Stern,der meinen Namen trägt !
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#3

hallo

also an der bremsanlage würde ich nicht mit teilen arbeiten die für diese keine zulassung haben

als wir damals unseren ersten überladewagen zum tüv brachten um diesen
zuzulassen hat uns der tüv mit der bremsanlage fast den letzten nerv geraubt

also nachdem was ich da erlebt habe würde ich die finger von solchen
tollen umbauten lassen

und jetzt weist du auch wieso haldex und wabco sich dazu nicht äußern

wir hatten unsere bremsberechnungen auch von denen
aber alles nur 120% tig und keinen weg an irgendwas vorbei
und keine alternativen

also meiner meinung nach würde ich bei der bremse immer in
originalteile investierren

du weist ja, nur einmal ins leere treten und schon kannst du dabei sein Wink

gruß norbert

ps: das ist meine meinung
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#4

Hallo zusammen,


die Thematik ist mir klar - da gibts Probleme ernsthafter Natur, wenn etwas passiert.

Das riesengroße Problem ist halt, dass der alte BKV nicht mehr original ersetzt werden kann und die Umrüstung auf die neue Anlage (Bremskraftverstärker ca. 1.000,- €, Hauptbremszylinder ca. 500,- € plus komplette Pedalanlage und mortz Umbau)
komplett ca. 2000,- € kostet.

Und dann hab ich eigentlich schon wieder das gleiche Problem, nämlich dass ich streng genommen auch schon wieder eine Einzelabnahme machen muß.

Anders gedacht: Wenn ich z. B. mit der Kupplung aufgrund eines nachgerüsteten Verstärkers hier ins leere Trete und nicht mehr anhalten kann und im schlimmsten Fall beispielsweise ein Kind tot fahre - was ist dann? Meiner Meinung nach genauso problematisch, oder nicht?


Mich würds halt vorher nur mal interessieren, obs vom Prinzip her klappt?


Und rein prinzipiell denke ich, müsste die ganze Sache ohne Probleme so funktionieren, oder?

Ohne Bremskraftverstärker ginge natürlich auch, aber das Highlight ist es auch nicht gerade...


Grüße

Michl

Mb trac - was besseres gibts nicht
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#5

hallo

von der machbarkeit her müsste das funktionieren

gruß norbert

ps: der gedanke ist gut
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#6

Hallo Michl,

Die Hydraulischen Bremskraftverstärker sind auch massenweise in vielen LkW's eingebaut worden.Z.B. Iveco,Fiat und Co.Gibt,s da nichts aus Armeebestände was deiner BKV ähnelt?.Vom Prinzip her arbeitet ein Kupplungsverstärker aber gleich.Ich weiß allerdings nicht was er macht bei einer Panikbremsvorgang, da dann wesentlich höhere Eingangsdrücke auftreten als beim Kuppeln.

Grüße aus Oosterbeek am Rhein

Frank
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#7

Hallo Michl,

auch wenn es leicht am Thema vorbeigeht: wenn ich mich nicht irre, dann hattest Du doch den BKV am Mittelschalter mit einem Reparatursatz wieder auf Vordermann gebracht und das Problem mit dem Teil dadurch gelöst? Was ist passiert? Ich befürchte, dass ich diese Reparatur auch noch vor mir habe, daher bin ich für jede Erfahrung mit der Reparatur dankbar.

Grüße

Ingo
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#8

Hallo Ingo,


das ist korrekt. Den Bremskraftverstärker am 800er Forst habe ich ohne weiteres und mit vollem Erfolg wieder flott bekommen.

Ich habe aber noch einen zweiten 800er Turbo Mittelschalter in landwirtschaftlicher Ausführung, bei dem habe ich jetzt wieder ein ähnliches Problem.

Ähnlich leider nur deshalb, weil der Bremskraftverstärker hier leider dermaßen fertig ist, dass er nicht mehr zu reparieren ist.


Viele Grüße

Michl

Mb trac - was besseres gibts nicht
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#9

Servus Michl,

vom deutschen TÜV wirst du nie einen Segen für deinen missbrauchten Kupplungsverstärker bekommen.
Selbst wenn es funktioniert bis du der Depp wenn was passiert.

Im Endeffekt hilft nur der tiefe Griff in die Moneykiste für die Neuteile. Die Kosten für eine Einzelabnahme fallen da nicht mehr ins Gewicht.

Gruß
Wolfgang
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#10

Hallo Michl,

wie Frank schon schrieb waren die BKV in vielen LKw´s eingebaut ,so auch in den 608,808,813 etc.von Daimler.
Ich glaube nämlich nicht dass extra ein BKV für den Trac entwickelt wurde ,sondern es wurde einer aus dem grossen Daimlerregal genommen der passte.
Ich würde bei Daimler oder im EPC etwas nachforschen,da müsste etwas fast baugleiches zu finden sei.
Falls nicht müsste das mit dem KKV auch funktionnieren,man sollte aber den max. Oeldruck der beiden Teile vergleichen.

Gruss Roby
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#11

(28.12.2010, 15:07)Roby schrieb:  Hallo Michl,

wie Frank schon schrieb waren die BKV in vielen LKw´s eingebaut ,so auch in den 608,808,813 etc.von Daimler.
Ich glaube nämlich nicht dass extra ein BKV für den Trac entwickelt wurde ,sondern es wurde einer aus dem grossen Daimlerregal genommen der passte.
Ich würde bei Daimler oder im EPC etwas nachforschen,da müsste etwas fast baugleiches zu finden sei.
Falls nicht müsste das mit dem KKV auch funktionnieren,man sollte aber den max. Oeldruck der beiden Teile vergleichen.

Gruss Roby

Hi, woher hast du die Info? Im EPC findet sich das so nicht. Welche sind denn genau kompatibel. Grüsse Marcus
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#12

ich habe meinen verstärker auch mal neu gedichtet, weil der immer mit bremsflüssigkeit vollgelaufen ist ... der dichtsatz war auch höllisch teuer, das ganze ventil noch mehr ...

Alles andere ist Behelf ...
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#13

Hallo Michi,

kann der Kupplungskraftverstärker denn auch eine proportionale Verstärkung wie ein Bremskraftverstärker herstellen? Der Bremskraftverstärker verstärkt ja nur so lange bis sich ein Kräftegleichgewicht eingestellt hat,.
Bei deinem geschätzten Kosten von 1000,-Euro bist du auch nicht mehr weit von einer Umrüstung auf BKV in der Spritzwand entfernt. Merex hat bei Ebay schon länger einen neuen BKV für um 800 Euro drinn, dann noch ein HBZ Einkreis um 300,-
Wobei ich beim BKV auf ein gebrauchtes Teil gehen würde da diese aus meiner Unimogerfahrung heraus langlebig sind und gut zu überholen.
Habe noch die Umbauanleitung aus den Mercedes Service Miteilungen.

Gruss Ralph
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#14

(28.12.2010, 17:31)handeule schrieb:  
(28.12.2010, 15:07)Roby schrieb:  Hallo Michl,

wie Frank schon schrieb waren die BKV in vielen LKw´s eingebaut ,so auch in den 608,808,813 etc.von Daimler.
Ich glaube nämlich nicht dass extra ein BKV für den Trac entwickelt wurde ,sondern es wurde einer aus dem grossen Daimlerregal genommen der passte.
Ich würde bei Daimler oder im EPC etwas nachforschen,da müsste etwas fast baugleiches zu finden sei.
Falls nicht müsste das mit dem KKV auch funktionnieren,man sollte aber den max. Oeldruck der beiden Teile vergleichen.

Gruss Roby

Hi, woher hast du die Info? Im EPC findet sich das so nicht. Welche sind denn genau kompatibel. Grüsse Marcus


Hallo Marcus,

so wie ich es lese, gibt Roby hier nur ein Denkanstoss. Das Nachforschen hast du bis jetzt gemacht? Big Grin
Wobei ich mir bei dieser Gedanke schon etwas vorstellen kann. Das ist der billigste Weg, und auch Mercedes hat den damals nicht gescheut, wenn das Endergebnis das gleiche war. Technisch gesehen erfüllen die BKV's im LKW und im Trac das gleiche Zweck.

Groeten,

Benno

Ein fleissige Bauer ist edler als ein fauler Edelmann...
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#15

Hallo Michl,

Danke für die Aufklärung. Ich habe in der Zwischenzeit auch den Thread dazu gefunden.

Die Sache mit dem Kupplungsverstärker könnte im Prinzip klappen, ich würde es aber nicht machen. Immerhin handelt es sich um die Bremse und nicht um eine "nice to have" Funktionalität.

Evtl. hat noch jemand einen alten BKV, der zur Not mit einem Reparatursatz wieder auf Vordermann gebracht werden kann? In der Bucht habe ich vor einigen Wochen noch einen gesehen. Ich glaube bei Walter Kürsammer http://myworld.ebay.de/welle-k/ .

Viele Grüße,

Ingo
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