(11.04.2013, 21:30)Lohndrescher schrieb: ...
Ich wußte nicht das die Mercedesachsen da solche Probleme haben die kräfte aufzunehmen....
Hallo Jochen,
das ist kein Merkmal oder Mangel einer "Mercedesachse", das ist ganz einfach konstruktiv so ausgelegt. Der 65/70 und der 700 besitzt im Wesentlichen das Fahrwerk des Unimog 403/406 und dieses geht entwicklungsgeschichtlich auf die 1950-er Jahre zurück, da konstruktive Merkmale dieser Achse sogar in der 2. ("neuen") Achse des 411 bereits existierten.
Zu dieser Zeit waren Spuren um 2m nicht gefragt, weshalb hätte man also die Achsen für etwas auslegen sollen, was keiner braucht.
Damals lag die Regelspur von Traktoren bei 1,25m und 1,5m.
Der MBtrac 65/70 besaß zu seiner Zeit die höchste Zuladung und größten Achslasten aller vergleichbaren Schlepper. Die ZGm lag mit 6.000kg höher, als bei vielen 80 oder 90PS Schleppern.
Als der erste 800 nachrückte, war auch dieser seiner Zeit weit voraus und diese Achse dann auch für breitere Spuren ausgelegt.
Man darf dabei nicht vergessen, dass eine der Konstruktionsvorgaben für die Entstehung des MBtrac die Bedingung war, möglichst viele Gleichteile des Unimog der mittleren BR zu verwenden.
Der 65/70 und später auch die 700 behielt die "alte" Achse, weil die Achslasten für 65PS ausreichten, diese Achse aber ideal für Industrieschlepper und Zweiwegefahrzeuge nutzbar gemacht werden konnte. Der Standard-Kommunaltrac war der 700, wenn es auch Einzelstücke aus größeren Typen gab.
Wenn heute ein 700-er Trac nicht das ideale Fahrzeug für 2m Spur ist, dann muss uns klar sein, selbst der jüngste 700 ist älter als 20 Jahre, der älteste aber mehr als 40 Jahre alt und ein D6806A oder ein vergleichbarer Schlepper dieser Zeit macht mit 2m Spur auch kein besseres Bild...
Doch zurück zu Deinem Fall:
Ist das Dein Ernst: 1,3t Unterlenkerlast am kleinen Fendt oder IHC mit 2m Spur? Das dürfen die ja nicht mal bei Normalspur...
Schau mal in die Betriebsanleitungen dieser Schlepper, wie sich Achslasten bei steigender Spurbreite reduzieren, Du wirst staunen!
Wenn Du mit diesen Leichtfahrzeugen mit 2m Spur ohne Schäden zurecht kommst, dann wirst Du dem 700 auch nicht "weh tun".
Die 1,3t sollten am 700-er MBtrac funktionieren, wenn Du nicht gerade mit voller Last volle Lotte durch Querfurchen rumpelst.
Behalte die Portale im Auge. Lagerspiel sollte in der Neutoleranz liegen, notfalls vor dem Einsatz erneuern, evtl. auf die verstärkte Lagerung umrüsten, Ölstand im Auge behalten (der 700 hat pro Portal nur ein "Schnapsglas" voll).
Kleiner Tipp am Rande:
Wenn der Schlepper Regelhydraulik hat, trenne hinten die Leitungen zum Hubwerk und rüste so um, dass Du das Hubwerk alternativ mit einem normalen Steuergerät bedienen kannst und baue einen Stickstoffspeicher als Dämpfer ein. Damit trennst Du das Hubwerk vom Gesamtschwingsystem Schlepper und die Lastspitzen auf die Hinterachse reduzieren sich wesentlich.
FG
Holger
406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83
Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
doch zum Glück für die vielen Nicht MBtrac Besitzer:
3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...