Wo liegen die Unterschiede im Motor von einem MBtrac 1800 und einem Unimog U2400
#1
XTRAC14 

Hallo, ein Kunde von uns hat einen 1800er und auch einen Unimog U240. Da er weiss dass beide den OM 366 Motore habe, würde ihn interessieren wo die Unterschiede der beiden Motoren sind.
Wer von Euch hat Erfahrung mit einem solchen Umbau und was genau ist Original anders an den beiden Motoren und Aggregaten.
Danke für Eure Hilfe.

Gruß Buggy
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#2

Hallo,

der 240 PS Motor hat einen Turbolader mit LDA (Ladedruckangleichung mit Waste Gate Ventil), das hat der OM 366.954 vom 1800er nicht. Ausserdem sind verschiedene Einspritzpumpen mit unterschiedlichen Reglern verbaut.

Gruss

Bernd
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#3

Moin! Bernd hat natürlich Recht, was aber nicht bedeutet, das Du den 366er im MB-Trac nicht auch auf die Leistung bekommst! Ich hatte die Einspritzpumpe von meinem damaligen 1800er beim Dieseldienst auf die Werte vom 2400er Unimog einstellen lassen, dann noch ein bischen "Feintuning" , und da waren es 220 PS am Stummel...
Gruss Carsten
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#4

Nabend

Ich kann Carsten nur bestätigen, das funktioniert. Ich selbst gebe sogar zu
ein Fan von solcher Leistung zu sein WinkBig Grin.
AAAAber, es gibt wohl einige Stellen am Trac die dann schon ihre Leistungsgrenzen
überschreiten. Dies sollte jedem klar sein der einen Trac in diese Leistungsbereiche
bringt. Hier muß dann der Kerl in der mitte des Fahrerhauses schon über etwas Hirn
verfügen sonst geht die ganze Sache nicht lange gut Wink. Das heißt im Klartext
die Fahrweise muß dementsprechend angepasst sein. Mal ne dumme Frage: Warum
wohl haben die Sternenonkels damals bei 180 PS aufgehört question, zumal ja Zeit-
gleich im Moggle 240 PS verbaut wurden. Jeder wird mir wohl Recht geben wenn
ich behaupte das man die 240 PS ohne Schwierigkeit ebenfalls in den Trac bekommen hätte.
Dies wäre ein leichtes gewesen. Nur die nächste Flut an Garantieanträgen wäre
wohl sicher gebucht gewesen Wink. Und da war der Trac leider eh schon ein Auslaufmodel
wie jeder weiß.
Das schwächste Glied aus meiner Erfahrung ist und bleibt die Kupplung, die
ist mit ihren 350mm Durchmesser einfach total an der Grenze. Ein paar Jungs
aus meiner Kundschaft sind für ein Treffen soweit gegangen das ich beim
anschließenden Kupplungswechsel diese nicht mehr Kraftschlüssig bekam.
Da mußte die Fördermenge dann kräftig korrigiert werden. Es mag sein das
einige Leute hier im Forum wissen welchen Trac ich meine und auch wissen
wo die Bengels den hingedreht haben Big Grin. Der hat wohl bei einem Treffen in
der Eifel alle Rekorde getoppt Big Grin. Ich weiß aber nicht wie der gemessen wurde.
Ich hatte den urspünglich auf 180 PS an der Welle eingestellt.
ein weiterer Schwachpunkt ist das Zapfwellengetriebe, hier ist ein erhöhen
der Ölmenge erforderlich, ich habs schon des öfteren hier beschrieben. Ansonsten
läuft das Öl heiss und es kommt zu Lagerschäden hier.
Bei dem Getriebe ist mir so nichts bekannt, aber das UG 3/65 ist rechnerich
ebenfalls überlastet, von UG 3/40 will ich gar nicht erst reden. Aber dies bezieht
sich auf die Tabelle, bei mir hält das UG 3/40 auch hin, ohne Probleme. Aber
man sollte dies auf jeden Fall bedenken.
Ein grobes Fazit: Ja das ganze klappt, aber man muß dann auch dem entsprechend
das Fahrzeug bewegen.
Und eines darf man nicht vergessen: Jeder hier weiss doch das der Moggle
die gleich kleinen Räder hat.
Und da dann die Leistung auch noch auf den Boden gebracht werden muß rüstet
man bein Trac auch gleich noch einen Satz größere Räder nach TongueBig Grin.


Gruss Matthias
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#5

hallo,
nur mal so am rande kann ich mir vorstellen das der motor nicht das gelbe vom ei im trac wäre - das nutzbare drehzahlband find ich eher bescheiden....
wir haben auf dem hof ein 2450 mog, ne schöne maschine, aber es gibt unter last nur zwei stellungen des gaspedals - voll oder nix.
vielleicht wäre es mit diversen änderungen im trac möglich das etwas zu verbessern, aber wirklich schön fährt sich so ein 240ps unimog nicht...find ich jedenfalls.
viele grüsse
thomas
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#6

(29.11.2012, 21:18)1000er schrieb:  hallo,
nur mal so am rande kann ich mir vorstellen das der motor nicht das gelbe vom ei im trac wäre

...der Motor ist in jeder Hinsicht das Gelbe vom Eiexclamation

...jedenfalls ab ´87

greetzWink
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#7

(29.11.2012, 23:14)Brüllrohr67 schrieb:  ...

...jedenfalls ab ´87

greetzWink

Hallo Thorsten, hallo die anderen.

auch vorher...

Die Diskussionen über die "LKW-Motoren" in den MB-trac und Unimog nehmen nie ein Ende...
...oder doch? Irgendwann vielleicht, ich will die Hoffnung nicht aufgeben...

Es wird wohl noch lange Leute geben, die glauben, dass ein OM314 in einem LKW mit dem OM314 in einem Unimog 403 oder MBtrac 440 vergleichbar sei.

Oder ein OM 364 oder OM364 in einem LKW mit einem solchen in Unimog oder MBtrac....
Das Einzige, was an diesen Motoren übereinstimmt, ist eine Gussform und die ersten 5 Schriftzeichen in der Bezeichnung, eben OM314 oder OM364 etc.
Der Rest ist das, was eben den entscheidenden Unterschied ausmacht, weshalb eben im MBtrac und Unimog KEINE LKW-Motoren verbaut sind...

Auch die angeblichen Praxiserfahrungen:
Seid mir nicht böse, aber: Wenn ein Motor in einem Unimog oder MBtrac ein Verhalten hat, wie in einem LKW, dann wird es Zeit, dass sich mal Leute mit dem Motor und dessen Einstellung befassen, die etwas davon verstehen...
...oder sich jemand drauf setzt, für den das Gleiche gilt...

Einziges Manko, das ich zu an diesen Motoren zu bemängeln habe, ist, dass tatsächlich werksseitig etliche MBtrac und Unimog ausgeliefert wurden, deren Einspritzpumpen - vorsichtig ausgedrückt - etwas verhalten eingestellt waren. Von dem Moment an, wo eine ESP am Unimog oder MBtrac so eingestellt ist, dass am ZW-Stummel das ankommt, was gemäß errechneter Verlustleistung dort ankommen muss, ist der Motor kein bisschen mehr ein LKW-Motor...
..und zwar noch lange, bevor wir von einer Leistungsanhebung über die Nennleistung hinaus reden!

...und es bleibt ein Fakt, dass die Saugmotoren der 70-er und 80-er Jahre nicht mehr mit heutigen Motoren vergleichbar sind, dafür kann aber Mercedes nix.

FG
Holger

Mit anderen Worten: Ein Dieselmotor ist "im Herzen" erst mal eine Kurbelwelle, die in einem Gehäuse Kolben in einem zylinderförmigen Hohlraum auf- und abbewegt. Welches Verhalten der Motor anschließend an dieser Kurbelwelle hat, ist von ganz anderen Faktoren abhängig und diese Faktoren sind von Motor zu Motor sogar übertragbar.
Nochmal mit anderen Worten: Habe ich zwei Motoren zweier Hersteller mit etwa identischem Zylindervolumen bei etwa identischem Hub und etwa gleichen Ventilsteuerzeiten, kann ich mit der selben Einspritzpumpe an beiden Motoren ein etwa gleiches Motorenverhalten erzeugen.

Habe ich zwei solche Motoren und der eine davon ist "lkw-mäßig faul", der andere jedoch "spritzig", dann kann ich allein durch den Tausch der ESP das Verhalten der Motoren mit auf den jeweils anderen umziehen.
Weil: Ein Dieselmotor ist "im Herzen" erst mal eine Kurbelwelle, die in einem Gehäuse Kolben in einem zylinderförmigen Hohlraum auf- und abbewegt. Das ist im Wesentlichen bei allen Motoren eines Motorenbauzeitalters gleich...

Nochmal mit anderen Worten:
Ein guter Einspritzpumpen-Fachmann, der den Auftrag bekommt, einen 125PS MBtrac (OM352/BOSCH) 125PS Deutz (F6L913/BOSCH...), einen 125PS Fendt (MWM/BOSCH), einen 125PS Eicher (Eicher/BOSCH), einen 125PS Ford (Ford/SIMMS), einen 125PS MF (Perkins/CAV) aus den 1980-er Jahren alle genau auf 125PS einzustellen, der erzeugt damit eine Fahrzeuggruppe, die sich danach nur noch durch die etwas unterschiedlichen Getriebeverluste unterscheidet.
Dann ist der Kurzhuber noch etwas spritziger, als der Langhuber in dieser Serie und der Motor mit der Verteilerpumpe ebenfalls etwas zügiger im Hochlauf, wie der mit Reihen-ESP (so lange die VE-Pumpe in guter Kondition ist), dann endet aber alle Motorenphilosophie, denn der Rest, der hier abläuft, folgt physikalischen Grundgesetzen...

Der "Charakter" eines Dieselmotors entsteht außerhalb der Hohlräume, die wir so gern als "Hubraum" bezeichnen...

Achtung! Es gibt neben der Einspritzpumpe noch weitere den Motorencharakter bestimmende Faktoren, die ich im Beispiel absichtlich weggelassen habe. Ein Hauptfaktor ist beispielsweise die Strömungsgeometrie im Zylinderkopf und im verdichteten Brennraum. Da liegen aber die tatsächlichen Unterschiede eher zwischen Motoren der 70-er Jahre und heutiger Bauart als zwischen den verschiedenen Herstellern in der gleichen Epoche. Bauartbedingt waren die Motoren der 70-er und 80-er Jahre bei den meisten Herstellern sehr ähnlich, spätestens, als auf Direkteinspritzung umgestellt war. Erst, als Mehrventiltechnik und Querströmer Einzug hielten, änderte sich das wesentlich.

406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83

Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
doch zum Glück für die vielen Nicht MBtrac Besitzer:
3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...

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#8

Hallo Thomas,(1000er)

nimm die EP aus dem Mog und lass sie auf dem Prüfstand einstellen. Du wirst es nicht bereuen.
Unser damaliger U 2100 kam "unten raus" anfangs nicht an den alten U 1300 mit 10000 Std ran. Nach dem Einstellen machte der Mog dann richtig Spaß!

Hallo Holger,
das ist mal eine Beschreibung, Respekt!

Gruß Uli

Trac 800 BJ 90 9980 Std
Trac 900 BJ 90 8300 Std
Trac 1000 BJ 88 7800 Std
Trac 1000 BJ 91 5980 Std
Trac 1100 BJ 91 10300 Std
Trac 1100 turbo BJ 90 10400 Std
Trac 1100 turbo BJ 89 10800 Std
Unimog 1600 BJ 92 9850 Std
Unimog U 400 BJ 06 10200 Std
Rigitrac SKH 120 BJ 14 540 Std
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#9

Ich kann auch einen Vergleich anbringen! Mein Vater besitzt einen Deutz DX 4.50, Vierzylinder Turbo. Läuft eigentlich nicht schlecht, dachten wir! Seit einigen Wochen steht nun noch ein MB Trac 900 Turbo mit OM 314 Motor in der Scheune und selbst mein Vater sagt das er der Meinung ist, das der Trac spritziger ist, obwohl beide leistungsmäßig fast gleich sind un der Deutz mehr Hubraum hat. Und tatsächlich beim Hangversuch -> Steigung bin ich mit dem Trac meinem Vater davon gefahren. Auch ist der Trac erheblich schneller als der Deutz der auch ein 40 KM/h Ausführung ist. Der Trac läuft aber fast 48 KM/h. Ich hatte früher einen U403, auch mit dem OM 314 als Saugmotor. Aber der 314er mit Turbo ist für meine Begriffe schon echt ne Wucht! Hängt fast schon wie ein PKW Motor am Gas. Habe heute auch erst wieder gemerkt wie schwer die Kupplung an dem Deutz sich treten lässt und wie leicht die Am Trac funktioniert. Jetzt weiß ich warum mein Vater den Trac gerne fahren möchte....
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#10

hallo,
lieber gott...ich wollt hier nix lostreten...und motorenbauer oder esp-spezialist bin ich auch nicht.
ich hab halt nur subjektive erfahrungen - die natürlich auch nicht zu verallgemeinern sind.
viele grüsse
thomas
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#11

Also Euch allen erts mal ein herzliches DANKESCHÖN. Ich habe das alles weitergegeben und hoffe dass der Besitzer dieses schönen Trac´s damit weiter kommt.
Danke
Buggy
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