(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.02.2018, 23:40 von Hartmut.)
Servus miteinander!
Ich bin der Jannik, 20 Jahre jung und komme aus Hessen. Bin neu hier im Forum - und zwar aus folgendem Grund:
Ich konnte mich schon in frühen Jahren für die Landmaschinen von Mercedes Benz begeistern.
Mit 18 habe ich mir anstatt ein erstes Auto einen Unimog U1400 der Baureihe 427 gekauft. Und jetzt könnte es auch evtl. mit einem MB Trac soweit sein: Ich habe über einen Kollegen ein Angebot für einen 1000er Trac bekommen. Der lief bei denen auf dem Betrieb mit Aufbauspritze. Nun steht er aber seit einigen Jahren in der Maschinenhalle und wurde nur noch gelegentlich für kleinere Transportarbeiten benutzt. Ich weiß, dass so etwas schwer zu beurteilen ist, aber ich hoffe, dass mir hier aus dem Forum die Trac - Experten eine Preiseinschätzung zu dem 1000er Trac abgeben können. Folgende Daten habe ich für euch:
441.161
Baujahr 1986
OM352 jedoch mit Turbonachrüstung und 11.500 Betriebsstunden
Frontkraftheber (original)
keine ausstellbare Frontscheibe
Terrabereifung und zus. originale 26 Zoll Räder
Hauer Frontlader
mehr oder weniger 1. Hand
"Originalzustand" --> der hat natürlich hier und da Macken und Dellen
Lenkzylinder undicht
Ventildeckeldichtung undicht
Hubspindeln sind fast neu (wurden mal ersetzt)
Meine Frage jetzt: Kann ich dafür 18.000€ bezahlen oder ist der Preis nicht angemessen?
Falls ihr Fragen habt, meldet euch bitte! Ich würde mich auf Antworten und Kommentare freuen. Falls das Thema hier nicht hin gehört oder falls es genau richtig ist - dann bitte auch Lob und/oder Kritik abgeben!
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag Abend
Jannik
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.02.2018, 23:49 von Jannik441.161.)
Doch, kleinen Moment - habe einige Bilder. Jedoch nicht sehr aussagekräftig glaube ich. Ich hoffe die Bilder reichen! Ansonsten muss ich bei der nächstmöglichen Gelegenheit mal bessere Fotos schießen.
Hallo Jannik
Ich kann dir zwar nicht sagen ob der Preis angemessen ist aber ende letzen jahres hab ich mir ein Mb Trac 65/70 gekauft mit 10000 bh und soweit auch gut in schuss klar mal nen bisschen rost irgendwo und da ist meistens normal
hat aber Frontlader dabei Getriebe wurde erst überholt Motor noch gut in Schuss dafür relativ alte Reifen drauf usw eben und für das baby hab ich auch noch 12000 € bezahlt aber was man will will man und dafür zahlt man glaub ich jeden preis
hoffe ich kann dir bei deiner Entscheidung helfen
(also ich würds machen)
kaufen kann man den, der Preis ist dafür auch passabel, gab schon schlechtere, die Frage ist, ist es Dir das wert, was kannst du selbst reparieren, in welchem Zustand kann er bleiben/soll er werden?
Kannst du mit dem Besitzer reden, dass er ihn mal abdampft mitm Kärcher? Durch den Dreck wird noch viel verdeckt, auch um das Thema Rost genauer zu sehen. Wie weit ist der Trac für dich weg? Auch das Thema Aufbauspritze kann ein Rostproblem am Heck verursacht haben.
Auf jeden Fall ist schonmal gut, dass du schon einen Mog besitzt, dann kannst du die "Eigenheiten" der Benzfahrzeuge besser einschätzen, da gibt's doch Unterschiede zu einem Standardschlepper.
Obligatorisch sollte eine Probefahrt sein, um auf Geräusche, Fahrgefühl, Getriebe (Schaltbarkeit aller (!) Gänge), Vibrationen zu achten. Danach kannst du den Trac schon besser einschätzen.
Meine eigene Erfahrung zeigt, es wird noch einiges kommen mit der Zeit, was nicht sofort erkennbar ist. Dafür musst du auch Zeit/Geld/ggf. Werkstattaufenthalt einplanen.
D.h. der Anschaffungspreis ist für einen 1000er gut, aktuell bewegen sich viele bei +30.000,-, aber wie gesagt, man muss auch etwas reinhängen. (Frontmaske z.B. ca. 300,- oder du kannst das GFK selbst reparieren)
Also 18000 EUR hört sich erstmal fair an für einen 1000er Bj 86 mit FL/FKH.
Aber:
Die Stundenzahl ist hier jetzt tatsächlich zweitrangig da sie nichts über den Zustand aussagt.
Entscheidend ist wo du hin willst. Soll er wieder auf orginal gerichtet werden? Dann fließen dort etliche Scheine noch rein. Oder geht es erstmal ums haben?
Wie schon geschrieben wurde ist die Aufbauspritze ein Risiko für Blech, vor allem wenn das Gestänge oben über/neben der Kabine in Transportstellung ist.
Da ich ja nich so weit weg von dir komme, kann ich mich gerne anbieten da auch mal drüber zu schauen.
Hey vielen Dank für die schnellen Antworten! Das läuft ja prima hier im Forum. Freut mich!
@Bobber: Grundsätzlich kann ich/ können wir bis auf Getriebe alles selbst reparieren. Werkstatt inkl. Ausrüstung ist vorhanden. An Getriebe haben wir uns hier privat auf dem Betrieb noch nicht dran getraut. Da muss ich passen. Grundsätzlich soll der Trac irgendwann mal voll restauriert werden. Primär wäre das Ziel aber die Substanz zu retten und den Trac in trockene Tücher zu bekommen. Sozusagen kaufen, reinigen, „konservieren“ und hinstellen erstmal.
Ich habe eine Autostunde Fahrtzeit zu dem Standort des Trac‘s. Das ist nicht das Problem. Ich werde morgen Mittag hinfahren mit meinem Bruder und mir die Sache mal genauer anschauen bzgl. Rost. Eine kleine Probefahrt auf dem Hof hab ich schon absolviert. Der Anlasser hat seine beste Zeit hinter sich und somit startet er nur mit viel Glück. Die Gänge ließen sich grundsätzlich alle durchschalten. Was ich noch nicht ganz verstanden habe ist die druckluftunterstützte Splittung. Wie soll/muss die bedient werden? Das kenne ich vom Unimog nicht. Ich wusste, dass es das gibt aber die Funktion habe ich noch nicht getestet. Auf was habe ich da zu achten?
Was mir klar ist, dass ich da auf einen längeren Zeitraum betrachtet natürlich viel Zeit, Geld und Aufenthalt in der Hofwerkstatt einplanen muss! Sowas kenn ich bereits vom 1400er Unimog.
@ Sebastian: es geht Grundsätzlich erstmal um das Haben. Ich bin der Meinung dass so ein Trac erstmal nicht mehr an Wert verlieren wird und ich jetzt die Chance bekomme, evtl. einen „Scheunenfund“ der nicht im eBay steht oder sonst wo im Internet, zu erwerben. Und das Vlt noch zu einem fairen Preis - wird sich bei Zustandekommen eines Kaufs im Nachhinein dann heraus stellen.
Wo soll ich konkret schauen wegen Rost? Hast du Erfahrung mit Aufbauspritzen bei MB Tracs?
Wo kommst du denn her?
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.02.2018, 20:36 von Ex-Mitglied 6.)
Hallo Jannik,
das mit der Splittung ist so, daß Du mit dieser Splittung vorwählen tust.
Dann brauchst Du nur noch die Kupplung ganz durchtreten, und die Untersetzung wird ein- oder ausgeschaltet.
Der U900 (417) hatte das gleiche Getriebe.
Die Kotflügel (vorderen) scheinen aufgetrennt worden zu sein (Wegen der breiten Reifen). Da gab es bei der letzten Serie eine teilbare Variante.
Diese habe ich bislang als Nachbau noch nirgens gesehen.
Sollte es die geben, wäre ich um eine Nachricht dankbar.
Splittschaltung/Vorschaltgetriebe:
Idealerweise Kupplung ganz durchtreten (Kontaktschalter an Pedal muss betätigt sein), Schaltmuffe am Schalthebel (Gänge 1-4) nach unten schieben, Kupplung kommen lassen --> Vorschaltgetriebe ist aktiv, gelbe Kontrollleuchte im Armaturenbrett sollte leuchten.
Zusätzlich kann noch der Hauptgang 1-4 in einen anderen Gang geschaltet werden, z.B. von Hauptgang 3 (Muffe oben) in Hauptgang 4 mit Vorschaltgetriebe (Muffe unten).
Man kann auch das Vorschaltgetriebe im normalen Fahrbetrieb vorwählen, d.h. Schaltmuffe nach unten betätigen, das Vorschaltgetriebe wird erst durch den Kupplungspedalkontaktschalter pneumatisch geschaltet, d.h. nach Treten des Kupplungspedals.
Das Schalten geschieht aber sofort, d.h. ohne Angleich der Getriebewellen, schonender für das Getriebe ist zuerst Kupplung treten, dann die einzelnen Schaltvorgänge ausführen.
Anlasser:
Der Kontaktschalter am Zapfwellenschalthebel links neben dem Fahrersitz zum Starten ist dir bekannt? Wenn dieser Hebel nicht 100% korrekt steht, dreht der Anlasser nicht.
Somit Kupplung ganz durchtreten (wieder Kontaktschalter), an Zapfwellenschalthebel wackeln (2. Kontaktschalter, Vorwahl Zapfwelle vorne/hinten, muss neutral/Mitte stehen)
und dann Zündschlüssel drehen.
ich hab heute ganze 3 Stunden mit dem 1000er Trac verbracht und alles ausspekuliert und inspiziert was es gibt. Ich hoffe, dass ich nichts übersehen habe oder vergessen habe. Ich werd euch mal eine Auflistung aller Erkenntnisse machen:
1. Zylinderkopfdichtung vorne rechts (sozusagen in dem Bereich wo die Einspritzpumpe sitzt) kaputt --> leichtes Schwitzen zwischen Kopf und Block
2. Zapfwellenabtrieb undicht (sowohl nach vorne als auch nach hinten), ich tippe auf die Wellendichtringe (8000 Betriebsstunden vor der Aufbauspritze gelaufen)
3. Pneumatisch geschaltete Zwischengänge ohne Funktion! Schaltmuffe lässt sich zwar mit einem kleinen Zischen bewegen, doch beim Treten des Kupplungspedals wird der halbe Gang nicht geschaltet. Man kann beim vollen Durchtreten des Pedals ein langes, lautes Zischen bis zum Loslassen des Pedals hören. Hört sich für mich so an, als würde der Druckluftzylinder zum Schalten angesteuert werden wollen, aber der Druck vorher irgendwo ins Nirgendwo flöten geht.
4. Es lassen sich ALLE Gänge hoch und runter schalten ohne Kratzen
5. Bremsen ziehen alle gleichmäßig
6. Nach Reinigung mit Dampfstrahler so gut wie kein Rost sichtbar! Natürlich sind von unten die Achsen, Schubrohre und der Tank mit Flugrost bedeckt. Will hier jetzt nichts schön reden
7. Am Flansch zwischen Motor und Kupplungsglocke auf 6 Uhr ölfeucht (Kurbelwellensimmering undicht?)
8. Optische Mängel halten sich im geringen Rahmen. Kompletter Trac ist vom Rost verschont. Lediglich die linke Ablaufrinne oben an der Kabine hat auf den letzten 10cm Rost und ist aufgeblüht, da sie mal einen abgekriegt hat (Ast o.Ä.). Des Weiteren hat die Kabine rechts hinten mal einen auf die Kante bekommen. Sieht aus wie mit dem 5kg Hammer mal voll drauf gehauen.
Vorne der Rahmen und die Seitenbleche sind auch nicht mehr ganz neu, aber von harten Macken auf jeden Fall verschont. Blechmäßig für einen Leien rettbar, meiner Meinung nach.
9. Alle Hydrauliksteuergeräte funktionieren inkl. der mech. Hubwerksregelung
10. Die aktuell verbauten Hubspindeln sind zwar neu, aber nicht original
11. Allrad und Differenzial lassen sich einschalten und funktioniert auch
Falls ich etwas vergessen habe, oder ihr Fragen habt, dann fragt bitte.
(Entschuldigung für den langen Text...)
ich hab heute ganze 3 Stunden mit dem 1000er Trac verbracht und alles ausspekuliert und inspiziert was es gibt. Ich hoffe, dass ich nichts übersehen habe oder vergessen habe. Ich werd euch mal eine Auflistung aller Erkenntnisse machen:
1. Zylinderkopfdichtung vorne rechts (sozusagen in dem Bereich wo die Einspritzpumpe sitzt) kaputt --> leichtes Schwitzen zwischen Kopf und Block
--> Kann noch eine Zeit lang halten, läuft Kühlwasser raus? Wenn ölfeucht, können es die Durchführungen der Dieselleitungen in den Kopf sein, von außen machbar
2. Zapfwellenabtrieb undicht (sowohl nach vorne als auch nach hinten), ich tippe auf die Wellendichtringe (8000 Betriebsstunden vor der Aufbauspritze gelaufen)
--> Wir haben das Getriebe abdichten lassen --> Kabine kippen, Motor raus, Getriebe raus
3. Pneumatisch geschaltete Zwischengänge ohne Funktion! Schaltmuffe lässt sich zwar mit einem kleinen Zischen bewegen, doch beim Treten des Kupplungspedals wird der halbe Gang nicht geschaltet. Man kann beim vollen Durchtreten des Pedals ein langes, lautes Zischen bis zum Loslassen des Pedals hören. Hört sich für mich so an, als würde der Druckluftzylinder zum Schalten angesteuert werden wollen, aber der Druck vorher irgendwo ins Nirgendwo flöten geht. --> Ggf. Luftschlauch spröde/gerissen/Luftanschluss/Muffe def. --> Kabine kippen, bzw. Luftverteilung sitzt oberhalb Batteriekasten
4. Es lassen sich ALLE Gänge hoch und runter schalten ohne Kratzen --> gut
5. Bremsen ziehen alle gleichmäßig --> auch gut, mit dem Alter kommen die Bremsschläuche (rissig, wachsen zu, Bremse macht nicht mehr auf), Bremsbeläge, Bremsmanschetten ggf., haben wir alles erneuert
6. Nach Reinigung mit Dampfstrahler so gut wie kein Rost sichtbar! Natürlich sind von unten die Achsen, Schubrohre und der Tank mit Flugrost bedeckt. Will hier jetzt nichts schön reden --> Öl und Dreck konserviert gut, knnte aber auch Rost drunter sein, jetzt weißt du mehr, auch gut
7. Am Flansch zwischen Motor und Kupplungsglocke auf 6 Uhr ölfeucht (Kurbelwellensimmering undicht?) --> Im Motor ist kein Simmerring verbaut zur Kurbelwellenabdichtung: Burgmannring,je ein halber Filzring in Nut, bei uns war es getriebeseitig: Getriebe abdichten
8. Optische Mängel halten sich im geringen Rahmen. Kompletter Trac ist vom Rost verschont. Lediglich die linke Ablaufrinne oben an der Kabine hat auf den letzten 10cm Rost und ist aufgeblüht, da sie mal einen abgekriegt hat (Ast o.Ä.). Des Weiteren hat die Kabine rechts hinten mal einen auf die Kante bekommen. Sieht aus wie mit dem 5kg Hammer mal voll drauf gehauen.
Vorne der Rahmen und die Seitenbleche sind auch nicht mehr ganz neu, aber von harten Macken auf jeden Fall verschont. Blechmäßig für einen Leien rettbar, meiner Meinung nach.
9. Alle Hydrauliksteuergeräte funktionieren inkl. der mech. Hubwerksregelung
10. Die aktuell verbauten Hubspindeln sind zwar neu, aber nicht original
11. Allrad und Differenzial lassen sich einschalten und funktioniert auch
Falls ich etwas vergessen habe, oder ihr Fragen habt, dann fragt bitte. (Entschuldigung für den langen Text...) Zeugt von guter Durchsicht
Du hast Dir den Trac gründlich angesehen und dir einige Meinungen hier eingeholt, wohl auch selbst Dir eine gebildet.
Meiner Meinung nach ist es jetzt ein Bauchgefühl.
Wenn Du überzeugt bist, dann kauf Dir den Trac, wenn Du irgendwelche Bedenken hast, lass es sein.
Ganz einfach.
Viele Grüße von der sonnigen Untermosel
Ingo
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Du trinkst um diese Uhrzeit schon Bier??????
Nein.... das ist ein Weizensmoothie
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