Wie bekomme ich mehr Hubkraft am MBtrac 1000?
#13

Hallo Berni,

die Pumpe bringt im Neuzustand bei Leerlaufdrehzahl des Motors ohne Druckbegrenzungsventil weit jenseits der 300 bar. Neue Zahnradpumpen können sich ohne DBV sogar selbst zerstören.
Von daher ist an Marcos Pumpe definitiv der Zahn der Zeit nicht spurlos vorübergegangen. Damit wollte ich nicht gesagt haben, dass man diese zwingend tauschen muss. Bei meinem 65/70 braucht es auch ein wenig über Leerlaufdrehzahl, bis die Pumpe den Nenndruck stemmt und ich kann damit bestens leben.
Wenn ich allerdings ein Gerät betreiben möchte, das an die Hubkraftgrenze geht, kann das an die Nerven gehen, wenn ich immer erst Gas geben muss, bis ein Gerät sich zu bewegen beginnt, zumal ich am Vorgewende in meinen Hanglagen häufig zeitgleich auf der Bremse stehen muss und kein Freund von Handgasgeheule bin.

Hallo Gerhard,
ist schon in Ordnung, mach Dir keinen Stress deswegen, eine böse Absicht unterstelle ich erst mal niemandem, Im Gegenteil, Du wolltest helfen und das ist doch in Ordnung!

Das Problem ist halt, dass unter bestimmten Umständen (vor allem, wenn der Membranspeicher im Volumen zu groß ist und der Schlepper eine Hubkraft in Höhe der Vorderachslast oder sogar größer hat) es gerade beim MBtrac mit noch zusätzlich gefederter Vorderachse zu folgendem Effekt kommen kann:

Du durchfährst eine Querrinne. Die Vorderachse gleicht das durch die Federung und v.a. Dämpfung noch einigermaßen aus. Dann kommt die ungefederte Hinterachse, der Schlepper taucht ein. Das gibt eine Senkbeschleunigung auf den Pflug. Aufgrund des Membranspeichers gibt das Hydrauliksystem nach, der Pflug taucht ein.
Aufgrund der schweren Masse und deren Trägheit geht das, bis der Speicher wie eine Feder voll gespannt ist. Gleichzeitig senken die Hubarme ab und der Exzenter vom Regelsteuergerät sendet einen Hubimpuls in das Regelsteuergerät.
Nun bewirkt der Federspeicher allein schon, dass der Pflug wieder in die andere Richtung beschleunigt wird, zusätzlich kommt ein (bei Motornenndrehzahl recht heftiger) Hubimpuls vom Steuergerät.
Beide Impulse können zwar nur bis zur eingestellten Druckgrenze im DBV gehen, summieren sich aber im ungünstigsten Fall derart, dass der Pflug aufgrund seiner Massenträgheit unter oben genannten umständen nicht mitkommt und stattdessen der Schlepper vorn aushebt. Das kann so weit gehen, dass die Vorderachse abhebt und beim MBtrac noch zusätzlich durch die gefederte Vorderachse das ganze System nicht zur Ruhe kommt, sondern sich weiter aufschaukelt, da die Federung der Vorderachse dem Schwingsystem noch quasi "assistiert".
Wenn dann das gesamte Schwingsystem nun noch in Resonanz gerät, liegt der Schlepper kurz darauf auf der Seite...

Wie gesagt, das ist die "worst case" Betrachtung, in der Praxis muss das nicht automatisch und immer so sein, es ist aber auch nicht unmöglich, dass es passiert und es ist auch schon passiert, dass ein Schlepper mit schwerer Last derart ins Schwingen kam, dass er von der Straße abflog...

Wenn der Speicher ausreichend klein ist, oder/und die Hubkraft des Schleppers ist generell nicht in der Lage, den Schlepper vorn anzuheben, tendiert das Risiko auch gegen Null, aber die maximale Intensität der Druckstöße wird primär von der Hubkraft des Dreipunkts bestimmt, nicht vom Druck im System und damit auch nicht primär vom DBV.

FG
Holger

406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83

Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
doch zum Glück für die vielen Nicht MBtrac Besitzer:
3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...

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